Kapitel 5
Als du wieder zu Bewusstsein kommst, ist das Erste was du hörst ein leises Summen. Es hört sich an als würde jemand Metall schweißen. Durch deine Nase dringt ein feuchter Geruch von Dreck, Schwarzpulver und verbrannten Plastik. Du kneifst deine Augen leicht zusammen um wieder komplett zu Bewusstsein zu kommen. Schlagartig zuckst du auf, als dir die letzten Momente vor deiner Ohnmacht in den Kopf schießen. Ein Klirren vor dir erklingt, weshalb dein erster Blick zu deinen Händen geht. Handschellen, denkst du dir genervt und siehst hoch. Du bemerkst zwei feste Griffe unter deinen Armen, was dich auf Wachen schließen lässt. Als du deinen Blick anhebst siehst du auf deine beiden Seiten und bemerkst jeweils einen bewaffneten Mann, der dich fest hält. Du erschreckst kurz als vor dir ein Mann umgehauen wird und sich die anderen Wachen auf die Mitte des Raums konzentrieren. Sofort geht dein Blick in die Richtung und du erstarrst erneut. Bucky.
Er ist es tatsächlich, denkst du dir und musterst ihn genau. Er sitzt in der Mitte des Raumes auf einen Apparat der an einigen Computern und einer Kontrollstation angeschlossen ist. Es führen viele Kabel zu dieser Vorrichtung. Du atmest tief durch und musterst ihn genau. Er sitzt oberkörperfrei da, weshalb du seinen Metallarm genau betrachten kannst. Eine lange Narben zieht sich um sein linkes Schultergelenk, welches ebenfalls aus Metall ist. Er wirkt komplett weggetreten und scheint nichts mit zubekommen. Er atmet schwer ein und aus und sieht verwirrt hin und her. Plötzlich wird neben dir eine eiserne Tür geöffnet, weshalb du deinen Blick sofort auf die Person wendest die den Raum betritt. Ein älterer Herr betritt den Raum und signalisiert mit einer Handbewegung, dass die Wachen die Waffen runter nehmen sollen. Er geht zu Bucky und beugt sich zu diesem runter. Du musterst die Person und erkennst, dass es Alexander Pierce, ein Mitarbeiter des Weltsicherheitsrates, ist. Du beißt dir auf deine Lippen um nichts zu sagen.
„Missionsbericht!", verlangt Pierce und sieht Bucky gleichgültig an. Doch dieser starrt wie abwesend gerade aus und reagiert nicht auf den Befehl von Pierce. „Missionsbericht, jetzt!", verlangt er strenger und sieht ihn ernst an. Doch Bucky reagiert erneut nicht, woraufhin er ihn eine Backpfeife verpasst. Durch den starken Schlag dreht sich Bucky sein Kopf mit. Sofort reagierst du und willst am liebsten zu ihm hin rennen, doch die Wachen halten dich fest im Griff zurück. Langsam dreht Bucky seinen Kopf wieder zu Pierce und ist anscheinend aus seiner Trans zurück. „Der Mann auf der Brücke... wer war er?", fragt er und sieht zu Pierce. „Du hast ihn diese Woche schon einmal bei einer anderem Auftrag getroffen. Er ist der Feind", lügt er Bucky eiskalt an. „LÜGNER!", schreist du Pierce wütend an. Dieser richtet sich auf und sieht zu dir. „Stimmt ja, dich haben wir ja nun auch endlich bei uns...", grinst er und kommt auf dich zu. „Ich hätte es ahnen müssen, dass du zu HYDRA gehörst", knurrst du wütend und willst dich aus dem Griff der Wachen wehren. Doch diese verstärken bei jeder deiner Bewegungen den Griff. „Wehre dich soviel du willst. Es wird dir nichts bringen." Du siehst ihn wütend in die Augen. „Na na, nicht so ein ernstes Gesicht meine Liebe, schließlich bist doch unserer Ehrengast. Mit dir wird HYDRA wieder zu ihrem alten Glanz zurück finden." Er streicht dir leicht über deine Wange und lächelt dir triumphiert ins Gesicht. Er beugt sein Gesicht näher an deines und schmunzelt. „Mit deinem Blut.." Bevor er aussprechen kannt zieht deinen Kopf kurz nach hinten um ihn gegen deinen gegenüber zu rahmen. Nach dem Aufprall taumelt Pierce einige Schritte nach hinten. Sofort ziehen die Wachen ihre Waffen und richten sie auf dich. „Du verdammtes Miststück!", schimpft Pierce und fasst sich an seine Stirn, wo eine kleine Platzwunde zu sehen ist. „Denk bloß nicht, dass ich oder Steve es euch leicht machen!", zischst du gefährlich und siehst ihn mit einem gleichgültigen Blick an.
