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It's the fiinaal couuntdoooown!! Es ist um zehn! Zeit für das vorletzte Kapitel!! *auf und ab hüpf*

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Nach einem gefühlt ewigen Laufen ließ ich mich schließlich erschöpft vor einem Baum fallen und lehnte mich nach hinten. Ich brauchte eine Pause, auch wenn mein Magen mittlerweile anderer Meinung war. Meine Blase dagegen hatte mittlerweile Frieden gefunden.

Auch Zoey hatten wir in der Zwischenzeit angerufen. Glücklicherweise hatte sie nach dem ersten Klingeln abgehoben - vermutlich nahm sie das Ganze wirklich ziemlich ernst - und wir hatten ihr alle Informationen durchgegeben, die wir von Simon und seinem Vater bekommen hatten.

Und im Gegenzug hatten wir schließlich nach einigen Absprachen von Zoey und dem Schulleiter Mr. Newmans Entscheidung erfahren. Er würde das Angebot annehmen. Laut Zoey wollte er nicht für eine weitere Schlacht verantwortlich gemacht werden - er wollte die Sache mit dem Frieden zumindest versucht haben.

„Und du bist sicher, dass Louis' Haus nicht weit entfernt ist?", wollte ich wissen und hob skeptisch eine Augenbraue in Richtung Luke schauend.

Er nickte nur, während er sich neben mich fallen ließ. Dann war es still.

„Meinst du...", fing ich irgendwann nachdenklich an, um das Schweigen zu durchbrechen, „Können wir ihnen wirklich vertrauen?" Vielleicht hatte er sich ja mittlerweile eine Meinung gebildet.

Hatte er nicht, wie ich ernüchternd feststellte, als Luke seufzend mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht...", murmelte er und sah irgendwo in die Ferne, „Ich würde ihnen gerne glauben, aber...es ist schwer."

Ich nickte. Ja, es war unheimlich schwer zu glauben. Und trotzdem wusste ein Teil von mir, dass zumindest irgendetwas von dem, was Simon und Michael und erzählt hatten, die Wahrheit war. Ich fühlte es einfach.

Eine Weile war es still und das Bild von Nicks leblosem Körper blitzte vor meinem inneren Auge auf. Erneut bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen. Ich zuckte kurz fast unmerklich zusammen, zog die Knie an mich und umschlang sie mit beiden Armen. Lukes besorgten Seitenblick ignorierte ich. „Nick ist tot", krächzte ich schließlich leise.

Ich hörte, wie Luke schluckte. „Ja", flüsterte er dann und zog mich seufzend an sich. Gedankenverloren spielte er mit einer meiner Haarsträhnen, während er mit ernstem Blick in die Ferne sah. Ob er glücklich über Nicks Tod war, konnte ich nicht genau sagen. Und ich wusste auch nicht, ob ich es war. So richtige Freude verspürte ich momentan gar nicht. Und war es überhaupt gerechtfertigt, sich über jemandes Tod so zu freuen?

„Geht es...geht es dir gut?", wollte Luke plötzlich fast tonlos wissen, nachdem er meine Haare losgelassen hatte, und sah mich vorsichtig und genauso besorgt an, „Ich meine...wegen..." Er brach ab. Jessie. Nein.

„Ich...weiß, was du meinst", unterbrach ich ihn leise, „Und ich...nein. Ehrlich gesagt...geht es mir überhaupt nicht gut." Meine Stimme versagte und ich holte zitternd Luft. „Ich will einfach nur noch zu meinen Eltern, weißt du?", presste ich schließlich hervor, während sich ein Kloß in meinem Hals bildete und mir die Tränen wieder in die Augen stiegen.

Luke nickte nur traurig und drückte mich noch ein wenig fester an sich, um mich irgendwie zu trösten. Ich kam mir vor, wie ein kleines Kind, das im Supermarkt seine Mami verloren hatte, aber das war mir in diesem Moment egal. Es war mir so sehr egal, wie die Tatsache, dass irgendeine Freundin eines Boybandmitglieds ein Kind von diesem bekommen hatte.

