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Wie üblich schlendere ich wie jeden Morgen über den Flur, wobei mein Kopf gesenkt ist und die Hände an meiner Hüfte liegen. Nachdenklich bleibe ich vor einem Fenster stehen und beobachte wie einige Vögel der Morgensonne entgegenfliegen. Am liebsten würde ich meine Gedanken mit den Vögeln in den Himmel schicken, doch so leicht wird das nicht gehen. Gerade als ich weitergehen will, stoße ich gegen Eren, welcher wie eine Furie aus seinem Zimmer stürmen will, mich jedoch einige Zentimeter nach hinten stumpft. Ich bin immerhin kein Schwächling, welcher umfällt. Zischend sehe ich diesen zu kurz geratenen Idioten an „Kannst du nicht aufpassen, wo du hingehst?" fauche ich ihn an und so wie er ist, giftet die halbe Portion natürlich zurück „Halt dein verfluchtes Maul Jean! Wenn du hier herum stehst wie eine Säule!". Wenigstens war es mal kein Pferdewitz, also kann er wohl oder übel dazu lernen „Fick dich und geh dir ein Kleid anziehen, dass Mikasa dir die Zöpfe flechten kann" meine ich im zynischen Unterton und spüre, wie er mich am Kragen packt und an die Wand drückt „Halt doch einfach deinen Mund!" schreit er mich an und ich schreie zurück „Halt ihn doch selber! Da kommt nur schlechter Titanatem heraus!". Schließlich werden wir durch ein Klatschen unterbrochen und sehen beide zu Hanji, wobei ich bemerke, dass meine Hände Erens Kragen halten „Uh Jean du hast mich gerade auf eine sehr gute Idee gebracht! Haben Titanen Mundgeruch? Die Frage ist interessant und wenn Eren welchen hat, dann würde es die Frage beantworten! Also komm her Eren" grinst sie Jäger an, welcher mich sofort loslässt und schluckt. Klar hasst er es bestimmt manchmal wie ein Versuchsobjekt behandelt zu werden, aber er hat sich das ausgesucht. Wäre er brav Zuhause geblieben und nie zum Aufklärungstrupp gekommen, dann hätte er dieses Problem nicht. „Ich komme Abteilungsleiterin" schmollt er im leisen Ton und sie klopft ihm sanft auf den Rücken, bevor sie mich ansieht „Achja Jean der Kommandeur sucht dich" merkt sie mit einem sanften Lächeln an und ich nicke ein wenig, ehe die beiden gehen. Er sucht mich. Uff. Wieso muss er es immer allen sagen, dass er mich sucht? So langsam nervt das. Langsam geh ich in die Richtung seines Büros und spüre wie meine Schritte automatisch schneller werden, wie mein Herz langsam anfängt schneller zu schlagen. Ich bin weder krank oder leide unter einem Infekt. Das warme Gefühl in meiner Brust kenne ich sehr wohl und seufze deshalb laut schnaubend. Ich wollte es nie wieder fühlen. Nicht nach Mikasa und Marco, nie mehr, aber dann kam er. Erwin. Dieser Mann ist einfach nur, verdammt toll. Verdammt, wieso denke ich das denn schon wieder? Ich sollte es wirklich unterlassen meine Gedanken an so etwas zu verschwenden. Zaghaft klopfe ich an seine Tür, wobei ich ein leises „Herein" höre und dann auch schon eintrete und salutiere „Ah Kirchstein. Da bist du ja" sagt er in seinem ruhigen, aber dennoch strengem Ton „Erst Mike und Petra und nun auch noch Hanji? Wie vielen willst du es noch sagen, dass du mich suchst?" mein Salut hält nicht lange an, fällt, als die Tür hinter mir ins Schloss fällt. Er sieht von seinem Schreibtisch und seinen Akten auf, leicht verwirrt, aber amüsiert. Ist es so witzig, wenn ich Angst um meine Existenz habe? „Jean. Sei nicht so, es wird keiner Erfahren. Wir sind vorsichtig und auch leise" meint er lächelnd und steht nun auf, weshalb mir ein Schauer über den Rücken läuft. Wie ich es liebe, wenn er meinen Namen sagt, wenn er das J von seiner Zunge rollen lässt. Ich