Partytime
Louisa fasst nach meiner Hand und zieht mich einfach an den anderen Leuten vorbei. Ein paar rufen uns etwas nach, in der Art dass vordrängeln verboten werden sollte, und einige Beleidigungen bekommen wir auch ab. ''Lass mich los, Lou. Das kann nicht dein Ernst sein. Stell dich hinten an!'', zische ich Louisa zu, aber sie ignoriert mich einfach. ''Red kein Stuss, ich kenn den Türsteher''.
Das war natürlich mal wieder klar. Während ich fast zwei Wochen krank im Bett liege, begibt Louisa sich auf Männerfang, und der erste Typ, der ihr über den Weg läuft, ist der große, muskulöse und verdammt heiße Türsteher des beliebtesten Clubs der Stadt. Mit dem sie natürlich sofort ins Bett hüpft. Louisa ist so, sie will einfach ihren Spaß haben und spielt dafür mit dem Feuer.
Wir kommen vorne an. Louisa schubst die Frau, die gerade anscheinend mit dem Türsteher flirtet, einfach zur Seite, und hängt sich an seinen Hals. ''Da bin ich, Schatz, wie versprochen'' gurrt sie. Ich blick mal wieder gar nichts. Das klingt ja fast, als wären sie zusammen.
Die Frau hinter uns scheint Louisa auch recht unverschämt zu finden, denn sie rammt ihr einfach ihren Ellbogen in die Seite und fragt: ''Und, darf ich jetzt rein?'' Der Türsteher nickt abwesend und die Frau grinst triumphierend, bevor sie abzischt. Dann küsst Louisa den Türsteher, der für mich noch immer keinen Namen hat, und ich komme mir total fehl am Platz vor. Das kann sie doch nicht bringen.
Aber schließlich schiebt der Türsteher sie von sich weg und meint: ''Ich habe dafür gesorgt dass ich heute bald abgelöst werde. Ich komm also auch bald, geh schon mal rein''. Louisa nickt und zieht mich wieder hinter sich her. ''Was war das denn?'', frage ich, obwohl mir das ganz klar ist. Dass war offensichtlich ihre neueste Eroberung, die jetzt dafür sorgt dass sie kostenlos in den Club kommt. Die gute Nebenwirkung ist dass ich auch mit rein kann.
Es ist noch früher Abend und deshalb ist noch nicht viel los. Die Tanzfläche ist noch relativ leer, weil die meisten Leute sich ohne hohen Promillespiegel nicht trauen zu tanzen. Auch wir setzen uns erstmal an die Bar. Louisa ordert sich ein Bier, während ich bei einer Cola bleibe. Ich fühle mich immer noch krank genug, um mich nicht sofort wieder zu zu dröhnen.
Die Lautstärke nimmt mit dem Alkoholkonsum der Gäste zu. Irgendwann stürzt sich Louisa in die Menge, um zu tanzen, und kommt schließlich mit ihrem Türsteher zurück, der auch nicht mehr ganz nüchtern zu sein scheint. Er stellt sich mir als Dan vor, aber das bringt mir nichts, denn er unterhält sich überhaupt nicht mit mir, sondern knutscht nur wild mit Louisa. Schließlich ziehen sie in Richtung der Klos ab. Ich finde das ja ekelhaft, aber Louisa muss selbst wissen was sie tut. Sie ist alt genug.
Ich fange gerade an mit dem Gedanken zu spielen, einfach wieder zu gehen, als sich ein junger Mann auf Louisas Hocker fallen lässt. Er kann kaum älter sein als ich, er sieht gut aus und vor allem wirkt er noch nüchtern, im Gegensatz zu den meisten anderen um diese Zeit. ''Alles klar bei dir?'', fragt er lächelnd, als würde er sich wirklich Sorgen machen. Ich nicke. ''Du bist ja nicht sehr gesprächig'',lächelt er. ''Ich bin übrigens Nick''. Ich schüttele seine Hand. Das ist so normal und dass er sich auch im Club so benimmt ist mir sympatisch. ''Amy'', erwiedere ich. ''Kommst du aus England?'' Die Frage habe ich schon so oft gehört. ''Nee, meine Mutter ist aus Wales, aber ich lebe schon mein ganzes Leben in Deutschland''. Er nickt. Noch etwas. Das er nicht fragt ob Wales nicht zu England gehört ist klasse. Und fast vergesse ich mich um Louisa zu sorgen.
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Also, jetzt mal was spannenderes. Wie findet ihr Nick? Und Louisas Verhalten? Schreibt mir das mal.
- Elea
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