Luft

Die Sonne schien auf mein Gesicht. Es fühlte sich gut an, fast wie zuhause. Ich wollte nicht aufwachen, es war so friedlich hier. Doch ich hatte irgendwas im Hals, konnte nicht richtig atmen. Was war los? Wie eine Schockwelle kam die Erinnerung zurück. Der endlose Ozean, das kleine Boot, der Sturm- war ich tot?
Ich riss die Augen auf und spuckte Wasser. Keuchend setzte ich mich auf und hustete. Ich lebte! Aber wie? Hatten die Götter mich beschützt? Ein paar Minuten saß ich noch schwer atmend da und versuchte mich an das helle Licht zu gewöhnen. Wo war ich? Erst jetzt sah ich mich richtig um. Ich lag im Sand neben einem riesigen Felsen auf einer kleinen Insel. Sie war nur ein paar Meter vom Ufer entfernt, Als ich am Ufer entlang blickte sah ich Häuser. Eine Stadt? War das Liyue? Langsam konnte ich wieder atmen. Ich sah hinunter zu meinem Gürtel, zum Glück hing mein Schwert noch daran. Sonst hatte ich noch Einen kleinen Beutel mit etwas Mora aber sonst nichts. Nach kurzem überlegen versuchte ich aufzustehen doch meine Beine gaben nach und ich lehnte mich gegen den Felsen. Ich öffnete meinen Zopf und meine fast weißen Haare fielen nass über meine Schultern. Der leichte Orange Farbton schimmerte in der Sonne.
Ein paar Minuten darauf zog ich mich an den Felsen hinauf und schaffte es aufrecht zu stehen, obwohl meine Beine zitterten und es mich eine Menge Kraft kostete. Vorsichtig lief ich in Richtung des Ufers und durchquerte die paar Meter seichten Wassers von der Insel hinunter. Langsam gewöhnte ich mich ans laufen und es fiel mir leichter. Ich steuerte auf die Stadt zu, vielleicht fand ich dort jemanden der mir helfen konnte.
Liyue war atemberaubend. Die Häuser sahen ganz anders als in Inazuma aus. Die Straßen waren voller Menschen die ausgelassen redeten, sie erschienen auf irgendeine Weise offener als die Leute in Inazuma City. Inzwischen war meine Kleidung fast trocken, hoffentlich sah ich nicht allzu schlimm aus. Ich plante möglichst wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Jetzt meldete sich auch noch mein Hunger und der Duft von essen aus Geschäften am Straßenrand machte es nicht unbedingt besser. Mein Plan war Lady Ningguang, Qixing von Liyue zu finden und sie um Hilfe zu bitten. Aber wie fand ich sie? Wo sollte ich anfangen zu suchen? Innerlich verfluchte ich mich selbst, dafür dass ich Kokomi nicht nach mehr Informationen über sie gefragt hatte. Doch wenn ich darüber nach dachte kam ich zu dem Schluss, dass sie vermutlich auch nicht viel mehr über Lady Ningguang wusste.

