▪︎Chapter 05▪︎

~P.o.V. Marius~

Tatsächlich hatte sich wochenspäter auch nichts geändert. Passi und ich machten immer weniger miteinander und mich machte es traurig mit anzusehen, wie unsere Beziehung unter dieser Situation litt.

Passi war gefühlt jeden Abend bei Marcel und Tim, was dafür sorgte, dass wir seit Wochen keinen ruhigen Abend mehr zusammen verbracht haben. Nachdem mein Freund an dem einen Tag, an welchem ich meine Zeit ins Arbeiten gesteckt hatte, aus dem Haus gegangen war und mich hier einfach stehen lassen hat, hatten wir kaum mehr was zusammen gemacht.

Ich konnte froh sein, dass er es noch auf die Reihe bekam überhaupt nach Hause zu kommen, oder mir, seinem Freund, wenigstens ein wenig Aufmerksamkeit zu geben, indem wir hin und wieder miteinander redeten, uns küssten und kuschelten oder hin und wieder mal miteinander schliefen, aber tatsächlich passierte sonst auch nicht viel.

Mit den Wochen und der Zeit, welche verstrich, verstrich auch immer mehr die Hoffnung, dass Passi irgendwann wieder mehr mit mir machen würde. Ich hatte so oft schon versucht mit ihm zu reden, nur leider blockte er entweder ab oder er warf mir respektlos an den Kopf, dass ich ja sowieso nur am Arbeiten wäre und dementsprechend keine Zeit für ihn hatte.

Langsam machte ich mir auch Gedanken, wie lange das noch weiter gehen würde. Durch die immer weniger werdende Hoffnung, wuchs die Angst, dass Passi in nicht all zu langer Zeit keine Lust mehr auf diese Beziehung hatte und mich deswegen verlassen würde. Dass ihm die Beziehung zu langweilig, zu grau wird und er was neues will.

Jeden Abend wenn unsere Haustüre aufging, ich schon im Bett lag und mir über alles Mögliche Gedanken machte, schoss mein Puls direkt in die Höhe und ich fing an zu zittern, aus Angst, dass Passi, sobald er ins Zimmer kam, sagen würde, dass er mich nicht mehr liebte und Schluss machte.

Diese Farbe die ich mit dieser Angst, diesen Verlustängsten verband, war für mich ein dunkleres grau. Leider war dies nicht das einzige was ich fühlte.

Auch wenn Marcel und Tim immer sagten, dass ich mir keine Sorgen machen sollte, dass sie mir irgendwie meinen Freund wegschnappten bzw. ausspannen, machte ich mir Sorgen und zerbrach mir gefühlt jede freie Minute den Kopf darüber.

Dass ich die beiden besten Freunde meines Freundes, wie Passi sie mittlerweile nannte, schon bei meinem ersten Treffen nicht besonders mochte, war ja schon lange klar. Auch dass ich eifersüchtig auf die beiden war, war ja kein Geheimnis, jedoch machte diese sich immer mehr in mir breit, zog meine Laune noch mehr runter, weil er mit ihnen mehr machte als mit seinem Freund.

Jedes Mal wurde mir schlecht, so wie auch schon vor ein paar Wochen als die beiden noch hier zu besuch waren.

Zwar waren sie die letzten Wochen auch hin und wieder hier, jedoch bekam ich davon nicht viel mit, da ich entweder im Schlafzimmer war und mich irgendwie versuchte abzulenken oder ich war bei Ju oder Kiko und Bao oder anderen Freunden, um dem zu entgehen, die beiden Jungs zusammen mit meinem Freund zu sehen.

In unserer Beziehung lief schon lange nicht mehr alles geregelt ab.

Dadurch, dass ich auch nicht wusste, wie es jetzt mit Passi und mir weitergehen sollte, hatte ich schon überlegt eine kleine Beziehungspause zu machen, um ihm vielleicht klar zu machen, wie wichtig er mir ist und dass ich scheiße fand, dass er die ganze Zeit mit seinen Leuten unterwegs war und mich dabei komplett vernachlässigte.

Dieser Gedanke kam mir schon vor einigen Tagen und immer mehr war ich davon angetan, eine Beziehungspause einzugehen. So schwer es mir auch fiel, aber selbst mit ihm zu darüber zu reden, brachte wohl nichts.

"Ich bin dann mal weg. Ruf' an wenn was ist.", rief er aus dem Schlafzimmer kommend, bevor er am Torbogen zum Wohnzimmer vorbeilief.

