4. Türchen

by:  becci0304

Louis POV.

Genervt verlasse ich die Bar, in die mich Logan geschleppt hat. Wenn ich gewusst hätte, dass mein Ex dort ist, hätte ich nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, dieses Angebot anzunehmen. Es hatte schon seine Gründe, wieso ich von Doncaster weg gezogen bin... „Wenn du schon einmal Zuhause in Donny bist, müssen wir diese Zeit auch nutzen." Logans Worte, nicht meine.

Auf einmal spüre ich etwas Kaltes meinen Nacken herunterlaufen. Ein Blick in den Himmel reicht aus, um den Übeltäter zu finden. Schnee. Es gibt doch nichts Schlimmeres als Schnee, oder? Es ist kalt, nass und am Ende wird es auch noch matschig. Alle träumen immer von Schnee und bekommen nicht genug davon, aber wenn dir immer kalt ist, hast du keine Lust mehr drauf.

Es zerstört die Stimmung und macht mir bildlich, wie es früher in mir aussah. Vor Harry. Seufzend lasse ich den Kopf hängen und merke nicht, dass ich schon längst an dem Haus angekommen bin, in dem ich aufgewachsen bin.

Ich krame den Schlüssel aus meiner Hosentasche, schließe die Türe auf und trete in das warme, einladende Haus meiner Familie ein. Ein großer Tannenbaum steht im Wohnzimmer, welcher von meinen Schwester geschmückt wurde. Das machen sie jedes Jahr. Das Beste ist jedoch gerade der Geruch: überall duftet es herrlich nach frisch gebackenen Plätzchen.

„Mama?", rufe ich in die Wohnung, in der erstaunlicherweise Stille herrscht. „In der Küche, Boobear." Ich folge ihrer Stimme in den wohl bestduftenden Raum dieser Stadt. „Wow, hier riecht es köstlich Mum, was hast du gezaubert?", möchte ich wissen, als ich nun hinter ihr stehe. „Ich habe Plätzchen gebacken, Darling. Möchtest du probieren? Aber sei vorsichtig, ist noch heiß."

Wie ein kleines Kind, das sich einen Keks heimlich schnappt und die Eltern es nicht erfahren sollen, nähere ich mich dem Blech mit den Plätzchen. Mit gierigen Finger greife ich nach einem, lasse es aber mit einem leisen 'Aua' direkt wieder fallen. Meine Mum dreht sich um, sagt aber nichts. Aber in ihrem Blick sehe ich genau ihre Worte, die sie sich gerade noch verkneifen konnte. Diese Zeit vermisse ich. Als man noch jung war, war alles so einfach.

„Ich gehe ja schon...", murmle ich, schnappe mir trotzdem den Keks und stecke ihn mir in den Mund. Köstlich.

Die Weihnachten verbringe ich meistens mit Harry bei meiner oder bei seiner Familie. Nur dieses Jahr muss die Tradition leiden. Harry ist in Amerika. Ungefähr 12 Stunden Flugzeit von mir entfernt. Seitdem wir getrennt wurden, ist mir wieder kalt. Habt ihr schonmal diese eine Person im Leben kennengelernt?

Die es immer schafft euch zum Lächeln zu bringen, jede Kälte in euch verschwinden lässt und euch akzeptiert, wie ihr seid? Das ist Harry für mich. Mein Harry. Und nun sitze ich hier, in Doncaster, mit einem halben Herz und vermisse diesen Mann so schrecklich. Allein seine Anwesenheit beruhigt mich so sehr. Sein Duft, niemals würde ich wieder was anderes riechen wollen als sein Geruch. Dieser Mann hat wortwörtlich mein Herz mit seinen wunderschön grünen Augen verführt. Wie könnte ich je ohne ihn?

„Boo, ich habe dir einen warmen Kakao gemacht. Am besten ziehst du dir neue Klamotten an, die trocken sind. Nicht, dass du mir an Weihnachten und an deinem Geburtstag krank wirst."

