Marvin

Den Kopf gestreckt und die Arme vor der Brust gekreuzt versuchte ich Lucas durch die Masse zu finden.

Ich befand mich schon wieder auf dem Parkplatz von L.U. und wartete auf ihn.

Wir hatten uns darauf geeinigt uns zu treffen, da wir Jades neues Auto feiern mussten.

Die drei Wochen waren um und wir hatten Zeit gefunden, endlich nach einem vernünftigen Auto zu suchen. Wenn ich ehrlich war, war das ein ganz schöner und anstrengender Job.

Wenn es um Autos ging, dann war Jade nicht mehr sie selbst. Sie war eine ganz andere Person und man musste echt die Klappe halten, damit man ja nichts falsches sagte. Sie war dabei sehr ernst. Mit ihr konnte man kein Spaß mehr machen. Und Blaire und ich standen einfach da und schlürften an unserem eckligen, billigen Sekt, während der Verkäufer, welcher mir völlig unsympathisch vorkam, gebrauchte Autos nach dem anderen Jade vorstellte. Er war vielleicht Ende zwanzig und da ich keine auffällige Szene veranstalten wollte, musste Blaire mich aufhalten diesem Typ nicht näher als eine Armlänge zu treten, denn wenn ich schon die Blicke von ihm sah, wie er meine Freundin von hinten beäugte, hätte ich ihm schon fast längst seinen Kopf abgerissen.

Immer wieder, wenn Jade das Auto genauer betrachtete, beugte sie sich nach vorne und streckte somit ihren Hintern in die Höhe und wenn sie sich hin hockte, konnte man von oben so schön in ihrem Ausschnitt gucken, da sie an dem Tag auf die Idee kam das freizügige Oberteil was ich ziemlich heiß an ihr fand, anzuziehen.

Auf dem Weg zurück zum Campus habe ich mit ihr darüber gesprochen, ob es ihr auffiel das der Pädophiler ihr die ganzen Zeit in die Oberweite geschaut hatte, jedoch schüttelte sie nur den Kopf und meinte, dass ich überreagierte.

Zum Teufel! Entschuldige bitte, wenn ich sauer wurde, wenn ein Vollspast mein Mädchen beäugte als würde sie nackt vor sein Augen tanzen. Die hungrigen Blicke durfte nur ich haben!

Die letzten Tage außer die letzten beiden, hatte ich Jade nur flüchtig getroffen. Wir hatten uns begrüßt, kurz gesprochen, uns dann wieder getrennt und als wir Schluss hatten, hatten wir uns wieder flüchtig getroffen, tschüss gesagt und ich ging zum Training.

Die letzten zwei Tage hatte sie nichts zu tun, sowie ich, nur dass ich Training hatte, aber dennoch blieb mehr Zeit für uns als während den letzten qualvollen Tagen.

"Ey man." Klopfte mir jemand auf dem Rücken und ich drehte mich um.

Das grinsende Gesicht von Lucas war zusehen und ich klatschte ihm einmal in die Hand. Er trug seine Sporttasche hinter seinem Rücken und der Schweiß floss ihm vom Stirn runter. Er hatte wohl auch Training gehabt.

Lucas hatte es ins Basketball Team geschafft. So groß und schnell wie er war, hatte ich auch nichts anderes erwartet.

"Bist du schon lange hier?" Fragte er und öffnete die Hintertür um seine Tasche dort hinzuschmeißen.

"Nur knappe zehn Minuten oder so."antwortete ich ihm und er schlug die Autotür zu.

"Welches Auto eigentlich? Sie hatte mir zwar geschrieben, dass sie jetzt eins hat aber welches?" fragte er erneut und ich überlegte nach welches sie nochmal gewählt hatte.

Da waren so viele Auswahlmöglichkeiten, ich hatte nach dem dritten aufgehört zu gucken.

"Audi A5 Cabriolet?" Das hörte sich an wie eine Frage und deshalb hob Lucas fragend die Augenbrauen hoch.

