Die Ruhe vor dem Sturm...



„Ich kann es einfach nicht fassen. Er wusste von Anfang an bescheid." Dalia wirkte noch immer zu tiefst mitgenommen von dem Telefonat. Sebastian und Joyce hingegen waren Gott froh dass das endlich vorbei war. Das waren für alle Beteiligten im Raum, die schwierigsten 8 Minuten ihres Lebens. „Das heißt, wir brauchen einen neuen Plan?" Joyce knabberte an ihren Fingernägeln vor Anspannung. „Wir werden mit Liam und den Detektivs reden. Hören, was sie dazu sagen. Vielleicht gibt es noch eine andere Lösung." Dalia schüttelte den Kopf. Seine Sätze schwirrten ihr immer und immer wieder im Kopf umher. „Bevor du auf die Idee kommst dich mit ihm zu treffen.." Warf Sebastian gleich in das Gespräch als er Dalia ansah, „..werden wir erst einmal mit der Polizei sprechen. Vielleicht gibt uns dieses Telefonat Hoffnung." Sie hatte dagegen bereits alle Hoffnungen verloren. Es lies sich nicht mehr an seine Menschlichkeit appellieren. Er wollte seinen Plan durchziehen und ihr weh tun. Auch wenn er sie, so wie er sagte, immer noch liebte.

Am nächsten Tag rief Sebastian alle notwendigen Leute zusammen um die Problematik auszudiskutieren. Sichtlich geschockt über das was geschehen war, versuchten sie sich etwas anderes zu überlegen. Dalia hingegen beschäftigte sich mit dem Sitzplan für die Hochzeit. Sie konnte bei dem Gespräch jetzt nicht dabei sein. Sie musste sich irgendwie ablenken. Nachdem sie fertig gebastelt hatte, ging sie nach oben und beschloss ihren Schrank auszumisten und etwas zu putzen. Das brachte sie immer auf andere Gedanken. Vier große Plastiktüten voller Kleidung später und vom Wasser und Reinigungsmittel eingeweichte Hände, ging sie wieder nach unten und schrieb eine Einkaufsliste. Sie hatte ihren gesamten Duschgel und Hautpflege Produkte Vorrat aufgebraucht und wollte morgen einkaufen gehen. Außerdem brauchte sie wieder Katzenfutter und Streu für Tuna. Die Männer waren noch immer eifrig am Ideen austauschen, als sie versuchte so unbemerkt wie ihr nur möglich durchzuhuschen. Liam bemerkte sie aber und zitierte sie in die Küche. „Auch wenn wir das alles bereits von Sebastian gehört haben, wollen wir das nochmal genau von dir hören. Ist dir irgendetwas aufgefallen?" Sie sah in die Runde, räusperte sich und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. „Also, ehm..ich weiß nicht genau. Eigentlich klang er wie immer." Wieso wurde sie plötzlich so nervös? „Irgendwas muss es doch gegeben haben? Hat er irgendetwas spezielles gesagt?" Sie strengte sich wirklich an und überlegte. Aber ihr war wirklich nichts besonderes aufgefallen. „...Nein, es war nichts auffälliges." Liam seufzte, er wirkte fast schon genervt. „Dalia, bitte. Erinnere dich. Es muss etwas gegeben haben."

Sebastian klang sich mit ein und trat näher zu ihr. Sein Arm legte er schützend an ihre Taille. „Wenn sie dir gesagt hat dass es nichts auffälliges gab, dann gab es auch nichts auffälliges." Er klang belehrend und beschützend. „Es ist mir ja schon ein Rätsel wie sie, nachdem das alles passiert ist, sich einfach so mit anderen Sachen beschäftigen kann.