Sie hat recht. Meine Hose klebt an meinen Schenkeln, meine Haare liegen nass auf meiner Stirn und meine Jeansjacke hat auch schon deutlich trockenere Tage erlebt. „Ich komm gleich wieder. Du kannst dir auch einen machen und dich gleich zu mir setzen, Mum." Ich lächle ihr noch einmal zu und renne dann die Treppe hinauf.

Schnell springe ich in mein altes Kinderzimmer, ziehe mir einen Pullover von meinem Freund an und eine dazugehörige Jogginghose, die ich ihm zuletzt geklaut habe. Er hat es noch nicht gemerkt! Zumindest glaube ich das...

Der warme Wind des Föhns bläst auf meine Haare, die nun in alle Richtungen verteilt liegen. Immerhin sind sie trocken.

Wieder unten im Wohnzimmer angekommen, sehe ich meine Mutter mit einem Tee in der Hand auf dem Sofa sitzen. Ich setze mich neben sie und gemeinsam nippen wir an unseren Getränken, schauen dem Kamin zu, wie er das Holz vernichtet und weihnachtliche Geräusche hinterlässt. Zusätzlich strahlt der Weihnachtsbaum in bunten Farben, sodass ich am liebsten nie wieder dieses Haus verlassen würde.

In meinem Gedanken versunken, merke ich nicht, wie die Haustüre aufgeschlossen wird und vier Wirbelwinde herein gestürmt kommen.

„Lou Lou!", kreischen sie, bis sie mich stürmisch umarmen und somit zu Boden reißen.

„Fizzy, Lottie, Phoebe und Daisy! Seid bitte nicht so aufgedreht."

„Ja Mama...", murmeln sie entschuldigend und krabbeln von mir herunter.

„Ich habe euch auch vermisst, ihr kleinen Geister."

„Wir haben dich auch vermisst, Lou. Du warst schon lange nicht mehr da!"

Ohne, dass sie es wahrscheinlich wollten, fühle ich mich schlecht, meine Familie so lange nicht gesehen zu haben. Aber Harry leitet eine Firma in London und ich verdiene mein Geld als Angestellter in Zayns Plattenladen.

„Tut mir leid", murmle ich und gehe in die Knie, um meine Geschwister zu umarmen. Ich drücke sie fest an mich, dass sie hoffentlich merken, wie lieb ich sie habe.

„Es ist alles gut Boo. London ist nicht gerade ein Katzensprung, und da du dir dort alles aufgebaut hast und zusätzlich natürlich noch arbeitest, kannst du nicht immer vorbei kommen."

„Wow, wie erwachsen, Lots..."

„Ich bin kein kleines Kind mehr Bruderherz, ich bin 17..."

„Ich weiß, aber du wirst für immer meine kleine Schwester bleiben, genau wie ihr drei auch." Abwechselnd schaue ich die fünf an, gebe allen einen Kuss auf die Stirn und gehe dann zu Dan, der immer noch im Eingangsbereich steht und nicht an uns vorbeikommt.

„Hey Großer.", begrüßt er mich und zieht mich in eine Männerumarmung.

„Hey Dan.", erwidere ich auf seine Begrüßung und drücke ihn noch einmal fest an mich, bis ich mich schlussendlich löse und mich wieder zu meiner Mutter aufs Sofa setze.

„Ich hab dich lieb Mum", flüstere ich ihr zu und lehne meinen Kopf an ihre Schulter. Ich habe dieses Gefühl vermisst. Diese mütterliche Liebe.

„Ich habe euch auch lieb Boo. Morgen ist der 24., du weißt was das bedeutet."

„Mein Geburtstag und Weihnachten. Nur leider alles ohne Harry..."

„Ihr seht euch schon nächste Woche wieder Lou. Lass den Kopf nicht hängen, freu dich auf Zeit mit deiner Familie."

