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Yoongi POV

Ein eisiger Wind schlug mir entgegen, doch es störte mich nicht. Schneeflocken sammelten sich auf meinem Umhang und in meinem Haar, doch die Kälte und das unbändige Wetter machten mir nichts aus. Ich lächelte leicht..ich war Teil dieser Welt und liebte den Frost, der sich über den Boden und die Bäume zog. Leonidas sprang unbeirrt vorwärts und ich konnte von weitem bereits erkennen, dass Wonho und Minhyuk auf mich warteten. Ich gab Leonidas ein Zeichen und er hielt an. Ich stieg ab, während Jooheon sich zurück verwandelte und stand nun neben ihm. Die anderen zwei Wachen meiner Leibgarde verbeugten sich tief.

"Majestät, den haben wir an unserer Grenze gefunden", erklärte Wonho. "Sein Pferd ist schon auf und davon". Ich sah die beiden einfach nur an, ehe ich meinen Blick auf den jungen Mann auf dem Boden richtete. Ich verschwendete eigentlich keine Zeit für Fremde und wollte schon sagen, dass sie ihn entsorgen sollten, doch ich blieb an seinem Gesicht hängen. Er war nicht älter als ich und trug eine Uniform. Sie sah etwas schmutzig aus, aber im Großen und Ganzen wirkte er wie jemand, der aus gutem Hause kam. 'Wer war dieser Fremde vor mir?' Ich betrachtete nun wieder seine Gesichtszüge. Er hatte etwas engelsgleiches an sich, etwas reines und unschuldiges..anders als ich. Ich trat näher. Das rabenschwarze Haar umramte sein Gesicht und hing ihm leicht über die Stirn. "Bringt ihn ins Schloss", sagte ich und richtete mich auf. Ich wusste nicht wieso ich ihn verschonte, wollte mich aber auch nicht rechtfertigen. Wonho nickte schnell und ich lief zurück zu Leonidas. Er hob seinen Kopf und ich schwang mich auf seinen Rücken. Ich nahm die Zügel auf und sah nochmal zurück. "Bringt ihn in eines der Gästezimmer und sagt mir Bescheid, sobald er zu Bewusstsein kommt." "Ja eure Majestät", sagte Minhyuk. Dann ritt ich wieder los und bald schon sah ich Jooheon an meiner Seite laufen. Er begleitete mich als mein oberstes Mitglied der Leibgarde zurück zum Schloss, die anderen beiden würden uns folgen.

Als ich mit dem Abendessen fertig war, erhielt ich die Nachricht, dass der Fremde erwacht sei, also machte ich mich auf zu seinem Zimmer. Wonho öffnete mir die Tür und ich trat ein. Jooheon unterhielt sich mit ihm und verstummte, als ich mich neben ihn stellte. Mein Blick lag auf dem Fremden und ich konnte seinen überraschten Gesichtsausdruck erkennen.

Jimin POV

Ich erwachte mit einem pochenden Kopf. "Ahh.. ", stöhnte ich auf, als ich blinzelte und mich bewegen wollte. Ich fasste mir an den Kopf und schloss nochmals meine Augen. Doch der Schmerz war bald vergessen und trat in den Hintergrund, als ich mich erschrocken um sah. 'Träumte ich?' Ich war in einem Zimmer, das mir fremd war und lag auf einem Bett. Die Umgebung sagte mir nichts..sie war mir unbekannt und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. 'Wie war ich hier her gekommen? Das letzte woran ich mich erinnerte waren zwei Wölfe, die mich und Amar verfolgt hatten..dann waren meine Erinnerungen auch schon zu Ende.' Ich sah an mir hinab. Jemand musste mir ein einfaches weißes Hemd angezogen haben und sofort wurde ich rot im Gesicht.. wie peinlich. Es war mir zu groß und ging mir fast bis an meine Knie. Die Tür ging auf und drei junge Männer traten ein. Ich sah sie staunend an. Alle drei hatten weiße Haare und trugen eine Art leichte Rüstung aus Leder und Metall. Der erste war nicht so breit, aber er wirkte mit seinem Blick ziemlich angsteinflößend.
Der zweite hinter ihm war ein kleines Stück kleiner als er, dafür aber deutlich breiter gebaut und man sah seine Muskeln sich unter der Rüstung abzeichnen. Der letzte war ein Stück größer als beide und hatte ein schmales aber sehr schönes Gesicht.  Er war generell etwas schmaler gebaut als die anderen zwei. "Wie ich sehe bist du wach", sagte der erste und ich richtete meinen Blick auf ihn. "Mein Name ist Jooheon."

"Das ist Wonho", er zeigte auf den zweiten,

"und das ist Minhyuk", stellte er sie vor.

Ich nickte aufmerksam. "Hol den König", wies er an und der etwas breitere lief los. Der schmale sagte ihm etwas, ehe auch er den Raum verließ. 'Ich wusste nun also, dass ich in einem anderen Königreich war und ich irgendwie in dieses Schloss gelangt sein musste.'