sehe, wie er an mir vorbeigeht und die Tür abschließt, sich danach lächelnd die Krawatte lockert. Verdammt hör auf dabei so verführerisch auszusehen. „Du weißt, was ich brauche" haucht er und streift sich die Krawatte auf, um sich nun an den Knöpfen zu schaffen zu machen, doch ich packe seine Handgelenke und halte sie fest „Stopp. Hör auf" zische ich ohne ihn anzusehen und fühle, wie er mich nun mit seinem gewaltig muskulösen Körper an die Wand drückt. Hör bitte auf mich so verrückt zu machen. „Willst du mich etwa ausziehen?", fragt er grinsend und meine Wangen werden bei dem Gedanken rot. Es ist so schön, wenn der Stoff über Erwins Haut gleitet und sein wahres Ich zum Vorschein bringt. Mit seinen kleinen Narben und seinen prachtvollen Muskeln „Sag es mir Jean. Was willst du" raunt er und kommt meinem Gesicht auch näher, dass ich seinen heißen Atem auf meinen Lippen spüren kann. Es bringt mich beinahe zum Keuchen und ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien, jedoch Erfolglos. „Ich will dich" flüster ich ihm zu, doch es scheint ihm nicht genug zu sein, denn meine Handgelenke werden zusammengedrückt, dass ich nun erst recht aufkeuchen muss. Neckend beißt er mir in die Unterlippe, wobei ich meine Augen zu kneife und versuche windend den Kopf wegzudrehen. Es fühlt sich immer noch so schön an, wenn er seine Zähne in Stellen an meinem Körper rammt „Efn" nuschel ich und da küsst er mich schon und drückt meine Handgelenke mit einem leichten Schlag an die Wand. Wie bin ich hier nochmal hergelangt? Ich kann mich noch genau daran zurückerinnern, wenn ich es will.
Es war ein kühler Abend und ich stand noch bei dem Feuer, welches wir gezündet hatten, um die Soldaten zu ehren, welche verstorben waren. Ich lernte diesen Mann vor allen anderen kennen, doch keiner weiß es. „Junge. Kannst du mir sagen, wo ich Keith Shadis finde?" fragte mich der blonde Mann, welcher mich gerade so leidenschaftlich küsst. Ich hatte damals ein paar Tränen verloren, da ich an Marco habe denken müssen, doch er bemerkte dies sofort, auch wenn ich ihm die Richtung zugewiesen habe. „Ist alles okay mit dir?", fragte er und ich gab nur ein leichtes Nicken von mir. Er hatte mir nicht geglaubt, doch sein Job rief, also ließ er mich zurück und einfach im dunklen stehen, denn die Flamme des Feuers erlosch langsam. Als ich am nächsten Tag erfuhr,, wer er war, stockte mir der Atem, denn irgendwie war er mir suspekt und auch sein scharfer Blick, welchen er mir zuwarf, als er auf dem Podest stand, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Was sollte er denn von mir denken, wenn er mich gestern so gesehen hatte? Die Frage stellte ich mir so oft, deshalb wollte ich sie klären und suchte ihn eine Woche später auf. Ich kam in einem sehr ungünstigen Moment, denn ein schwarzhaariger Mann stürmte aus seinem Büro, aber nicht der Korporal, ein größerer und wesentlich älterer. Als ich ins Büro linste sah ich, wie er sich die Stirn rieb und diesen Blick, welchen er mir zuwarf, kannte ich so verdammt gut, weshalb ich fragte, ob alles in Ordnung sei. Seltsamerweise musste er schmunzeln „Jetzt haben wir uns wohl beide in einem blöden Moment erwischt" meinte er. Erwin erfuhr gerade etwas, was ihm das Herz brach und das Gefühl kannte ich von Mikasa und auch von Marco, also vertrauten wir uns gegenseitig unsere Herzen an, erzählten miteinander. In seinem Blick sah ich, dass er verwundert darüber war, wie gut man doch, mit einem jungen Menschen wie mir sprechen konnte. Doch es war nicht dieser Augenblick, in welchem ich mich unsterblich in ihn verliebte...
