Liyue

Nach dem verlassen des jadegemachs führte mich eine der Wachen zu einem Gebäude, vermutlich einem Gasthaus, sprach kurz mit der Person am Tresen und zeigte mir ein Zimmer. Als er gegangen war sah ich mich um. Es sah ganz anders als die Gaststätten in Inazuma aus, schlicht und im warmen Farben eingerichtet.
Erleichtert legte ich den Gürtel mit meinem Schwert und meine Vision ab, zog meine Schuhe aus und warf mich aufs Bett. Vermutlich wäre es klüger gewesen mich erst noch zu waschen doch die Müdigkeit übermannte mich und ich schlief nach ein paar Minuten ein.

——

Als ich aufwachte wollte ich nicht aufstehen. Ich lag schon seit etwa einer halben Stunde da und starrte an die Decke, bis mir einfiel dass ich das gestrige Treffen mit Kazuha ganz vergessen hatte. Ich sprang auf, was mir mein Kopf mit einer Schwindel Attacke heimzahlte und ging ins Bad. Nachdem ich mich gewaschen und den Sand aus meiner Kleidung geschüttelt hatte machte ich mir wieder einen Zopf und sah mich im Spiegel an. Ich war zufrieden und sah immerhin nicht mehr ganz so verwahrlost aus wie vorher, hoffentlich war Kazuha nicht wütend wegen gestern.
Nun schlenderte ich durch die Straßen von Liyue und versuchte den Platz zu finden an dem ich mich mit Kazuha verabredet hatte. Schließlich kam ich am Hafen an und sah schon von weitem das Schiff auf dem ich Beidou und Kazuha gesehen hatte. Zu meinem Glück erkannte ich die beiden, die an Deck standen und sich unterhielten. Kazuha entdeckt mich und winkte mir zu. Als ich das Schiff betrat sagte Beidou noch etwas zu Kazuha, bevor sie ging. „Tut mir leid wegen gestern, ich bin einfach eingeschlafen" meinte ich und sah ihn entschuldigend an. Er lächelte verständnisvoll und ging voraus, vom Schiff runter. „Du hast bestimmt Hunger, lass uns etwas essen gehen, dann kannst du mir alles in Ruhe erklären" Ich nickte und folgte ihm. Ich wollte schließlich auch seine Geschichte hören und mit dem Hunger hatte er genau ins Schwarze getroffen.
Eine halbe Stunde später saßen wir in einem kleinen aber hübschen Restaurant und warteten auf unser Essen. "Also, erklär mir wie du es aus Inazuma raus geschafft hast" sagte Kazuha und schaute mich erwartungsvoll an. Ich ging einmal die Ergebnisse in meinem Kopf durch und fing an. Ich erklärte wie Kokomi mich vor den Fatui gewarnt hatte, wie ich in dem kleinen Boot geflohen und schließlich an der Küste von Liyue aufgewacht war.
Als ich geendet hatte leuchtete etwas in seinen Augen. "Ich bin froh das es Kokomi und Gorou so weit gut geht" meinte er und lächelte sanft. Jetzt sah ich ihn an "Du bist dran! Erklär mir wie du es geschafft hast" verlangte ich und verschränke die Arme vor der Brust. Gebannt hörte ich zu während er anfing. Er erklärte wie er mitten im Ozean von Beidou auf ihrem Schiff aufgelesen wurde und sie ihn nach Liyue gebracht hatte.
Im Stillen beneidete ich ihn für sein Glück nicht einfach wie ich auf dem Boot geworfen worden zu sein. Kurz nachdem er mit seiner Erzählung fertig war kam das Essen. Kazuha hatte mir ein Nudelgericht empfohlen und sich dasselbe bestellt. Glücklicherweise wusste ich wie man mit Stäbchen aß, da man es in Inazuma genauso machte. Es schmeckte hervorragend und garnicht so anders als zuhause. Nur die Gewürze waren anders, aber nicht schlecht.
Wir aßen schweigend und ich genoss meine erste Mahlzeit seit ich aufgebrochen war in vollen Zügen. Nachdem ich aufgegessen hatte wartete ich zufrieden bis Kazuha auch fertig war. Danach bezahlte er für uns und lud mich zu einer Liyue - Stadttour ein. Dankend nahm ich an und freue mich über die Gesellschaft meines alten Freundes.
Die Stadt war bei genauerer Hinsicht noch atemberaubender als auf den ersten Blick. Kazuha führte mich herum und zeigte mir die wichtigsten Plätze, Geschäfte und Orte aller Art.
Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus als er mich zu einer großen Terrasse führte von der aus man fast die gesamte Stadt überblicken konnte. Ich lief zum Rand und stützte mich am Geländer ab. „Wow..." Kazuha kam lächelnd hinter mir her und stellte sich neben mich. „So habe ich mich beim ersten Mal hier auch gefühlt" Einen Moment lang genoss ich die Sonne und den Wind auf meinem Gesicht. Wenn ich die Augen schloss konnte ich das leise rauschen des Meeres vom Hafen hören. Es fühlte sich an wie auf Watatsumi Island. „Ich hoffe in Inazuma ist alles in Ordnung" murmelte ich. Kazuha sah mich mitfühlend an und meinte dann „Die resistence ist stark. Kokomi und Gorou halten die Stellung. Sie schaffen das." Ich war froh ihn bei mir zu haben. Er war immer wie ein Bruder für mich gewesen, seit ich der resistence beigetreten war. „Komm" sagte er, „Ich muss zurück zum Schiff und Beidou helfen. Ich kann dich noch zum Hafen mitnehmen" Ich schmunzelte. „Du scheinst Beidou ja echt zu mögen" zog ich ihn auf. Er ließ sich von mir nichts bieten und meinte „Sie hat sich um mich gekümmert seit ich her gekommen bin. Sie hat mir das Leben gerettet, natürlich mag ich sie. Sie ist eine wirklich gute Freundin" Er sagte es so ernst dass ich lachen musste und sogar er musste lächeln.
Beim Hafen angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging los. Wohin ich wollte wusste ich nicht genau, ich lief über eine riesige Brücke die aus der Stadt führte und folgte einen Weg in die Berge. Während ich lief versank ich tief in meinen Gedanken und rief mir die Ereignisse der letzten Tage in Erinnerung.
Es war erst vier Tage her seit ich von Watatsumi Island aus aufgebrochen war und doch fühlte es sich an als wäre ich seit Monaten weg. Ein Teil von mir hatte Heimweh während ein anderer mich drängte andere Länder zu erkunden. Als ich endlich auf dem Gipfel eines der Berge stand und über die unendliche Landschaft blickte, die in der Ferne im Nebel verschwand, fühlte ich mich klein und unbedeutend. Immer hatte ich mich gefragt welchen Platz genau ich in dieser Welt hatte und dachte ich hätte ihn gefunden als ich der resistence beitrat. Doch jetzt fühlte ich mich weiter von dieser entfernt denn je, es fühlte sich alles so unwirklich an.
Verwirrt schüttelte ich den Kopf um die Gedanken los zu werden. Seit wann sind meine Überlegungen denn so tiefgründig? Ich nahm ein paar tiefe Atemzüge der klaren Luft und entspannte mich. Nach ein paar weiteren Minuten machte ich mich auf den Rückweg.

——

Hat tatsächlich irgendwie Spaß gemacht das Kapitel zu schreiben haha

~ Myra

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top