"Wie bin ich hierher gelangt?", fragte ich direkt und Jooheon sah mich an. "Wir haben dich auf Befehl unseres Königs hierher gebracht.. du lagst im Schnee und er hatte entschieden dich mitzunehmen." 'Also hatte ich ihrem König mein Leben zu verdanken.' "Was ist mit den Wölfe?", doch bevor er mir antworten konnte, ging die Tür auf und ein junger Mann nicht älter als ich betrat den Raum.

Sofort wusste man, dass das ihr König war und ich war nicht überrascht oder fasziniert darüber, dass er so jung war sondern eher über sein Aussehen. Hatte ich es schon merkwürdig gefunden, dass alle drei Männer so weiße Haare hatten, übertraf der Mann hier vor mir alles. Er hatte ein weißes Hemd an und darüber einen silbernen Umhang, in den kleine weiße Schneeflocken eingestickt waren. Dazu war seine Haut ebenmäßig blass und seine Haare hatten die Farbe von frisch gefallenem Schnee. Doch das was heraus stach war sein Blick.

(Ein bisschen wie hier nur richtig weiße Haare und die Augen in einem helleren eisblau^^)

Er hatte eisblaue Augen, ganz klar und kalt sah er mich mit diesen an und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Solche Augen hatte ich vorher noch nie zu Gesicht bekommen und konnte mich dementsprechend kaum von seinem Blick lösen. Dann fiel mir die Krone aus Eis auf, die auf seinem Kopf saß.

Das Eis hatte eine leicht bläuliche Färbung. Insgesamt sah er aus wie der fleischgewordene Winter. Er kam etwas näher blieb aber noch in angemessener Distanz stehen. "Wie ist dein Name?" Seine Stimme schnitt wie Eis durch den Raum und holte mich aus meinen Gedanken wieder zurück ins hier und jetzt. "Jimin", sagte ich vorsichtig. Ich war mir meiner Lage deutlich bewusst. Nur eine Handbewegung von den Mann vor mir und seine Wache würde sich auf mich stürzen. "Woher kommst du Jimin?" Seine Stimme klang kalt und tief als er sprach und ich musste bei meinem Namen schlucken. "Aus einem angrenzenden Königreich, Sol." Er schien zu überlegen und ich beobachtete dabei seine Gesichtszüge. Er hatte ein etwas runderes Gesicht, aber dafür sehr katzenhaft geschnittene Augen. Dann sah er mich wieder an.

"Eigentlich verschone ich keine Fremden, die in mein Königreich eindringen", und wie er das so sagte glaubte ich ihm das sofort. "Doch Wonho wird dich zurück an die Grenze bringen, sodass du zurück kehren kannst in dein Königreich." Mein Blick glitt auf meine Hände, während er mit seinen Männern sprach. 'Zurück? Wollte ich das?' Ich überlegte und schon bei dem Gedanken zurück zu Taehyung und Jungkook zu gehen, drehte sich mir der Magen um. Ich bekam Panik und ohne groß nachzudenken sagte ich das erste, was mir durch den Kopf schoss. Der König war schon auf dem Weg aus meinem Zimmer, als ich aufsah. "Lasst mich hierbleiben", rief ich flehend und ich sah wie er stehen blieb. Seine Männer sahen mich überrascht an und der, der mir am nähesten stand versteifte sich, als ich aus meinem Bett sprang. Ich sank auf meine Knie. "Ich flehe euch an mich hier zu lassen. Ich kann arbeiten und ihr würdet mich nicht bemerken", fügte ich an. Ich hörte, wie er zu mir kam und stehen blieb. Für den Moment war es still..und Ich traute mich nicht aufzusehen. "Ich habe dich gerettet und dir ermöglicht wieder zurück zu kehren in deine Heimat", sagte er nun doch verwundert. Ich sah verzweifelt auf. Ich wusste wie verrückt das klang.. wusste das ich selbst keine Ahnung hatte, was mich hier erwartete, wie die Menschen hier waren, doch ich konnte einfach nicht zurück nach Hause. "Und nun bittest du mich hier bleiben zu können?", sprach er meine wahnwitzige Idee aus und ich nickte. Unsere Blicke begegneten sich. "Ich kann nicht zurück", flüsterte ich und spürte den Schmerz in meiner Brust. Yoongi musterte mich genau und ich betete innerlich, dass er mich nicht fortschicken würde. "In Ordnung", sagte er und ich atmete erleichtert aus. "Majestät", sagte der mit dem furchteinflößenden Blick, doch Yoongi hob seine Hand und er verstummte. "Du kannst hier bleiben und arbeitest im Schloss." Dann beugte er sich zu mir runter und ich sah in seine eisblauen Augen. "Doch sollte mir zu Ohren kommen, dass du mit falschen Absichten hierher gekommen bist und eine Bedrohung darstellst, dann zögere ich nicht dich zu bestrafen." Die Drohung saß und ich bekam eine Gänsehaut. Ich nickte einfach und er schien zufrieden, denn er richtete sich auf und verließ das Zimmer. Mit ihm zwei seiner Männer, nur der etwas breitere blieb bei mir.

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