Ist das nicht komisch?" Wollte er sie jetzt auf den Arm nehmen? „Was soll das Liam? Was willst du damit sagen?" Fragte Sebastian und starrte ihn schwer schnaufend an. „Ich mein ja nur. Normalerweise handelt man doch anders wenn ein Typ hinter einem her ist, entschuldige zwei Typen, die einem Schaden anrichten wollen. Da geht man doch nicht einfach putzen, basteln oder was auch immer lächerliches sie da treibt. Das ist doch kein adäquates Verhalten." Er überspannte den Bogen und sie verstand nicht, wieso er sie plötzlich so anzweifelte. Wut stieg in ihr auf und sie starrte ihn mit kalter Miene an. Sebastian wollte gerade seinen Mund aufmachen um etwas zu sagen, aber Dalia war schneller. „Was weißt du schon von adäquatem Verhalten?" Sie ging einen Schritt auf ihn zu. Sie vergrub ihre Fingernägel in ihre Hände. „Du hast ja keine Ahnung durch welche Scheiße ich all die Monate gehen musste. Irgendwann lernt man damit umzugehen und das alles nicht zu nah an sich ran zu lassen und sich zu beschäftigen, damit man sich nicht seinen gottverdammten Gedanken hingibt die einem sagen, man solle sich lieber umbringen damit das alles endlich ein Ende hätte und man nie wieder solche Schmerzen spüren muss! Also sag du mir nichts von adäquatem Verhalten." Sie stand nur noch wenige Zentimeter vor ihm. Ihr Brustkorb bewegte sich schnell auf und ab. Ihr Blick war starr in seine Augen gerichtet und ihre Stimme war laut und bestimmend. All die Trauer und Ängste die die letzten Geschehnisse mit sich gebracht haben waren wie verflogen. Zurück blieb nur noch jede Menge Wut. Etwas von dem sie eigentlich dachte, sie wäre nicht mehr in der Lage das wahrzunehmen.

Liam sagte nichts mehr. Er war so eingeschüchtert von ihr dass er den Blickkontakt zu ihr nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Sebastian hatte ein stolzes grinsen aufgelegt und beobachtete das ganze mit verschränkten Armen. Als sie aber noch immer nicht von ihm ablas, zog er sie etwas an den Schultern zurück. Sie beruhigte sich und atmete durch. „War das alles was du wissen wolltest?" Fragte sie herablassend. Er nickte nur stumm und sah auf den Laptop. „Gut, dann kann ich mich ja wieder meinen lächerlichen Aufgaben widmen." Sie nickte den anderen Männern zu und verschwand wieder nach oben. Was um Teufel war in ihn gefahren? Er war doch sonst so ein netter Mann und hatte ihr bis jetzt immer geholfen und jetzt so etwas? Klar, sie verstand dass es vielleicht auch für alle anderen anstrengend sein musste, aber es war sein scheiß Job. Dafür wurde er gut genug von Sebastian bezahlt. Sie beschloss ihn, wenn alle anderen weg waren, nochmal zur Rede zu stellen.

„Liam?" Fragte sie als er gerade sein Equipment in seine Tasche packte. Er wirkte verunsichert als er sie ihren Namen rufen hörte und antwortete nicht. „Kannst du mir verraten wieso du vorhin so zu mir warst?" Er zögerte und sah dann endlich von seiner Tasche auf. „Es..Es tut mir leid Dalia. Ich weiß nicht was vorhin in mich gefahren ist. Das war nicht fair." Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Nein, das war es nicht." Sie wirkte gleichgültig und kalt. Irgendwie völlig ausgewechselt. „Es war nicht okay was ich über dich gesagt habe und ich bereue es zutiefst, wirklich. Du musstest so viel durchmachen das ich dachte, das würde dein Verhalten verändern. Als du dich vorhin mit allem, außer mit diesem Fall beschäftigt hast, wirktest du auf mich, als wäre es dir egal was gerade passiert. Das konnte ich anfangs nicht nachvollziehen." Er kratzte sich am Hinterkopf und war unruhig. „Aber als du mich darüber aufgeklärt hast, sah ich das wieder ganz anders. Du versuchst nicht vollkommen durchzudrehen und suchst Abstand. Das verstehe ich jetzt." Sie hörte sich alles geduldig an und entspannte sich. Er schien wirklich, als würde er es verstanden haben. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und sah ihm direkt in die Augen.