Erneut holte ich langsam Luft und merkte bereits jetzt, obwohl ich noch gar nicht begonnen hatte zu sprechen, wie unkontrolliert meine Stimme zitterte. „Ich...weiß nicht, ob...ich weiß überhaupt nicht, was ich glauben soll!", gab ich schließlich verzweifelt zu. Es fehlte nicht viel und ich hätte meinen Kopf in den Händen vergraben. Aber ich entschied mich dann doch für Lukes Schulter.

Eine Weile lang sah er mich niedergeschlagen an, dann öffnete Luke den Mund, um etwas zu sagen, aber ich kam ihm zuvor. „Das hat sie gemeint", ging mir plötzlich ein Licht auf. Mir war, als würde mein Herz für einen kurzen Moment still stehen. Und mir wurde schlecht.

Mein Puls fing an gleichzeitig an, sich zu verdoppeln. „Sie hat gesagt, es würde ihr leid tun. Das war es! Oh mein Gott... Ich sollte es allen sagen..." Meine Stimme brach ab und eine einzelne Träne versuchte sich ihren Weg nach unten zu bahnen. Wie konnte ich nur so bescheuert sein? Das hatte sie mit ihrer seltsamen Frage gemeint. Und damit, dass es ihr leid tat. Wie konnte ich das nur übersehen?

„Ich hab es nicht getan", flüsterte ich schließlich und biss mir auf die Lippe. Ich wollte nicht weinen. Noch nicht. Erst, wenn wir bei Louis waren. Dann war alles vorbei.

Ich wusste nicht, wie lange ich dasaß wie ein Häufchen Elend an Lukes Schulter, während er mir unbeholfen über den Kopf strich. Aber ich war ihm unendlich dankbar, dass er nicht nachfragte, obwohl er vermutlich nur die Hälfte von dem verstand, was ich da sagte. Und er selbst brauchte auch überhaupt nichts zu sagen. Es reichte, wenn er einfach da war.

„Danke", flüsterte ich schließlich, als meine Tränen versieht waren und ich mir sicher war, wieder reden zu können.

Luke sah mich nur ernst an und nickte dann ganz schwach lächelnd, als wollte er sagen, dass es für ihn kein Problem darstellte, mich trösten zu müssen.

Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mich ablenken musste. Dass ich irgendeinen Themawechsel brauchte. Dringend. „Woher hast du eigentlich gewusst, dass du...", fing ich schlussendlich leise zu sprechen an, „...ein Feuerverturer bist?"

Kurz zuckte Luke zusammen und ich verzog das Gesicht. Ich hätte daran denken müssen. Denn die andere Frage, die unausgesprochen in der Luft hing, war uns beiden bewusst: ‚Wer hat es dir erzählt, wenn deine Eltern tot sind?'

„Tut mir leid", murmelte ich deshalb und sah ihn ehrlich schuldbewusst an, doch Luke schüttelte den Kopf, um mir zu verstehen zu geben, dass es mir nicht leid tun musste. Tat es aber. Ich hätte nicht fragen dürfen. „Mr. Newman hat es mir gesagt. Ich habe es wohl...von meiner Mutter geerbt. So wie du", flüsterte er und sah dabei in die Ferne, als würde er sich genau an dieses Gespräch erinnern. Beim letzten Satz lächelte er mich kurz schwach an. Die Frage, woher er das wusste, sparte ich mir. Er kannte schließlich meinen Vater.

„Meine Eltern waren beide Feuerbändiger. Und meine Mutter hatte eben...das Gen", redete Luke weiter, stockte dann aber. Verdammt, Lily, warum kannst du nie die Klappe halten?

„Tut mir leid", murmelte ich wiederholt und sah betreten zu Boden, „Ich hatte nicht fragen sollen."