Er wollte schon wieder weg, verabschiedete sich halbherzig von mir, so wie eigentlich mittlerweile immer wenn er raus ging. Ich konnte mich wenigstens glücklich schätzen, dass er sagte, dass ich ihn anrufen solle, wenn was war. Wahrscheinlich hatte er das auch nur gesagt, damit er nicht die Wohnung verlassen muss, ohne eine vernünftige Verabschiedung von mir. Sie war zwar nicht grade vernünftig geschweige denn ausreichend, aber besser als nichts.

Es stieg Wut in mir auf und mein Herz legte an Tempo zu. Mich beschlich das Gefühl, dass ich es in naher Zukunft bereuen würde, es nicht gemacht zu haben, weswegen ich, bevor der Ältere aus der Wohnungstür verschwinden konnte, schnell seinen Namen rief. "Kannst du noch mal kurz herkommen?", hing ich schnell meine Frage hintendran und schaute auf den Torbogen, bis er sich ein paar Sekunden später an diesen lehnte.

Ich wollte offensichtlich etwas mit ihm bereden, aber der Herr kam nicht mal auf die Idee sich hinzusetzen und in Ruhe mit mir zu reden. Ungeduldig wiegte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere und fragte unter Nachdruck was los sei.

Die Wut kochte förmlich in mir und da ich eine zu nette Person war und nicht laut werden wollte, atmete ich noch einmal tief durch, um mich zu beruhigen. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich aufgesprungen, hätte kurzfristig all meine Manieren verloren und hätte ihm eine Ohrfeige verpasst.

"Ich wollte nur sagen, dass ich mir die letzten paar Wochen Gedanken über uns und unsere Beziehung gemacht habe. Ich bin zum Entschluss gekommen, dass zwischen uns schon längere Zeit nicht mehr alles glatt läuft und ich das Gefühl habe, dass du dich immer mehr von mir distanzierst-", ich wurde unruhig unterbrochen. "Das ist kompletter Mist. Ich distanzier mich nicht von dir. Wir machen doch noch genug zusammen.", widersprach er mir.

"Pascal hörst du dir eigentlich selbst beim Reden zu. Ich habe nämlich nicht das Gefühl. Du merkst ja offensichtlich nicht mal mehr, dass du mir mit deiner andauernden Abwesenheit weh tust, dass du dich sehr wohl von mir distanzierst und wir wirklich kaum noch was miteinander machen.", meinte ich diesmal etwas lauter, weil mich seine vorherige Aussage noch mehr aufregte. "Das stimmt ni-" "Doch es stimmt und du weißt es, Passi."

Darauf war es ruhig im Zimmer, bis ich mich wieder zu Wort meldete. "Auf jeden Fall wollte ich dir eigentlich nur sagen, dass es vielleicht das beste wäre, wenn wir unsere Beziehung ein wenig pausieren. Dann kannst du dich mit deinen besten Freunden vergnügen und ich muss mir erstmal nicht mehr so viele Gedanken und Hoffnungen machen.", erklärte ich ihm ehrlich und direkt und wartete auf eine Antwort von ihm.

Er murmelte erst irgendwas, was ich jedoch nicht verstand, da es zu undeutlich und leise war und zuckte dann mit den Schultern. "Oke naja... wars das?"

Meine Wut stieg ins Unermessliche und ich war dementsprechend kurz davor wirklich aufzuspringen und meine Wut wenigstens ein kleines bisschen rauszulassen.

Unfassbar fassungslos und traurig war ich, als ich seinen monotonen Blick beobachtete. Auch sein Ton wie er mit mir sprach, war grade zu emotionslos und monoton. Es schien ihm gar nichts auszumachen. Es schien als würde er nicht mal bemerken, dass unsere jahrlange Beziehung auf der Kippe stand.

Bevor mir meine Tränen in die Augen schossen, stand ich auf, nickte auf Passi's Frage hin stumm mit dem Kopf und lief an ihm vorbei Richtung Badezimmer. Grade konnte ich noch erkennen, wie Passi seinen Rucksack schulterte und dann keine halbe Minute später aus der Tür verschwunden war... und mich wieder mal alleine zurück ließ.

-

Na?
Lange nichts mehr hier hochgeladen, huch tut mir echt leid xD

Aber wie findet ihr Passi's Reaktion und wie findet ihr die Idee von Marius mit der Beziehungspause überhaupt?

Meinung -> Kommentare!

Bye!
-Michelle

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