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Jimin POV
Ich atmete immer noch etwas zittrig aus und setzte mich wieder aufs Bett. Ich konnte nicht glauben, dass ich mich tatsächlich dazu entschieden hatte hier zu bleiben. "Du brauchst was zum Anziehen, warte hier einen Moment", sagte mein Gegenüber und verschwand. Nach ein paar Minuten kehrte er mit einem etwas kleineren Hemd zurück und einer Hose, sowie einem tiefblauen Umhang. Ich bewunderte die Farbe. "Vielen Dank..ähm..", mir fiel sein Name nicht ein. Das waren vorhin einfach zu viele Eindrücke für mich gewesen. "Wonho", sagte er ruhig und ich nickte dankend. Er verließ das Zimmer und ich zog mich schnell um, ehe ich auch das Zimmer verließ. "Das Bad ist direkt nebenan, falls du das noch aufsuchen willst", sagte er und deutete auf die Tür direkt neben meinem Zimmer. Wieder dankte ich ihm und verschwand nochmal. Als ich fertig war setzten wir unsere Tour fort. Ich wusste mittlerweile das ich im ersten Stock war. Im zweiten Stock wohnten laut Wonho die Bediensteten. "Der dritte Stock ist für dich zu meiden." "Was ist im dritten Stock?", fragte ich neugierig und Wonho blieb stehen. "Wenn dir dein Leben etwas lieb ist wirst du dieses Stockwerk nicht betreten, verstanden?" Ängstlich nickte ich. 'Was hatten sie da im dritten Stock zu verstecken?' Eine leichte Gänsehaut überzog meine Arme und ich schlang den Umhang etwas mehr um meinen Körper. Wir liefen die Treppe herunter und kamen in eine größere Eingangshalle. Ich bewunderte die Schönheit, die das Schloss zu bieten hatte. Überall waren Golverzierungen an den Wänden angebracht, die sehr edel wirkten.
Es wirkte schlichter als bei uns, aber dafür klassischer, nicht so prunkvoll und es gefiel mir so besser.
Wonho bog links ab und wir stiegen eine kleine Treppe herunter, die uns direkt zur Küche führte. Dort wuselten die Bediensteten und Köche umher und es war eine allgemeine Hektik. Schien so als würden sie die Küche gerade sauber machen und das Essen abräumen. "Wen hast du mir denn da mitgebracht?", fragte ein junger Mann, der direkt vor uns stehen blieb. Wonho grinste und ich konnte erkennen, das es ehrlich gemeint war. "Jimin, das ist unser Chefkoch Hyungwon. Er ist für alles, was hier in der Küche hergerichtet wird zuständig".
Hyungwon sah mich neugierig an und ich verbeugte mich leicht. "Hyungwon, das ist Jimin. Wir haben ihn an der Grenze gefunden und Yoongi hat ihm gestattet hier im Schloss bleiben zu können." Ich sah Hyungwons überraschten Blick und sah auf meine Hände. "Hast du schon etwas gegessen?", fragte Hyungwon und ich sah überrascht auf. "Nein noch nicht", sagte ich leise und Hyungwon bedeutete mir ihm zu folgen. Ich lief ihm zögerlich nach und spürte, das Wonho mir folgte. Hyungwon tat von zwei, drei Gerichten etwas auf einen Teller. "Tut mir leid das Abendbrot ist schon abgeräumt worden, aber so lange ich Küchenchef bin geht hier niemand hungrig ins Bett." Ich dankte ihm als er mir den Teller gab und sich mit uns an einen kleinen Tisch setzte. "Iss so viel wie du willst, ich habe noch mehr da", sagte er und ich nickte. Dann begab ich zu essen. "Woher stammst du?", fragte er und ich erzählte ihm von meiner Heimat Sol. Er hörte aufmerksam zu.
"Scheint ein schönes Fleckchen Erde zu sein, vielleicht sollte ich da mal hin verreisen." "Du würdest es keine 5 Minuten aushalten ohne das ständige herum kommandieren", zog Wonho ihn auf. "Wohl eher ihr ohne mich..wer soll euch sonst verköstigen?" Nun sah Hyungwon ihn belustigt an und Wonho lachte. "Lass dir von denen nicht auf der Nase herum tanzen Jimin", sagte Hyungwon und stand auf, um den Teller abzuräumen. Ich dankte ihm und er winkte ab. Wonho und ich standen auf. Auch wenn ich hier fremd und neu war, hatte Hyungwon keine Scheu und hatte mich schnell aufgenommen. Er wirkte wirklich nett und angenehm und ich lächelte. "Ich werde dich jetzt zu deinem Zimmer bringen. Wir führen den Rundgang morgen fort", sagte Wonho und wir verabschiedeten uns von Hyungwon. "Komm mich bald mal wieder besuchen Jimin", sagte er noch und ich versprach dies zu tun, ehe Wonho losging und ich ihm folgte.