Wieder schüttelte er den Kopf. „Ich kann mich nicht gut an meine Eltern erinnern, ich war ja erst drei Jahre alt", murmelte er ohne näher auf mich einzugehen, als wäre er meilenweit weg, „Aber Jacob meinte immer, dass ich das Temperament von meiner Mutter hätte. Und die Sturheit meines Vaters." Er grinste mich leicht an, sodass ich einfach zurücklächeln musste.

Dann wurde Lukes Blick plötzlich wieder ernst. „Weißt du...damals, als ich dir davon erzählt habe...wie meine Eltern gestorben sind...", begann er und musste kurz schlucken, bevor er weiterreden konnte, „Ich habe dir damals nicht ganz die Wahrheit erzählt. Oder zumindest etwas weggelassen."

Ernst und erwartungsvoll sah ich ihn an, während ich mich fast über mich selbst wunderte, dass ich kein bisschen sauer auf ihn war, dass er nicht ganz ehrlich gewesen war. Nicht einmal ein kleines bisschen.

„Es war kein Unfall", platzte Luke mit einem Mal heraus und kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Bitte, was? „Es war geplant", presste er noch hervor, „Keine Verturer, nein." Er lachte kurz so bitter auf, dass ich eine Gänsehaut bekam und unwillkürlich zusammenzuckte. „Nur ein paar kranke Menschen, die sich wohl durch ihren Mord irgendetwas erhofften. Was, werde ich wohl nie herausfinden. Aber es war geplant. Das ist das, was Jacob mit Sicherheit weiß."

Ich schluckte schwer, ergriff seine Hand und drückte sie, während ich fassungslos den Kopf schüttelte. Seine Eltern mussten ihr Leben lassen, weil ein paar kranke, idiotische Gehirnakrobaten Langeweile hatten?

„Das...tut mir unheimlich leid", brachte ich endlich hervor und lachte noch immer ungläubig auf. Was war das nur für eine verkorkste Welt, in der wir uns befanden?

„Tja...", machte Luke kopfschüttelnd und starrte mit verengten Augen auf einen bestimmten Punkt irgendwo an dem Baum auf der anderen Seite des Weges, „Manchen Menschen ist eben einfach nicht zu helfen." Nein. Manchen Menschen konnte man wirklich nicht helfen. Egal, wie sehr man das wollte.

Ich schwieg und sah jetzt ebenfalls nachdenklich gerade aus, während ich Gras aus dem Boden zupfte und es dann unachtsam wegwarf, wie ich es immer getan hatte, wenn ich in der Wiese gesessen und nachgedacht hatte. Mit wie vielen Menschen hatte Luke darüber schon gesprochen? Louis? Mr. Newman? Zwei. Und ich.

Es war nicht fair, dass er das all die Jahre mit sich herumschleppte, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Vielleicht war meine große Klappe manchmal nicht ganz so schlecht, wie ich dachte. Und trotzdem wollte ich nicht, dass Luke weiterhin so deprimiert vor sich hin starrte, wie er es gerade tat. Und ich vermutlich.

„Also gut", lenkte ich seine Aufmerksamkeit auf mich und seufzte, „Wie hast du deine Fähigkeiten entdeckt?"

Es war die erste Frage, die mir spontan eingefallen war. Aber Luke grinste. Endlich. Im Gegensatz zu mir. Ich schaffte es noch immer nicht.

Kurz schien er zu überlegen, dann legte er den Kopf leicht schief. „Ich habe der Köchin dabei zugesehen, wie sie das Essen zubereitet hat. Und dann hat sie sich gewundert, warum ihr Salat anfängt zu brennen, obwohl er nicht mal in der Nähe der heißen Pfanne war", erzählte Luke mir, noch immer grinsend, bevor er schließlich kurz richtig lachen musste, „Und das zweite Mal wollten die Kerzen auf meinem Geburtstagskuchen nicht ausgehen."

