🌈1. Kapitel🌈
Es war knapp sieben Uhr morgens, die Sonne brach durch meine weißen Vorhänge in mein geräumiges Schlafzimmer und erhellte somit den gesamten Raum, ebenso mein Bett auf das ich bis eben geschlafen habe.
Im Normalfall würde ich noch seelenruhig vor mich hin schlummern, schließlich war es Samstag und das letzte Buch meiner Bestsellerreihe war komplett fertig geschrieben und würde in wenigen Tagen in den Läden erscheinen, doch anders wie geplant gönnte man mir meine Ruhe wohl nicht.
Seit Tagen bereits hing mir meine beste Freundin Mina in den Ohren und beklagte sich über die Menschen von heute, die die Hybriden wie Versuchskaninchen in illegalen Einrichtungen hielten, da ein weiteres Labor hier in der Nähe aufgedeckt worden war, in dem Versuche an Hybriden vorgenommen wurden, die größtenteils dran starben. Jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieser Grund mich an meinem Samstag Morgen am ausschlafen hindern würde.
Es fing an, als Mina mich mit einem Anruf auf meinem Handy aus dem Schlaf riss. Müde und noch komplett verschlafen griff ich nach dem silbernen Ding und wischte mir einmal über mein Gesicht, ehe ich abnahm. "Kannst du mich bitte beim Hybridenheim abholen Tyler?", fragte sie sofort ohne jegliche Begrüßung, im Hintergrund hörte ich verschiedene Stimmen, die Durcheinander riefen.
Komplett verwirrt und noch ein wenig schummrig im Kopf fragte ich was los sei und das sie mich beim schlafen gestört hatte, doch sie beharrte darauf, dass ich sie abholen solle und legte dann einfach auf.
Und dahin war mein Samstag Morgen.
Seufzend fuhr ich mir durch meine braunen Haare, ließ die zerzausten Strähnen durch meine Finger gleiten. Es war eine schwere Entscheidung, zwischen meiner besten Freundin und meinem warmen und gemütlichen Bett, aber natürlich entschied ich mich für Mina und stand somit wiederwillig auf, wodurch die Wärme mich sofort verließ.
Danach ging eigentlich das übliche Prozedere los, das ich jetzt wohl nicht genauer beschreiben muss.
Knapp 45 Minuten später stand ich dann in meinen üblichen Klamotten vor dem Hybridenheim 'bunte Pfoten', wie sie sich selbst nannten. Komischer Name meiner Meinung nach aber naja.
Im Eingangsbereich empfing mich direkt eine junge Frau mit blonden Haaren und einem Schildchen auf dem 'Jessica' stand. "Ah, du musst Tyler sein! Mina wartet im Spielraum für die Kleinen auf dich, komm, ich bring dich hin.", plapperte sie mit einem Zahnpasta-lächeln direkt drauf los und führte mich am Tresen vorbei in den hinteren Bereich.
Der Gang, den wir sogleich betraten, war durch die vielen Fenster recht hell, jedoch auch farb- und trostlos. Gedämpft hörte ich bereits verschiedene Stimmen, die entweder lachten, sprachen oder schrieen. Im allgemeinen war es ziemlich laut.
"'Bunte Pfoten' ist seit ein paar Tagen nur noch voller wie sonst schon immer, also nicht wundern wegen der Lautstärke.", erklärte mir Jessica traurig und seufzte am Ende ein wenig, weshalb ich verständnisvoll nickte. "Hier sind wir.", verkündete die Blondine wenige Augenblicke später und öffnete eine der Türen.
"Danke.", sprach ich lächelnd und ging dann in den Raum hinein, musterte diesen sogleich, ehe die Tür hinter mir wieder zuging und Jessica's Schritte langsam im Gang verklangen. Ebenso wie der Rest des Heimes war dieser Raum sehr hell durch die großen Fenster, jedoch sehr karg gestaltet. Man sah dem Hybridenheim an, dass sie nicht gerade viel Geld besaßen.
