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Jimin

*

Schwerelos.

Wie eine Feder.

Wie auf Wolken.

Ich dämmerte zwischen wach sein und schlaf. Mein Körper wollte wach werden und auch wieder nicht. Meine Gedanken waren ein reines Chaos, verflochten zu einem Knoten. Mein Inneres zerbrochen und doch voller Stärke.

"Ist Jimin aufgewacht?", fragte jemand.
"Nein.", ertönte ganz nahe eine Stimme neben mir. Eine weiche Hand, legte sich auf meine Wange und strich zart über diese. Kurz darauf war sie weg und jemand schmiegte sich an mich.

"Er soll sich ausschlafen!", sprach eine helle Stimme. Sanft wurde mir über meinen Kopf gestrichen.
"Wir werden da sein, wenn er wach wird.", spürte ich eine kräftige Hand nach meiner greifen. Fest wurde sie gedrückt und festgehalten.

"Ist gut. Wir lassen euch erst einmal allein."

Eine Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Die Person, die über meinem Kopf strich, bewegte sich. Bis etwas Schweres gegen meinen Kopf drückte. Meine Hand wurde losgelassen, nur kurz darauf spürte ich wie sich diese Person ebenfalls bequemer legte und erneut nach meiner Hand griff.

"Ich bin noch nie in meinem Leben so glücklich wie jetzt.", sprach die helle Stimme und man hörte die Tränen heraus.
"Ja! Liebling! Du sagst es!", drückte die Hand fester.

Eine Hand legte sie wieder auf meine Wange, strich immer wieder zart darüber. Meine Gedanken wurden klarer, mein Geist wacher.

"Hyung… Ich hoffe, dass du etwas gutes träumst und wenn du wach bist, musst du uns erzählen, was du das Jahr über gemacht hast. Ich will alles wissen. Ich habe dich vermisst, Hyung!", strich die Hand wieder über meine Wange.

Meine Augen öffneten sich leicht. Blinzelte, blickte träge umher, bis sich jemand aufrichtete und mich mit warmen Augen anblickte.

"Hyung!", funkelten mir die Augen von Minjae entgegen und die Erinnerung knallte mit voller Wucht durch meinen Kopf.

Ich blieb ruhig, nur meine Augen füllten sich mit Tränen.

Es ist wahr! Es ist kein Traum!

"Minie!", wisperte ich und schluckte den Klos in meinen Hals herunter, doch er blieb wo er war.
Minjae lächelte mich an, trotz des Lächelns, liefen Tränen aus seinen Augen. Sein Kopf senkte sich und legte sich auf meiner Brust.

Mein Blick glitt zur Seite und blickte in die Augen, die meine widerspiegelten.

"Hallo mein überaus starker Junge!" Lächelte sie unter Tränen und strich mir über meine Haare.
"E-eomma!", flüsterte ich und schluchzte auf.
"Ich bin hier mein Schatz!", weinte Eomma und beugte sich herunter, hauchte mir einen Kuss auf die Stirn und drückte ihre Wange gegen sie. Mein Blick glitt nach vorn.

Warme braune Augen, die vor Müdigkeit und Erlebten getrübt waren. Aber das funkelte, sobald meine Augen sie wahrnahmen, alles übertraf.

"Hey mein Junge! Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn! Du glaubst nicht wie sehr! Du bist viel stärker als ich es je sein werde!", blickte mich Appa an, mit Tränen in den Augen.

"Appa!", wisperte ich und Appa nickte. Drückte meine Hand fester, ehe er sich aufrichtete und mir einen Kuss auf die Wange hauchte. Sein Duft mich ummantelte.

Zuhause!

Appa rutschte etwas herunter, blieb jedoch über mich gebeugt. Eomma richtete sich ebenfalls etwas auf.
Minjae hob seinen Kopf. Sie blickten mich an. Die Blicke, die von ihnen ausgingen, stachen in der Brust. Es tat so weh und doch war es das schönste Gefühl, was ich die letzten Woche spürte. Die Liebe in ihren Augen, die Liebe einer Familie mit endlosen Tiefen.

Obwohl ich wach war, fühlte ich mich gerädert, der Schmerz, der durch die Emotionen getrübt war, brach hervor. Mein Gesicht brannte leicht, doch mein Bauch und meine Seiten taten weh, als wäre jemand drüber gefahren und hätte Salza darauf getanzt.

"Schlaf noch ein wenig, mein Schatz. Dein Körper muss sich erholen. Du hast ein paar gebrochene Rippen und starke Prellungen. Wir sind in der Nähe.", sprach Eomma und ich nickte. Sie strich meinen Tränen fort und ich schloss meine Augen, doch bevor ich fest einschlief, wisperte ich einen Namen.

