~7~

Jimin POV

Ich beobachtete die kleine Blaumeise in meiner Hand, als ich aus den Augenwinkeln sah, wie sich jemand neben mich setzte. Ich hatte nicht gehört, dass jemand angelaufen gekommen ist..war ich so in Gedanken versunken gewesen? Als ich nach rechts sah, bemerkte ich, dass es Yoongi war. Sofort krampfte mein Magen zusammen und am liebsten wäre ich aufgestanden, doch ich zwang mich sitzen zu bleiben. "Ma.. Majestät..", sagte ich nervös und verbeugte mich leicht. "Falls man hier nicht sitzen darf, dann..", doch ich konnte nicht weiter sprechen, denn Yoongi unterbrach mich. "Dir steht es frei den Garten zu benutzen, so wie jedem anderen auch". Ich sah wieder auf meine Hände und nickte. Dann runzelte ich die Stirn. Er wirkte heute nicht so kalt wie sonst und ich sah wieder auf. 'War etwas passiert? Er wirkte etwas verändert..' Ein paar Vögel kamen näher und Yoongi beobachtete sie. "Sie kommen zu mir nicht so wie bei dir", sagte er ruhig und ich sah auf seine Hände. "Sie müssen Geduld haben und sie locken, damit sie vertrauen finden und zu ihnen kommen." Ich nahm ein paar Körner. "Warten Sie ich zeige es Ihnen", sagte ich schüchtern und fragte mit meinem Blick, ob ich seine Hände berühren kann. Er sah mich für einen Moment einfach nur an, ehe er nickte und ich sachte ein paar Körner in seine halb geschlossenen Handflächen legte. "Jetzt müssen sie sich auf den Boden hocken und mit ihren Hände eine Schale formen", bat ich ihn und zu meiner Überraschung tat er, was ich sagte.

Ich verstreute ein paar Körner auf dem Boden und wir hockten nebeneinander in der Stille. Ich traute mich nicht noch mehr zu sagen und Yoongi schien gespannt auf die Vögel zu warten. Es dauerte nicht lange und die ersten Vögel folgten der Körnerspur und ich hatte recht. Ich lächelte leicht und sah, wie zwei kleine Meisen in Yoongis Hand Platz nahmen. Innerlich freute ich mich, dass mein Plan aufgegangen war und bemerkte das Funkeln in Yoongis Blick, als er mich ansah. Die letzten paar Körner klopfte er von seiner Hand auf den Boden und wir standen nach einer Weile wieder auf. Ein kleiner Vogel flog auf meine Schulter und ich hielt ihm den Zeigefinger hin, sodass er darauf Platz nahm. Sanft strich ich über sein Gefieder. "Du hast ein Talent mit Tieren umzugehen", bemerkte Yoongi und ich sah zu ihm. Der kleine Vogel flog los und für einen Moment sah ich ihm nach, ehe ich wieder Yoongi ansah. "Das habe ich schon seit ich klein war.. mein Bruder hat das Talent in allem sportlichen ein Ass zu sein. Sei es Bogen schießen oder Fechten, er war begabt darin und ich hatte schon immer eine Ader für Tiere..konnte mit ihnen umgehen und fand schnell ihr Vertrauen." Ich wusste selbst nicht, warum ich Yoongi das alles erzählt hatte.. wir standen uns gegenüber und wie immer sah Yoongi mich mit diesen eisblaue Augen und dem verschlossenen Gesichtsausdruck an. "Ich möchte dass du zukünftig mit mir speist, morgens und Abends." Ich sah ihn überrascht an. "Wa.. was?", stotterte ich und Yoongi kam etwas näher. "Ich möchte nicht, dass du weiter alleine isst, deshalb wirst du ab jetzt mit mir zusammen essen", sprach er und mir wäre beinahe die Kinnlade herunter geklappt. 'Woher kam plötzlich diese Idee? Und hatte ich denn eine Wahl, wenn der König selbst das anordnete?' Ich nickte. "Vielen Dank für das Angebot Majestät", sagte ich immernoch leicht geschockt. Yoongi nickte nur und drehte sich um. So unverhofft wie er vorbei kam, ging er wieder und ließ mich völlig verwirrt zurück.

