37
Jimin
*
Meine Augen waren geschlossen. Sanft spürte ich eine Brise auf meinem Gesicht, die Sonne schien warm auf meiner Haut. Hier ist es friedlich.
Hier möchte ich bleiben.
"Jimin!", hallte eine sanfte Stimme und ich öffnete meine Augen. Ich blickte in den strahlenden blauen Himmel. Ich setzte mich auf.
"Jiminie Hyung!"
"Mein Sohn!"
Wieder hörte ich rufe und blickte mich weiter um. Da unten am Strand winkten mir drei, nein vier Menschen zu.
"Wir lieben dich!", rief Eomma und strahlte, während Appa einen Arm um sie legte.
"Eomma…", sprach ich leise und stand nun auf. Sie winkte, strahlte weiter. Ich rannte los, aber je mehr ich rannte, desto weiter entfernte sie sich. Ich blieb stehen.
"Lebe mein Sohn! Rette, handle mit Bedacht und Lebe!", rief Appa und winkte so wie Eomma.
"Ich hab die lieb, Hyung!", rief Minjae und winkte mit beiden Armen.
"Wir lieben dich!", riefen sie erneut, winkten und dann verschwanden ihre Silhouetten.
Die Brise wurde stärker, wehte um mein Gesicht und Haare. Stimmen waren zu vernehmen. Ich drehte mich um, lief auf die Stimmen zu und blickte, weit vor mir, eine große Gruppe an Menschen.
Als mich eine Person sah, strahlte sie und winkte.
"Jimin!" Lisa! Weitere blickten auf.
"Komm her, Jimin!" Jin!
"Na los! Komm her! Jackson winkte mit Tae um die Wette.
Plötzlich spürte ich eine Hand in meiner und blickte zur Seite. Yoongi! Strahlend und mit einem sanften Lächeln.
"Na komm! Gehen wir!", zog er mich mit.
Ich drehte mich noch einmal um, um zu sehen, ob meine Eltern noch da wären, aber das waren sie nicht. Ich blickte wieder nach vorn. Felix, Jisung und Hyunjin waren auch da. Onkel Ji auch, sogar Tante Yuri!
"Jimin!", winkte Tante Yuri und ich lächelte. Ich blickte zu Yoongi und ließ seine Hand los, er lächelte und ich rannte los.
Zu meiner neuen Familie.
*
Ich blinzelte, mehrmals. Versuchte meine trockenen Augen zu öffnen. Rieb mehrmals über sie. Ich drehte mich zur Seite. Ich war allein. Das war gut. Ich musste mich erstenmal sammeln.
Sie wussten es.
Mein Geheimnis.
Meine Dunkelheit in mir.
Sie waren da gewesen, als die Panik hervorbrach, als die Bilder der Vergangenheit meine Sinne trübten. Felix, Jisung und Hyunjin, die alles erzählen, weil ich es nicht konnte. Allein, weil ich nicht die Kraft dazu hatte.
Meine Gedanken wanderten zurück zu meinem Traum. Eomma und Appa. Minjae und Nuri. Sie waren zusammen. Ich lächelte und schloss meine Augen, als ich die neu aufkommenden Tränen unterdrückte, jedoch scheiterte.
Ich blinzelte und ließ die Tränen fließen, wischte sie immer wieder weg, als ich mich um blickte. Diesen Raum kannte ich nicht, er war jedoch hübsch eingerichtet. Warm und freundlich.
Mein Magen knurrte. Langsam stand ich auf. Ich hatte andere Kleidung an, nicht einmal das hatte ich bemerkt. Diese hatte ich noch nicht an, als die Gruppe alles erzählt bekam.
Ich lief zur Tür und öffnete sie. Ich konnte Stimmen wahrnehmen und Geräusche, aber jedoch sehr leise. Ich ging langsam und leise herunter. Lief an der Wand entlang und kurz vor einer offenen Tür blieb ich stehen.
Sollte ich?
Ich nahm meinen Mut zusammen und trat langsam ein. Der Raum war voll. Es waren alle da, sogar Onkel Ji und Tante Yuri! Sie ist genauso schön wie Eomma.
Sie redete gerade mit Yoongi, als ihr Blick auf mich fiel. Sie unterbrach das Gespräch und stand abrupt auf. Alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Ich wich einen Schritt zurück. Griff nach meinen Saum, des Oberteils und krampfte meine Hände zusammen.
Tante Yuri rutschte ihren Stuhl zur Seite und lief vorbei und eilte zu mir, blieb jedoch ein paar Schritte vor mir stehen.
Sie legte eine Hand auf ihren Mund. Ihre Augen durchsuchten mein Gesicht, während langsam vereinzelte Tränen aus den Augen liefen.
Sie war Eomma's beste Freundin und meine Paten Tante.
"Jimin! Du … du siehst deiner Eomma unglaublich ähnlich. Es ist schön dass du lebst.", weinte sie nun kräftiger los und überwindet die letzten Schritte und nahm mich stürmisch in ihre Arme.
Ein Duft aus Vanille, Magnolie und Kokos ummantelte mich. Ich lächelte. Eomma roch auch so ähnlich.
"Tante Yuri.", flüsterte ich.
"Ja!", lachte sie und schniefte.
"Ich bin da! Wir sind da! Wir lassen sich nicht allein!", drückte sie mich fester und ich erwiderte ihre Umarmung.
Wenig später spürte ich warme, kräftige Hände. Ich hob meinen Kopf und blickte in die Augen von Onkel Ji. Sanft sah er mich an und nickte. Ich verstand es. Er schlang seine Arme fester um uns und ich genoss das Gefühl.
Auch wenn ich einen Teil meiner Familie verloren habe, war noch ein Teil da. Ein Teil, an den ich nicht gedacht habe. Es würde Zeit brauchen, bis man sich verstand, aber es war okay.
Sie waren da.
*
Copper-Curly
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top