„Erwin" wieder im hier und jetzt angekommen, wobei ich den Kuss löse und mich seiner Brust entgegen drücke, um meinen Körper an seinem zu reiben, höre ich sein angestrengtes keuchen an meinem Hals. Seine Küsse, sein Duft und kaum lässt er meine Hände los, mache ich mich an seiner Hose zu schaffen, welche ich ihm herunterziehe und ihn daran zum Tisch führe. Erneut küsst er mich voller Leidenschaft und bringt mein gesamtes Nervensystem durcheinander. „Ich will dich", wispert er beim schmatzenden lösen und meine Augen treffen seine, wobei ich ihn etwas lusterfüllt ansehe, denn es macht mich immer wieder scharf, wenn er so mit mir redet. Hör nie auf mir diese Worte zuzuflüstern. Niemals. Ständig hoffe ich innerlich, dass diese Momente zwischen uns nie Enden, doch nichts war so wundervoll, wie damals. Diese eine erste Nacht. Ich schließe meine Augen und küsse seine Brust entlang, wobei ich ihm das Hemd über die Schultern hinweg abstreife. Diese weiche Haut, welche seine starken Knochen bedecken, ist so angenehm warm. „Ich will, das du ihn in den Mund nimmst" höre ich ihn sagen und fühle, wie ich an den Schultern etwas grob auf die Knie gezwungen werde und genau seinen Schritt vor meinem roten Gesicht habe. Die wärme meiner Wangen, verrät meine Erregtheit, wie eng der Platz doch in meiner Hose wird und wie wässrig mein Mund wird, wenn ich nur an sein Glied denke. In diesem Moment könnte mich wirklich nichts ablenken. Weder Eren, noch sonst jemand und deshalb hole ich sein Glied hervor und verwende meine Zunge, um seinen Schaft entlang zu lecken und mit meiner Hand seine Hoden zu kneten. Sofort spüre ich, wie sich etwas bei ihm regt, wie das Blut in seinen Adern pulsiert und kaum nehme ich ihn in meinen warmen Mund, kann ich ihn stöhnen hören. Hör niemals auf so für mich zu stöhnen. Nie. Es ist wie eine endlose Melodie, welche ich am liebsten in einer Endlosschleife hören möchte. Gierig sauge und lecke, lutsche und knabbere ich, bevor ich auch schon die leicht bitteren Lusttropfen von ihm auf der Zunge schmecke. Heute kommt er ja wirklich schnell, wesentlich schneller als sonst und ich weiß nicht, woran es liegt. War ich zu stürmisch? Was ist allgemein zwischen uns? Eine billige Affäre, ein paar gestohlene Stunden zu zweit. Verdammt. Ich weiß nur, dass ich mein Herz an diesen Mann verloren habe und ich kann es nicht einmal jemandem sagen. Seine Finger krallen sich so fest in meine Haare, dass ich aus den Gedanken gerissen werde und mit leicht verzogenem Gesicht zu ihm hoch sehe. Er wirkt entspannt, beinahe schon überreizt und drückt mir sein Glied in den Rachen, weshalb ich mich an seine Hüfte kralle und die Augen zukneife. Kurze Zeit darauf fühle ich auch, wie sein warmer Saft meinen Rachen hinabläuft, doch loslassen tut er mich noch nicht, erst als ich zucke und husten muss, alles geschluckt habe. Hechelnd atme ich erstmal ein und setze mich auf meinen Hintern, um mich auszuruhen. Gerade als ich entspannen will kniet er sich zu mir herunter und hebt mein Kinn mit zwei Fingern an, um mir lächelnd in die Augen zu sehen. Mein Körper zittert leicht auf und ich schlage seine Hand etwas weg, bevor ich den Kopf zur Seite drehe „Was hast du denn?" fragt er und schmollend schließe ich die Augen „Deshalb rufst du mich wirklich immer..." gebe ich im beleidigten Ton von mir. Ich wollte mehr für dich sein, viel mehr, aber er nicht. Er wirkt wie ein Eisklotz, noch schlimmer als der Korporal und was ihn so gemein macht, ist das offensichtliche, dass er meine Gefühle ignoriert, sie beiseite schiebt, wie Schmutz. „Natürlich. Immerhin haben wir das damals beschlossen. Weißt du noch?", fragt er mich das ernsthaft? Ich kann mich sehr gut daran erinnern, denn es ist die Nacht, die ich so sehr vermisse, nach welcher ich mich sehne. Sie ist auch schon so lange her, aber das er sich noch daran erinnert ist erstaunlich, denn immerhin ist es Monate her...