Den ganzen Tag über war ich abgelenkt und konnte mich nicht zu 100% auf meine Arbeit konzentrieren..das Abendessen mit dem König beschäftigte mich und ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. 'Wieso tat er das? Wird er so kalt sein wie vorher?' Ich konnte mir das nicht vorstellen mit ihm alleine an einem Tisch zu sitzen und zusammen zu Essen. Angestrengt atmete ich aus und striegelte gerade Blizzard. Heute stand die Fellpflege der jungen Hengste im Vordergrund und Chanyeol und ich nahmen uns immer einen nach dem anderen vor. Als ich fertig war betrat ich die Box von Asura, dem besten Kumpel von Blizzard. Chanyeol steckte seinen Kopf in die Box. "Hey Jimin, den Rest schaffe ich allein, du kannst wieder zurück ins Schloss". Ich nickte. Am liebsten hätte ich mich in der Box verkrochen, doch ich räumte noch auf, ehe ich den Stall verließ und mich zu meinem Zimmer begab. Angekommen machte ich mich auf direktem Weg ins Bad und ging mich duschen. Ich wollte schließlich annehmbar für das Abendessen aussehen. Danach wählte ich ein weißes Hemd mit einem schönen nachtblauen Umhang. Ich fuhr mir durch die Haare, ehe ich ein Klopfen an der Tür vernahm. Langsam ging ich zu ihr und öffnete sie. "Ich soll dich abholen und zum Essenssaal bringen", meinte Wonho und grinste mich an. Ich nickte und schloss die Tür, ehe ich ihm folgte.

Wir liefen die Treppe hinab, doch statt nach links Bogen wir nach rechts ab und nach ein paar Schritten standen wir vor zwei massiven Holztüren. Wonho öffnete diese und ich trat dankend ein. Mein Blick fiel auf den Tisch und ich nahm war, wie kunstvoll dieser dekoriert war. Fasziniert trat ich näher. Ich hatte noch nie solche Blumen gesehen. Es waren weiße Rosen auf dem Tisch, die von einer Eisschicht überzogen waren.

(Ähnlich wie diese nur noch etwas mehr aus Eis^^)

Sie sahen täuschend echt aus und ich überlegte, wie sie das wohl geschaffen hatten. "Dafür hat unser König ein Händchen", sagte Wonho und ich nickte. Immernoch betrachtete ich die Blume, als sich die gegenüberliegende Tür öffnete und Yoongi gefolgt von Minhyuk und Jooheon eintrat. Wonho verbeugte sich leicht und ich tat es ihm gleich. Ich betrachtete überrascht den König. Er hatte ein silbernes Hemd an und dazu einen, zu meinem Umhang farblich passenden, nachtblauen Umhang um. Auf seinem Haar waren vereinzelte Schneeflocken zu erkennen und seine Augen blickten mich unnachgiebig an. Er sah aus, als würde er direkt aus einem Schneegestöber kommen. "Gefallen sie dir?", fragte er mich und für einen Moment sah ich ihn verständnislos an. Er deutete auf meine Hand und da erinnerte ich mich wieder. Ich hatte die Blume völlig vergessen durch seinen Anblick und lief leicht rot an. "Ja sehr Majestät", dann sah ich wieder auf die Blume hinab. "Es steckt so viel Kunst dahinter so etwas zu erschaffen", sagte ich leise. Ich legte die Blume auf den Tisch und als ich auf sah, erkannte ich dasselbe Funkeln, wie bei unserem letzten Treffen in seinen Augen. Sein Gesicht blieb unverändert, doch seine Augen sprachen zu mir. Er sah weg und bedeutete uns allen sich zu setzen. Ich wusste nicht das seine Leibgarde mit ihm aß, aber freute mich über etwas mehr Gesellschaft. Das Essen wurde herein gebracht und Hyungwon trat in den Raum. Ich lächelte ihn an und er winkte zurück. Er stellte die verschiedenen Gerichte vor, ehe er uns allen Guten Appetit wünschte und wieder verschwand. Die Blicke von Wonho konnte ich nicht übersehen und musste kichern. Yoongis Blick lag auf mir und ich verstummte schnell, ehe Jooheon anfing zu reden. "Sie haben mir heute an der Grenze mitgeteilt, dass im nahe gelegenen Königreich ein Prinz gesucht wird." Ich sah erschrocken auf, ehe ich sofort wieder auf meinen Teller sah. "Er soll Hals über Kopf abgereist sein und niemand kennt den Grund", erzählte Jooheon und ich legte das Besteck nieder.

'Niemand kennt den Grund? Das ich nicht lache..' "Jimin", Yoongis Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah auf. Sein Blick war suchend und ich erwiderte ihn. Wir sahen uns einfach nur an. 'Wusste er, dass ich der Prinz war? Ich mein unauffällig hatte ich mich gerade nicht verhalten.. Er schien zu überlegen und ich biss mir unsicher auf meine Unterlippe. Sein Blick wurde hart und er lehnte sich zurück. "Ich werde dich nicht in dein Königreich zurück schicken, auch wenn ich nun weiß, dass du der Prinz bist, nachdem sie suchen. Wenn du das nicht wünschst, dann werde ich nichts unternehmen." Ich sah ihn erleichtert an und konnte spüren, wie sein Blick weich wurde. "Vielen Dank Majestät. Ich würde gerne hier bleiben.." Für den Moment war er still und wir alle aßen weiter, ehe Minhyuk sich zu mir drehte. "Wie ist es so in deinem Königreich?" Ich war überrascht über die unvermittelte Frage, doch sah, dass er aus bloßer Neugierde die Frage gestellt hatte, also beantwortete ich sie ihm gerne.

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