2. Türchen
von NisaK61
Zittrig vor Aufregung und zeitgleich auch ängstlich klopfe ich an der Tür zu meinem Weihnachten. Ob er wirklich noch hier wohnt, müsste eigentlich...der Nachname des Klingelschildes ist richtig. Wird er mich erkennen? Wird er sich freuen? Vor lauter Fragen merke ich nicht, dass ich schon eine kleine Ewigkeit hier stehe und fast erfriere. Nach weiteren vergehenden Minuten gebe ich auf und drehe um, Weihnachten alleine feiern ist nicht das, was man sich wünscht. Wenn doch nur eine Sternschnuppe mir meinen Wunsch erfüllen könnte, wie poetisch.
Enttäuscht steige ich in mein Auto und will gerade losfahren, als ein anderes Auto vor mir in die Einfahrt des Hauses, an dem ich gerade noch gestanden habe, reinfährt. Ich beobachte wie eine dunkle Gestalt aus dem Wagen steigt und sich zum Kofferraum bewegt, diese Bewegungen, diese Körperhaltung...das muss er sein. Ich ducke mich hinter das Lenkrad und sehe wie ihm beim Anheben des Weihnachtsbaums die Kapuze abfällt und sein Gesicht im Mondschein zur Geltung kommt. Er ist es, heilige Scheiße...was mache ich jetzt? Ganz ruhig Harry, flüstere ich mir leise zu. Vertieft und konzentriert auf meine Atmung merke ich nicht, wie die Haustüre zufällt und er auch schon wieder verschwunden ist.
Flashback
Geduldig stehe ich vor der Tür meines allerbesten Freundes der Welt und halte das Geschenk fest in meinen, von Handschuhen bedeckten, Händen. Als die Tür aufgeht fange ich laut an zu singen: „Happy Birthday to you, happy birthday to you, happy birthday dear louuuuu, happy birthday to youuuu!" lächelnd fallen wir uns in die Arme. „Danke Harry, komm doch rein, meine Mutter hat schon den Tisch gedeckt." Hand in Hand rennen wir ins Esszimmer und erschrecken Mama Jay damit „Jungs, bringt das Geschenk hoch, geht Hände waschen und kommt essen! Oh, hallo Harry, mein Spatz, wie gehts deiner Omi, Gemma und deinen Eltern, kommen sie noch?" — „Ja, sie kommen noch nach" antworte ich schnell und wir rennen auch schon wieder los in Lous Zimmer.
Ob Jay mich nun wieder so empfängt? Ob ich Louis wieder so in die arme fallen kann, fast 15 Jahre später? Voller Mut und wieder fast erfroren, steige ich aus meinem Wagen und begebe mich in Richtung Haustür, erneut. Bevor ich lange hadern kann um mich nur wieder umzuentscheiden, klingle ich schnell an der Türe und drücke die Augen fest zusammen.
Ich höre, wie die Türe aufgeht und öffne leicht mein rechtes Auge, vor mir stehen zwei
Weihnachtselfen, höchstens zwei Jahre alt und beide rote und lockige Haare. Bestimmt gucken wir uns mehrere Minuten einfach nur mit großen Augen an. Kurz darauf erscheint eine blonde junge Frau hinter den beiden „Hallo, kann ich ihnen irgendwie helfen?" Als ich in ihre Augen blicke erkenne ich das kleine Mädchen von damals wieder.
Flashback
Gerade als wir in Louis' Zimmer ankommen stürmt Lottie aus ihrem zu mir und umarmt mich so fest es geht. Mit meinen 6 Jahren kann ich sie, mit ihren 3 Jahren gut anheben und einmal in der Luft drehen, hierbei kichern und lachen wir so viel, dass wir fast umkippen, bis Louis uns festhält damit wir eben nicht fallen. Nachdem das Geschenk abgeladen ist, gibt es ein Wettrennen zwischen uns dreien, wer zuerst am Esstisch sitzt.