„Danke, dass du mich verstehst." Sie streckte die Arme aus und zog ihn in eine Umarmung, welche er erst nur zögerlich erwiderte. „Und danke, für deine großartige Arbeit hier. Und auch das mit...Michael, damals im Büro."

Er nickte und lächelte leicht. „Keine Ursache." Sie verabschiedeten sich und er ging aus der Haustür raus. Sebastian kam aus dem Wohnzimmer und hatte alles aus der Ferne beobachtet. Bestimmt hatte er bereits mit ihm gesprochen weswegen er nun seine Sichtweise geändert hatte. „Ich weiß dass das dein Werk war." Spottete sie und drückte sich an seine Brust. „Ich hab ihm nur meine Meinung gesagt, mehr nicht." „Hmm..Sicher das du ihm nicht mit seinem Job gedroht hast?" Grinste sie leicht. „Wo denkst du hin?" Sagte er mit einer abfälligen Handbewegung. Sein Ton wird ernster und sein Griff um Dalia fester. „Wir haben keine Lösung gefunden, Dal." Sie hatten schon viele Ideen gehabt und die einzige die hätte funktionieren können, hatte sich gestern in Luft aufgelöst. „Vielleicht müssen wir einfach nur abwarten was die nächsten Tage bringen. Ich habe noch 3 Tage frei, vielleicht unternehmen wir etwas um hier weg zu kommen?" Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Liebend gern, Prinzessin." Sie überlegte auch noch all ihre Freunde zu einem gemeinsamen Abendessen einzuladen und teilte ihm ihre Idee mit, welche er herzlich begrüßte. „Wäre schön wieder alle gemeinsam an einem Tisch zu haben." „Morgen Abend dann?" Nach einem Kopfnicken rief Dalia sofort Joyce an und teilte ihr von ihrem vorhaben mit. „Wie wärs, wenn wir alle zusammen Pasta selbst machen würden? Das wäre doch witzig?" Sebastian begrüßte den Einwand und stimmte zu. „Das kann ja was werden mit dieser Truppe" fügte er lachend hinzu. „Dann gehe ich morgen einkaufen, bereite den Teig und die Utensilien vor und unser Pasta Workshop kann starten." Euphorisch und ausgelassen stand sie vor ihm und versuchte, mit all ihrer Kraft all das zu vergessen, was die Tage war. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken. Sie wollte sich nicht mehr ihre Lebenskraft von diesen Dingen rauben lassen, auch wenn es unglaublich belastend war. Sie würde nicht zulassen, dass Dean und Michael ihr ihr Leben stahlen.

Ihre Motivation am nächsten Tag war noch nicht erloschen. Also hüpfte sie unter die Dusche und machte sich fertig. Sebastian war auch schon auf und war Joggen gegangen. Verschwitzt kam er durch die Haustür und warf seine Turnschuhe neben dem Schuhregal ab. „Bitte schmeiß deine Schuhe nach draußen. Es reicht wenn einer hier drin stinkt." Sie kam ihm entgegen und grinste ihn an. Er äffte sie nach und nahm sie mit einem Lächeln in den Arm. „Du siehst toll aus" sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Ich gehe jetzt einkaufen, brauchst du noch etwas?" Kopfschütteln stellte er die Schuhe nach draußen und nahm ihr die Einkaufsliste ab um zu sehen was sie alles aufgeschrieben hatte. „Bringst du mir auch Shampoo mit? Und Rasierschaum, bitte." „Mach ich. Bis später Liebling." Sie ging durch die Kellertür runter in die Garage. Joseph und Thilo standen bereits am Auto und unterhielten sich. „Guten Morgen, Jungs. Wie gehts euch?" Thilo nickte nur stumm, Joseph hingegen lächelte und hielt ihr die Tür auf. „Wie gehts ihnen?" „Weiche nicht meiner Frage aus, Jo. Ehrlich, wie gehts dir?" Er nickte freundlich und antwortete mit einem simplen „gut". Sie fuhren aus der Tiefgarage raus und öffneten die Fenster, da es ziemlich warm geworden war. Der warme Wind wehte ihr ins Gesicht und sie schloss die Augen. New York im Sommer war schön, aber auch anstrengend. Die Menschen waren gestresster als sonst. Teilweise durch die Wärme, aber auch durch die vielen Touristen die oft mitten im Weg stehen blieben um Fotos zu schießen. Als sie hochsah und die vielen hohen Gebäude in der Sonne strahlen sah, füllte sich ihr Herz mit Liebe und Glück.