Diese Nacht, von welcher wir beide reden, hatte einige Stunden davor so geendet, dass ich mich mit Eren geprügelt hatte. Obwohl er ein Titanwandler ist, habe ich doch keine Angst vor ihm! Vor allem lasse ich mir nichts vorschreiben! Als ich mit blutender Nase in meinem Zimmer verschwand, brach ich zusammen. Es war ungefähr zwei Wochen nach Marcos Tod, Mikasa hatte mich zusammengestaucht und es gab niemanden mehr, mit dem ich reden konnte, außer mal mit Connie und Sasha. Die beiden waren freundlich, so wie Christa, aber richtige Freunde war keiner von ihnen. Ich hatte damals nicht bemerkt, dass Erwin in meinem Zimmer war, da alles dunkel war und so kam er langsam auf mich zu und legte mir die Hand auf die Schulter, dass ich zu ihm aufschauen musste. Natürlich tat ich es auch und spürte, wie er mir ein Tuch an die Nase hielt, mit welchem ich mir, dass schon angetrocknete Zeug versuchte wegzuwischen. „Gab es wieder eine Auseinandersetzung mit Jäger?", fragte er und ich nickte. „Jean... Du solltest wirklich lernen dich zu beherrschen" sagte er zu MIR! Als ob ich tatsächlich immer daran Schuld bin, wenn ein Streit beginnt! Hitzköpfig wie ich bin, schlug ich gegen seine Brust „Verdammt ich weiß ja! Er ist der auserwählte, der Held dieser Welt, aber das muss nicht heißen, dass alle Streitigkeiten immer von mir ausgehen! Auch wenn es jeder glaubt und ich wie der aggressivste Mensch auf diesem Planeten wirke, so ist es nicht!!" ließ ich ihm im lauten Ton wissen. Erst nach einigen Sekunden wurde mir klar, wer hier eigentlich vor mir stand und so wurde ich blass, denn ich machte mich auf ein Donnerwetter gefasst. Anstelle dies zu hören, hörte ich ihn zum ersten Mal lachen und verzog das Gesicht. Ich verstand nicht, wie er jetzt lachen konnte, nachdem ich so aufgelöst vor ihm gestanden hatte, aber im nächsten Moment spürte ich auch schon die kräftigen Arme um mich, die mich an ihn drückten. Ich war wie gelähmt, war verwirrt und wusste nicht, was ich tun sollte. Die Angst in mir stieg etwas auf, als er mir über den Kopf streichelte. Es war damals sogar etwas Väterlich von Erwin, denn meinen Vater kannte ich ja nicht, weshalb sich in mir ein wohliges Gefühl des Schutzes ausbreitete. Aus Reflex dazu, legte ich den Kopf an seine Brust, um seinem Herzschlag zu lauschen. Er war laut, stark, wie er eben als Mann war. „Ich weiß, dass es dir schwerfällt Freunde zu finden, Jean. Ich war in deinem Alter ähnlich wie du. Mit mir wollte aber niemand aus anderen Gründen befreundet sein. Nicht nur, weil ich komisch oder hitzköpfig war... Es tut Weh allein zu sein und niemanden zu haben... Ich habe mich damals deshalb für meinen Beruf als Kommandeur entschieden und ließ die Liebe meines Lebens ziehen. Tu nicht dasselbe" hauchte er mir zu und hob mit seinem Zeigefinger wieder mein Kinn an, um mir in die Augen zu sehen, wobei sein Daumen auf meiner Wange lag und diese streichelte. Er tat mir leid, so unendlich leid, doch ich mochte es, wie er sein konnte. Stark, tapfer, ernst und doch lebte in ihm diese sanfte, aber auch einsame Seele, welche sich auch in mir langsam ausbreitete. Mein Körper regte sich damals von selbst und so drückte ich ihn aufs Bett nieder, weshalb er mich nun verwirrt ansah. Ich ergriff seine Handgelenke, hielt sie fest und atmete schwer. Diese Sorge, dass ich werde wie er, machte mich in diesem Moment so glücklich und ich war derjenige, welcher schmunzelte „So übel bist du doch gar nicht" flüsterte ich „Nur deine