„Lottie!?", ist das Einzige, was aus meinem Mund kommt, als ich mit aufgerissenen Augen vor ihr stehe. Sie erkennt mich nicht, sie schreit los, warum auch immer. Ich zucke zusammen und schreie mit. Als dann schließlich Mama Jay, besser gesagt nur noch Jay, angerannt kommt fragt sie, was denn hier zur Hölle los sei. Als sie aufblickt bilden sich Tränen in ihren Augen und ein leises: „Harry, bist du das?", entweicht ihren Lippen. Mit offen Armen kommt sie auf mich zu, zwar ist sie vorsichtig, aber als sie merkt, dass ich die Umarmung erwidere, erdrückt sie mich fast. Aber ich bin glücklich, ein großer Schritt, um meinen Wunsch für diese Weihnachten zu erfüllen.
Als wir uns lösen gucken wir uns weiterhin grinsend an, jedoch spricht sie jetzt vorsichtig das heikle Thema an „Komm doch rein, Louis muss dich sehen, er wird sich bestimmt genauso freuen wie ich mich." Lottie grätscht schnell dazwischen „Heyyy, ich will auch eine Umarmung, auch wenn nicht mehr alle Erinnerungen an unsere Freundschaft frisch sind." Lächelnd kommst sie auf mich zu und wirft ihre Arme um meinen Hals, während ich meine um ihre Taille schlinge.
Mit den Gedanken bin ich bei Louis, was ein Wunder. Ich weiß nicht wie er reagieren wird und davor habe ich eben Angst, vor der Reaktion, denn ich würde es zu 100% verstehen, wenn er mich rausschmeißt, es war schließlich kein schöner Abschied als wir getrennte Wege gegangen sind.
Flashback
Mami, Papi, Gemma und ich sind mit dem Auto in die Stadt unterwegs, wir holen Geschenke für alle, damit wir alle glücklich sind. Dafür müssen wir aber mit unserem Auto in die Stadt, da kann ich mir dann alle Geschenke für die anderen genau anschauen. Es ist sehr dunkel draußen, das mag ich gar nicht im Winter, aber das ist auch das einzige. Weil Louis und ich im Winter Geburtstag haben und Weihnachten im Winter ist, ist es eigentlich meine lieblings-Jahreszeit. Ich gucke raus zu den ganzen bunten Lichtern und Schmuck, als Mami plötzlich laut aufschreit und dann wird alles dunkel...
Wir gehen gemeinsam ins Haus, während ich die ganze Weihnachtsdeko bewundere, kommen wir im Wohnzimmer an, dort hält sich der Rest der Familie auf. Zwei identische Mädels sitzen vor dem Fernseher, während ein Mann gerade die Lichterkette des Weihnachtsbaums anschließt. Als er sich aus seiner bückenden Position aufrichtet und in meine Richtung guckt, stellt mich Jay auch schon vor „Schatz, das ist Harry, Louis' alter bester Freund, Harry das ist Dan...mein Mann.' Alter bester Freund...Autsch. Aber wo sie Recht hat, hat sie Recht. Er reicht mir lächelnd die Hand und dann kommen auch schon die Zwillinge auf mich zu. „Hi, wir sind Louis' Schwestern, schön dich endlich kennenzulernen, Louis spricht an Weihnachten nur von dir." erklärt mir eine augenverdrehend. Die andere spricht weiter „Ich bin Daisy und das ist Phoebe, leider quatscht sie immer ein wenig viel, also nicht so ernst nehmen." flüstert sie gegen Ende hin. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, erfahre ich die Namen der beiden jüngsten, die mir die Türe aufgemacht hatten und der dritt ältesten Felicity und wir setzten uns alle gemeinsam ins Wohnzimmer und lachen über alte Erinnerungen.
Louis ist nicht da und deshalb auch meine Konzentration nicht...muss wohl weggefroren sein. Immer wieder bin ich mit den Gedanken bei Louis und kriege oft die Hälfte der Fragen nicht mit. „Harry ich muss einfach fragen...was ist passiert? Wieso war der Kontakt einfach weg, ohne richtigen Abschied? Verstehe mich nicht falsch, ich beschuldige dich nicht, ich will es nur verstehen." spricht Jay zögerlich
an.