Eine Weile später lief ich am Hafen entlang. Ich wusste nicht wo ich suchen oder hingehen sollte und war vollkommen planlos. Soll ich einfach eine der Wachen nach der Qixing fragen?
Ich horchte auf, als ich eine Bekannte Stimme hörte. Ich konnte sie nicht zuordnen doch ich kannte sie definitiv. Sie kam von einem großen Schiff in der Nähe, das gerade beladen wurde. Eine Planke führte an deck, über die einige Leute mit Kisten liefen. Gerade tauchten zwei Personen auf, verließen das Schiff und blieben am Steg stehen. Eine Frau mit braunen Haaren und einen verdeckten Auge und ein Junge mit blonden Haaren und einer roten Strähne.
Ich erkannte ihn sofort, so schnell mich meine Beine trugen rannte ich auf ihn zu. „Kazuha!" Er drehte sich überrascht zu mir um und brachte gerade noch ein „A-ayashi?!" heraus bevor ich ihm um den Hals fiel. „Ich bin so froh das du lebst!"
Das letzte mal als ich Kazuha gesehen hatte war nachdem sein bester Freund gestorben war, bei dem Versuch seine Vision vor der Shogun zu retten. Er war aus Inazuma geflohen und weder Gorou noch ich wussten wo er war oder ob er noch lebte. Wir waren gute Freunde gewesen doch irgendwann hatte ich akzeptiert ihn nie wieder zu sehen.
"Was machst du hier?" fragte er und löste sich von mir. „Wie bist du hier her gekommen?" Ich atmete kurz durch und sagte schlicht „Kokomi schickt mich. Ich soll um Unterstützung aus Liyue fragen, die Watatsumi Island resistence ist zu schwach um gegen Raidens Armee anzukommen." Die braunhaarige neben Kazuha meldete sich zu Wort „Kazuha, würdest du und mal bekannt machen?" „Natürlich, Ayashi ist eine alte Freundin aus Inazuma, Ayashi, das ist Beidou. Sie hat mir bei meiner Flucht damals das Leben gerettet"
Respektvoll neigte ich den Kopf. „Ich muss mit Lady Ningguang sprechen, wisst ihr wie ich sie finde?" „Ich kann dich zu ihr bringen." sagte Beidou knapp und lief in Richtung Innenstadt los. Ich drehte mich nochmal zu Kazuha um „Ich erkläre dir alles später, können wir uns hier wieder treffen?" Er nickte. Zufrieden drehte ich mich um und lief Beidou hinterher.

Nervös schaute ich nach unten. Hunderte Meter unter mir sah ich Liyue, einen winzigen Fleck in der Landschaft. Ich stand auf dem Jadegemach, einem luxuriösen Haus, schwebend über Liyue. Hier würde ich gleich mit der Qixing sprechen können. Ich war so unfassbar froh dass Kazuha lebte. Nur hatte ich keine Möglichkeit Kokomi oder Gorou Bescheid zu sagen. Allerdings war ich vollkommen fertig und wollte nichts lieber als ausruhen. Wenn das hier vorbei war würde ich am liebsten eine ganze Woche durchschlafen.
Gerade öffnete sich die Tür zum Jadegemach, eine blonde Frau in einem weiß-goldenen Kleid tat heraus und kam auf mich zu. „Du musst Ayashi sein, richtig?" Ich verneigte mich kurz und nickte dann stumm. „Gut, lass uns drinnen weiter reden" Sie drehte sich um und trat durch die gewaltige Tür ins Innere des Gemachs.
„Danke dass ihr euch Zeit für mich nehmt, Lady Ningguang" sagte ich während ich ihr folgte. Drinnen war es atemberaubend. Ein riesiger Kronleuchter hing an der Decke und eine Wendeltreppe führte nach unten. Im unteren Stockwerk führte sie mich zu einem Schreibtisch und bot mir einen Platz davor an nachdem sie sich gesetzt hatte. „Erkläre bitte warum du hier bist."

Während ich die Situation in Inazuma erklärte hörte Ningguang aufmerksam zu. Nachdem ich geendet hatte schaute sie nachdenklich ins nichts.
„Ihr braucht ohne Zweifel Unterstützung und ich bin auch der Meinung wir sollten etwas unternehmen... doch wie sollen wir Truppen nach Inazuma bringen ohne dass die Shogun etwas merkt?" „Man kann mit dem Schiff Watatsumi Island direkt erreichen ohne in Ritou oder Narakumi Island anlegen zu müssen" antwortete ich schnell. Es kostete mich all meine Konzentration nicht einzunicken, so erschöpft war ich inzwischen. „Ich werde mich mit den anderen Qixing besprechen, ich werde dich informieren sobald wir zu einem Schluss gekommen sind. Ich nehme an, du hast hier keine Möglichkeit dich auszuruhen?" fragte Ningguang und ich atmete erleichtert aus als ich erkannte dass sich das Gespräch Ende zuneigte. Ich schüttelte den Kopf. „Noch nicht, ich wollte später einen Freund nach einer Gaststätte fragen-"„Mach dir darüber keine Gedanken, ich werde jemanden beauftragen dir vorübergehend ein Zimmer zu geben" Ich sah sie erstaunt an. „Vielen Dank Lady Ningguang"
Daraufhin sprach sie kurz mit einem der wachen, der mich danach nach draußen begleitete.

——

Nächstes Kapitel fertig!!! Man, war schon schwieriger als das letzte qwq

~ Myra

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