Sie war dankbar für dieses außergewöhnliche Leben welches sie führen durfte. Das war keine Selbstverständlichkeit und sie genoss jede Sekunde dieser Anblicke. Im Supermarkt angekommen, arbeitete sie sich Regal für Regal vor und ging ihre Liste durch. Als sie ein leichtes Tippen auf der Schulter spürte, drehte sie sich schnell um und sah in zwei wunderschöne grüne Augen die einem jungen Mädchen mit blauem Eyeliner und braun getuschten Wimpern gehörte. „Hallo Dalia" sagte sie nervös und starrte immer wieder auf ihre Füße. Freundlich begrüßte sie sie und wartete. „Darf ich ein Foto mit dir machen?" Manchmal verstand sie wirklich nicht wieso Leute Fotos mit ihr haben wollten. Sie war weder für ihre Arbeit noch für irgendetwas besonderes berühmt. Aber sie war die Freundin von Sebastian, das reichte vielen schon aus. Joseph beobachtete das ganze aufmerksam von der Seite. Eigentlich wollte sie damit kein zu großes Aufsehen erregen, aber sie war süß und sie konnte ihr nicht nein sagen. Freundlich grinsend sah sie in ihre Handy Kamera und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Danke Danke Danke!" Sagte sie und Dalia lächelte ihr zum Abschied freundlich zu. Wie sie bereits vorhergesehen hatte, blieb das nicht unbemerkt und auch andere Frauen hatten sich angestellt um ein Bild zu machen. „Dürften wir auch?" Fragte eine junge Mutter mit Tochter. „Na klar" entgegnete Dalia den beiden und lächelte auch hier wieder freundlich in die Kamera. Weitere Fotos später beendete sie ihren Einkauf und stieg wieder ins Auto.

„Wie ist das so, wenn Leute Fotos mit dir haben wollen?" Fragte Thilo neugierig. Sie sah von ihrem Handy auf und überlegte kurz. „Es ist schon etwas...komisch. Vor allem da ich weiß, dass sie es aufgrund Sebastian machen. Aber das ist okay." „Hast du keine Angst das etwas passieren könnte?" „Ich denke nicht dass von einer Mutter mit Kind eine Gefahr droht. Oder denkst du das etwa?" Etwas verunsichert war sie bei seiner Frage schon, aber wann hört man schon von einem weiblichen Kidnapper? „Man kann nie wissen..." antwortete er und blickte aus dem Fenster. Sie versuchte sich nicht von ihm und seiner Sichtweise zu verunsichern. Schließlich war er Bodyguard, das war sein Job so zu denken. Zuhause angekommen räumte sie alles ein und begann den Nudelteig herzustellen. Sie wippte zu den Klängen von Elvis hin und her und freute sich auf den Abend. Alle ihre Freunde und bekannte würden vorbei kommen. Endlich wieder etwas Normalität. Punkt sechs abends klingelte es an der Tür. Chris, wie immer super pünktlich. „Du könntest glatt als Deutscher durchgehen, so pünktlich wie du immer bist" sagte sie grinsend und umarmte ihn. Er hatte ihr Blumen mitgebracht. Sie freute sich bei der netten Geste und gab ihm dankend einen Kuss auf die Wange. „Keine Sorge Sebby, für dich habe ich auch etwas." Er zog eine Flasche Whiskey hinter seinem Rücken hervor und hielt sie ihm hin. „Wow, auch noch den guten. Danke Chris." Dalia deckte den Tisch fertig als auch Joyce und Tom als letzte ankamen. Sie hatten auch Thilo eingeladen, aber er hatte in letzter Minute abgesagt. Auch Alice saß mit am Tisch und unterhielt sich freudestrahlend mit Ben. Ein nächstes potenzielles Pärchen. Sie tranken Wein, hörten gute Musik und erzählten sich Geschichten oder Erlebnisse von den vergangenen Tagen.