Überfordert vergehen ein paar Momente in denen ich mir die Erklärung zusammen puzzle, um sie so harmlos wie möglich zu erzählen. „Als ich sieben war, sind wir mit Gemma und meinen Eltern am Abend los in die Stadt um Weihnachtsgeschenke für alle zu besorgen, weil wir ja wie jedes Jahr bei euch gefeiert haben. Auf dem Weg in die Stadt hatten wir einen schweren Unfall...ein anderer Wagen ist uns frontal entgegen gerast und hat uns gerammt. Meine Eltern waren an Ort und Stelle tot." ich muss eine Pause machen, damit ich nicht vergesse zu atmen, weil es mich immer noch sehr bedrückt „Gemma und ich waren Kinder, also kamen wir zu meiner Oma. Sie hat uns groß gezogen und wir haben eine wunderschöne Kindheit gehabt. Aber sie ist Anfang dieses Jahres gestorben und Gemma ist verheiratet und feiert das erste mal mit ihrem Mann zusammen Weihnachten. Ich wollte die beiden nicht stören...hab aber nicht bedacht, dass ich niemanden hab mit dem ich Weihnachten feiern kann. Da ist mir Louis eingefallen und ich bin hierher, wobei ich nicht wusste ob ihr noch hier wohnt." Während ich alles erzählt habe, habe ich nicht bemerkt wie allen mittlerweile Tränen die Wangen runterlaufen und hier und da mal ein Schluchzer zu hören ist. Plötzlich werde ich von hinten gepackt und bin in der nächsten Sekunde in den Armen von jemandem. Fest werde ich gedrückt und fange beim Geheule der anderen Person gleich mit an zu weinen. Nach einer kleinen Ewigkeit lösen wir uns und glitzernde blaue Augen blicken in meine.
Flashback
„Drei...zwei...eins...looos, versteckt oder nicht ich kommeee" Gerade so verstecke ich mich noch hinter dem riesigen Baum in unserem Garten. Aufmerksam lausche ich den Geräuschen in meiner Umgebung, um zu hören wann Louis kommt. „Hab dich" — noch in Schock laufe ich los und schreie dabei „Man Louis du hast mich voll erschreckt!". Während ich versuche vor Louis zu flüchten springe ich über einige Hindernisse und leider tut mir das Louis gleich. Als ich plötzlich etwas runterfallen höre, ein dumpfes Krachen, schaue ich nach hinten und erblicke Louis auf dem Boden mit einem Tränenüberströmten Gesicht. Sofort renne ich zu ihm und nehme seinen Kopf in meine Hände, um ihn besser zu sehen „Was ist passiert, wo tut es weh! Louis sag schon was!" Ein lautes Schluchzen entweicht seinen Lippen und er blickt zu mir auf...seine Augen glitzern und sind gerötet. „Nicht
weinen, keine Sorge alles wird gut ich hole hilfe." Da renne ich auch schon los ins Haus zu meiner Mutter.
„Louis?!" — „Harry?!" rufen wir gleichzeitig. Seine Augen sind so gerötet wie damals wenn er
geweint hat, so wie seine Nase und Ohren, einfach alles...nichts hat sich verändert und doch so viel. Wir schauen uns für eine Weile tief in die Augen und vergessen den Rest um uns herum, bis sich Lottie zwischen uns quetscht und mir in die Arme springt. „Das tut mir so leid Harry, feiere doch mit uns...bitte, so wie früher?" fragend sieht sie mich dabei an während meine Augen immer noch an Louis hängen, so wie jetzt schon die ganze Zeit.
Jetzt gucke ich sie an und antworte ihr „Nur wenn das keine Probleme oder so macht. Ich will mich nicht aufzwingen." — „Ach Harry, vergiss das mal ganz schnell wieder! Du zwingst dich niemandem auf, wir hätten dich gerne bei unserer Weihnachtsfeier dieses Jahr dabei. So wie in alten Zeiten..." Sie driftet in eine Gedankenwelt, denn so wie in alten Zeiten wird es nie wieder sein, das wissen wir alle,
dennoch ist der Gedanke daran sehr schön.
