~19~

Alyssa POV

Wie alle 3 Wochen bereitete ich die Zutaten für das Ritual des Königs vor. Es war an der Zeit und er sollte in den nächsten Tage wieder vorbei kommen, damit ich ihm als Hohepriesterin helfen konnte. Dieses Ritual hatte ich von meiner Mutter gelernt, die dem König schon gedient hatte, als er noch jünger gewesen war. Sie hatte mich alles gelehrt, was ich wissen musste und nun half ich dem König und führte das Ritual durch. Ich strich mir meine roten Haare hinter die Ohren und nickte zufrieden. Morgen würde ich den Trank brauen, den der König trinken muss und damit war alles getan. Tief in meinem Inneren wünschte ich mir, dass ich dieses Ritual nicht mehr durchführen müsste..das ich die sein könnte, die den König rettete..aber ich wusste das diese Gefühle für eine Hohepriesterin unangebracht waren. Meine Mutter hatte mich davor gewarnt und doch hatte ich mein Herz und meine Gedanken nicht verschließen können..hatte trotzdem die wahnwitzige Hoffnung bestehen lassen, das Yoongi erkennen würde was ich fühlte und ebenso fühlen könnte..

Die Tage vergingen doch der König kam nicht wie üblich vorbei und das beunruhigte mich. 'War etwas passiert? Stimmte etwas mit ihm nicht?' Ich überlegte.. sich direkt ins Schloss zu begeben und zu Fragen war zu offensichtlich, also entschloss ich mich den nahegelegenen Markt zu besuchen, um ein paar Informationen zu bekommen. Sollte etwas vorgefallen sein, konnte ich mir sicher sein, dass der Tratsch auf dem Markt es mir verraten würde. Ich nahm mir einen kleinen Korb und band meinen dicken Winterumhang um, ehe ich den Tempel verließ. Auf dem Weg nach draußen traf ich andere Priesterinnen, die mit ihrem Wissen den Menschen aus den umliegenden Dörfern halfen oder sie heilten, doch nur ich war direkt dem König zugeteilt.
Das Wetter war kalt aber dafür war der Himmel klar und der Spaziergang zum Markt tat mir gut. Als ich ankam, begab ich mich zu einem Kräuterstand um ein paar Vorräte aufzufüllen. Ich begutachtete gerade ein kleines Fläschchen als neben mir zwei Frauen anfingen zu erzählen.

"Hast du gehört, der König hat unbekannten Besuch!" Ich tat so, als ob ich mir ein anderes Fläschchen ansehen würde und spitzte meine Ohren. "Natürlich, wer nicht! Sie waren letztens am großen Markt zusammen." "Was wirklich?" "Ja wenn ich es dir doch sage!" Ich lauschte angestrengt den Ausführungen der Frau. "Er war schon Jahre nicht mehr dort..wie sieht der Besuch aus?" "Er ist ein bildschöner junger Mann und der König hat sich von ihm sogar einen Mantel aussuchen lassen". Die beiden Frauen kicherten und ich weitete überrascht meine Augen. "Der König wirkte irgendwie verändert..nicht so kalt", sagte eine der Frauen. "Der Besuch scheint ihm gut zu tun.." Sie seufzte. "Vielleicht bringt er endlich etwas Wärme in dieses Königreich". Ich hatte genug gehört, bezahlt für das eine Fläschchen und machte mich davon. Auf dem Weg nach Hause raste mein Herz in meiner Brust und ich biss die Zähne zusammen. 'Wer war dieser Besucher? Wieso war er da und wieso hatte er so eine Wirkung auf den König?'

Jimin POV

Die Tage vergingen und mir ging es immer besser. Mein Fieber war wieder gesunken, nur der Husten war geblieben, doch ich nahm fleißig meine Medizin ein, die der Arzt mir verschrieben hatte. Als ich anfing mich wieder besser zu fühlen realisierte ich erst vollständig, dass ich Yoongi die letzten Tage gedutzt hatte und ich dazu noch in seinem Bett geschlafen hatte. Ich hatte mich bei ihm entschuldigt für die Unannehmlichkeiten, doch er hatte nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass ich ihn weiter Yoongi nennen sollte. Peinlich berührt hatte ich genickt. Dazu das wir uns ein Zimmer und ein Bett geteilt hatten, sagte er nichts, doch ich hatte trotzdem darauf bestanden in mein Zimmer zu gehen. So würde ich Yoongi nicht weiter zur Last fallen, er könnte wieder normal schlafen und außerdem konnte ich ja nicht ewig bei ihm im Zimmer bleiben. Yoongi sagte zu meiner Entscheidung nichts, schickte mir aber kurz nachdem ich mein Zimmer betreten hatte eine Haushälterin mit meiner Medizin vorbei. Ich konnte ein
Lächeln nicht unterdrücken.

