2. Sagen

Meine liebste Tochter Elizabeth,

Meine Briefe zu ignorieren gelingt dir ziemlich gekonnt. Doch du solltest wissen das ich mich daran gewöhnt habe keine Antwort zu bekommen. Stattdessen wollte ich dich nur nochmal eindringlich darüber informieren ,dass der Weihnachtsball dieses Jahr eine der wichtigsten Veranstaltungen für unsere Familie ist.
Alle großen reinblüter Familien sind herzlichst eingeladen. Von dir und Clark erwarte ich nur bestes Benehmen.
Es ist das letzte Weihnachten vor deiner Volljährigkeit. Ich erinnere dich nur noch mal daran, falls du dies vergessen haben solltest.  Außerdem wird eine wichtige Bekanntgabe an diesem Tag vonstatten gehen.

In Hochachtung

Dein Vater

Henry King

Völlig konzentriert auf die Zeilen schlenderte Elizabeth an diesem herrlich kalten Sonntagnachmittag durch die Ländereien.
Jane und Mary waren nach Hogsmeade aufgebrochen, nur Lizzi wollte nicht mit. Sie war nicht in der Verfassung wie die Ruhe selbst ein Butterbier zu trinken, während sie schon nächste Woche Nachhause fahren musste.

Der kühle Wind zog ihr um die Ohren und sie drückte ihren Wintermantel noch etwas enger an sich. Jetzt krank werden, das hätte ihr noch gefehlt. Von der kleinen Erhebung auf der sie gerade stand konnte sie perfekt auf den schwarzen See blicken. Ob dort wirklich eine Riesenkrake lebte? So wie alle es behaupteten? Sie bezweifelte dies zwar, aber ausprobieren musste sie das auch nicht am eigenen Leib.

Etwas weiter unten am See, an der großen Eiche saß Severus Snape angelehnt und von weitem konnte sie den Rotschopf ihrer Gryffindor Mitbewohnerin erkennen. Sie sah froh aus den Slytherin wieder zu sehen und stolzierte direkt auf ihn zu. 

Manchmal verstand sie nicht wirklich weshalb die Rumtreiber so einen Kick auf ihn hatten, aber manchmal da wollte sie ihm selbst die Kehle umdrehen, wenn er sich wieder wie ein Arschloch gegenüber Jane verhielt.
Ihr Konkurrenzkampf in Zaubertränke war kaum auszuhalten und Slughorn fand dies auch noch amüsant.  Von Vorteil war es nicht das Jane's Mutter ein Muggel war, sie war so ziemlich oft das Ziel von Slytherin Mitschülern. Auch Mary hatte es schon öfter getroffen.

Etwas weiter weg von den beiden am anderen Ufer konnte sie zwei Jungen entdecken. Einen mit schwarzen gelockten Haar und aufrechter, schon fast eleganter Haltung. Seine grüne Krawatte verriet aus welchem Haus er kam und Elizabeth war sofort klar wer der Junge war, der nun auch sie entdeckte hatte und sie genau im Blickfeld behielt, während sein Freund mit ihm sprach.

„Ich würde ja alles dafür tun das mich Elizabeth überhaupt beachten würde...", Crouch fuhr sich mit seiner Hand durch seine dunkel blonden Haare und blickte nun ebenfalls hoch zu Elizabeth die einen Block und Stift aus ihrer Tasche holte.
„Sie ist nichts Besonderes, das einzige was an ihr besonders ist, ist ihre Herkunft.", Regulus wandte seinen Blick ab auf das Buch was er vor sich auf seinen Knien liegen hatte.
Sternen Kunde. Sein liebstes Hobby.
„Naja aber stell dir nur mal vor du könntest eine King heiraten. Wie viel Macht würde sich dann in so einer Reinblütigen Familie befinden."
Regulus schenkte seinem Freund keine Aufmerksamkeit mehr. Er richtete sie voll und ganz auf das Buch.
„Meinst du es stimmt was sie sagen?"
Genervt verdrehte der jüngere Black seine grauen Augen und blickte nun doch zu seinem Freund herüber.
„Was genau?"
„Na das die Kings mächtiger sein sollen als der dunkle Lord selber..."
Regulus hebt nur desinteressiert seine Schultern, während Barty in Gedanken versunken in den See starte.

