29. Gerechtigkeit ?

Leicht tröpfelt Blut aus ihrer Nase. Es berührt den kalten Stein unter ihr und Henrys großen Hände umfassten ihren zierlichen Hals.
Ihren narbenfreien, zierlichen Hals.
„Trink es!", befehlte er ihr. Sie knirscht die Zähne zusammen. Kein bisschen von der Flüssigkeit wollte sie auf ihre Lippe tropfen lassen. Sie wehrte und wehrte sich. Schubste ihn mit voller Wucht aber nichts half.

Er war stärker.
Er war besessner.
Er war Henry King.

Ein Mann der kein nein verstand.

Henry griff mit seiner Hand an ihren Mund und öffnete ihn so weit, das er ihr die schwarze Flüssigkeit einflößen konnte.
Sie biss ihn schmerzvoll und voller Kraft auf die Hand. Er zuckte zusammen, verließ die Zelle und setzte sich vor die Gitterstäbe.

Das Duplikat seiner Tochter versuchte die Flüssigkeit wieder auszuspucken.
„Glaubst du von so wenig Gift würde ich sterben?", lachte sie gehässig.
Henry lächelte. „Ich hab ganz andere Pläne mit dir."
Ihr wurde schwindelig. Sie hielt sich an der wand fest und dann wurde alles schwarz. Sie krachte schmerzvoll auf den steinernen Boden und Henry bekam das was er wollte.

Einlass in ihre Gedanken. In ihr Leben. In ihre Mission. Er legte seine Lippen an das selbe Fläschchen und schloss sie. Er tauchte in eine ihm so ähnliche und doch so fremde Welt ein.

Henry öffnete seine Augen und war in ihren Erinnerungen. Sie begangen mit Hogwarts. Er befand sich in der großen Halle und sah wie seine vermeintliche Tochter von McGonagall aufgerufen wurde. Selbstbewusst wie immer setzte sie sich und der Hut began zu überlegen.
Dann schrie er laut: SLYTHERIN!

Henry konnte seinen leichten Stolz nicht verbergen als sein Blick durch den großen Raum glitt. Er suchte nach seinem Sohn. Dieser saß am Ravenclaw Tisch. Henry hätte sich schon denken können das es wohl kein parallel Universum gebe, wo sich Aaron's Kind und das seine ähneln würden.

Die Erinnerung verschwamm und er landet im vierten Schuljahr seiner Tochter. Sie lies sich gerade in die dunklen Sessel im Slytherin Gemeinschaftsraum fallen.Sie atmete genervt aus.
„Was regt dich jetzt auf Beth?", ärgerte sie Nott welcher auf der anderen Seite des Raumes saß.
„Ich bin dafür das wir den Rumtreibern eins auswischen...mir geht ihr angeberisches Gehabe so auf den Sack!"
Zwei Hände legten sich um seine Tochter und umarmten sie von hinten. Es waren die Hände von Evan Rosier. „Du solltest dich nicht kindisch verhalten liebes...das steht dir nicht.", er küsste sie auf die Wange und die Erinnerungen verschwommen noch einmal.

Nun war Henry in der Bibliothek. Es war um die Weihnachtszeit herum. Das konnte er an der Dekoration erkennen. Und Beth war älter.
Sie schien ungefähr im sechsten Schuljahr zu sein. Sie knallte gegen einen Jungen mit wuscheligem hellen Haar. Die Bücher vor ihrer Brust fielen alle zu Boden und der Junge half ihr sofort die Bücher auf zu heben. Dabei berührten sich ihre Finger und Henry erkannte wie ein Schauer über Beth's Rücken fuhr.
Henry ging näher und als der Kopf des Jungen in die Höhe schrillte, erkannte er Remus Lupin.
Beth's Augen blieben an ihm hängen. Als hätte sie einen Geist gesehen. Nervös standen die beiden Teenager auf und Remus entschuldigte sich.
„Alles gut."
„Es tut mir leid...nicht nur das...das ich abgehauen bin...es.". Elizabeth schüttelte den Kopf als Remus weiter reden wollte.
„Besser ist das...Ich und Evan..."
„Ich weiß.", traurig blickte Remus in ihre blauen Augen.
„Tu es nicht. Werd keine von ihnen."
Elizabeth lächelte leicht.
„Werd ich nicht."

Ein weiteres Mal verschwom alles und er landete auf dem Astronomieturm.
Seine Tochter kniete vor Remus und weinte während eine Frauengestallt neben ihr stand.
„Er wird sie dir alle nehmen. Jeden denn du liebst. Er wird keinen halt machen. Lass dir von Mutter helfen...lass mich dir helfen mein Kind..."
Das nächste was Henry sah war, wie Beth am Todesessertisch neben Rosier Platz nahm und ihr Ringfinger einen riesigen Diamanten schmückte.

„Was zum Teufel!", schrie Beth als sie endlich zu sich kam.
„Liebe ist also der Grund dafür das du bist, wer du heute bist."
Beth spuckte in Henrys Richtung. Dieser apperierte und ließ sie zurück. Schließlich musste er seine Tochter noch aus Askaban bekommen. Dies gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht.