„Ich genieße die Zeit mit euch total Mum. Aber Harry, ich liebe ihn und das ist nicht diese Kinderliebe Mum. Ich bin schon fast abhängig von diesem wunderbaren Menschen. Ich wusste nicht, dass das geht, bis ich ihn das erste Mal gesehen habe. Er hat mich komplett umgehauen. Seine Locken, seinen wunderschönen Augen, seine Erscheinung, ich liebe alles an ihm Mum..."

„Ich weiß mein Schatz, ich kann die Liebe zwischen euch spüren, ohne dass ihr überhaupt auf demselben Kontinent seid. Aber jetzt komm, es gibt Abendessen!"

Verwirrt blicke ich sie an. Sonst tröstet sie mich immer und sagt mehr zu mir. Aber na schön. Ich gehe ihr hinterher, setze mich mit den anderen an den Tisch und schaufle das Essen in mich hinein, als würde es das Letzte sein, was ich essen würde. Aber das Essen von meiner Mutter ist das Beste, was es gibt!

„Du brauchst nicht so schlingen, Lou! Es gibt genug für alle."

„Mhm", brumme ich und stopfe mir noch eine Portion in den Mund.

„Ich sehe, es schmeckt euch."

„Es ist köstlich, Mum!" Sie grinst vor sich hin und widmet sich wieder ihrem Teller.

„Und Großer, was geht in deinem Leben so?", fragt mein Stiefvater, um die Stille und das Geschmatze zu übertönen.

„Nicht viel eigentlich. Ich wohne immer noch mit Harry in dem Haus, was wir uns letztes Jahr gekauft haben und arbeite immer noch mit Zayn im Plattenladen. Ich habe aber neue Freunde gefunden! Liam ist Zayns Verlobter, er hat mir das erst vor ein paar Wochen gesagt!"

Pff, wie konnte er mir das nur so lange verheimlichen, dass wir beide am selben Ufer schwimmen... Okay, ich habe es auch nie erwähnt, bis Harry mich mal vom Plattenladen abgeholt hat und ich ihn mit einem Kuss begrüßt habe.

„Und Niall haben wir in einem Pub kennengelernt. Er ist dort Kellner und wir haben ihn nach seinem Feierabend eingeladen, mit uns etwas zu trinken. Joa, mehr gibt es eigentlich nicht."

„Wo ist eigentlich Hazzy?", fragt Daisy, die bis jetzt kaum etwas gesagt hat.

„Hazzy ist in Amerika, Sun, er musste wegen seiner Arbeit dort hin."

„Und wann sehen wir Hazzy wieder?" Mit großen Augen schaut sie mich an, und mir fällt es schwer, ihr zu erklären, dass wir erst einmal nicht wieder kommen können. Im Januar beginnt das neue Jahr und Harry hat viel in seiner Firma zu erledigen und bei Zayn habe ich auch noch viele Bestellungen abzuschließen.

„Ich weiß es noch nicht. Aber bestimmt ganz bald, Daisy."

Ich sehe, dass diese Antwort ihr nicht gefällt, jedoch erwidert sie nichts mehr darauf. Nachdem alle fertig mit essen sind, räume ich vorbildlich den Tisch ab und stelle die Kekse, die Mum gebacken hat, als Dessert auf den Tisch.

„Mum, ich gehe hoch ins Zimmer. Wenn etwas ist, ruf mich."

„Mach das Schatz."

Mit großen Schritten springe ich die Treppe hinauf und werfe mich auf mein Bett, schnappe mein Handy von dem Nachttisch und öffne Harrys Chat.

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19.37Uhr

Ich vermisse dich mein Engel <3, wieso kannst du nicht hier bei mir sein? Mit mir im Bett und mich in deinen Armen haltend?

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19.57Uhr

Ich weiß Love. Es tut mir leid, dass ich dieses blöde Meeting nicht verschieben konnte. Ich wäre jetzt gerne bei dir und deiner Familie. Wir sehen uns bald. Fühl dich gedrückt und geküsst, ja? Ich liebe dich Love ♡

Xx

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Und Ich liebe dich Sunshine ♡

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Schwer atme ich auf. Wieso kann er nicht hier sein? Wir waren jedes Weihnachten zusammen.