Man sprach viel über die Familie King in den Kreisen der Todesesser. Selbst seine Mutter Walburga hatte sich einige Zeit erhofft einen ihrer Söhne mit der hübschen Tochter von Henry King zu verheiraten. Laut Sagen sollen sie die erste Familie gewesen sein die dunkle Magie überhaupt hervorgebracht haben sollen, aber in diesen Sagen wird auch von einem Fluch gesprochen der über ihre Familie schlummerte.

Regulus glaubte nicht wirklich daran. Sie waren gewiss mächtig und sehr geschätzt in den richtigen Kreisen. Geld besaßen sie auch nicht gerade wenig. Aber verflucht? Das hatte sich doch einer zum Abschrecken ausgedacht.

So sehr wie sich Regulus auch auf seine Lektüre konzentrieren wollte, konnte er es nicht. Sein Freund hatte ihn völlig aus dem Konzept geschmissen. Seine Gedanken kreisten über den ersten Ball der Familie King seit 10 Jahren. Er fragte sich wie dieser wohl ausschauen würde. Würden alle edle, elegante Kleider und Anzüge tragen? Würde es eventuell sogar noch kostspieliger als die Hochzeit von Narcissa und Lucius? Wie sehr hatte sich wohl Elizabeths Bruder verändert? Ob er wohl auch bald vor den Altar treten würde?
Was ihn aber fast noch mehr interessiert war ob Sirius dieses Weihnachten mit ihnen verbringen würde und ob er sich für diesen bedeutenden Abend zusammenreißen würde. Regulus ahnte Böses. Sein Bauchgefühl täuschte ihn nie. Würde er auch dieses Mal recht behalten? 

Während Elizabeth sich ihrem Lieblingshobby, dem zeichnen zuwandte, waren ihre Freundinnen dabei ihren Tag in Hogsmeade wie immer im drei Besen ausklingen zu lassen.
„Meine Güte ihr beiden seht ja geschafft aus!", Madame Rosmerta lächelte den beiden Mädchen zu als sie durch die Tür traten.
„Ich hab leider nur noch zwei Plätze frei bei James und seinen Freunden. Ihr seid zu dritt nicht wahr?", bedrückt schaute sie die nette Inhaberin an.
„Nein nein, heute nur zu zweit!", erklärte Mary die Situation.
„Na dann, 2 Butterbier ?"
Die beiden lächelten einstimmend und Rosmerta brachte sie zu den Rumtreibern.
„Etwas weibliche Gesellschaft für die Herren.", mit einem Lächeln verabschiedete sie sich.
„Na da sagen wir doch nie nein oder Sirius !"
„Natürlich nicht."

Jane setzte sich neben Potter, den sie schon seit ihrer Kindheit kannte. Sie waren buchstäblich Nachbarn und hatten deshalb als Kinder sehr viel Kontakt zueinander. Als sie allerdings nach Hogwarts kamen änderte sich das schlagartig.
Einen wirklichen Grund gab es nicht.
Mary setzte sich neben Peter gegenüber von Jane, James und Sirius.

Eine unangenehme Stille hatte sich gebildet bis Remus das Schweigen brach und sich direkt an die zwei Freundinnen wandte.
„Hat der Trank Elizabeth geholfen?", er schaute von seinem Butterbier hoch, genauso wie die anderen drei Rumtreiber.
„Was hatte sie den?", fragte nun Sirius sichtlich verwirrt. Ihm war zwar aufgefallen das ihre Laune abrupt umgeschlagen hatte gestern aber wirklich Gedanken drum hatte er sich nicht gemacht.
„Das was du und James regelmäßig habt."
Jetzt schauten James und Sirius sich noch verwirrter an als vorher.
„Einen Kater!", schrie jetzt Peter aus als hätte er im Lotto gewonnen.
„Ah...", kam es nun von den beiden.