Jetzt musste auch ich lächeln, als ich mir vorstellte, wie ein kleiner blonder Junge halb verzweifelnd versuchte, seine Geburtstagskerzen auszupusten und sich Mr. Newman Junior seinen Teil dachte.

„Und was hast du gemacht? Deine geliebte Mathelehrerin geduscht?", wollte Luke mit noch immer schief gelegtem Kopf wissen und grinste mich schelmisch an.

Die Auflockerung der Stimmung war mir ehrlich gelungen, denn auch ich musste lachen, als ich daran zurückdachte, wie Mum die Türklinke in der Hand gehalten hatte. Luke schüttelte lächelnd den Kopf, als ich ihm auch von meinem vereisten Tee erzählte.

Und dann fing er wieder damit an, mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen, wie vorhin schon. Etwas, das seine Cousine definitiv von ihm abgeschaut hatte.

„Ich liebe es, wenn du das tust...", bemerkte ich mit einem winzigen Hauch von Sarkasmus und schielte auf meine arme Haarsträhne, die zum etwa zehnten Mal insgesamt um Lukes Finger gewickelt wurde.

Mit einem Mal ließ Luke meine Haare los. Sein Grinsen verschwand und er sah mich plötzlich unheimlich ernst an. Was hatte ich nur wieder getan? „Ich liebe dich", kam die Antwort viel zu leise, als dass ich sie gleich hätte bemerken können, nachdem sie ausgesprochen war. Und ohne den Sarkasmus.

Und dann starrte ich Luke einfach nur an. Mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen als normal und schien auch viel schneller begriffen zu haben, was er gerade gesagt hatte, als mein Hirn. Doch irgendwann war die Information auch dort angekommen.

Ich schluckte. Oh mein Gott. Im Grunde eigentlich sprachlos öffnete ich den Mund, um wenigstens irgendetwas zu antworten, doch ich brachte kein Wort heraus, weshalb ich ihn wieder schloss. Schließlich beschränkte ich mich darauf, Luke weiterhin mit einer Mischung aus Überraschung, leichtem Unglaube und schwer zu unterdrückender Freude anzustarren.

„Gut", schaffte ich es schließlich doch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, „Wäre sonst für mich auch irgendwie unpraktisch gewesen."

Wie lange wir uns daraufhin küssten, wusste ich nicht. Auf die Uhr hatte ich nicht geschaut. Doch was ich wusste, war, dass ich irgendwann wieder zurück in seinen Armen lag und zum ersten Mal seit dem Tod meiner besten Freundin glücklich war.

Und dass ich mehr als meinen linken Fuß dafür geben würde, hier und jetzt einfach einzuschlafen. Nur ein bisschen. Nur für den Moment. Fünf Minuten würden schon reichen.

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Huiuiuiuiuiuiuiiii xD Cut ^^ For se laaast taaaiiim :(( I will miss him! (Yeah, him! Cuttie has got a naaaammmmeee!!)

So, Applaus für das Schnulzenkapitel, bitte! Danke! ^^ Was man nicht so alles tut für sein Buch...sogar Schnulzenkapitel schreiben... Aber Lily wollte das so *mit den Schultern zuck*

Die Widmung für dieses Kapitel geht an dich, Hovüü, weil ich weiß, wie sehr du Schnulzen liebst :D Aber auch, weil ich dir danken möchte, dass du mich immer unterstützt, für die Wattpadcover und für alles andere sowieso! Dich hab ich auch lieb ^-^ SaveAsDraft

Puh...vorletztes Kapitel... Ich hoffe, ihr seid nachher noch anwesend und aufnahmefähig für das Finale :D Ich stell mir jedenfalls den Wecker, falls ich doch unerwartet einschlafen sollte ^^ Man kann ja nie wissen...

Over and out.

Elena aka Sunny.

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