Louis nimmt meine Hand und zieht mich mit sich, während eine lächelnde Jay in die Küche verschwindet. In seinem Zimmer angekommen, schließt er die Türe und drückt mich auch schon wieder in seine Arme „Ich war so sauer, weil du einfach weg warst, ich habe dich danach nie wieder gesehen und ich dachte ich habe dich verschreckt. Es tut mir so leid, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für dich gewesen sein muss und dann bin ich auch noch so dämlich und hinterfrage nicht, warum du einfach verschwunden warst oder keinen Richtigen Abschied gemacht hast." — „Heyy, das liegt in der Vergangenheit, lass uns einfach von neu starten, als beste Freunde." Bei dem letzten Teil verzieht sich meine Miene ein wenig...ich will ihn nicht als besten Freund, ich will ihn als meinen Freund.
„Aber warum dachtest du, dass du mich verschreckt hättest, mit was denn?", er guckt auf den Boden und nuschelt etwas. „Wie bitte? Ich hab dich nicht verstanden, du musst lauter sprechen." — „Ich habe mich zu der Zeit verändert, ich habe gemerkt, dass ich mich für anderes interessiere..." — „Für was anderes Louis? Ich verstehe nicht, was du meinst." Immer noch sehr leise und nuschelig antwortet er: „Ich habe gemerkt, dass ich Jungs interessanter als Mädchen finde, weil...weil ich mich in dich verliebt hatte." Geschockt schaue ich ihn an und bin total überfordert...warum eigentlich, das ist genau das, worauf ich gehofft hatte.
Aus meiner Schockstarre wieder erwacht, schaue ich in seine Augen und nähere mich ihm langsam. Kurz vor seinem Gesicht bleibe ich stehen und warte aus seinen nächsten Schritt. Sein blick wird irgendwie wütender und er flüstert „Küss mich doch einfach, du Idiot", bevor ich es aber tun kann, gab seine Geduld etwas nach und seine Lippen lagen auch schon auf meinen.
Erst vorsichtig und schließlich etwas hitziger bewegen sich seine Lippen auf meinen, während ich
gerade so mitkomme, um den Kuss zu erwidern. Kurzerhand drückt er mich rückwärts auf sein Bett und klettert über mich, alles während er mich noch immer küsst. Seine Zunge streicht über meine Unterlippe und ich öffne sie sofort. Der Kuss bleibt bei dem etwas schnellen Tempo und wird zwar inniger, aber weiter geht es nicht. Kurz darauf lösen wir uns und atmen schwer. Als ich ihn anblicke, schaut er mich bereits an und wir fangen beide an dümmlich zu grinsen.
„Ich wusste nicht, dass du auch vom anderen Ufer bist." spricht er schließlich an, „Ich auch nicht, naja bis auf jetzt...ich bin Louissexuell" — „Du spinnst doch" er legt sich auf die Seite und deutet mir mich auf seine Brust zu legen. So schlafen wir für ein paar Stunden.
Flashback
Nachdem Mama Jay Louis Knie versorgt hatte gab sie uns noch einen Kuss auf die Wange und schickte uns in Louis' Zimmer. „Können wir uns hinlegen und Mittagsschlaf machen?" fragte Louis mich leise und mit schniefender Nase „Ja klar, soll ich dich kuscheln oder willst du mich kuscheln?" — „Natürlich ich dich Harry, du bist doch jünger." kichernd lege ich mich in sein Bett und warte auf ihn. Er legt sich zu mir und wir liegen beide seitlich zueinander gedreht, wobei mein Kopf auf Louis' Brust gebettet ist. So schlafen wir dann auch ein.
Ich werde langsam wach und schaue auf den Wecker, der auf Louis' Nachttisch steht. Wir haben fast zwei Stunden geschlafen, es ist schon dunkel draußen und Louis schläft immernoch. Ich überlege kurz ob ich es machen sollte, entscheide mich dann aber doch dafür. Mit hauchzarten Küssen quer über sein Gesicht versuche ich ihn zu wecken. Langsam bewegt er sich und murmelt etwas vor sich hin, „Wie bitte, was?" — „Nicht mein Gesicht, küss mich richtig." — „Was heißt denn hier richtig?" frage ich ihn entsetzt. „Dann hol dir deinen richtigen Kuss bei jemand anderem." ich will gerade aufstehen, da zieht er mich an meinem Arm zurück ins Bett und ich liege unter ihm. Im nächsten Moment hat er sich dann auch seinen gewünschten Kuss geholt.
