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So. Da bin ich. UND es ist 20.00 Uhr. Zumindest bei mir. HERZLICH WILLKOMMÖÖÖÖÖN ZUR LESENAAAAAAAAAACHT!! *Moderatorenstimme off*
Äh...mir fällt nichts ein, was ich noch sagen sollte... Also, hier ist das erste Kapitel der heutigen Lesenacht!!
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„Wir haben ein Problem", begrüßte mich Skywalker, als er zwei Stunden später auf dem Schulhof auf mich zukam, „Das Problem heißt..."
Seine Stimme klang in etwa so, wie ich mich fühlte. Kurz vor dem Abkratzen.
„Lucy. Ich weiß", entgegnete ich knapp und sah den Boden ernst an, bevor ich zu Luke aufschaute: „Wir?"
Für einen kurzen Moment glaubte ich, tatsächlich eine Art Lächeln in Lukes Gesicht zu erkennen. „Ja. Wir", bestätigte er nickend und sah dann besorgt und mit leicht zusammengekniffenen Augen zu besagter Luftbändigerin, die gerade mit gefährlich schnellen Schritten zum Schuleingang marschierte. Mit einer herumtorkelnden Selene, die gar nicht beachtet wurde.
„Oh, verdammt...", fluchte ich leise, schloss die Augen und verzog das Gesicht. Warum hatte ich daran nicht gedacht? Die Aktion mit Jeremy im letzten Jahr hatte doch eigentlich gereicht!
„Im Auto hat sie nichts gesagt...", murmelte Luke und drehte sich dann wieder zu mir.
„Und was hat sie jetzt vor?"
Luke zuckte mit den Schultern und seufzte. „Selene zur Krankenschwester bringen, vermute ich..."
Und mehr brauchte ich gar nicht zu wissen. Ich musste das jetzt klären. Jetzt sofort. Sonst hatte ich ein Problem. Ein großes.
„Und was hast du schon wieder vor?", wollte Luke wissen und schloss zu mir auf. Mühelos. Unfair.
„Deine Tante besuchen und sie fragen, ob sie nicht auch findet, dass das Wetter heute schön ist und ob's ihr gut geht", gab ich trocken zurück und sah ihn im Weiterlaufen kopfschüttelnd an. Gegen meinen Willen musste ich plötzlich lachen.
„Sehr sozial von dir. Darf ich dich fragen, wie es dir geht oder schreist du dann wieder alles zusammen?"
Obwohl er die ganze Zeit über todernst geblieben war, konnte er sich das schelmische Grinsen am Ende nicht verkneifen. Idiot. Und für einen kurzen Moment vergaß ich sogar, was ich vor hatte. Aber das war, bevor mein Highspeed-Hirn den wirklich Inhalt der Frage begriff.
„Wie es mir geht? Blendend, wirklich blendend", sprach ich meinen sarkastischen Gedanken laut aus und hätte mich dafür mindestens dreimal grillen können. Aber erstens war mein Element Wasser und zweitens war das Feuer, was ich heute gesehen hatte, mehr als genug. „Sorry. Sagen wir den Umständen entsprechend."
„Hast du dich gerade entschuldigt?"
Der ungläubige Tonfall war kaum zu überhören und Skywalker blieb sogar stehen. Vielleicht, um sich zu vergewissern, dass das kein Traum war.
„Sind die Wände blau-orange gestreift?", stieß ich schon wieder leicht genervt hervor und lief ein bisschen schneller.
„Ähm... Nein, braun...", kam die wahrheitsgemäße Antwort und Luke war jetzt deutlich verwirrt, nahm mein Tempo jedoch wieder auf. Er war verwirrt. Ein Höhepunkt in meinem Leben.
„Dann ist es kein Traum", klärte ich ihn auf und nickte, um meine Aussage zu unterstreichen.
Luke stöhnte und ich wusste, dass er genau in diesem Moment die Augen verdrehte. „Du bist so...", fing er an und stockte dann. Er wusste nicht mehr weiter. Oh mein Gott. Es war definitiv ein Höhepunkt in meinem Leben. Aber wirklich tolle Ausgangssituation. Wunderbar.
„Wie?", hakte ich nach und zog eine Augenbraue hoch, als ich vor der Tür zur Krankenstation stehen blieb.
„Vergiss es...", murmelte Luke und öffnete die Tür, damit ich nicht noch weiter fragen konnte. Das ‚Nein?', das mir auf der Zunge lag, schluckte ich sofort runter, als ich Lucys Kopf hochschnellen sah.
