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HELLO FROM THE OTHER SIIIIIIIIDE!!!!!

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„Also...sind wir jetzt ein Team?", fragte Luke und legte den Kopf schief. Entgegen meiner Erwartungen grinste er nicht. Stattdessen war sein Blick vollkommen ernst.

Wir saßen an dem Tisch in meinem Zimmer, das bald nicht mehr mein Zimmer sein würde.

„Sieht so aus", murmelte ich leicht nickend und wandte den Blick ab.

Doch bevor ich wieder an Jessie denken konnte, fing ich absichtlich selbst wieder an zu sprechen. Ich musste mich jetzt konzentrieren. Ja, Konzentration war gut.

Ein Tag war vergangen. Ein Tag, seit Mr. Newman seine Rede gehalten hatte. Ein Tag, seit ich von Jessies Tod erfahren hatte. Ein Tag, in dem ich versucht hatte, die Sache zu verdrängen. Letztendlich mit mehr oder weniger Erfolg.

„Also gut", begann ich, legte ganz sachlich die Hände auf den Tisch und holte zittrig Luft, „Nachher müssen wir also gehen. Deshalb...schlage ich vor, wir wählen jetzt die Personen aus, die wir einweihen wollen."

Luke sah mich einfach nur an, ohne auf meine Aussage einzugehen. „Wir...können das auch verschieben, wenn du...", setzte er mit ernster Stimme an, doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung, die ihm sagte, er sollte besser aufhören zu reden.

„Nein. Können wir nicht", bestimmte ich und faltete die Hände jetzt wie ein Politiker. Wir konnten nicht warten. Mr. Newman hatte nur drei Tage Zeit und diese sollten wir nicht verlieren.

Luke nickte seufzend. „Okay", murmelte er, nachdem er mich noch eine Weile lang kopfschüttelnd angesehen hatte, „Dann abwechselnd. Du fängst an."

Ich holte tief Luft. Mein erster Gedanke war Jessie, bevor ich die Lippen zusammenpresste. Bloß nicht an sie denken. Ich brauchte Konzentration. „Gut. Ich nehme Lisa." Meine Stimme zitterte ungewollt heftig. Die ruhige Art der Erdbändigerin war angesichts der Situation gar nicht so schlecht.

„Jeremy. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wo er ist", nannte Luke seinen ersten Vorschlag.

„Louis." Er könnte auch Abwechslung gebrauchen. Ich verzog entschuldigend das Gesicht. „Oh...nein, tut mir leid."

Luke zuckte mit den Schultern. „Ich hätte ihn auch genommen. Er braucht Abwechslung. Zoey; die Kleine ist gut und gerissen", sprach er schnell und ohne große Erklärungen. Genau so, wie ich es gerade brauchte.

„Okay. Dann Selene", bestimmte ich, auch wenn ich wusste, dass die Beziehungen von Luke zu Louis und von mir zu Selene wirklich kein Vergleich waren. Aber ich wusste auch, dass Luke seine Tante brauchte und sie meinetwegen nie nennen würde.

Auch wenn meine Abneigung Selene gegenüber gesunken war. Im Gegenteil, ich empfand viel mehr Respekt für die Feuerbändigerin. Dennoch bekam ich ein dankbares, schwaches Lächeln.

Luke wählte noch irgendeinen Erdbändiger namens Max, den ich nicht kannte, in unser Team; dann waren wir der Meinung, dass es reichte.

Die darauffolgende Stille war nahezu unerträglich. Meine Gedanken wanderten wieder zu Jessie und obwohl ich Lukes nicht lesen konnte, wusste ich, dass er an Louis dachte.

„Hast du mit ihm geredet? Seit gestern...meine ich...", wollte ich vorsichtig wissen, um mich erstens von Jessie abzulenken und zweitens, weil ich es wirklich wissen wollte.