Aber er leitet nun Mal dieses Unternehmen, von dem her muss er auch zu Meetings, die die Firma betreffen. Ich bin stolz auf ihn, dass er das alles meistert. Das würde ich nicht hinbekommen.

Morgen ist der 24. Dezember, das heißt, nicht nur Weihnachten steht vor der Türe, sondern auch mein Geburtstag. 25 werde ich schon. Oh Gott, ich werde alt. Genießt das Leben Kinders!

Mit dem Handy in der Hand kuschle ich mich tiefer in mein Bett, sodass ich wenig später umhüllt von Kissen bin. Meine Nase vergrabe ich in meinem Hoodie - in Harrys Hoodie. Also eigentlich bin ich ja der Besitzer, oder? Okay, wenn man es genau nimmt, habe ich den Hoodie geklaut und er wusste nichts davon. Aber man kann ja teilen, oder?

* * *

„Happy Birthday Lou", höre ich zwei Kinderstimmen um mich herum rufen. Mit müden Augen schaue ich mich um und sehe Daisy und Phoebe auf meinem Bett sitzen. Ich breite meine Arme aus und sofort kuscheln sich die beiden Wirbelwinde in meine Arme. „Danke, ihr Süßen", brumme ich mit rauer Stimme.

„Komm, Mama hat Frühstück gemacht." Wie vom Blitz getroffen, reißen die beiden sich los und stehen auf. „Gebt mir fünf Minuten."

Ich kuschle mich nochmal tiefer in mein warmes, weiches Bett und schließe die Augen. Dieser Luxus bleibt mir nicht lange gegönnt, da Daisy mit Anlauf auf mich springt und mir die Decke wegzieht. „Hey! Das ist unfair!"

„Dann komm Lou, das Essen wartet!"

Die beiden Mädchen rennen kichernd aus meinem Zimmer und ich begebe mich nun auch mit meinen Füßen auf meinen kalten Zimmerboden.

„Guten Morgen", begrüße ich meine Familie, als ich unten in Wohnzimmer stehe und den gedeckten Esszimmertisch sehe.

„Happy Birthday mein Sohn." Meine Mum nimmt mich in den Arm, als sie mich bemerkt. „Ich hab dich lieb, Louis." Sie drückt mir einen Kuss auf die Stirn und entfernt sich von mir. „Lass dich drücken, Großer." Auch Dan nimmt mich in den Arm und klopft mir auf den Rücken. Nachdem auch Fizzy und Lottie mich beglückwünschen, kann das Essen endlich beginnen. Ich feiere meinen Geburtstag nie groß. Mir reicht es, wenn meine Familie und natürlich Harry bei mir sind. Auch muss ich nicht unbedingt in den Mittelpunkt geraten.

„Lou Lou, kannst du mit mir einen Schneemann bauen? Draußen hat es ganz dolle geschneit", erzählt Daisy aufgeregt. „Aber nur wenn er danach mit mir Schlitten fährt", ergänzt Phoebe. „Oh ja, ich komme mit", stimmt Fizzy auf einmal von der Seite zu.

„Ganz ruhig, Mädels. Alle nacheinander. Von mir aus können wir gerne einen Schneemann bauen. Wollt ihr anderen auch mithelfen?"

Sofort nicken die drei und nachdem diesmal meine Mutter den Tisch abgeräumt hat, begeben wir uns in den Garten, der komplett weiß eingeschneit ist.

Zusammen mit Phoebe fange ich an, die unterste Schneemannkugel zusammenzurollen. Lottie und Fizzy machen die mittlere und Dan und Mum haben sich ergeben, mit uns zu bauen. Dementsprechend formen die beiden also die kleinste Kugel für den Kopf des Schneemanns.

„Möchtest du dem Schneemann eine Nase geben, Lou Lou?", fragt Daisy und hält mir eine Karotte vor die Nase.

