1. Traditionen
Leise zog Elizabeth die Tür hinter sich zu. Einen letzten Blick warf sie noch in das Bett, aus dem sie sich gerade gequält hatte. Der darin liegende hübschen Blondschopf schlief in aller Ruhe. Noch immer hielt sie ihre Bluse und ihre Schuhe in der Hand. Sie knöpfte sich im Laufen die Hose zu, während sie sich an den Blauen mit Sternen verzierten Wänden zur Wendeltreppe orientierte.
Ehe sie auf der anderen Seite ein Pfeifen hören konnte. Sie blickte hinauf und gegenüber von ihr aus den Schlafsälen der Ravenclaw Mädchen schlich sich Sirius.
Auch er hatte nur eine Hose an und Transportierte, den Rest in seinen Händen.
„Schicke Unterwäsche King.", schmunzelnd lächelnd lehnte der Schwarzhaarige sich neben Elizabeth und ließ seinen Blick langsam über sie gleiten ...
Sie trug eine schwarze enge Jeans mit Löchern, die sich um ihre Kurven schmiegte und einen schwarzen BH mit dunkelroter Spitze. Ihre braunen lockigen Haare waren mit einer Klammer fixiert.
„Freut mich das dir gefällt, was du siehst ...", sie blieb ebenfalls vor dem Gryffindor stehen und zog sich ihre schneeweiße Bluse mit einem provokanten Lächeln über.
„Ich bin mir ziemlich sicher, du bist auch nicht gerade angewidert von mir.", sein rechter Mundwinkel hatte sich angehoben. Neugierig über die Reaktion der Sechstklässlerin zog er seine Augenbraue hoch.
„Hab ich auch nicht behauptet ...", sie musste sich ein Lächeln verkneifen, als sie sich an ihm vorbei, hoch in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws schlich.
Er folgte ihr und hatte mittlerweile sein Hemd übergezogen. Elizabeth hatte sich nicht mehr die Mühe gemacht, die obersten Knöpfe zu schließen, da sie sich eigentlich auf den Weg ins Bett befand.
Die Partys der Ravenclaws wollte keiner verpassen. Die Dekoration war jedes Mal der Hammer und der Alkohol ließ auch nicht zu wünschen übrig.
Normalerweise konnte Elizabeth sich gut zügeln und hätte sich wahrscheinlich nicht so Sturz betrunken, wenn sie nicht Stunden vorher ein Brief von ihrem Vater erhalten hätte.
Ähnlich ging es Sirius, da war ein bisschen Trost in den Armen einer schönen Frau, doch ein ziemlich guter Zeitvertreib.
Natürlich durfte die richtige Menge an Alkohol nicht fehlen.
Auf leisen Tatzen folgte er der hübschen Brünetten bis zur Tür der Ravenclaws.
„Hier trennen sich dann wohl unsere Wege.", lächelte sie ihm entgegen.
Trotz der verschmierten Schminke und den verwuschelten Haaren, war Elizabeth wunderschön. Schon als Kind hatte sie etwas Entzückendes an sich. Daran konnte Sirius sich genau erinnern.
Er wusste selber nicht, was ihn geritten hatte, die Restbestände des Alkohols im Blut oder diese wunderschönen Ozean blauen Augen, die ihm entgegensahen.
Auf jeden Fall hatte er ihr den Ausweg durch die Tür blockiert.
Genervt verdrehte sie die Augen, so wie als Kind schon.
„Ich hab da eine Idee ...", er schmunzelte wieder und kam ihr mit seinem Gesicht näher.
„Und welche tolle Idee hat der junge Sirius Black?", auch sie kam ihm mit ihrem Gesicht näher und zog eine ihrer ordentlich gezupften Augenbrauen in die Höhe.
Er liebte es, wie sie nie nervös wurde oder zurück weichte.
Es war eine bestimmte Neugier, die Elizabeth dazu verleitete, ihn nicht zum Teufel zu jagen.
„Vertraust du mir?", fragte er sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck und streckte ihr seine Hand entgegen.
Sie lachte leise auf. Sie waren keine Freunde, also bestand auch kein Vertrauen zwischen ihnen. Zumindest nicht mehr. Das wusste Sirius, also war es eher eine rhetorische Frage als alles andere.
„Nein. Aber meine Neugierde ist wohl stärker als mein Menschenverstand."
„Liegt am Alkohol.", sagte Sirius lachend und sie ergriff seine Hand.