Luke schüttelte den Kopf. Wie ich erwartet hatte, wusste er sofort, von wem ich redete. „Nein", erwiderte er fast tonlos und tat mir dabei unendlich leid, sodass ich meine Hand auf seine legte und ihm einen Blick zuwarf, der ihm vermitteln sollte, dass ich ihn verstand.

Er war wütend auf sich selbst, noch immer, und das stand ihm praktisch auf der Stirn.

Dann wurde die Tür aufgerissen und ein ziemlich aufgeregter Louis stürmte zur Tür herein. In seinem Blick spiegelte sich Hoffnung - zumindest bis er Luke sah und wie angewurzelt stehen blieb. Jetzt presste er die Lippen aufeinander.

„Was machst du jetzt hier?", fragte Luke eine Spur zu heftig und kniff die Augen leicht zusammen, während er sich zu meinem Entsetzen gefährlich langsam erhob. Im nächsten Moment sah es so aus, als würde er seine Begrüßung zutiefst bereuen, denn er setzte eine entschuldigende Miene auf.

Ich dagegen zog es vor, die Klappe zu halten und starrte stattdessen fast statisch auf die Tischplatte.

„Ich brauchte Ablenkung", war Louis' Antwort. Obwohl er versuchte, süffisant zu lächeln, war seine Stimme eiskalt. Seinem Blick, mit dem er hereingekommen war, zufolge, war das gelogen und das wusste Louis genauso gut wie Luke und ich.

Irgendwas an der Begrüßung schien ihm missfallen zu haben, was ich ihm ehrlich gesagt nicht verübeln konnte. Selbst wenn Luke vermutlich einfach nur überrascht gewesen war und ganz offensichtlich erwartete, dass Louis ihn wieder einmal konfrontieren wollte. Und erschöpft war er auch. Und wütend auf sich selbst.

Ich zuckte zusammen, als sich Louis einen Zentimeter nach vorne bewegte. Ich wusste genau, was er meinte. Weshalb er ‚Ablenkung' brauchte. Den Tod meiner Freundin hatte ich wieder verdrängt. Bloß nicht daran denken.

Konzentriert hielt ich meinen Blick auf irgendeine Erhöhung im Holz des Tisches gerichtet und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Bilder blitzten vor meinem inneren Auge auf und ich biss mir auf die Lippe.

„Und da wir hier keine Actionfilme sehen können, habe ich beschlossen, dass ich jetzt etwas zerstören...", fuhr Louis fort, als würde er einen Vortrag halten. Das tat weh. Selbst wenn es mich nicht persönlich betraf.

„Lou!" Luke unterbrach meinen Cousin mit einer solchen Heftigkeit und einem so verletzten Unterton, dass ich ruckartig den Kopf hob und sah, wie Louis bei der Nennung seines früheren Spitznamens zusammenzuckte.

„Bitte!" Verzweifelt und fast schon flehend schmiss Luke seine Hände in die Luft und ließ sie wieder sinken. „Sag mir, was ich tun soll, damit du mir verzeihst oder es wenigstens versuchst. Bitte", bat er dann mit rauer und leiser Stimme und sah Louis traurig an.

Ich schluckte. Erneut starrte ich auf die Erhöhung im Holz des Tisches.

In der darauffolgenden Stille befürchtete ich bereits, dass Louis jetzt komplett ausrasten würde und wollte schon aufspringen, um beide irgendwie zu beruhigen, als mein Cousin plötzlich tief durchatmete und mit überraschend ruhiger Stimme fragte: „Okay...was ist euer Plan?"

Während ich innerlich erleichtert aufatmete, runzelte ich die Stirn. „Woher weißt du davon?", wollte ich wissen.

Mein Cousin seufzte. „Ich war eben bei Mr. Newman, um ihn um...naja, eine Freistellung zu bitten", erklärte er, ohne Luke anzusehen. Freistellung.

Ich sah wieder auf die Tischplatte. Auch wenn Louis um ‚Urlaub' gebeten hatte, war ich mir sicher, dass er sich für das Verdrängen entschieden hatte; wie ich. Auch wenn es bei ihm irgendwie besser zu klappen schien. Dann schluckte ich und schob den Gedanken beiseite.

