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Yoongi
*
"Schläft er?", fragte mich Tae und ich nickte.
Nachdem seine Verletzungen von Hobi zu Ende behandelt worden waren, gab er ihm Schmerzmittel und gleichzeitig Schlafmittel. Er kämpfte mit der Müdigkeit, doch ich handelte kurz entschlossen und brachte ihn in mein Zimmer.
Wieder etwas, was gar nicht passierte. Es kam nie jemand fremdes in mein Zimmer. Ich legte den Kleinen auf mein Bett und zog ihm seine Hose aus. Zum Glück war es hier dunkel.
Ich schaltete jedoch ein kleines Licht an, kurz bevor ich raus ging, lehnte die Tür nur an und ging runter.
"Ja. Er schläft."
"Wie kann man einem unschuldigen, wie Jimin bitte sowas antun?", regte sich Jin auf und in mir brodelt es.
"Wir haben seine Haustür verschlossen. Sobald Jimin aufwacht, müssen wir ihn befragen, wie der Mann aussah.", sprach Namjoon und lehnte sich zurück. Er sah angespannt aus. Selbst seine Sorge war gegenüber dem Kleinen greifbar.
"Lasst uns für heute alle ins Bett gehen! Morgen wissen wir mehr.", sprach JK und jeder nickte. Ich blieb jedoch noch sitzen.
Das Wohnzimmer leerte sich und ich lehnte meinen Kopf auf die Lehne. Ich hob meine Hand und legte sie auf meiner Brust, da wo mein Herz ist. Ich dachte immer, ich konnte nichts empfinden außer die Zuneigung zu meiner Familie, die mit der Zeit einfach selbstverständlich war und nicht im Vordergrund weilte.
Wir saßen gerade im Keller in unserem Besprechungsraum, als es auf einmal Sturm klingelte und klopfte. Zunächst waren wir verwirrt, doch als ich Jimins zarte Stimme vernahm, rannte ich förmlich nach oben, die anderen hinter mir her.
Sobald ich die Tür öffnete, rutschte mir zum ersten Mal in meinem Leben mein Herz ein Stück tiefer. Jimin, nass, völlig aufgelöst und mit blutigen Händen sowie Füßen zu sehen gefiel mir nicht.
Ganz und gar nicht!
Kurz darauf rannten wir los und rüber in sein Haus, was wir da sahen, verschlug uns dreien die Sprache. Zuerst sahen wir uns hier unten um. Unsere Waffen zielgerichtet, dann gingen wir hoch und sahen den zertrümmerten Spiegel und das Blut. Jimin muss genau hier gestürzt sein.
Namjoon und JK sahen sich weiter um.
"Hier ist niemand. Der muss abgehauen sein, sobald Jimin bei uns klingelte."
"Scheiße!", fluchte Namjoon.
"Gehen wir! Schließt die Tür zu. Vielleicht haben unsere Kameras was aufgenommen.", sprach ich aus und wir gingen.
Jimin sah völlig fertig aus und ich wollte niemals, dass er in all den schlimmen Dingen verwickelt wird, in denen wir steckten. Doch wie soll ich jemals einen Partner finden? Es würde immer eine Gefahr bestehen bleiben.
Wieder im Hier und Jetzt, seufzte ich aus und stand auf. Ich lief nach oben und ging in mein Zimmer. Jimin schlief noch immer in derselben Position, wie ich ihn hingelegt hatte.
Ich zog mich aus, schlüpfte in eine bequeme Jogger und in ein Shirt. Auch wenn es mir zu viel Kleidung in der Nacht war, so wollte ich nicht, falls Jimin wach werden würde, dass er einen Schock bekam.
Ich legte mich auf die andere Seite und machte es mir bequem, jedoch konnte ich nicht verhindern, immer wieder zu dem Kleinen zu blicken. Er rührte sich und drehte sich auf die andere Seite. Mit dem Gesicht zu mir.
Ich rutschte ebenfalls etwas herunter und betrachtete sein Gesicht. Auf seiner Lippe war ein Riss und ringsherum schimmerte es leicht bläulich. Das Schwein hatte ihn geschlagen. Ich hob meine Hand und strich ihm eine Strähne seiner Haare weg.
"Yoon..gi.", nuschelte der Kleine und meine Hand zuckte weg. War er wach?
Ich sah ihn genauer an. Nein! Er schlief. Träumte er etwa von mir?
Ich lächelte und rutschte in eine etwas bequemere Position und betrachtete wieder sein Gesicht, bis ich einschlief und das erste Mal seit langem, war meine Nacht erholsam.
*
Copper-Curly
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