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Jimin

*

Ich blickte mich um und saß bedröppelt da. Meine Alarmklocken waren sobald ich in den Raum gebracht wurde verstummt. Aber so verstummt, als würde ein Radio seinen letzten Empfang durch geben bevor es mit einem komischen Geräusch verstummte.

Wenn man Keller hörte, dachte man einen nassen, kalten und mit Spinnweben bezogenen Keller. An der Decke eine einfache Glühbirne, die sobald man sie anschaltete, ein Surren abgab, sodass man beinahe denken würde, sie würde platzen und vorbei war es mit dem Licht.

Doch was ich sah war alles anders. Das hier war ein halbes Krankenhaus. Der Raum war so groß und man sah viele diverse Geräte und Schränke mit kryptischen Beschriftungen die kein Mensch verstand. Außer man ist Arzt.

Jetzt saß ich auf einer Liege und sah dabei zu wie der Weißhaarige sterile Handschuhe anzog. Die anderen waren ebenfalls im Raum und beobachten ihren Freund.

"So! Dann schauen wir mal wie schlimm dein Fuß verletzt ist.", strahlte der Weißhaarige mich an.
"Im übrigen, ich bin Hobi.", strahlte er noch immer und zeigte dabei glänzende Weise Zähne, auf die man wirklich neidisch werden konnte. Doch das alles zusammen, ergab genauso einen schönen Menschen wie die anderen hier im Raum.


Als er mein Schuh sowie meine Socke auszog, sprachen zwei ihr tiefes Mitgefühl aus. Es waren die, die ich noch nicht kannte.

"Uh! Das wird schön blau werden!", sprach ein großer Mann. Laut der Stimme, war es der, der Yoongi gerufen hatte.
Er wirkte für mich ernst und doch war ebenfalls so schön. Die kurzen Haare standen ihm ausgezeichnet.


Er sah auf meinem Fuß und dann in mein Gesicht, ehe er leicht lächelte und sich seine Grübchen zeigten. Sofort fühlte ich mich wohler.
Seine warmen Augen, glichen den von Jin. Er war niedlich, trotz dessen, dass er mit seinem Auftreten, jemanden fertig machen könnte.

Ich blickte wieder zu Hobi, der meinen Fuß betrachtete, bis er ihn hin und her bewegte. Ich verzog mein Gesicht und am liebsten wollte ich wegziehen, doch der letzte Mann, den ich nicht kannte, kam zu uns und packte mein Bein. Hielt es fest, damit ich nicht wieder wegzucke.

"Ich bin JK.", blickte er mich an und selbst bei ihm bekamen meine Augen nicht genug von dieser Schönheit. Was waren sie? Modells? Mit Sicherheit!


JK hatte etwas längere Haare und locken. Scheinbar eine Dauerwelle und ging mit dem Trend in Seoul einher. Es stand ihm ausgesprochen gut. Nein! Es stand ihm so gut, dass ich fast überlegte mir selbst eine Dauerwelle zu verpassen.

Doch was passiert mit blonden Haar bei einer Dauerwelle? Ja! Man konnte sich danach eine Glatze schneiden. Das Haar wäre wie Gummi.

"Okay! Ich legte dir einen leichten Gibbs um, mit einer Schiene. Zum Glück ist nichts gerissen.", sprach Hobi und ich nickte.

Es räusperte sich der Grübchen Mann.
"Ich bin übrigens Namjoon.", hob er seine Hand. Ich blickte zu ihm und lächelte.
"Freut mich euch kennenzulernen und vielen Dank.", deutete ich meinen Fuß an.
"Ach was! Wir sind Nachbarn! Da sollten wir uns doch helfen.", nickte Hobi und strahlte mich an.
"So! Wer will mir helfen?", grinste er.
"Ich!", schrie Tae und ging zu ihm.

Die beiden machten sich ans Werk und JK hielt weiterhin mein Bein fest. Eine Hand wanderte weiter meinem Knie herauf und er runzelte die Stirn, als er weiter nach oben packte.
"Sag mal? Ganz schöne Muskeln hast du!"

Er bekam einen Schlag auf den Kopf.
"Hör auf den Kleinen anzufassen!", rügte Jin ihn.
"Sorry! Aber wenn sie die Muskeln unter meiner Hand sich verkrampfen…"
Jetzt war es Jin der an meinem Oberschenkel herum drückte. Was sollte das? War ich eine Puppe?
"Nicht schlecht, Jimin!", nickte Jin anerkennend.

Ich wurde rot und senkte meinen Blick. Blickte jedoch kurz nach rechts und da stand Yoongi. Er beobachtete mich still, so als versuchte er etwas zu ergründen. Doch er stellte sich nicht noch einmal vor. Klar, war ja theoretisch auch nicht nötig. Ich wusste ja wie er hieß.

"So! Für mehrere Tage ist Schonung angesagt und ja nicht zu viel auftreten.", sprach Hobi und sie entfernen sich von meinem Fuß.

Ich rutschte von der Liege herunter.
"Dankeschön, Hobi.", bedankte ich mich.
"Nicht dafür, Kleiner.", sprach er und ich verließ mit den anderen den Keller, eher humpelte ich nach oben. Sobald ich oben ankam, staunte ich nicht schlecht.
Die Einrichtung von ihnen war edel und luxuriös. Da würde selbst die hässliche Stehlampe völlig fehl am Platz wirken. Sie würde regelrecht raus stechen.

Ich schritt auf die Tür zu, wurde jedoch auf starke Arme gehoben und ich blickte in die Augen von Yoongi.
"Ich bringe dich sicher rüber, Kleiner. Nicht, dass du wieder in einen Busch fällst."

"Tschüss Jimin!", winkte Tae und Jin. Die anderen oben ebenfalls die Hand und ich winkte ebenfalls ohne richtig reagieren zu können.
Diese Menschen waren wirklich liebenswert, aber etwas komisch.

Yoongi stellte mich an meinem Tor ab.
"Schaffst du den Rest?"
Ich nickte.
"Dankeschön."
"Nicht dafür, Kleiner.", zwinkerte er mir zu und lief wieder zurück. Ich sah ihm hinterher und konnte dabei nicht verhindern, ihn einmal kräftig auf seinen Arsch zu blicken.

Der Mann war gefährlich! So viel stand fest!

Ich seufzte und humpelte die Veranda hoch und öffnete meine Tür. Kurz darauf ließ ich mich auf meine Couch sinken, legte mein Kopf auf die Lehne und ließ den Moment Revue passieren.

Bis ich mein Kopf ruckartig hob und gerunzelt auf irgendetwas starrte, als mir nur eine Frage durch den Kopf ging.

Wieso hatten sie ein halbes Krankenhaus im Keller?

Doch je mehr ich darüber nachdachte, bekam ich so oder so keine Antwort darauf. Ich seufzte erneut auf, stand nun auf, ging die Treppe hoch und in mein Arbeitsreich.

Ich setzte mich auf mein Stuhl und blickte auf meine Bilder, ehe ich nach einer leeren Leinwand griff und mein Pinsel in die Hand nahm.

Lange verharre ich so, ohne etwas zu malen. Mir fiel einfach nichts ein. Die Dunkelheit im Inneren war noch immer da. Ich legte den Pinsel wieder weg und stand wieder auf, ging ins Bad und machte mich Bett fertig. Hunger hatte ich keinen und mein Fuß tat weh. Was war die beste Medizin? Schlaf.

Ich legte mich hin und schloss meine Augen, bevor ich jedoch einschlief, sah ich Augen, die mich förmlich in ihren Bann gezogen haben, Yoongis Augen.

*

Copper-Curly

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