Prolog

Ein dunkel gekleideter, schmächtiger Mann stand wartend in einer Gasse, die einzige Beleuchtung spendete eine flackernde Straßenlaterne. Außer ihm war keine Menschenseele zu sehen.

Doch plötzlich trat eine Person ins Licht, eine Frau, in einem ebenso dunklen Mantel, wie die Kleider des Mannes, mit einem in Decken eingehüllten Bündel. "Emma." begrüßte der Wartende die Frau mit tiefer Stimme.

Diese nickte schlicht, übergab ihm das Bündel und wisperte: "Ihr Name ist Victoria. Bitte, sorge dafür, dass es ihr gut geht." Und schon war sie wieder in den Schatten der Nacht verschwunden.

Lange sah er ihr nach, dann richtete er seinen Blick auf das, was er nun in den Händen hielt. Darin war ein kleines, vielleicht ein halbes Jahr altes, Baby eingewickelt, und starrte ihn neugierig mit durchdringenden, eisblauen Augen an.

Er fühlte Hass, nicht unbedingt auf das Kind, eher auf die dumme, unzumutbare Tat der Mutter, dieses Gefühl, dass er immer in der Nähe eines bestimmten Menschens fühlte, das er nicht ganz einordnen konnte, und Angst. Angst, dieses Kind könnte so werden wie der dunkle Lord.

Er musste es verhindern, doch er wusste nicht, wie. Emma wurde von Todesstern gejagt, war wahrscheinlich innerhalb von zwei Tagen Tod, und er selbst könnte das kleine Lebewesen auch nicht behalten. Er musste seinen Pflichten nachgehen. Die einzige Möglichkeit, die ihm jetzt noch bleibt, ist, das Mädchen in ein Waisenhaus zu bringen.

Auch wenn ihn der Gedanke ein wenig traurig machte, es war ihm im Moment egal. Er drückte dem Kleinkind einen gehauchten Kuss auf die Stirn, und wisperte: "Auf Wiedersehen, Victoria"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top