Augenbrauen... Die sind etwas zu groß... Die möchte ich nicht wirklich haben". Er musste ebenfalls lachen dabei und obwohl er sich ganz leicht aus meinem Griff begreifen hätte können, tat er es nicht. Er sah mir beim Lachen zu und als ich dies merkte, wurde ich rot und schluckt „Können wir uns nicht gegenseitig ein bisschen... Zeit schenken... ein paar schöne Minuten zum Reden, so wie die letzten zwei Wochen?" fragte ich ihn und Erwin nickte zustimmend „Ja. Das können wir gern machen". Mein Herz raste und als ich so auf diesen Mann herab sah, regte sich etwas in mir, doch es war nicht nur dieser Anflug vom Schwärmen, es war Lust „Schläfst du mit mir?" wisperte ich ihm zu und blinzelnd zuckte er „Was?" fragte er vorsichtshalber nach und ich ließ ihn langsam los. „Es würde mir nichts ausmachen wie du zu sein... Wie Sie zu sein Herr Kommandeur... Also schlafen Sie bitte mit mir, damit ich... Wenigstens heute Nacht... Mich nicht so im Stich gelassen von der Welt fühle". Während ich sprach, zog ich schon mein Oberteil aus und ich sah seine rosa Farbenden Wangen, welche ich zuvor noch nie sehen konnte. Keine Ahnung, was er in diesem Moment dachte, aber er streichelte meinen Brustkorb, meine Muskeln und berührte mich auf so vielen Ebenen. Es war vielleicht ein Fehler mit gewesen mit ihm zu schlafen, aber ich wollte es. Sex mit dem Kommandeur. Klingt wie ein schlechter Roman meiner Mutter, aber es war so. Genau so und nicht anders. Eilig zog ich ihn ganz aus, bevor er es sich anders überlegt und doch war er derjenige, welcher mir den ersten Kuss stahl, über mich ging und anfing meinen Hintern in seiner großen Hand zu kneten. Es hatte sich nicht falsch angefühlt, nicht richtig, aber doch irgendwie schön. Wie sanft dieser große Mann sein konnte und doch so bestimmend, bekam ich diese Nacht stark mit. Wie viele Masken und Facette er hatte, wie es in ihm aussieht, wie einsam er doch die ganze Zeit war und wie geil er auf mich war. Auf meinen Körper. Er drehte mich um, nachdem seine Finger mich geweitet hatten und drang mit seinem gewaltigen Glied in mich ein, wodurch ich mich ans Bettlaken krallte. Dass ich jemals so das erste Mal Sex haben würde, das hätte ich mir niemals erträumt oder gedacht, denn wer sah sowas in unserer Zeit schon? Wo gab es sowas? Nirgends. Es war neu, es war anders, es war Verboten und allein diese Tatsachen ließen meinen Körper beben unter seinen Muskeln. Stöhnend streckte ich mich seinen Bewegungen entgegen, denn wenn man erstmal drin ist, weiß man wie es geht. Sex ist auch wirklich nicht schwer, man braucht keine Anleitung, muss kein Buch lesen, das geht von selbst. Die Hüftbewegungen, die Lustgeräusche, der Geschmack, das Atmen und das Reiben der aufeinander treffenden Haut. Wer hätte das auch jemals vom Korporal selbst gedacht? Wohl niemand. Bei mir wussten einige, dass ich mein Herz an Marco verloren hatte, aber der Blonde und starke Mann, hatte niemals durch Blicken lassen, dass er ein Herz hat, geschweigeden eine Seele. Er wirkte immer so opferbereit, ruhig und abgeschnitten von dem Rest der Menschheit. Sein Glied in mir zu spüren tat Weh, aber die Lust trieb mich damals zum Höhepunkt, auch wenn ich durchaus spürte, dass ein wenig Blut meine Schenkel hinab läuft. Erwin war anfangs sanft, doch mit der Zeit wurde er wilder, fordernder, gröber, doch es gefiel mir. Ich will nicht auf diesen Moment zurückblicken und sagen, dass ich vergewaltigt wurde, denn so war es wirklich nicht. Was da zwischen uns