Auf der Stelle verfinsterten sich ihre sonst so hellgrauen Augen zu einem dunklen Grau, welches Jessie als gewitterwolkengrau bezeichnet hatte, weil sie Farben einfach liebte. Jessie. Ich musste unbedingt zu ihr. Und zu Louis. Heute noch!
Am liebsten wäre ich sofort wieder rückwärts aus dem Raum gegangen. An sich wäre Schlafen auch mal wieder gut gewesen, wenn man bedachte, wie wenig Energie ich vorhin bereits gehabt hatte.
Doch Luke machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem er einfach so die Tür schloss. Klar hätte ich sie wieder öffnen können, aber dazu hätte ich mich ja bewegen müssen, was nicht ging, wenn man sich in einer Art Schockstarre befand. Ja, Lucys Blick schockte mich tatsächlich noch immer. Aber die Bewegung zur Tür brachte ich trotzdem nicht fertig. Bewegung. Sport. Sport war - bis auf Volleyball und Badminton - Mord. Und mit Nick reden. Das war auch Mord.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Luke meine Hand genommen hatte, aber jetzt zog er mich an Lucy vorbei, ohne sie zu beachten. Sie beachtete nur leider uns.
„Warum dürft ihr sie besuchen und ich musste sofort wieder raus? Ruhestörung und so ein Quatsch?", wollte sie wissen und kniff die Augen zu engen Schlitzen zusammen. Sie kümmerte sich also noch um Zeus. Gut. Das brachte mir Zeit. Zeit, sie zu überzeugen.
Luke drehte sich um und legte den Kopf schief, wie er es so oft tat. „Familienangehörige", entgegnete er und schenkte ihr ein ironisches Lächeln, welches so viel bedeutete wie ‚Zufrieden?'
Gerade, als ich die Tür öffnete, um mit Luke endlich den Raum verlassen zu dürfen, in dem Lucy war, setzte sie genau das gleiche ironische Lächeln auf und zeigte auf mich. „Sie auch?"
Der Blick, den sie dafür einfing, hätte deutlicher nicht sein können. In Lucys Haut wollte ich zumindest jetzt nicht stecken. In meiner zwar auch nicht, aber das war etwas anderes. Ein genervter Luke war überhaupt nicht angenehm. So ziemlich das Gegenteil.
„Sondergenehmigung."
Bevor ich grinsen konnte, schob Luke mich durch die Tür und knallte sie hinter sich zu.
Ursprünglich war zumindest ich ja hierhergekommen, um Lucy davon zu überzeugen, dass ich eine nicht ganz normale Wasserbändigerin war. Und keinesfalls mit Nick zusammenarbeitete. Schon allein der Gedanke daran verknüpfte sich mit dem Gedanken an einen Mülleimer.
Aber jetzt, nach dem aufmunterndem Gespräch zwischen ihr und Luke, war ich mir da gar nicht mehr sicher. Würde sie mir überhaupt zuhören?
„Tja... Das, meine Liebe, das nennt man eine Gehirnerschütterung!", verkündete Cloe, die andere Krankenschwester neben Mary, gerade unserer lieben Selene.
„Sei froh, dass sie ausgebildete Erdbändigerin ist", machte sich Luke bemerkbar und nickte Cloe zu.
Ich hob nur kurz die Hand in ihre Richtung, während ich unschlüssig an der Tür stand.
„Klasse", erwiderte Selene und zog eine Augenbraue hoch, als sie mich sah, „Du auch hier?"
„Siehst du doch", gab ich nur nickend von mir, ohne mich von der Stelle zu bewegen. Wie schon im Eingangsbereich des Internats bei Zeus, ihrem Freund und ihrer Tochter fühlte ich mich seltsam fehl am Platz. Aber ich wusste, dass Luke es zumindest nicht witzig finden würde, wenn ich jetzt wieder rausging. Nicht, dass mich das gestört hätte, ich fände es nur auch nicht witzig.
„Ich lass euch dann mal ein paar Minuten alleine...", murmelte Cloe, obwohl man ihr ansah, dass es ihr so gar nicht recht war, und verschwand im Nebenraum.
„Also, Elsa", begann Zeus plötzlich ohne große Umschweife, sodass sowohl ich als auch Luke blinzeln mussten, „Was war das in Hurtsville? In der Aula?"