Einen kurzen Moment später lösen wir uns und schauen uns an, dabei fangen wir wie immer an zu kichern. Zusammen stehen wir auf und machen uns auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer zu den anderen. Auf der Treppe zieht er mich wieder mal am Arm zurück und verschränkt unsere Finger. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht kommen wir im Wohnzimmer an und alle Augen sind auf uns gerichtet.
„Lass mich Raten, irgendeine Ratte ist hoch in mein Zimmer und alle wissen jetzt Bescheid, dass Harry und ich geschlafen haben. Und diese Ratte ist wahrscheinlich Phoebe gewesen, nicht?" Besagte läuft rot an und rennt in die Küche zu Jay. Alle lachen los. Zusammen decken wir den
Tisch und ich mache mich heimlich auf den Weg nach draußen zu meinem Auto, dort hole ich die Geschenke aus dem Kofferraum und renne schnell wieder rein, es ist verdammt kalt geworden.
Wieder im Wohnzimmer schmuggle ich die Geschenke unter den Baum und setze mich an den Tisch.
Louis stupst mich an „Du wusstest ja nicht mal, ob wir noch hier wohnen, woher hast du die ganzen Geschenke?" — „Ich wollte sicher gehen, ich habe einfach ein paar mehr besorgt,
weil ich auch nicht wusste, wie viele ihr mittlerweile seid." Seine Antwort darauf ist einfach nur ein funkeln in den Augen. Fast schon verliebt könnte man sagen...
Nach dem Essen gibt es Bescherung, darauf haben sich vorallem Daisy und Pheobe besonders drauf gefreut. Louis kriegt sein Geschenk erst später, ich will es ihm persönlich geben. Ich muss sagen ich bin schon stolz auf mich, jeder ist mit seinem Geschenk von mir sehr zufrieden, obwohl ich die Persönlichkeiten nicht mal richtig kannte.
Als dann auch alle ihre Geschenke bekommen haben sind Louis und ich mal wieder in sein Zimmer, aufgeregt setze ich mich auf sein Bett und warte bis er das Geschenk auspackt. Er guckt es sich für ein paar Sekunden an und dann mich. In seinen Augen haben sich Tränen gebildet und in meinen auch, „Du hast es weitergeführt", sagt er fassungslos.
Flashback
Es ist Bescherungszeit, alle packen ihre Geschenke aus und Louis und ich warten bis alle fertig sind. Denn dann rennen wir auch schon hoch. Gleichzeitig reißen wir das Geschenkpapier unserer Geschenke auf und staunen. Louis hat mir ein Fotoalbum geschenkt, selbst gemacht und mit ganz vielen Erinnerungsstücken. Ein paar Seiten sind noch frei, aber das was beklebt ist sieht richtig schön aus „Ich liebe es, danke Louis!" und dann springe ich auch schon in seine Arme.
Das, was ich Louis geschenkt habe ist das Fotoalbum von damals, nur die leeren Seiten sind jetzt beklebt, mit den letzten Tagen die ich noch mit Louis verbringen konnte, bevor wir mit meiner Oma weggezogen sind. Nur die Letzte Seite ist noch frei, genau für diesen Moment...dass wir uns endlich wieder sehen, nach 15 Jahren. Auch jetzt umarmt er mich fest und drückt mir kurz darauf einen Kuss auf die Lippen. Als wir uns lösen wandern meine Augen über seinen Kopf hinaus durch sein Fenster nach draußen. Meine Augen fangen wahrscheinlich an zu strahlen, denn Louis tut es mir kurz darauf gleich und da rennen wir auch schon los.
Ohne Jacke und ohne Schuhe legen wir uns in den Schnee und bilden Schneeengel. Dabei lachen und kichern wir wie Kinder und schauen uns dabei an. Das ist das beste Weihnachten, mein Wunsch ist erfüllt und ich lebe im Moment. Frohe Weihnachten!
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