passiert war, war etwas ganz besonderes. Es raubte mir fast den Atem, auch, als er in mir kam und mich mit seinem Saft füllte. Mein Becken war in der Luft, während mein Oberkörper auf die knarrende Matratze gedrückt war. Ich hatte während des Aktes gar nicht gespürt, dass er den Arm um meinen Bauch geschlungen hatte. Erst danach, fühle ich diese Wärme an meinem Rücken, diesen heißen Atem in meinem Nacken und wie das Sperma langsam wieder seinen Weg nach draußen fand. Mein Bauch fühlte sich leicht gebläht an und ich hob den Kopf, um zu ihm nach hinten zu blicken, wobei ich lächelte. Wir waren in dieser Nacht nicht getrennt in unseren Betten gelegen, allein mit unseren Gedanken, denn er entzog sich aus mir, legte sich neben mich und drückte mich in seinen Arm. Erst wollte ich mich wehren, aber das Gefühl war zu schön gewesen, um es zu beenden, also schlang ich meine Arme um seinen Nacken und drückte mich an ihn. Wieder zitterte mein Körper und meine Brust wurde warm. Er hatte mir über Wochen zugehört und ab diesem Zeitpunkt waren wir irgendwie mehr als Freunde. Auf jeden Fall war es in meiner Sicht so, doch er sagte dann „Wie wäre es, wenn wir das immer so tun... Wir vereinigen uns, sind beieinander und einfach zusammen..." und ich wusste nicht, was ich daraufhin sagen sollte, denn es tat gut bei ihm zu liegen, es war schön. Aber alles daran, nicht nur der Sex und die Küsse. Er schien ganz anders als ich zu denken, also stimmte ich zu und wir hatten dann beinahe jeden dritten Tag Sex, wobei er Anfangs auch bei mir schlief und mich umarmte. Jetzt ist es jedoch so, dass er sich, nachdem Sex immer wieder verzieht und mir über den Tag hin aus dem Weg geht.
Es tut einfach nur noch Weh, als das es schön ist „Natürlich weiß ich das noch... Als ob ich mein erstes Mal vergesse" zische ich zynisch „Uff... Also heute bist du echt komisch" meint er zu mir und steht auf, um sich die Hose anzuziehen „Ich bin komisch? Ich?". So langsam kommt in mir mehr Wut als Verletzlichkeit hoch und sobald ich stehe, stampfe ich mit dem Fuß auf „Du hast keine Ahnung, wie es ist, ich zu sein! Also sag nicht, dass ICH komisch bin!" meckere ich ihn an, doch sein Blick bleibt ruhig. Wie kann man nur so ruhig bleiben, wenn man angebrüllt wird! „Ich verstehe ganz einfach nicht, was dein Problem ist Jean" hör auf... Hör auf meinen Namen zu sagen. Es klingt nicht mehr schön und mir kommen deshalb die Tränen, weshalb ich aushole und auf seine Brust schlage „Ich habe Gefühle für dich du verdammter Idiot! Und du behandelst mich nur wie eine Prostituierte! Nur das du nichts für mich zahlen musst! Ich beende das hier!" und schon zieh ich mich wieder richtig an und gehe zur Tür. Gerade als ich sie öffnen will, schlägt er sie zu und dreht mich ruckartig um, dass ich wieder gegen die Wand gedrückt werde „Hör auf wegzulaufen" meint er im kalten Ton „H? Wieso? Du willst mich doch nur für das eine!" doch er küsst mich als Antwort. Ich werde ungewollt knallrot, schlage mehrmals auf seine Brust und löse mich keuchend „Lass das! Ich hasse es, wenn man mich küsst, wenn ich anfange aggressiv zu werden!" schnauze ich ihn an und er küsst mein Ohr und meinen Hals entlang „Erwin!" mein ich quiekend und da flüstert er mir was zu: „Ich liebe dich auch". Blinzelnd weite ich die Augen und starre den blauäugigen vor mir an „Was?" frage ich zur Sicherheit nochmal nach und er schmunzelt „Nochmal lass ich meine Liebe nicht ziehen, aber... ich hatte Angst, dass du nichts für mich