Dankend nehme ich sie ab und stecke sie in die Mitte des Gesichts. Nachdem wir ihn noch ein bisschen dekoriert haben, sieht der Schneemann ganz akzeptabel aus.

Die Dämmerung bricht ein und im Haus wird es gemütlich. Lichterketten spenden uns Licht, der Weihnachtsbaum strahlt in einem hellen, glitzernden Rot und der Raum riecht köstlich nach frischen Plätzchen.

„Wollt ihr Geschenke auspacken, Kinder?" Diese Frage wird von Geschrei beantwortet und die Mädchen rennen wie wild an den Baum.

Mum, Dan und ich laufen meinen Geschwistern nach und setzen uns auf die Couch, während die vier Mädchen auf dem Boden hocken und uns gespannt ansehen.

„Ihr könnt", sage ich lächelnd und schaue zu, wie die ersten Papierfetzen durch die Luft geschleudert werden.

Während die Mädels beschäftigt sind, greift meine Mutter hinter sich und zieht einen kleinen Umschlag hervor. „Alles gute zum Geburtstag mein Schatz."

„Ihr hättet mir nichts schenken müssen."

„Mach's auf", befiehlt sie mir.

Doch ein wenig gespannt, öffne ich den Umschlag und ziehe den Brief heraus.

Hallo mein Engel,

Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag.

Ich hoffe, dein kleines Geschenk gefällt dir.

Dein Harry xx

Ich greife nochmal in dem Umschlag und ziehe eine kleine Kette, einen Papierflieger, heraus.

Mir bleibt der Atem stehen. Sie ist wunderschön.

„Dreh dich mal um, mein Engel", haucht eine tiefe Stimme in mein Ohr.

Wie vom Blitz getroffen drehe ich mich um und sehe direkt in giftgrüne Augen. Ich reiße meine Augen auf und kann mich nicht bewegen. Zu geschockt, dass Harry doch hier ist. Hier bei mir. Ich vergesse kurz zu atmen und auf einmal wird mir ganz warm.

„Möchtest du mich auch begrüßen?", fragt er lachend und verschränkt die Arme ineinander.

Sofort springe ich auf und mache einen Satz über die Sofalehne, direkt in seine Arme. Meine Beine schlinge ich um seine Hüfte und meine Hände verschwinden in seinen Haaren.

„Du bist da.", flüstere ich.

„Ich bin da.", haucht er in mein Ohr zurück.

Fest drücke ich mich an ihm, kein Blatt passt zwischen uns. Meinen Kopf platziere ich auf seiner Schulter.

„Ich liebe dich, Harry."

„Ich liebe dich auch, Louis."

Ich erhebe meinen Kopf und presse meine Lippen auf seine. Zu lange habe ich dieses Gefühl nicht mehr gespürt. Synchron bewegen sie sich aufeinander, wie ein Puzzle, dass nun wieder vollständig ist. Nachdem wir uns gelöst haben, klammere ich mich an ihn, als wäre er mein Rettungsboot.

Kleine Tränchen lösen sich aus meinen Augen. Glücklich, dass er wieder bei mir ist. Ich ziehe meine Nase hoch und wische meine Tränen an Harrys Pullover ab. Ich weiß nicht, wie lange wir so stehen, bis Harry mich absetzt, ich aber direkt wieder in seine Arme laufe und mich an ihn kuschle. Ein raues Lachen ertönt aus seinem Mund, was mir einen Schauer über die Haut jagt.

„Meine kleine Klette..."

„Ich hab dich halt vermisst Schatz, ich wusste nicht, dass du kommst", nuschle ich, das Gesicht, immer noch in seinem Pullover vergraben.

„Genau das war das Ziel. Ich wollte dich überraschen mein Engel."

Langsam löse ich mich von ihm. Nun stehe ich vor ihm und schaue in seine Augen.

Blau trifft Grün.