"Tyler, mein Freund, komm her! Schön, dass du gekommen bist!", begrüßte Mina mich sofort, die etwas abseits auf dem Teppichboden neben einem der vielen, kleinen Hybriden hier drinnen saß. Ihr Körper war in ihrer üblichen Arbeitskleidung gehüllt und ihre braunen Haare hinten zu einem Zopf zusammengebunden.
Lächelnd ging ich auf sie zu, beobachtete kurz den kleinen Katzenhybriden neben ihr, der scheinbar mit einem verwaschenem Teddybären spielte. Seine schwarzen Haare waren komplett verschwuschelt und standen in allen Richtungen ab, während er laut an einem Schnuller nuckelte. "Warum sollte ich dich abholen Mina? Du hast doch selbst ein Auto.", fragte ich meine beste Freundin und ließ mich neben ihr an der beigen Wand hinuntergleiten.
"Jaaaaa...", bekam ich zögerlich als Antwort, während sie mich schräg angrinste, als wolle sie das Thema vor sich her schieben. "Mina, es wird jawohl nen Grund geben warum ich hier bin.", seufzte ich und sah sie verwirrt an, spürte dabei den faszinierten Blick des Katzenjungen auf mir, der mich merkwürdig anglotzte als wäre mir ein drittes Bein gewachsen.
"Du... weißt doch noch von diesem Hybridenlabor, ne?", begann sie dann mit einem völlig anderen Thema, weshalb ich verwirrt die Stirn runzelte. "Du redest seit Tagen nur noch davon und was hat das jetzt damit zu tun?"
"Nun, seit dem dieses dreckige Labor aufgeflogen ist, brauchen die missbrauchten Hybriden dort selbstverständlich auch ein Zuhause und natürlich wird da als erstes nach den Hybridenheimen geschaut, jedoch gibt es davon nicht wirklich viele.", begann sie mir zu erklären und fuhr dem kleinen Hybriden vor ihr durch die Haare, der glücklich grinste und die Augen zukniff.
"Klingt logisch, aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte ich und sah sie an. "Unser Heim kann nur eine bestimmte Anzahl an 'Tieren halten'.", murmelte sie traurig und beobachtete den Hybriden, der kein einziges Geräusch von sich gab und bloß weiterhin an seinem Schnuller nuckelte. "Und deshalb müssten dann die Hybriden aus dem Labor, die kein Zuhause haben, eingeschläfert werden."
Wortlos nickte ich ein wenig und lehnte mich näher an die Wand, wusste nicht genau was ich dazu sagen sollte, da ich wusste wieviel ihr die Hybriden bedeuten. "Kann man da nicht irgendwas gegen tun?", fragte ich sie leise, weshalb sich sofort ihre Mine wieder aufhellte. "Jap! Wir führen gerade so eine Art 'Handel' mit einem Partnerheim knapp zwei Stunden entfernt durch, dies kann jedoch etwas dauern und wenn wir bis dahin genügend Hybriden unterkriegen muss niemand eingeschläfert werden!"
"Okay... okay ehhhm... das heißt?", fragte ich, tappte immer noch im Dunkeln und war ein wenig überfordert mit den neuen Infos und Mina's plötzlichem Optimismus. Mina verdrehte schmunzelnd ihre Augen und zog den Katzenhybriden dann plötzlich an sich heran, hielt ihn mir förmlich vors Gesicht, "ist er nicht süß?", fragte sie in einer quietschigen Lautstärke, sodass ich mir am liebsten die Ohren zuhalten würde.
"Ehhm ja?", komplett verwirrt was das alles hier jetzt sollte, sah ich den Katzenhybriden an, der mich aus großen Augen anstarrte, mit seinem Katzenschwanz hin und her schwang und weiterhin an seinem Schnuller nuckelte, während ein leichten Rotton seine Wangen zierte, "Mina was zur Hölle ist denn jetzt los hier?"