Was? Oh, verdammt... Richtig, sie war ja auch die ganze Zeit da. Sie reagierte nur anders als Lucy.
„Äh...", machte ich und hob überfordert die Hände, „Solltest du dich nicht ausruhen?" Schlecht, Lily. Ganz schlecht.
Zeus verdrehte die Augen. „Tu ich doch", erwiderte sie und zuckte mit den Achseln. Doch der Versuch, sich aufzusetzen und entspannt anzulehnen, endete mit einem gequälten Stöhnen und einem zurückfallenden Kopf.
„Wie auch immer. Was war da?", wiederholte sie ihre Frage und legte den Kopf schief. Musste in der Familie liegen.
„Du hast dir den Kopf gestoßen, Selene... Das ist alles", schaltete sich Skywalker wieder ein und stellte sich neben den Stuhl neben dem Bett, in dem seine Tante lag.
Diese warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu. „Hör auf, sie zu beschützen!", knurrte sie und wiederholte ihre Frage dann zum zweiten Mal, jetzt wieder an mich gerichtet.
„Nein. Du hast eine Gehirnerschütterung! Und du warst bewusstlos! Wer weiß, was du dir da zusammengesponnen hast!", protestierte Luke immer noch, dieses Mal etwas lauter. ‚Nein.' Dieses Wort am Anfang war es, das mich dazu veranlasste, den Boden zu inspizieren. Irgendwelche ineinander geschwungenen Wellenlinien auf dunklerem Untergrund. ‚Nein.' Oh, Skywalker wusste gar nicht, was er mit einem ‚Nein' alles bewirken konnte.
„Ich weiß, was ich gesehen hab! Und komischerweise wusstet ihr beide sofort, was ich meinte! Dass ich irgendetwas meinte, was mit Elsa zu tun hat!", stellte Zeus fest und sah uns abwechselnd mit zusammengekniffenen Augen, aber trotzdem siegessicherem Blick an.
Dann fiel mir wieder ein, wie sie reagiert hatte. Gar nicht. Sie hatte mich einfach nur angesehen und dann genickt, als wäre ihr alles klar.
Und mir fiel wieder ein, was Nick und Seth über sie gesagt hatten. ‚Was weiß sie?', hörte ich mich in Gedanken mit gepresster Stimme fragen. ‚Zu viel', hatte Sethi geantwortet. Was bedeutete das?
„Die Frage ging ja auch an mich. Zumindest kann man das annehmen, wenn du mich dabei ansiehst", hielt ich dagegen, um mich von meinen Gedanken abzulenken. Wenn ich ihr diese Frage jetzt stellte, war ich mir ziemlich sicher, dass ich dann auch ihre beantworten musste. Aber was fragte sie denn überhaupt, wenn sie es doch gesehen hatte?
„Dir - euch - ist schon klar, was ich annehmen muss, wenn ich die Wahrheit nicht erfahre, hm?", wollte Zeus wissen, ohne auf meinen Kommentar einzugehen und zur meiner Überraschung grinste sie dieses Mal nicht siegessicher. Nein.
Ihr Blick war stattdessen so ernst, als hätte sie gerade erfahren, dass ihr Lieblingsschauspieler aus ihrer Lieblingsserie ausgestiegen war. Diese Situation konnte bei ihr wirklich dramatisch sein, wie ich bei den Vorarbeiten zu unserem tollen Vortrag feststellen durfte. Weltuntergangsdramatischschlimm.
Und für einen kurzen Moment glaubte ich sogar, so etwas wie Angst vor der Antwort in ihren Augen sehen zu können.
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Tja...die gute Selene...hat was vor den Kopf bekommen und ist deshalb so drauf, richtig oder nicht richtig? Öhö, ihr werdet es nie (okay, doch, irgendwann...) erfahren, ehehehheeee ^^
Widmung geht an Louane753, weil ich das jetzt so sage. Und wenn ich das so sage, dann ist das so. *misstrauisch jeden einzelnen anschau*
Tja...wir sehen uns dann in einer Stunde wieder!!
Over and out.
Elena.
PS: SOUND OF SILENCE IST SO EIN GENIALES LIED *___* Und ich meine die Version von Disturbed... Oh Gott...das wird ein neuer Schreibsong...da hab ich echt jedes Mal Gänsehaut, bei den ersten Malen musste ich fast heulen... D: Muss ich noch was sagen?
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