Er zog sie hinter sich her, durch einige Gänge hinunter in den Kerker. Noch immer hielten sie ihre Schuhe in den Händen, um so leise wie möglich zu sein. Wie lange hatte sie schon nicht mehr mit Sirius Black gesprochen außerhalb des Unterrichts? Zwei Jahre? Mindestens.
Vor dem Porträt einer Obstschale blieben sie stehen. Sirius streichelte die Birne und das Porträt sprang auf.
Die Küche von Hogwarts.
Elizabeth ließ Sirius Hand los und bewunderte die riesige Küche.
Sie hatte sich schon immer gefragt, wo das ganze Essen herkommen würde. Aber das hatte sie sicherlich nicht erwartet.
Leise hörte man das Fußstampfen von einem alten, ziemlich zerknautschten Hauselfen.
„Guten Abend, Mr. Black, und wer sind sind Sie Miss?...", erwartend blickte der Hauself zu Elizabeth.
„Die zukünftige Mrs. Black.", antwortete Sirius lächelnd und legte einen Arm um sie.
Elizabeth verstand sofort und nickte eifrig mit und gab Sirius einen Kuss auf die Wange.
„Ah, wie kann ich ihnen behilflich sein Mr. und Mrs. Black.", der Elf verbeugte sich so tief, das seine Nase fast den kühlen, steinernen Boden berührte.
„Zur Feier unserer Verlobung dachten wir, könntest du uns den besten Wein bringen, den ihr habt und eventuell etwas zu essen. Nichts zu aufwendiges. Wir wollen ja nicht den ganzen Schlaf der ganzen Hauselfen in Anspruch nehmen.", lächelnd beendete er seinen Vortrag.
„Meine höchsten Glückwünsche. Sie werden eine sehr schöne Ehegattin haben.", mit diesen Worten verbeugte er sich noch Mals und besorgte dann eine Flasche Wein, etwas Brot und eine Käseplatte.
Er fragte nochmals, ob sich das verliebte Pärchen noch etwas anderes wünsche oder es ihnen so genehm wäre, dann verschwand auch er in seine Schlafgemach und ließ die beiden alleine in der Küche.
Sirius hatte die Gläser schon in die Hand genommen und jedem etwas Wein eingefüllt. Elizabeth hatte sich auf die Tischplatte gesetzt und sich an einem Stück Brot vergriffen.
„Mrs. Black also?", fragte sie belustigt nach.
„War eine Blitz Idee. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht warum ich mit dir in die Küche wollte. Da sprach wohl mein Magen aus mir.", so ernst wie er gesprochen hatte konnte Elizabeth sich nun das Lachen nicht mehr verkneifen.
So saßen sie dort, Lizzi auf der Tischplatte und Sirius auf einem Stuhl vor ihr. Aßen und tranken. So als wäre es das normalste der Welt.
„Zwei Jahre haben wir so nicht mehr miteinander gesprochen.", warf Elizabeth ein während sich Sirius eine seiner schwarzen Zigaretten mit Hilfe von einem Streichholz anzündete.
„Verlobung von Narcissa. Richtig....aber das zählt auch nicht wirklich da waren wir betrunken."
Elizabeth schüttelte den Kopf verneinend.
„Da WOLLTEN wir betrunken sein. Regulus hat uns doch die Flasche Rum weggenommen damals. Erinnerst du dich!"
Sirius schlug sich mit der flachen Hand leicht auf die Stirn.
„Du hast recht! Wir sind ja förmlich um unser Leben gerannt mit der Flasche und Regulus war trotzdem schneller!", herzhaft begann der ältere Black zu lachen.
„Naja wie schnell auch immer zwei Angetrunkene sein können.", stieg auch Elizabeth mit ihrem Lachen ein.
Sie merkte jedoch das Sirius nachdenklich wurde.
„Worüber denkst du nach?", fragte sie ohne wirklich darüber nachzudenken wie intim diese Frage für ihn sein musste.
„Ich denke darüber nach wie ich irgendwann mal endlich frei sein werde. Wo und mit wem ich dann sein werde.", Sirius machte sich nicht mehr die Mühe seinen Wein in ein Glas zu füllen, er trank aus der Flasche.
„Ist es immer noch so?", sie wusste wovon er sprach. Als sie sich früher öfter als Kinder gesehen hatten, blieb es nicht aus das ihr seine blauen Flecken auffielen. Diese traten oft dann auf wenn Walburga etwas abfälliges über Sirius Freunde gesagt hatte. Zählt man eins und eins zusammen dann konnte man sich einiges erschließen. Schreckliches erschließen.
„Ich lass mich von ihr nicht unterdrücken. Ich glaube dieses Geschwafel von reinem Blut nicht. Egal wie oft sie mich noch verfluchen wollen. Ich bin und will nicht wie der Rest meiner Familie sein."