Als es um den Teig ging, stürmten alle in die Küche und sicherten sich die besten Plätze. Zwischen Tagliatelle oder Gnocchi gab es noch weitere, einzigartige Nudel Formen. „Das sieht ja toll aus!" Lobte Dalia Tom. „Aber was ist das?" Alle lachten und streckten ihren Hals um seine Kreation zu bewundern. Das war eine Mischung aus Gnocchi und Schmetterlingsnudeln. Sahen aber aus wie fette Würmer. „Ich weiß auch nicht so recht..." er stimmte mit in das Gelächter und wurde knallrot.

„Ich wette die schmecken am besten!" Bestärkte sie ihn und lächelte ihm freundlich zu. „Wette angenommen" brüllte Chris aus der Ecke und hantierte mit der Nudelmaschine wie ein Chefkoch. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Keiner verlor auch nur ein Wort über die Problematik die in Dalias Leben herrschte. Umso entspannter waren Sebastian und Dalia. Arm in Arm und mit Wein in der Hand, beobachteten sie ihre Freunde und genossen den Moment. Als alle Bäuche voll waren und jeder einzelne von ihnen ganze drei Teller Nudeln verdrückt hatte, räumten sie den Tisch ab und richteten einige Gemeinschaftsspiele hin. Da Chris die Wette gegen Dalia verloren hatte, und Toms Nudeln wirklich die besten vom Abend waren, musste er die Küche sauber machen. Natürlich mit Joyce Hilfe. Der Rest lies beiden den Freiraum und spielten Karten. „Ich weiß dass ihr eine Hochzeitsplanerin habt, aber falls ihr noch Hilfe braucht, egal bei was, sagt mir bescheid." Alice war so ein lieber Mensch. Dalia war froh, sie in ihrem Leben zu haben. „Du könntest mir tatsächlich bei meinen Haaren helfen. Ich weiß noch gar nicht was ich damit machen soll." Ihr Gesicht strahlte und ihr Lächeln verdreifachte sich. „Wir könnten morgen einige Frisuren ausprobieren wenn du möchtest." „Klar. Wann soll ich bei dir sein?" „Hmm, so gegen drei?" Dalia nickte ihr bestätigend zu und wandte sich dem Kartenspiel zu. Als sich auch Chris und Joyce dazu gesellten, waren sie endlich komplett. Auch Joseph saß mit in der Runde. Er war mittlerweile fester Bestandteil ihres Lebens und nicht mehr wegzudenken. Sebastian klirrte ganz Klischee Haft mit dem Messer an seinem Whiskey Glas um alle Aufmerksamkeit zu bekommen. „Danke dass ihr heute alle da seit. Ich hoffe ihr wisst, dass ihr für uns mehr als nur Freunde seit. Jeder einzelne von euch war in dieser letzten Zeit für uns da und wir können uns nicht glücklicher schätzen euch in unserem Leben zu haben. Durch Dalia..." er nahm ihre Hand und schenkte ihr ein liebevolles Lächeln, „...habe ich drei weitere Familienangehörige dazu gewonnen. Ich bin unendlich dankbar für alles. Auf euch!" Er erhob sein Glas und alle anderen machten es ihm nach. Auch Dalia klirrte an ihr Glas und wollte etwas sagen. Da sie es hasste vor Menschen zu sprechen, war sie dementsprechend nervös. „Ich wollte mich auch nochmal herzlich bei jedem einzelnen von euch bedanken. Ihr alle habt mir so viel zum Leben dazu geschenkt. Ich hätte niemals gedacht, so schnell, so viele Freunde fürs Leben zu finden. Vor allem da ich hier von null angefangen habe. Danke für euer Mitgefühl, für euer Verständnis, für eure Ehrlichkeit und euren großartigen Humor. Wir lieben euch, Leute!" Sie wollte eigentlich noch so viel mehr sagen, aber ihre Gefühle drehten durch und sie wurde emotionaler als gedacht. Auch Alice und Joyce hatten feuchte Augen und versuchten nicht zu weinen. Sie Liesen ihre Gläser klirren und tranken ihre Getränke.