"Mal im ernst! Deine Schwester ist schlimmer als ein Kerl, der auf Autos steht! Sie suchte sich lediglich ein Auto danach aus, wie es aussah und nicht wie es fuhr."

"Das ist wahr aber ihr Geschmack gefällt mir. Immerhin laufen die Autos von ihr 1A und sehen gleichzeitig gut aus." sagte er schulterzuckend und ich verdrehte die Augen.

Er ging um das Auto herum und ich öffnete meine Tür. Jedoch klingelte mein Handy in meine Hosentasche und ich schnappte es raus. Die Autotür stand immer noch offen und ich konnte sehen wie Lucas sich den Platz auf dem Beifahrerplatzt belegte.

Der Name von Kyle kam mir entgegen und sofort kräuselte ich irritiert die Stirn.

Was wollte er denn von mir?

Mit ihm hatte ich zwar lange nicht mehr gesprochen, aber es bestand kein Zweifel dran das wir uns irgendwann auseinander leben müssen.

Was könnte er von mir wollen?

Irritiert und gleichzeitig nervös hob ich ab und presste das Handy zwischen mein rechtes Ohr und meine Schulter.

Ich stieg ein und machte die Tür mit meiner freien Hand zu.

Im Augenwinkel sah ich, wie verwirrt mich Lucas anschaute, jedoch konzentrierte ich mich auf die Person auf der anderen Leitung.

"Kyle. Was gibt's?" fragte ich so neutral wie möglich und presste die Lippen zusammen.

"Du wirst nicht glauben wer mich heute angesprochen hat!" erzählte er voller Elan und ich konnte mir vorstellen, dass er breit grinste.

"Sprich endlich, ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen müssen." sagte ich herrisch und ich hörte ihn lachen.

"Das Mädchen." sprach er so langsam wie er es nur hinbekam aus und sofort riss ich die Augen auf.

Bevor ihr alle denkt ich wäre fremd gegangen, lasst es mich aufklären.

Das Mädchen. Ein Mädchen was ich während meiner Zeit in M.U kennen lernte. Sie war eine Schlampe auf Deutsch gesagt und hatte versucht so gut wie es geht mich zu verführen, jedoch klappte es nicht und deshalb versuchte sie mich immer wieder absichtlich anzufassen. Sie meinte immer, ich hätte sie zuerst angefasst, jedoch konnte sie schauspielen, sodass sogar Angelina Jolie neidisch werden konnte. Sie war eine hängende Klette. Als wäre sie ein Hund und als hätte ich scheiße am hintern, dass sie mich immer vefolgte. Das schlimme ist... Sie verbreitete Gerüchte die natürlich nicht stimmten. Aber natürlich musste jeder es glauben und ich hatte es satt dort zu bleiben.

Warum wollte ich wohl so schnell wie möglich von dort weg fahren, als ich mit Jade mein Auto abholte. Warum hatte Kyle sein unangebrachtes Kommentar gesagt? Ja weil er teilweise glaubte, dass ich sie wirklich angefasst hatte, wegen mein Fuckboy aussehen wie er mich immer nannte. Zum Teufel mit ihm!

"Was ist mit ihr?" fragte ich und ich hörte ihm seufzen!

"Ja sie fragt nach dir und ich meinte du wärst nicht mehr da und sie ist total ausgerastet und hatte gemeint, ich solle keine Spielchen mit ihr spielen. Dann hat die Schlampe mir gedroht, jedem zu erzählen das ich angeblich schwul bin, wenn ich nicht sofort sage wo du bist. Junge, das Weib ist verrückt nach dir!" Erzählte er und ich verdrehte die Augen. Ich hoffte für ihn und seine Gesundheit, dass er nichts erzählt hatte.

"Sag mir, dass du es ihr nicht gesagt hast." sagte ich durch zusammengepresste Zähne.

"Es ist mir doch egal ob sie jedem erzählt, dass ich schwul bin. Wer würde ihr schon glauben, die Hälfte dieser Schule haben schon meinen Schwanz gesehen und verdammt man merkt mir nicht mal annähernd, dass ich schwul bin! Aber nein ich habe ihr nichts gesagt, aber ich habe ihr von Jade erzählt."