Elizabeth nickte. Dieses Thema war wahrlich kein einfaches für beide.
„Gib mir deine Hand Liz.", forderte sie der um zwei Köpfe größer junge auf.
Elizabeth ergriff seine Hand und sprang vorsichtig vom Tisch.
Sirius schwang seinen Zauberstab und das Feuer im Kamin fing an zu lodern und die Geige die über dem Kamin hing verselbstständigte sich und spielte eine schöne Melodie.
Sofort verstand Elizabeth und ließ sich von Sirius herumwirbeln, während sie noch lange über ihre schönen gemeinsamen Momente redeten, oder darüber wie Sirius die Rumtreiber kennenlernte. Darüber wie Elizabeth mit Mary und Jane eins wurde und natürlich über Quidditch. Sie musste dem
Treiber sogar versprechen ihn das nächste Mal anzufeuern.
Er startete sogar den Versuch sie dazu zu überreden die gegnerische Mannschaft mit einem kurzen Rock und einem plötzlichem Windstoß zu verwirren, damit Gryffindor besserer Chancen hatte.
Sie wusste nicht mehr genau wie lange sie noch dort tanzten und über früher sprachen nur das so langsam die Sonne aufging und die Arbeiten fürs Frühstück in der Küche begonnen hatten, als sich die beiden durch die Korridore hoch zum Portrait schlichen.
„Also das hätte ich jetzt nicht erwartet! Miss King sie sehen ja schrecklich aus! Dazu noch mit diesem Halunken! Ich hätte ihnen mehr klasse zugetraut!"
Elizabeth versteckte sich hinter Sirius Rücken um nicht gleich so laut los zu lachen das ganz Hogwarts es höre.
„Apfeltörtchen", sprach Sirius das Machtwort und bot Elizabeth seine Hand an um ihr in den Gemeinschaftsraum zu helfen.
Das es 6 Uhr morgens sein musste wussten sie nun, durch die kleine Uhr im Gemeinschaftsraum.
„Hier trennen sich wohl endgültig unsere Wege Mrs.Black.", Sirius verbeugte sich und küsste die Hand von Elizabeth.
„So Schmerzlich aber doch wahr Mr.Black. Wie sehr mir ihre reizende Gesellschaft doch fehlen wird.", auch sie täuschte einen Knicks vor.
„Nicht all zu lange. Wir sollten unsere altem Traditionen für den nächsten Winterball deines Vaters wieder aufleben lassen."
Elizabeths Lächeln fiel in sich zusammen, neben Sirius hatte sie das gekonnt ausgeblendet.
„Gute Nacht Black...", mit diesen Worten zog sich das lockige Mädchen zurück in ihren Schlafsaal. Wo sie sich vorsichtig unter ihre Decke legte und versuchte noch einige einzelne Stunden Schlaf zu ergattern.
Der Morgen schlug an und ihre besten Freundinnen Mary und Jane hatten sich schon gekonnt ums Bad gestritten .
Und das nicht gerade ruhig.
„Meine Güte! Könnt ihr nicht einmal ruhig sein!", genervt stöhnte Elizabeth auf. Ihr Schädel brummte so stark wie noch nie. Es war wohl eine ziemlich dumme Idee gewesen Alkohol auf leeren Magen zu verzehren und dann noch eine zweite Runde mit Black zu starten. Es würde sicherlich noch den halben Tag dauern, den Alkohol aus der Blutbahn zu kriegen.
Vorsichtig richtete sie sich auf nur um auf der Uhr zu erkennen das es erst halb 8 war. Sie hatte nur zwei ein halb Stunden geschlafen!
Mary bürstete ihre schönen braunen Haare, während Jane im Bad die Zähne putzte.
„Lizzi du siehst ja grauenhaft aus ,hast sogar noch die Sachen von gestern an!", Mary lachte herzhaft auf.
Schnell zog sich Lizzi eine weite lockere schwarze Stoffhose an und einen Gryffindor Pullover, der ihr einige Nummern zu groß war.
„Haben wir noch welche von den Tränken gegen einen Kater?"
„Nein.", nuschelte Jane aus dem Bad.
„Zur Erinnerung du bist die einzige die sich so sehr betrinkt, welchen zu benötigen.", Mary zwinkerte ihr zu.
Jane stand nun umgezogen und frisch gemacht in der Tür.
„Lupin hat letztens Zutaten für Tränke gegen einen Kater geklaut. Bei der Menge hat er bestimmt ein Lager."