"Okay.", seufzte sie leise und ließ den Babyhybriden auf meinen Schoß nieder, dem das jedoch nicht sonderlich zu stören schien. "Könntest du vielleicht... naja... den kleinen Racker bei dir aufnehmen?" - "Was? Aufnehmen? Mi-"
"Lass mich erst ausreden, Tyler! Je mehr Hybriden aus dem Heim weg sind, desto mehr können wir aufnehmen! Könntest du ihn einfach bei dir zuhause aufnehmen, bis der Handel mit dem Partnerheim abgeschlossen ist? Ich hab bei unserem Chef extra ein gutes Wort für dich eingelegt und Joshua, der Katzenhybrid, ist einer der Ruhigsten hier! Bitte!", plapperte sie schnell vor sich hin, sodass ich sie kaum verstand und sah mich dann am Ende mit einem flehendem Blick an.
"Ich hab aber keine Ahnung von Hybriden oder Babys allgemein! Ich hab keine Ahnung was ich tun muss oder was man alles braucht.", wand ich unsicher ein. "Das ist kein Problem, ich helfe dir dabei, bitte Tyler, du hast genug Zeit und arm bist du auch nicht!"
"okay, okay, ist ja gut, aber schrei' hier nicht so rum.", gab ich nach und hob abwehrend meine Hände. Joshua auf meinem Schoß ahmte mir in der Bewegung nach, riss seine Arme in die Luft und grinste dabei breit. Jedoch hatte er jetzt keine Stütze mehr und fiel vorne über von meinem Schoß auf den Teppichboden.
"Danke, danke, danke!", überglücklich strahlte meine beste Freundin und hob Joshua auf, "du hast jetzt bald ein zuhause!", sprach sie an den Hybriden gewand und hob seine Arme wieder hoch, als würde er sich selbst ebenfalls freuen.
"Eigentlich hat unser Chef gesagt, dass niemand momentan Hybriden einfach so bei sich aufnehmen darf, der keine Erfahrung diesbezüglich hat, ich konnte ihm jedoch versichern, dass du gut auf ihn aufpassen wirst.", lächelte sie und drückte Joshua wieder den Teddy in die Hand, da dieser zwischendrin runtergefallen war.
"Und wann soll ich ihn mit zu mir nehmen?", fragte ich sie, ohne den Blick von dem Katzenhybriden zu nehmen. "Ehhm... heute?", bekam ich peinlich berührt von ihr als Antwort. "Heute?! Mina ich hab doch gar keine Sachen für ihn! Wo soll er bitte schlafen? Was soll er essen?", dezent überfordert sah ich sie an und überlegte, was ich noch alles kaufen müsste.
"Ganz ruhig Tyler.", versuchte Mina mich zu beruhigen und strich sich eine ihrer verirrten Strähnen nach hinten, "du hast doch noch Jeffrey's altes Zimmer, in dem er eine Zeitlang gewohnt hat, da kann Joshua doch erstmal drinnen schlafen und alles weitere kannst du hier im Heim noch kaufen. Um 15 Uhr hab ich Schluss, dann kann ich mit zu dir kommen und wir regeln alles, okay?", bot sie ruhig an und strich Joshua wieder durch seine Haare, der daraufhin erneut grinste und sich kleine Lachfalten unter seinen Augen bildeten.
Mehr als nur erleichtert nickte ich, seufzte leise und fuhr mir durch meine braunen Haare, lehnte mich dann wieder zurück an die karge Wand. "Joshua ist sehr pflegeleicht, du wirst keine Probleme mit ihm haben, besonders, weil er immer sehr ruhig ist."
Ich nickte einfach nur, beobachtete den kleinen Windelscheißer vor uns, der wohl bald mein neuer Mitbewohner werden würde. Jedoch würde ich auch sehr bald erfahren, dass Joshua alles andere als ruhig und pflegeleicht war.
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Ohh yesss, es geht los ^^ Happy Birthday to me kurz mal an dieser Stelle ^~^ Die nächsten Kapitel werden vermutlich nicht ganz so lang sein, wie dieser, so als kleine Vorwarnung :'D
Wie findet ihr das erste Kapitel und die Charaktere bis her so? ^^
Over and Out!
Vik xx
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