... Und Aussprachen.

Als ich Annas Haus wieder verlasse, habe ich ein Lächeln auf den Lippen. Es ist spät geworden, also kann ich nicht mehr in die Beratungsstelle, aber ich habe auch nicht das Bedürfnis danach. Ich musste mich einfach mal ausquatschen, und das habe ich bei Anna gemacht. Und irgendwann hat sich das Gespräch auch anderen Dingen zugewendet. Ich habe erfahren dass Anna Medizin studiert und dass die Wohnung eigentlich einer Tante von ihr gehört, die bald heiratet und zu ihrem Mann gezogen ist. Bis auf weiteres kann Anna deshalb da wohnen, und das tut sie schon seit drei Jahren.

Ich weiß gar nicht, worüber wir so viel reden konnten. Irgendwann haben wir dann noch angefangen, Kekse zu backen, weil Anna das sowieso geplant hatte, aber trotzdem. So lange am Stück habe ich mich noch nie mit jemandem unterhalten, außer mit Louisa.

Mit diesem Gedanken ist meine Hochstimmung augenblicklich verflogen. Anna ist toll, und ich werde sie auch wieder besuchen und so, aber mit Louisa verbindet mich so viel. Ich kann nicht einfach akzeptieren, dass sie weg ist, vor allem, wenn sie keinen Grund dazu hat. Und ich habe nicht mehr viel Zeit mit ihr zu reden, denn inzwischen ist es Mitte Juli und in einem Monat verschwindet sie nach Norddeutschland, um da ein Jahr zu bleiben. Und am Telefon werde ich das bestimmt nicht klären.

Also werde ich das jetzt tun. Sobald ich das beschlossen habe, fühle ich mich besser. Ich kann nicht ohne Lou, es geht nicht. Aber ich kann das klären. Deshalb gehe ich zuhause auch an meinem Haus vorbei und direkt zu Louisa. Sie wohnt ja nicht weit weg.

Als ich an der Tür klingele, öffnet mir Louisas Mutter. ''Oh, Amy!'' Sie sieht mich mit prüfendem Blick von oben bis unten an. ''Mit dir hatte ich jetzt nicht gerechnet. Lou hat mir gesagt, du wärst wieder krank und würdest ganz sicher nicht zu Besuch kommen.''
''Jetzt bin ich aber da'', stelle ich leicht genervt fest. ''Und mir geht es gut, danke der Nachfrage.''

Ich hasse es, das Louisa fast alles ausgeplaudert hat. Das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein. Aber ihre Mutter sorgt sich wahrscheinlich wirklich um mich, sie ist so eine Art Tante für mich geworden.
''Kann ich zu Louisa?''
''Sie ist nicht da. Sie war die ganzen letzten Tage immer im Club oder so. Ich hätte ja gerne, dass sie mal wieder zu Hause ist, aber sie ist jetzt erwachsen, da werde ich mich wohl mit abfinden müssen.''

Bevor sie wirklich beginnen kann, mir alle ihre Sorgen haarklein zu erzählen, was sie sonst sehr gerne tut, unterbreche ich sie. ''Danke, ich werde Lou mal suchen gehen.''

Ich weiß auch schon wo ich sie finden werde. In unserem Lieblingsclub, beim Männer aufreißen. Oder mit ihrem Türsteher. Vielleicht kann der sie ja mal halten, aber es wäre ein Wunder, das hat nämlich noch keiner geschafft.

Ich schiebe mich zwischen den Leuten hindurch nach vorne. Ich habe Dan schon entdeckt, er hat tatsächlich Dienst und vielleicht komme ich wieder einfach rein. Vor ihm bleibe ich stehen und stemme eine Hand in die Hüfte. ''Und, kennst du mich noch? Darf ich rein?''
Er sieht mich überrascht an, lächelt dann aber. ''Du bist doch Louisas Freundin, oder? Klar darfst du rein, sie ist schon drinnen''.

Ich gehe in den Club und werde gleich wieder von der Menschenmasse verschluckt, bahne mir einen Weg durch den Club und halte nach Lou Ausschau. Und dann sehe ich sie, auf der Tanzfläche, eng umschlungen mit einem Jungen. Scheiße, das weiß Dan ganz sicher nicht, sonst hätte er eben anders reagiert. Aber bevor die beste Freundin mit mir durchgehen kann und ich zu ihr renne und sie zur Rede stelle, spüre ich eine Hand an meinem Arm.

Ich drehe mich um und sehe in die schönsten Augen, die ich kenne.
''Hey'', sagt Nick. ''Ich glaube, wir müssen reden.''

●●●●●

Ich bin gerade voll im Schreibfieber, also direkt noch eins. Wie gesagt, es wird unregelmäßig.
- Elea

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top