Mary blickte Remus lächelnd an ehe sie ihm eine Antwort auf seine Frage gab.
„Wir wissen es ehrlich gesagt nicht. Heute Morgen kam ein Brief für sie, sobald sie ihn bekommen hatte war sie verschwunden."
Jane nickte schulterzuckend bis wieder eine unangenehme Stille eintrat.

„Hast du dieses Muggel Spiel mit?", fragte nun James.
„Was für ein Muggel Spiel?", fragte Jane.
Remus kramte in seinen Taschen und holte eine Packung Karten heraus.
Auf ihnen waren mehrere Zahlen abgebildet von eins bis neun.
Remus begann sie zu mischen während Peter die anderen aufklärte.
„UNO. Ziemlich simpel. Gleiche Farbe auf gleiche Farbe oder gleiche Zahl auf gleiche Zahl. Kann man nichts legen muss man eine Karte ziehen."
„Jeder bekommt sieben Karten. Wenn man nur noch zwei übrig hat schreit man UNO. Ach und diese Karten hier....",Remus zeigte auf eine Karte mit einer zwei-plus „Bedeutet du musst zwei Karten ziehen, spielt keine Rolle ob du ansonsten eine legen könntest."
„Und die schwarzen mit dem bunten Feld bedeuten du darfst dir eine Farbe aussuchen. Wenn eine vier-plus drauf ist muss der Spieler danach 4 Karten ziehen."
Die Mädchen nickten.
„Was ist mit der?", Jane zeigte auf eine Karte mit sowas ähnlichem wie einem Pfeil.
„Bedeutet das sich die Runden Richtung wechselt.", antwortete Sirius stolz auf sein bisschen Muggel Wissen.
„Habt ihr nicht beide Eltern die Muggel sind?", fragte nun Peter erstaunt darüber das die Mädchen das Spiel nicht kannten.
„Ja aber meine Mutter hatte doch für sowas nie Zeit...", antwortete Jane bedrückt und James lächelte ihr mitleidend an und klopfte auf ihre Schulter.
„Meinen ging es nicht anders.", erwiderte Mary
„Dafür habt ihr jetzt uns. Wir bringen euch mit Hilfe von Moony hier jedes Kartenspiel der Muggelwelt bei!"
„Nicht zu eifrig Krone!", warnte ihn Remus lachend.

Immer wieder füllte Rosmerta ihr Butterbier nach und die Gruppe spielte so lange bis es Zeit wurde zu gehen.
Dabei gewann Jane tatsächlich zwei mal. Mary hatte einige Start Probleme aber Remus half ihr beim spielen, manchmal lachten sie über Marys verpeilte Art. Jedes Mal wenn Jane gewann war es Knapp, James und Sirius hätten sie locker schlagen können mit dem Blatt welches sie hatten. Aber das taten sie nicht.
Womöglich weil James sich so freute zu sehen wie viel Spaß Jane an dem Spiel hatte.
Er wollte sie nicht traurig sehen. Er stupste Sirius unauffällig an und dieser verstand seinen besten Freund sofort.
Früher war sie oft traurig. Viel zu oft. Seit sie gemeinsam auf Hogwarts gingen allerdings hatte er seinen Blick für sie gänzlich verloren gehabt und es schmerzte ihn nun sehr, zu sehen wie sie schüchtern um ihn herum war, wenn sie sich doch einmal so nahe standen.

Sirius übernahm die Rechnung fürs Butterbier. Nicht ohne Protest, Moony hatte ihm mit der Schachtel Karten eine übergebraten und Mary ihn verdammt sauer angemacht. Auch wenn sie sich danach natürlich bedankt hatte.
Jane jedoch nickte ihm nur dankend zu.
Sirius erwartete nicht mehr. Er kannte Jane  schließlich nicht wirklich vor heute.

Aber Potter wollte unbedingt sein Verhältnis zu Jane ändern. Auf dem Weg zum Schloss zurück ergriff er dann die Initiative.
„Habt ihr drei nicht Lust Silvester mit uns zu feiern? Im Potter- Anwesen."

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