„Ich kenne ihn...", murmelt Bucky und sieht zu Pierce. Bucky scheint auf Steve seinen Namen zu reagieren. Er kneift leicht seine Augen zusammen, als er dein Gesicht erkennt. Pierce sieht kurz nach hinten zu Bucky eh er sich schließlich zu einem Arzt dreht „Bereitet ihn vor." Bucky sieht wieder zu dir. Du erkennst in seinem Blick eine Menge Schmerz und Verzweiflung. Doch er scheint auch Verwirrt und überfordert mit den ganzen Erinnerungen zu sein. „Bucky", sagst du lautlos. „Die Kryostase ist zu lange her...", erklärt ein Arzt. „Dann löscht ihn und programmiert ihn neu." Verwundert siehst zu Pierce, da du nicht weißt was er vor hat. Die Ärzte nicken wortlos, eh sie zu Bucky gehen und ihn nach hinten in den Apparat drücken. Einer der Ärzte startet, die Maschine, welche über den Stuhl hing. Der andere hält Bucky eine Beißschiene hin, welcher er sich widerwillig in den Mund stecken lässt. Er lehnt sich nach hinten und wirft dir einen letzten schmerzerfüllten Blick zu. Dann startet die Maschine, woraufhin Bucky seine Arme an der Maschine fixiert werden. Bucky sein Brustkorb hebt und senkt sich schlagartig schneller, als hätte Angst vor dem was nun passiert. Die Gerätschaft, welcher vorher über Bucky hing, legt sich nun passgenau an seinen Kopf. Und es ertönt das Zischen von Hochspannungsstromschlägen. Nicht einmal eine Sekunde später ertönen Bucky seine schmerzerfüllten Schreie durch die Zahnschiene.
„AUFHÖREN!", schreist du und wehrst dich stark gegen den Griff der Wachen, doch diese lassen nicht von dir ab. „AUFHÖREN!", schreist du erneut, was jedoch nur wie ein Flehen klingt. „HÖRT AUF!" Pierce richtet bei deinen Schreien sofort seinen Blick auf dich und tritt wieder an dich heran. Er grinst dir ins Gesicht und ergötzt sich an deinem Schmerz. „Glaub mir meine Liebe, du wirst da früh genug noch sitzen! Sobald wir das Serum aus deinem Blut extrahiert haben, werden wir dich genau so programmieren wie ihn!", erklärt er dir. Pierce signalisiert den Wachen das sie dich abführen sollen. Du wehrst dich mit deiner ganzen Kraft dagegen doch bist durch deine Fesseln kaum in der Lage etwas auszurichten. Bevor du aus dem Raum gebracht wirst, siehst du noch einmal nach hinten zu Bucky. Seine Schreie brennen sich in dein Gedächtnis.
- Währenddessen im Avenger Tower –
Steve betritt komplett aufgelöst den Konferenzraum, wo Tony, Clint und Bruce schon ungeduldig auf ihn warten. „Steve was ist passiert?", fragt Tony und hat schon einen groben Bericht von Jarvis bekommen. „HYDRA hat y/n!", erwidert Steve und haut vor Wut gegen die Steinwand im Konferenzraum. „Beruhig dich und erkläre uns genau was passiert ist", versucht Tony ihn zu beruhigen und sieht ihn ernster an. Steve atmet tief durch um seine Wut und Enttäuschung zu unterdrücken. „Wir hatten Jasper gefangen und wollten ihn herbringen, als wir plötzlich angegriffen worden sind von HYDRA und...", er stoppt kurz, als er realisiert das Bucky zu HYDRA übergelaufen ist. „HYRDA und?", fragt Clint ernster und warte auf eine Fortsetzung. „Bucky", sagt Nat, die gerade in den Raum kommt. Steve sieht zu Nat, die sich sofort hinsetzt. „So heißt er doch, oder?", fragt sie und zuckt kurz schmerzerfüllt wegen ihrer Schulter. Sie hatte sich ihre Schulter schnell verarzten lassen, bevor sie zu den anderen Jungs um die Rettungsmission zu planen.
„Nat was ist passiert?", fragt Bruce sofort und geht zu ihr um sich ihre Verletzung genauer anzuschauen. „Das ist nichts. Nur eine Schusswunde, die verheilt schnell wieder. Unser größeres Problem ist, dass y/n anscheinend von HYDRA entführt wurde", sagt Nat und schaut zu Steve. „Steve, was ist passiert?", fragt Tony ungeduldig. Steve schüttelt den Kopf um die Gedanken an Bucky zu verdrängen. „HYDRA hatte von unserer Mission mit Jasper gewusst. Sie haben den Moment und meine Verwirrung genutzt um y/n zu entführen", erklärt Steve und ballt wieder vor Wut eine Faust. „Was will HYDRA von y/n?", fragt Nat. Steve zögert kurz, als Tony ihn plötzlich an schreit. „ROGERS! Was will HYDRA von y/n!"