"Wir haben dir wie den anderen ein Zimmer im zweiten Stock herrichten lassen. Du bist zwar kein Bedienster, aber Yoongi möchte, dass du dich nicht abgrenzt oder besonders behandelst wirst." "Kein Problem, vielen Dank", sagte ich und wir stiegen die Treppe herauf. Ich fand es nachvollziehbar, das Yoongi keine Sonderbehandlung für mich wollte und ich bestand selbst auf keine. Als wir den Gang betraten, war es direkt die erste Tür rechts vorne. Ich öffnete sie und bekam ein wunderschönes Zimmer zu sehen. Es war sicher nicht so prunkvoll wie mein altes Zimmer, doch ich liebte die hellblaue Bettwäsche und die niedlichen Verzierungen an den Wänden.
Sanft strich ich über den Stoff, während ich mich im Zimmer umsah. Ich hatte einen Kleiderschrank in meinem Zimmer und eine kleine Kommode neben dem Bett. Dann gab es links noch eine weitere Tür. "Dort ist dein Bad. Jeder hat sein eigenes." "Okay alles klar", sagte ich und Wonho verabschiedete sich für die Nacht. "Wenn du etwas brauchst, ich bin vorne am Gang." Ich nickte, ehe er die Tür schloss. Ich setzte mich auf mein Bett. Es fühlte sich ungewohnt an, ich vermisste etwas mein altes Zuhause..die vertraute Umgebung, Amar. Hoffentlich war ihm nichts passiert und die Wölfe hatten ihn nicht bekommen. Ich saß noch einen Moment auf meinem Bett, ehe mein Blick wieder neugierig zum Kleiderschrank fiel. Langsam stand ich auf und öffnete ihn. Mit fiel direkt die dicke Felljacke auf. 'Bei dem Wetter gar nicht schlecht', dachte ich und schaute weiter. Ich hatte einen waldgrünen und einen silbernen Umhang dort zu hängen, die ich mir rummachen konnte. Dazu vier weiße sowie vier schwarze Hemden und zwei lange Hosen, eine braun und eine schwarz. Der Stoff fühlte sich ganz gut an und ich bemerkte weiter unten Socken und Unterhosen. Alles roch frisch gewaschen und versprühte einen Hauch winterfrische. 'Hatten sie diese Sachen extra für mich gekauft?' Überrascht machte ich mich auf ins Bad. Auch hier waren bereits Handtücher sowie Hygieneartikel vorbereitet. Ich putze mir die Zähne und ging schnell duschen, ehe ich nur in Unterhose bekleidet zurück ins Zimmer lief. Ich zog mir wieder mein etwas weiteres und leichtes Hemd über und kuschelte mich ins Bett.
Während ich so da lag, wanderten meine Gedanken zu Yoongi und seiner Leibwache. Er war ein ziemlich junger König, ich schätze ihn so auf mein Alter.. vielleicht ein, zwei Jahre älter. 'Wieso er schon König war? Und ob seine Eltern hier auch leben? Vielleicht sollte ich deshalb nicht in den 3. Stock..' Das Gesagte von Wonho kam mir wieder in den Sinn. Er schien mir von der Leibwache der netteste zu sein. Die zwei anderen, besonders den, der Yoongi widersprechen wollte, fand ich ziemlich einschüchternd. Mit diesen Gedanken schlief ich schließlich ein. Am Morgen wurde ich von einer Stimme geweckt. "Aufstehen Jimin". Müde entglitt mir mein Traum und ich wurde langsam wach. Ich blinzelte und sah den mit dem furchteinflößenden Blick vor mir. Ich setzte mich auf. "Es gibt Frühstück und dann zeige ich dir den Rest des Schlosses." "Ja..ja ich mach mich nur schnell frisch", sagte ich schüchtern und er nickte. Er lief zur Tür und ich sah ihm nach. Dann verschwand ich im Bad und beeilte mich, damit ich nicht zu lange brauchte. Schnell zog ich mir die schwarze Hose an und ein weißes Hemd, ehe ich den waldgrünen Umhang griff. Ich war fertig und öffnete meine Tür. Er stand etwas abseits und lief direkt los. Ich beeilte mich ihm zu folgen und holte auf. Still liefen wir bis hinunter in die Küche, wo es einen Nebenraum gab. Dort saß schon ein großer Teil von Yoongis Bediensteten und aß Frühstück. Ich war mir ihrer Blicke direkt bewusst kaum, das ich den Raum betreten hatte. Sie wussten, dass ich der Fremde war, der nun mit ihnen zusammen hier leben sollte und ich konnte mir vorstellen das gefiel nicht jedem. Ich unterschied mich auch äußerlich ziemlich von den Leuten hier. Fast alle hatten sehr helle Haut, ich hingegen hatte einen leichten Taint und schwarze Haare, was hier auch niemand zu haben schien. "Ah Jimin", begrüßte mich Hyungwon und ich grüßte zurück. "Setzt sich doch", sagte er.
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