Elizabeth nickte Jane zu und machte sich auf den Weg zu den Rumtreibern, sie vergaß dabei das sie mit einem die halbe Nacht verbracht hatte gänzlich.
Noch vom zu hellen Licht und ihren Kopfschmerzen geblendet schlenderte sie Richtung Schlafsäle der Jungen.
Währenddessen band sie sich ihre überall abstehenden Locken zusammen.
„Morgen, weißt du wo das Zimmer von Remus ist?"
Ein kleiner Gryffindor zeigte auf die nächste Tür auf der linken Seite, dankend nickte sie ihm zu und klopfte ans alte Holz.
Sie konnte lautes Protest stöhnen vernehmen ehe ihr ein leicht angepisster Remus die Tür öffnete.
„Was zum...Oh Elizabeth.", entschuldigend und fragend gleichzeitig blickte er sie an.
„Hast wohl wenn anders erwartet oder?", sie lächelte ihm zerknirscht entgegen.
„Jeden außer dich....Naja was kann ich für dich tun?", er zwang sich auch ein leichtes Lächeln auf. Er war sichtlich gerade aufgestanden. Er trug noch seine schwarz-braun Karierte Schlafhose und ein altes ausgeleiertes weißes T-Shirt, seine fluffigen Haare standen ihm überall ab.
„Mir hat ein Vögelchen gezwitschert du könntest was gegen einen Kater haben.", sie setzte einen Schmollmund auf und er atmete belustigt aus.
„War das Vögelchen eventuell um die 1.70m groß und blond ?"
„Nein. Ich weiß nicht wenn du meinst..."
So ernst wie Lizzi das sagte konnte Remus sich gerade so am Riemen halten nicht laut drauf los zu lachen. Seine Mitbewohner wollte er eher nicht wecken.
„Komm rein...Versuch aber nicht zu laut zu sprechen die anderen schlafen noch."
Er schloss die Tür hinter ihr und ging sofort auf die Kommode im Zimmer der Jungs zu.
Etwas verloren stand Elizabeth nun im Zimmer als Remus ihr anbot sich auf sein Bett zu setzen während er sucht. Dankend nahm sie das Angebot entgegen und schaute sich um.
Remus Seite war voller Muggel Klassiker Bücher, sein Nachttisch war voller Kaffee flecken und Schokoladen Tafeln. An seiner Fußkante, am Bett hing ein braun-weißer strick Pullover und ein typischer Gryffindor Pulli, so wie Elizabeth ihn trug.
Peters Bett, welches genau neben Remus stand war umhüllt von Süßigkeiten Verpackungen und Altem Pergament auf dem Dinge gezeichnet waren. Meistens kleine Runde Abbildungen die wohl Kuchen darstellen sollten und etwas daneben geschriebenes.
Genau gegenüber von Peters Bett war wohl das Bett von James. Überall hingen Poster von Quidditch Mannschaften und auf seinem Nachttisch lag der Schnatz mit dem er meistens herumspielte wenn ihm langweilig war.
Das Bett gegenüber von Remus Bett war eindeutig Sirius Bett. Seine schwarze Mähne guckte aus dem Bettlacken hervor. Elizabeth konnte erkennen das er sich nicht mal umgezogen hatte. So müde musste er gewesen sein. Auf seinem Nachtisch lagen mehrere Muggel Motorrad Magazine und daneben auf dem Boden seine altbekannte Lederjacke.
Selbst wenn sie nicht wüsste das er in diesem Bett liege, hätte sie es wahrscheinlich erraten. Auch wenn sie die Jungs nicht so gut kannte, waren sie doch ziemlich leicht zu durchschauen.
Remus stand vom Boden auf und reichte ihr ein kleines Fläschchen.
„Ich hoffe du willst mich nicht vergiften Lupin.", sie nahm ihm das Fläschchen aus der Hand und legte es auf die Lippen.
„Glaub mir wenn ich wenn vergiften will, dann ist es Sirius der morgens um sechs hier reinspaziert als ob er noch nie eine bessere Nacht gehabt hätte.", genervt verdreht er seine Augen in Richtung seines Zimmernachbarn.
„Naja...danke auf jeden Fall!", sie stand auf und ging Richtung Tür. Sie merkte wie der Trank langsam anfing zu wirken. Dies versetzte sie in eine viel bessere Stimmung.
„Wir sehen uns dann beim Frühstück."
„Ja bis gleich.", antwortete ihr Remus noch sichtlich verwirrt davon das Elizabeth King gerade aus seinem Schlafsaal spazierte.
Während sie den Gang hinunterschritt nickten ihm einige jüngere Schüler bewundernd zu.
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