„Sie wollen ihr Blut!", schreit er ihn ebenfalls an und tritt vor Wut einen Stuhl weg. „Sie wollen ihr Blut, da sie das Supersoldaten Serum, MEIN Serum von Erskine, in sich trägt!", erklärt Steve und fährt sich überfordert durch seine Haare. Die anderen schauen ihn verwundert an. „Aber, ich dachte du bist der einzige mit dem Serum von Erskine?", fragt Nat verwundert und schüttelt leicht verwirrt den Kopf.
„Es wird langsam Zeit zu reden, Captain...", mahnt Clint und hat auch kaum noch Geduld. „Damals als y/n sich die Kugel eingefangen hat. Für ihn. Für Bucky", sagt Steve und sieht kurz zu Nat, „Sie war schwerer verletzt als gedacht, weshalb die einzige Möglichkeit eine Bluttransfusion war. Ich war der einzige mit ihrer Blutgruppe, weshalb sie mein Blut bekam. Das Serum hat sich nie bei ihr freigesetzt, weshalb wir niemanden was davon erzählten." „Es gab also die ganze ein schlummerndes Supersoldaten Serum in ihr und niemand hat es uns davon etwas erzählt?", fasst Tony kurz zusammen und kneift seine Augen ernster zusammen. „Ja. Wir hatten Angst das es jemand aus ihr extrahieren möchte um es einzusetzen", erwidert Steve und schaut die anderen schuldbewusst an „Deswegen das Geheimnis um ihre Vergangenheit...", murmelt Nat und sieht auf den Tisch vor sich. „Und jetzt HYDRA sie?", fragt Clint und schaut durch die Runde. Steve nickt wortlos und gibt sich die Schuld an allem. „Hätten wir das gewusst, dann hätten wir sie niemals auf Missionen gegen HYDRA geschickt!", wirft Tony Steve vorwurfsvoll vor. „Rate mal wieso ich bei jeder Mission dabei war. Ich wollte sie beschützen..." „Hat aber nicht geklappt, Steve!", erwidert Tony. „Wir brauchen hier keine Schuldfrage klären!", mahnt Nat lauter und verzieht kurz ihr Gesicht vor Schmerzen. „Nat hat recht. Wir müssen versuchen sie zu befreien", sagt Bruce in die Runde und schaut die anderen an. „und wie stellen wir das an?", fragt Clint und verschränkt seine Arme. Alle schauen sich unwissend und verzweifelt an.
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Die Wachen hatten dich in eine kleine Zelle geworfen in der du wahrscheinlich demnächst deine Zeit verbringen wirst. „Verdammt. Verdammt, VERDAMMT!", fluchst du und boxt gegen die Steinwand am Ende der Zelle. Du gibst dir selber die Schuld für diese Situation. Du fährst dir, soweit es möglich ist, durch deine Haare und siehst dich in der Zelle um. Du versuchst einen klaren Gedanken zu fassen, weshalb du mehrmals ein und ausatmest. Das was du erkennen könntest, bringt dich nicht wirklich weiter. Da nichts an Außengeräuschen zu vernehmen ist, gehst du davon aus, das du in irgendeinem unterirdischen Forschungslabor bist. Seufzend lehnst du dich gegen die feuchte Wand hinter dir und rutschst an dieser herunter. Deine Gedanken schwirren wirr in deinem Kopf umher. Du kannst keinen klaren Gedanken fassen, da es alles zu viel für dich ist.
Bucky ist am Leben, doch für welchen Preis? Seine qualvollen Schreie dringen wieder in deinen Kopf, weshalb du deinen Kopf schlagartig nach hinten schlägst. Du willst es nicht noch einmal hören. „Bitte...", murmelst du und beißt dir fest auf die Lippen um nicht in Tränen auszubrechen.
„Denk dran. Zeig keine Schwächen. Fokussiere dein Ziel und sei bereit für den nächsten Angriff."
Nat ihre Stimme hallt durch deinen Kopf, weshalb du einmal tief einatmest. „Du kommst hier raus und das mit ihm", nimmst du dir vor und richtest deinen Blick ernst in Richtung Zellentür. Schlagartig verdrängst du deine Gefühle und deine Erinnerungen an deine Vergangenheit. Du überlegst dir eine Möglichkeit um im passenden Moment zu fliehen. In deinem Kopf spielst du mehrere Szenarien durch, bis du schließlich zu der entscheidenden Lösung kommst. Es gibt nur eine Möglichkeit um hier raus zu komme und dafür brauchst du seine Hilfe.
Egal was sie Bucky auch angetan haben, ein Teol von ihm ist noch da drinnen. Du hast du an seinem Blick gemerkt. Er versucht sich zu erinnern doch er kann es nicht, noch nicht. Wenn du ihn also zurück holen könntest. Dann hast du eine bedeutend bessere Chance zu entkommen. Doch zunächst muss es dir gelingen mit ihm zu reden. Du siehst an dir herunter und greifst seine DogTags. „Ich hole uns beide hier raus..", murmelst du und bist davon überzeugt HYRDA erneut in den Arsch zu treten
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