Clark betrat gerade das Ministerium mit seiner Frau und dem Baby als sie schon von Reportern umzingelt wurden.
„Wie stehen Sie dazu, das Ihre Schwester angeklagt wurde mit Todessern zu kooperieren? Dies gilt als Hochverrat!"
Clark war sichtlich überfordert von dem ganzen Blitzlicht und so trat Sienna vor. Sie war geschult für solche Anlässe. Die beiden wirkten stärker als sie es jemals waren. Auch wenn sich eigentlich nichts geändert hatte. Ihre Ehe war zerstört. Die Ehre ihrer Familien allerdings noch bei weitem nicht.
„Die Verhandlung entscheidet wer schuldig ist und wer nicht. Bis dato sollten sie sich mit ihren Spekulationen von unserer Familie distanzieren. Danke..."

Das Büro von Clark sah seinem Urzustandes ziemlich ähnlich. Nicht vieles hatte sich geändert, außer der unordentliche Papierhaufen neben dem Tisch, der überfüllte Mülleimer und das Bild auf dem Schreibtisch.
Es zeigte Elizabeth neben dem Motorrad von Sirius, welcher bereit zu starten auf ihm saß.

Das Clark's Vater einen fremden Jungen sein Motorrad Geschenk hatte, nagte noch immer an ihm. Sienna nahm mit dem Baby auf der Couch platz, während ihr Ehemann sich platz zum arbeiten verschaffte.

Die Tür öffnete sich und Sirius stampfte hinein. „Es wäre wahrscheinlich leichter aus Askaban auszubrechen als an diesen Reportern vorbei zu kommen!"
Die Augen des kleinen Babys blickten zu Sirius. Das Baby lachte ihn aus. Er setze sich neben die zwei und blickte angespannt auf seine Handflächen. „Glaubt ihr es geht ihr gut?"
„Natürlich geht es ihr gut!", Henry hatte die Tür schlagartig geöffnet. „Vergesst nicht über wenn wir hier sprechen...", er lief wie selbstverständlich an den Schreibtisch seines Sohnes heran. Er rüttelte an der Schublade vor ihm. „Was wird das Vater? Da ist nichts...ich kenne diesen Tisch....da..." und auf einmal knallte es. Ein Versteck lugte heraus. Es war unter der Schublade und enthüllte einen goldenen Briefumschlag.

Henry lächelte. Sirius war gespannt aufgesprungen. Er verstand rein gar nichts mehr. Genauso wie Sienna.
Assurance, stand auf dem Umschlag geschrieben, welchen Henry gerade öffnete. Die Schrift seiner Tochter würde er immer wieder erkennen. Das Versteck und der Umschlag schrien allerdings nach Aaron. Das musste er ihr beigebracht haben.

Richmond upon Thames.
Méfie-toi du chat noir qui est imbibé de sang!

„Nimm dich in acht vor der schwarzen Katze...."
„Welche in Blut getränkt ist?", beendet Sirius Clark's Übersetzung. Was zum Teufel meinte Elizabeth damit nur?
„Sienna?". Sofort stand die angesprochene auf.
„Du kümmerst dich darum das Elizabeth eine Anhörung bekommt...du warst doch dabei zu studieren...Strafrecht?"
Sienna nickte ihrem Schwiegervater zu. Sirius hatte geschockt seine Augen aufgerissen. So etwas hatte er von Sienna nicht erwartet. Er hatte nie gedacht das hinter ihr mehr als nur das Konstrukt der Sewlyns steckte. Als Sienna den geschickten Blick von Sirius erkannte, erläuterte sie, das sie ihn eben auf Grund der Ehe und des Kinderkriegens nicht weit gekommen war.
„Sirius. Du findest einen Weg wie wir sie zur Not aus Askaban bekommen.", Henry zeichnete mit seinem linken Ringfinger eine Tatze auf die Hand innenfläche. Sofort überfuhr Sirius die Panik. Er wusste das er ein Animagus war...aber was wusste Henry schon nicht?
Der angesprochene nickte. Ein unwohliges Gefühl machte sich in seinem inneren breit.
„Elizabeth hätte nie mit Todesessern zusammen arbeiten können...", murmelte Sirius vor sich hin. Er war davon überzeugt. Die Frau die er liebte würde so etwas nie tuen.

Henry lachte auf.
„Was glaubst du wie wir es geschafft haben so viele Todesesser die letzten Wochen festzunehmen?"
Sirius ließ sich auf die Couch hinter sich plumpsen. Das konnte nicht sein. Das war nicht wahr. Das war alles nur ein lügen Gespinst von Henry. Er fuhr sich gestresst über die Augen...
„Meine Elizabeth..."
„Deine Elizabeth...",unterbrach Henry ihn.
„Deine Elizabeth hat alles dafür getan, das diese Familie geschützt ist. Elizabeth ist nicht vor Problemen weggerannt sondern hat sie förmlich mitgezogen. Sie hat mit Todessern gearbeitet...aber...", er gestikulierte stark mit seinen Händen. „Sie tat das alles für das hier! Für unser Wohl. Für unser Ministerium. Für eure Zukunft!"
Henry sprach nicht wie ein besorgter Vater. Er sprach wie ein Anführer...wie ein König der seine Armee verteidigte.

Mehr war Henry nicht. Er war ein Anführer, geboren um zu regieren und Elizabeth war seine Geheimwaffe...seine Kämpferin. Die einzige die ihm bis zur Brust reichte...die einzige Person die jemals zählte.

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