Sie entschieden sich noch einige Runden Monopoly zu spielen. Natürlich blieb das nicht bei nur „einigen" Runden sondern sie spielten bis um zwei Uhr morgens. Nachdem Ben sich als wahres Monopoly Genie entpuppte, und Joyce ihren vierten Mental Breakdown aufgrund des Spiels hatte, waren alle sichtlich erschöpft und verabschiedeten sich nach Hause.

„Danke für den tollen Abend. Wir müssen das unbedingt wiederholen!" Sagte Ben mit Alice im Arm und umarmten sich vor der Tür. „Unbedingt! Wir müssen das ein mal im Monat einführen!" Sebastian klopfte ihm auf die Schulter und sie verließen das Grundstück. Auch Tom verabschiedete sich und lief zügig zum Ausgang da ihn Ben im Auto mitnahm. „Das war echt ein toller Abend, Mann. Danke dafür!" Sagte Chris herzlich und nahm Sebastian in den Arm. Ganz der Gentleman und so charmant wie immer, verabschiedete er sich bei Dalia mit einem Handkuss. Alle grinsten und schüttelten den Kopf. „Okay, sieh zu dass du verschwindest, Kumpel" sagte Sebastian beschützend und legte einen Arm um Dalia. „Lass sie nie wieder gehen, hörst du?" Rief Chris ihm hinterher. „Niemals" sagte er kopfschüttelnd und drehte sich zu ihr. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Joseph kam um die Ecke und kramte seine Schlüssel aus der Hosentasche. „Bis morgen, Jo." „Eher bis übermorgen. Ich habe morgen frei, Thilo ist da." Sebastian hielt kurz inne, korrigierte sich aber sofort wieder. „Stimmt ja, hatte ich fast vergessen." Er drückte Dalia zum Abschied und flüsterte ihr ein „pass auf dich auf" ins Ohr und ging raus in die Nacht.

Als alle aus dem Haus waren, hievte er sie auf seine Hüfte und trug sie ins Schlafzimmer. Sie schlang ihre Beine um seinen Körper und schmiegte sich an ihm. Ihr Gesicht vergrub sie in seinen Hals. Sie konnte den Puls seiner Halsschlagader an ihrer Wange fühlen. Oben angekommen warf er sie sanft nach hinten aufs Bett und stützte sich über sie. Seine Arme stütze er links und rechts neben ihrem Kopf auf der Matratze ab. „Das war schön heute Abend." Er beobachtete ihre Lippen während sie sprach. Er biss die Zähne zusammen und spannte seinen Unterkiefer an während er sie weiter ansah. „Irgendetwas sagt mir, dass du was von mir möchtest" sagte sie und spielte mit ihm. Er kniff die Augen etwas zusammen und kam ganz nah an ihr Gesicht. „Warm..." wisperte er. „Okay, lass mich raten. Du willst...Sex." „Wärmer..." „Meinen Körper?" Riet sie weiter. „Hmm, noch wärmer.." Sie lächelte und fuhr ihm durch seine weichen Haare. „Du willst...mich?" Er küsste sie und sie konnte sein grinsen unter dem Kuss spüren. „Hundert Punkte." Sie schlang ihre Arme und seinen Hals und lies alles so passieren, wie es sein sollte, bis beide völlig erschöpft, Arm in Arm einschliefen. 

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