empfindest und habe nichts gesagt. Ich hatte die Befürchtung, du könntest alles beenden und ich verliere dich komplett" sagt er mir und ich kann das alles irgendwie immer noch nicht glauben „Was... oh" ich bin wieder ganz ruhig. Warte. Wie hat er das denn wieder geschafft? Mistkerl. Schmollend sehe ich dennoch zur Seite „Also... Schläfst du auch wieder bei mir Nachts?" flüstere ich leise fragend und er nimmt meine Hand in seine „Jede Nacht, sofern du es möchtest" wispert er mir zu. Verdammt. Er soll nie damit aufhören so mit mir zu sprechen. Es klingt so schön, wie Musik, die mein Herz im Takt mitschwingen lässt. Leicht lächelnd küsse ich seine Hand und lege den Kopf auf seine Brust „Ich weiß wie ich dich beruhigen kann" meint er dann und brummend haue ich ihn wieder „Das ist nicht witzig! Wehe du machst das mal vor Jäger!" er lacht und das bringt mich automatisch zum Erröten. „Keine Sorge... Mach ich nicht. Wir müssen es leider immer noch geheim halten, mindestens bis du 18 Jahre alt bist... Solange, wenn ich dich an salutiere, denk dran: Damit will ich dir sagen, dass ich dich Liebe" haucht er schmunzelnd und ich sehe ihm in die Augen, wobei ich nicke „Ja! Und ich salutiere dir immer zurück!". Dabei fällt mir auf, dass er mich beim Salutieren schon die ganze Zeit angesehen hat, also liebt er mich wirklich. Ständig hatte er Augen Kontakt zu mir und lächelte mich an, bevor wir eine Mission starteten. Also sagt er tatsächlich die Wahrheit. So glücklich wie jetzt, war ich schon lange nicht mehr, weshalb ich mich an ihn drücke.
Er hält auch sein Versprechen und schläft bei mir, jede Nacht. Zwar muss er früher vor allen anderen aufstehen, damit ihn keiner erwischt, aber er sagt, dass er es gern in Kauf nimmt für mich. Ich genieße es, wie er mich liebt, festhält und natürlich kann ich auch Zeit mit ihm ohne das Bett verbringen. Er meint dann zu allen nur, dass er ein Auge auf mich hat und ich sein kleiner Lieblings Assistent bin. Die Welt sieht gleich viel Farbenfroher aus und ich gehe stolz an seiner Seite. Mein Erwin, mein Freund, welcher mir ab und an den kleinen Finger gibt, dass ich ihn mit meinem verhaken kann.
In einem Brief, welcher von meiner Mutter kam, schrieb ich ihr, dass ich mich neu verliebt habe und vielleicht bald jemanden mitbringe. Erwin ist ein Mann, den man gern seiner Mutter vorstellt. Ich erzähle ihr auch, dass bald eine Mission startet und verspreche ihr, mich danach zu melden. Sie ist stolz auf mich, in jedem Brief sagt sie das und natürlich wie sehr sie mich liebt und will, dass ich glücklich bin. „Jean? Kommst du dann? Wir gehen los" klopft Erwin an mein Zimmer und schnell steh ich auf, lasse den Brief liegen und eile zu ihm heraus „Sehr wohl Kommandeur" nicke ich. Lächelnd salutiert er mir und ich werde kurz rot, bevor ich es ihm gleich tue und ihm dabei in die Augen sehe. Schade das hier so viele um uns herum stehen, sonst würde ich ihn küssen. Auch er hat diesen Blick drauf, winkt mich aber nur mit einem Kopf nicken mit, woraufhin ich ihm folge. Ja, ich würde diesem Mann wirklich überall hin folgen „Also gut sattelt die Pferde wir rücken aus!" ruft er und ich bewundere immer wieder, wie alle auf ihn hören und sofort los eilen. Ein toller Mann, nein, mein Mann. Der beste, den ich mir jemals wünschen kann. Unseren Salut wird auch nie jemand verstehen.
(Eventuell wird noch ein zweiter Teil kommen. Also ein Two Shot, aber nur vielleicht xD)
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