„Er hat genickt und gemeint, ihr hättet einen Plan und davon sollte ich wissen, bevor ich gehe", fuhr Louis fort und sah mich dann abwartend an.

Ich hielt mich zurück, um nicht die Augen zu verdrehen. Mr. Newman natürlich. Wenigstens hatte er es Louis erzählt und nicht irgendwem anders.

Unsicher warf ich Luke einen Seitenblick zu. Zwar hatte er vorhin gemeint, er hätte Louis ebenfalls in unser Team gewählt, doch trotzdem wollte ich mich noch einmal vergewissern, ob ich es ihm wirklich erzählen konnte. Die einzige Antwort war ein Nicken.

„Also gut...murmelte ich und holte noch einmal tief Luft. Dann erzählte ich Louis von unserem Plan, die Verturer auszuspionieren und auch, dass wir ihn und andere einweihen wollten.

Als ich fertig war, nickte er langsam zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

„Ich habe etwas ausgelassen, als wir mit Mr. Newman gesprochen haben", warf Luke plötzlich ein und klang dabei seltsam abwesend.

Wusste ich es doch... „Was du nicht sagst", entgegnete ich, bevor ich ihn abwartend ansah.

„Wir müssen auch deine Mutter finden. Beziehungsweise du willst sie finden", stellte er weise fest.

Erst wollte ich meine Antwort von eben wiederholen, doch dann begriff ich, was Luke gerade gesagt hatte und fühlte mit einem Mal grenzenlose Dankbarkeit. Mum. Wir mussten sie finden. Ja. Ich brauchte meine Mum. Dringender als je zuvor.

Ohne, dass ich es wollte, schossen mir schon wieder die Tränen in die Augen und ich drehte mich zur Seite. „Ich...danke. Warum...warum hast du ihm das verschwiegen?", presste ich hervor.

„Ich wollte ihn nicht noch mehr beunruhigen."

Ich nickte, dann stieß ich hörbar Luft aus, während Louis sich jetzt vorsichtig zu Wort meldete. „Das...wollte ich vorhin eigentlich sagen... Ich hab eine SMS bekommen. Ich weiß, wo deine Mum ist."    

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Hm...Cut? Okay, der ist wirklich fies, ich gebs ja zu... Ja, er weiß, wo ihre Mutter ist...ich weiß es auch...nur ihr halt nicht... 

Und jaaaaapp, ich weiß, das sind irgendwie zu viele "Verbündete" und ich überlege ja schon, ob ich das vielleicht nur auf Louis, Lisa, Zoey und Jeremy (by the way, das war der Luftwächter) beschränken soll... Was meint ihr? ^^

Die nächsten Kapitel werden nicht so lustig...aber das konntet ihr sicherlich irgendwie erahnen... Wegen...dem letzten... Okay, ich geh ja schon! *abwehrend und entschuldigend guckend die Hände vor mich halt*

Neeeiiin, stopp, die Widmung fehlt... Die geht heute an...äh...*fieberhaft überleg*...niemanden? 

Und...tschüss!

Over and out.

Elena aka Sunny.

PS: Cold Flame ist jetzt KOMPLETT durchgeplant (Jop, ich hab tatsächlich mal geplant...so richtig mit Aufschreiben und so O.O). (Wobei ich irgendwie viel mehr komplette Szenen geschrieben habe, als Stichpunkte...im Prinzip muss ich die also nur noch...aneinanderreihen und verknüpfen xD) Es wird, wenn ich mich nicht total vertan habe und nochmal irgendwie irgendwas teilen muss, 44 Kapitel (Jaja, so viel ist es nicht mehr!!) und natürlich einen Epilog geben...außerdem bin ich jetzt schon unheimlich gespannt, ob ihr das Ende mögen werdet...ich hoffe!! D:

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