Seit dem Umzug in mein Zimmer waren zwei Tage vergangen und ich fühlte mich etwas fitter, also wollte ich mir mein Frühstück selbst holen gehen, damit die Haushälterin wegen mir nicht gehen brauchte. Ich zog eine weiße Leinenhose und ein großes weißes Hemd über und schlüpfte schnell in flache Stiefel, ehe ich mich nach unten begab. Kurz bevor ich zur Küche kam, warf ich einen Blick durch eine der geöffneten Türen nach draußen und erschrak. Ein großer weißer Wolf, so einer, wie ich ihn auf meiner Flucht gesehen hatte, stand im Vorgarten und lief auf Hyungwon zu. Ich schlug die Hand vor den Mund. 'OMG! Hyungwon ich muss sofort Hilfe holen', schoss es mir panisch durch den Kopf und ich drehte mich schwungvoll um, nur um im nächsten Moment mich jemanden zusammen zustoßen. Ich sah auf und erblickte Yoongis überraschtes Gesicht. Er hatte mich an den Armen gepackt und meine Hände lagen auf seiner Brust. "Jimin?" "Yoongi", sagte ich genauso überrascht, doch dann fiel mir wieder der Wolf ein. "Yoongi wir müssen Hyungwon helfen er ist in Gefahr." Yoongi zog seine Augenbrauen zusammen. "Was ist mit ihm?" " Er wird von einem Wolf angegriffen, schau doch", bat ich Yoongi und deutete auf die Szene nicht unweit von uns. Yoongi folgte meinem Blick und drehte sich dann wieder zu mir. "Das ist kein normaler Wolf", sagte er ruhig und ich sah ihn abwartend an. 'Ich weiß doch, dass das kein normaler Wolf ist..allein die Größe..', dachte ich, doch wurde aus meinen Gedanken gerissen, als der Wolf, der nun vor Hyungwon stand, sich in Wonho verwandelte. Mir klappte einmal der Mund auf und wieder zu und ich fühlte mich wie ein Fisch an Land. Mein Blick flog von Wonho zu Yoongi und dieser grinste breit. Es war das erste Mal das ich ihn so grinsen sah und für den Moment schaute ich ihn einfach nur fasziniert an. Dadurch vergaß ich fast was eigentlich gerade passiert war. "Wonho ist ein Wolf?" "Minhyuk und Jooheon ebenso. Ich gab ihnen diese Kräfte als sie meine Leibwache wurden". Erstaunt sah ich ihn an.

Doch bevor ich etwas fragen konnte, sah Yoongi am mir hinab. "Du bist zu dünn angezogen für die Kälte.." Ertappt sah ich weg. "Ich wollte mir schnell Frühstück holen und niemanden stören.." "Ich schicke eine Haushälterin, komm ich bringe dich zurück zu deinem Zimmer". Ich wusste eine Diskussion hatte keinen Zweck, also folgte ich ihm ergeben nach oben und ich musste feststellen, dass ich mittlerweile wirklich etwas fröstelte. Yoongi öffnete die Tür und ich trat ein. Er gab einer Wache einen Auftrag und betrat dann ebenfalls mein Zimmer. Das er mir Gesellschaft leisten wollte, freute mich und ich fing automatisch an zu lächeln. Ich setzte mich auf mein Bett und kuschelte mich unter die Decke. Er setzte sich in einen Sessel nicht weit vom Bett. "Das heißt die drei sind wirklich Wölfe?", fragte ich interessiert. "Ja sie können ihre Gestalt beliebig wandeln." Ich lehnte mich ans Kopfende des Bettes, ehe ich wieder hochschreckte. "Das heißt, dass sie die Wölfe sein könnten, denen ich bei meiner Flucht begegnet bin?" Yoongi nickte. "Wonho und Minhyuk hatten dich gefunden und mich dazu gerufen, als sie dich als Fremden, der in mein Land eingedrungen war, identifizierten."

Wieder ließ ich mich zurück gegen das Kopfende fallen. Yoongi sah mich an. Plötzlich steckte Minhyuk den Kopf herein. "Guten Morgen, ich sollte das Frühstück hochbringen", sagte er und kam mit meinem Tablett angelaufen. Ich realisierte, dass Yoongi mir Gesellschaft leisten wollte beim Essen, sodass ich nicht so allein sein würde. Ich lief leicht rot an und biss mir auf die Lippe. Ich versuchte mich wieder auf Minhyuk zu konzentrieren. "Vielen Dank", sagte ich und er lächelte mich an. "Geht es dir schon besser?", fragte er und ich nickte. "Ja nur der Husten ist noch da", sagte ich und wie auf Knopfdruck fing ich an. Ich spürte die besorgten Blicke auf mir und Minhyuk stellte meine Medizin neben das Bett. "Deshalb habe ich gleich deine Medizin mitgebracht", meinte er lächelnd und ich dankte ihm, ehe er wieder ging und uns allein ließ.

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Hallo ihr Lieben 🙋‍♀️
Ich muss mich ganz dolle bei euch entschuldigen, dass so lange hier nichts mehr kam😱 😭
Es tut mir sehr leid, die Wochenenden waren irgendwie hinter einander vollgepackt 🙈 und ich bin durch uni nicht zum Schreiben gekommen, aber als Entschädigung habe ich heute gleich mehrere neue Kapitel und bedanke mich ganz dolle bei allen, die die Geschichte noch lesen wollen und immer so lieb kommentieren und begrüße alle neuen Leser🙋‍♀️
Ich gebe mein bestes euch nicht nochmal so lange warten zu lassen 😱🙈

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