Und zum zweiten Mal riss ich erneut die Augen auf. "Du hast was?!"

Ich sah wie Lucas sein Handy aus der Hosentaschen raus zuckte und anfing wie wild darauf zu tippen.

Ich hatte auf der Middlesex zwar nicht erzählt, dass ich eine Freundin hatte und habe, jedoch sprang ich mit gar keiner ins Bett und deshalb fragten mich auch manche, ob ich wirklich hetero war.

"Schlimm? Sie weiß doch eh nicht, wo du bist und sie hat doch kein Schimmer wie deine Prinzessin auf der Erbse aussieht." Lachte er und ich verdrehte dir Augen.

Oh Gott. Die Vorstellung, das sich die Beiden treffen ist grausam. Sie wird Jade Lügen auflisten und natürlich wird Jade es sofort glauben ohne mich überhaupt zu fragen, ob es wahr ist oder nicht.

Ich stellte die Verbindung von meinem Handy aus auf das Auto und schon konnte Lucas mithören.

"Hey!" Brüllte er und ich funkelte ihn böse an. Ich startete das Auto, doch bevor ich überhaupt los fuhr sah ich die letzte Person, die ich heute noch sehen wollte auf das Auto zukommen. Sie wedelte übertrieben mit den Händen und fragend sah ich sie an.

"Halt an." befahl Lucas mir und hielt mich am Oberarm fest.

"Kyle ich ruf dich nachher nochmal an." sprach ich laut genug und er erwiderte ein verständliches ja.

Ich öffnete das Fenster und lehnte mich gegen mein Sitz ohne sie überhaupt zu grüßen.

Warum ich ihr die kalte Schulter zeigte, war mir ein Rätsel.

"Ich brauche deine Unterschrift noch Lucas. Für Prof. Jeffrey. " sagte sie und ich konnte ihren Blick auf mir ruhen spüren.

"Gib her." Sagte er und sie überreichte ihm den Zettel.

Das Handy vibrierte erneut und der Name von Jade leuchtete auf dem Bildschirm im Auto auf.

Ich ging ran, während ich die aufdringlichen Blicke von Kaylee spürte.

"Hey babe." Begrüßte ich sie und betonte somit das Wort babe. Ich redete mir ein, dass ich das immer sagte, wenn ich ans Telefon gehe, jedoch konnte mir die Gedanke nicht entweichen, dass ich das nur sagte weil Kaylee hier war.

"Hey, wo seit ihr? Wir warten schon." hörte ich ihre liebliche Stimme und ich musste automatisch grinsen.

"Schon unterwegs." antwortete ich ihr und ich hörte Kaylee neben mir etwas murmeln.

Ich drehte mich zu ihr um und sie lächelte mich falsch an. Ich lächelte falsch zurück und sah wieder auf dem Bildschirm.

Lucas überreichte ihr wieder den Zettel und sie lächelte ihn an. Diesmal richtig.

"Sehen wir uns nachher in meinem Zimmer?" Sagte sie. Laut genug damit Jade es auf der anderen Leitung hören konnte.

Bevor Lucas und ich antworten konnte drehte Kaylee sich um und die verdatterte Stimme von Jade enthüllte das Auto.

"Eine bessere Ausrede fiel dir nicht ein?" sprach sie verbittert und legte auf.

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A/N

Hey!

Neues Kap und ich hoffe es gefällt euch!

Was denkt ihr über #Jarvin? Über Kaylee? Über das geheimnisvolle Mädchen? Über Kyle's Sexualität?:D

Feedback?

Ps. Kyle wird mein lieblings Charaktär auf C.D sein ;)

Habt ihr auch so viel stress in der Schule?

Frage des Tages: wer hat älteren Geschwister?

Creepy question aber ich mag Menschen die ältere Geschwister haben. ;D

Pss. Schaut mal in meiner neuen Story "Treehouse" vorbei, das wäre lieb

Yvn x

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