"Y -yonngi…"

*

Ich wurde wach, als mich der Hunger quälte. Ein tiefes knurren ertönte. Ich drehte mich zur Seite und stöhnte leicht auf.
"Vorsicht Jimin!", hielt mich Yoongi auf. Der neben mir im Bett lag.

"Yoongi!", keuchte ich und richtete mich langsam auf.
"Warte, ich helfe dir!"

Yoongi half mir, mich aufzurichten und ich hielt meine Seite. Verdammt, das tat am Tag der Hölle nicht so weh. Selbst das Sprechen strengt an und ich hatte das Gefühl, meine Lippen würden platzen.

Ich lehnte an der Bettkante und Yoongi starrte mich unentwegt an und hielt meine Hand.
"Ist euch etwas passiert?", fragte ich nach.
Yoongi schüttelte mit dem Kopf und ich nickte erleichtert.

"Es tut mir Leid, Jimin. Ich habe versagt. Nicht mal ich, konnte dich beschützen.", sprach Yoongi und ich schüttelte leicht mit dem Kopf. Griff seine Hand fester
"Nein! Du hast so viel getan, Yoongi! Du bist da! Das ist für mich viel mehr wert als irgendwelcher Schutz."

Yoongi nickte und hob eine Hand, legte sich vorsichtig auf meine Wange.
"Ich liebe dich, Jimin!"

Meine Augen weiteten sich, während meine Augen sein Gesicht betrachteten. Seine Augen die vor Sorge ummantelt waren.

"Ich liebe dich! Ich wollte dir das sagen. Ich bin nicht gut in solchen Worten, aber… nachdem du entführt wurdest….", sprach er nicht weiter und blickte mich an.
"Ich will einfach, dass du weißt, dass du für mich mehr bist und…", unterbrach ich ihn, indem ich ihn einfach an seinem Hemd zu mir zog und unsere Lippen aufeinander trafen. Auch wenn es kurz schmerzte, so war dies das Beste.

Seine weichen Lippen waren ebenfalls ein Zuhause für mich wie der Mensch selbst.
Yoongi löste sich.
"Pass auf deine Lippen auf! Ah! Verdammt, jetzt blutete sie.", wurde er hektisch und sah sich um, doch mir war das egal.

"Ich liebe dich auch!"

Yoongi wurde still und blickte mich an. Ich lächelte leicht. Egal war es, dass ich das Gefühl hatte, meine Lippe würde auseinanderreißen.

"Ich liebe dich!"

Nickte ich und jetzt war es Yoongi, der sich zu mir beugte, mich sanft am Nacken packte und seine Lippen auf meine legte. Jedoch ruhig verhielt. So schnell wie er seine Lippen auf meine legte, umso schneller waren sie wieder fort.

Stattdessen blickte er mich mit liebevollen Augen an und selbst in diesen sah ich die Liebe.

Er gab mir ein Zufluchtsort. Warme und starke Arme, die mich hielten, Geborgen - und Sicherheit.
"Danke für alles Yoongi.", sprach ich aus und Yoongi nickte.
"Jederzeit wieder!", lächelte auch er.

Die Stille wurde von einem weiteren knurren unterbrochen.
"Ich glaube wir sollten nach unten gehen, oder? Nicht dass du mich noch frisst.", witzelte Yoongi.
"Na? Seit wann so witzig unterwegs?", schlug ich die Decke weg.

Yoongi blickte mich an.

"Das färbt ab. Jisung klebt mir förmlich am Rücken."
Ich musste lachen, stöhnte jedoch vor Schmerz auf und hielt mir die Seite.

"Oh je, okay. Keine Witze in deiner Gegenwart.", sprach Yoongi und half mir beim Aufstehen. Er hielt mich an meiner Hüfte fest.

"Na komm! Die anderen warten sehnlichst darauf, dich wiederzusehen. Besonders deine Eltern und Minjae.", lächelte Yoongi warm und ich blinzelte.

Mein Herz schlug einen Purzelbaum.

Jetzt war ich wacher und wesentlich klarer.
"Gehen wir runter. Ich kann es kaum erwarten, meine große Familie zu sehen.", lächelte ich leicht.

Yoongi stellte sich seitlich von mir und hob mich auf seine starken Arme.
"So geht es schneller.", und trug mich nach unten. Die Stimmen, die aus der Küche von Onkel Ji ertönten, hörten sich an, als würde man an einer U-Bahn Station warten.

"Es sind alle da. Die drei Chaoten, Zico, Hwasa, Bang Chan…", sprach Yoongi und trug mich weiter. Ich freute mich, dass die Menschen, die mir etwas bedeuten, alle beisammen waren.

Doch noch mehr freute ich mich auf meine kleine Familie. Mein Leben.

*


Jimin hat endlich seine Familie wieder. 😭🥰
Copper-Curly

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