Ich bemerke meine Mutter nicht, die lächelnd an der Türe steht und uns beobachtet. Ich bin immer noch zu fokussiert auf die Schönheit vor mir.

„Aber Haz, w-wie? Du warst doch in Amerika. Und jetzt bist du hier... in Doncaster..."

„Es gibt Flugzeuge, Louis. Ich weiß nicht, ob du das kennst, das sind große Konstruktionen, mit denen man flie-"

Frech schlage ich ihm gegen den Arm.

„Aua!", kreischt Harry ironischer weiße vor Schmerzen.

„Verdient!"

Harry zieht eine Augenbraue hoch und versucht mich beleidigt anzuschauen, bis er, wie ich, in Gelächter ausbricht.

„Du bist frech, Kleiner."

„Ich bin nicht kl-"

„Oh doch, du bist klein."

„Arschgesicht."

„Gartenzwerg."

„Okay, es reicht, Jungs. Wer von euch möchte noch einen Nachtisch?"

Meine kleinen Schwestern, die ich vollkommen vergessen habe, springen auf und folgen meiner Mutter in die Küche.

„Wollen wir auch etwas?", frage ich Harry.

„Gerne, dann müssen wir uns beeilen, nicht dass sie Mädchen noch alles leer essen."

„Oh ja, das werden sie machen. Okay dann mal los."

Zusammen gehen wir in die Küche, in der die Mädchen sich schon mit Keksen bewaffnet haben und uns ansehen, als ob wir ihre Beute klauen würden.

„Dürfen wir vielleicht auch etwas bekommen?", frage ich sie ganz lieb und sofort schütteln alle den Kopf. Neben mir entflieht jemandem ein kleiner Lacher. Ich drehe meinen Kopf und schaue Harry verliebt an. Ich liebe es, wenn er lacht.

Plötzlich hält jemand mir einen Keks vor das Gesicht und ich erwache aus meinen Träumen.

„Hier Schatz, ich habe dir welche gesichert."

Harry überlässt mir den Keks und schon stopfe ich ihn mir in den Mund.

„Wir gehen hoch, Mum. Bitte stört uns nicht.", sage ich, und ziehe Harry gleich mit mir mit.

„Mein Zimmer ist nicht aufgeräumt. Ich wusste nicht, dass du kommst mein Engel."

„Es ist alles gut, Lou, solange ich bei dir bin, ist alles in Ordnung."

Mit einem Lächeln drücke ich Harry einen Kuss auf die Lippen und öffne die Türe zu meinem Chaos.

„So schlimm ist es nicht, Schatz. Zuhause ist es manchmal schlimmer."

„Aber nur wegen dir, du Chaot!", sage ich und werfe mich auf mein Bett, auf dem vielleicht das ein oder andere Kleidungsstück liegt.

„Das denke ich kaum."

Mit diesen Worten nähert sich Harry und hält mich an meinen Armen fest, sodass ich mich nicht wären kann. Mit einer Hand hält Harry beide Handgelenke fest und mit der anderen kitzelt er mich.

„Hö-ör auf Harry, b-bitte.", keuche ich außer Atem.

„Wer macht den Unsinn bei uns Zuhause?"

„D-du machst Chaos.", necke ich ihn und werde dadurch noch mehr gekitzelt.

„Nochmal?"

„O-okay, ich bin der Chaot."

Harry lässt meine Hände los und setzt sich auf das Bett.

„Geht doch, war doch nicht so schwer, oder?"

„Das waren unfaire Mittel!"

„Ansichtssache denke ich, Love."

„Du bist blöd, Harold, weißt du das?"

„Aber du liebst mich."

„Oh ja, das tue ich."

Da Harry vor mir sitzt, drehe ich mich einmal um, lasse meinen Kopf in seinen Schoß fallen und schließe die Augen. Die Liebe meines Lebens versteht mich ohne Worte und fängt an, seine Hand in meinen Haaren zu vergraben. Immer wieder kratzt er über meine Kopfhaut und ich gebe genießerische Geräusche von mir.

„Meine kleine Katze...", höre ich Harry verträumt sagen. Ein kleines Schmunzeln stiehlt sich auf meine Lippen und ich kann nichts anderes tun, als zustimmend zu brummen.

„Ich liebe dich Haz."

„Ich liebe dich auch Sunshine."

„Warte mal kurz, Haz, ich komme gleich wieder."

Völlig überzeugt von meinem Plan gehe ich runter in das Wohnzimmer, wo meine Mutter und Dan auf der Couch sitzen und sich unterhalten.

„Hey Boo, was gibt's?"

„Ich habe dir ja vor ein paar Wochen etwas erzählt, und ich möchte es gerne machen Mum..."

* * *

„Harry, kannst du kurz runter kommen?", rufe ich ihn. Kurz darauf höre ich Gepolter und nun steht er vor mir. Der Mann meines Lebens.

„L-Lou?"

„Hazza, weißt du noch als wir uns vor 7 Jahren kennengelernt haben? Du warst erst 16 und ich schon 18. Einer der besten Tage auf meiner Liste der wundervollsten Tage. Du hast mich von Anfang an gehabt. Mein Kopf war bei dir, sowie mein Herz. Du hast mich jede Nacht verfolgt und ich wusste, dieser Mann ist etwas ganz Besonderes. Und das bist du, Harry Styles. Du und ich haben so viel zusammen überstanden und gemeistert, als Team. Die Art, wie du mich anguckst, meinen Namen aussprichst und mich behandelst, macht mich verrückt. Wenn du lächelst, geht es mir gut und ich fühle diese Kälte in mir verschwinden. Du machst mich glücklich. Dank dir fühle ich mich frei. Du lässt mich gut und richtig fühlen. Wenn ich dir in die Augen schaue, sehe ich für immer. Ich bin bereit, alles für dich zu geben. Ich glaube, du bist der eine für mich, weil ich nicht atmen kann, wenn du getrennt bist von mir. Ich habe von einer Liebe gehört, die nur einmal im Leben kommt und ich bin mir ziemlich sicher, dass du diese Liebe für mich bist. Und deshalb..."

Ich gehe vor ihm auf die Knie und ziehe eine kleine Schatulle hervor.

„...frage ich dich Harry Edward Styles, erweist du mir die Ehre und wirst mein Mann?"

In seinen Augen schimmern Tränen. Er hält seine Hände vor seinen Mund.

„J-ja, ja natürlich möchte ich dich heiraten, Louis. Oh Gott, ich liebe dich so sehr."

Mein Lächeln wächst und ich nehme seine Hand und stecke ihm meinen Verlobungsring an.

„Er ist wunderschön, Louis. Genau wie du..."

„Ich liebe dich, Hazza."

Mit den Worten gehe ich einen Schritt auf ihn zu und drücke meine Lippen auf seine. Seine großen Hände halten mich an meiner Hüfte fest und meine Finger vergrabe ich in seinen Haaren, während ich den Kuss genieße. Seine Zunge fährt an meinen Lippen vorbei und genießerisch öffne ich den Mund, in dem sich nun unsere Zungen einen heißen Kampf liefern. Das ist einer der schönsten Küsse, die wir jemals miteinander geteilt haben.

„Naww, ist das süß!", höre ich auf einmal die Stimme von meiner Mutter und bemerke jetzt erst, dass die beiden ebenfalls anwesend sind.

„Komm her Schwiegersohn!" Sie rennt auf Harry zu und nimmt ihn feste in den Arm.

„Und du auch, Sohnemann!" Wie gewünscht komme ich ebenfalls zu ihr und nun hat sie mich und Harry feste im Arm.

„Gratulation Louis."

Nachdem Dan mich auch in den Arm genommen hat, verabschieden Harry und ich uns wieder nach oben und genießen die Zweisamkeit.

„Ich liebe dich, mein Geliebter..."

„Und ich liebe dich, mein Engel."

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