Together
Kream - Iggy Azalea, Tyga
"Was soll ich tun, damit du mich nicht hasst?!"
22.
Als Namjoon nach Hause kam, rannte ihm Lord Maracuja laut maunzend entgegen.
Verwundert sah der Brünette runter zu der sonst so ruhigen Katze, welche sich klagend an seinen Beinen rieb. "Maracuja? Was ist los, Liebling?", lächelnd strich er der aufgedrehten Katze über den Rücken, bevor er sich die Schuhe auszog. Seine Katze blieb nahe an Namjoon, schien sich nicht mehr von seiner Seite lösen zu wollen. Merkwürdig.
"Yoongs? Ich bin wieder Zuhause!", klimpernd fielen Namjoons Schlüssel in die kleine Schüssel auf dem Tisch im Flur. Summend zog er noch den Mantel aus, bevor er sich in Richtung Küche bewegte, wo er hoffte Yoongi aufzufinden. "Weißt du, ich habe mir gedacht, wir können uns heute Abend vielleicht Süßigkeiten aus dem Café Sweetheart gleich um die Ecke holen gehen. Was hälst du von der Idee? Oder wir könnten-"
Namjoons Blick richtete sich auf seinen Küchentisch. Jegliche Worte verstummten ihm auf der Zungenspitze. Der kleine Vampir starrte Namjoon aus blutroten Augen an, die Haltung angespannt. In seinen behandschuhten Händen hielt er gerade einen dampfenden Kuchen. Diesen legte er zaghaft auf dem Tisch nieder.
Neben drei anderen Kuchen.
Und zwei Lasagnen.
Und einer riesen Portion Ramen.
Und... War das selbstgemachtes Sushi?!
"O-Oder wir essen hier... Was- Was genau ist das hier alles, Yoongi?", Namjoon behielt immernoch mühsam ein Lächeln auf den Lippen, doch sein Blick war deutlich besorgt als er zu seinem kleinen Blutling sah. Yoongi straffte die Schultern und erwiderte den Blick hitzig wie eh und je. "Ich habe gekocht", murrte der Weißhaarige, verschränkte die Arme vor der Brust, wobei ihm zu lange Ärmel eines Mantels wekchen Namjoon als seinen erkannte über die Hände fielen.
"Das sehe ich", murmelte Namjoon, kratzte sich am Nacken. "Okay... Hast du die Rezepte aus deinem neuen Kochbuch benutzt? Freut mich, dass es dir so gefallen hat! Aber... Wer isst das alles, Yoongi?" Der Brünette schritt langsam näher an den Vampiren, welcher mittlerweile die untere Lippe etwas nach vorne drückte, sodass er niedlich schmollte. Die Augenbrauen verengte er zudem wütend, als sei die Frage komplett idiotisch.
"Du!", keifte Yoongi fast beleidigt und hob einen Zeigefinger, um diesen wütend Namjoon entgegenzustrecken. Namjoon blinzelte einmal. Er sah nach links zu dem gedeckten Tisch. Es stand so viel Essen auf diesem, dass Yoongi es fast nicht geschafft hatte noch Besteck und Teller irgendwo niederzusetzen. Er blinzelte ein weiteres Mal, "... Ich."
"Ja, du. Wer denn sonst, huh?! Bist du etwa auf den Kopf gefallen?!", der Vampir schien sichtlich genervt von der gesamten Situation. Namjoon hatte das blöde Gefühl, dass er irgendetwas falsch machte, doch er hatte nicht die geringste Ahnung was! Warum zur Hölle hatte Yoongi ihm auf einmal ein ganzes Festmahl gekocht? Woher diese plötzliche Wendung? Mochte er es wirklich so unglaublich gerne zu kochen?
"Das ist wirklich unglaublich lieb von dir, Yoongi, und ich werde auch definitiv gleich davon essen", Namjoon setzte zögerlich seine Tasche nieder, "Aber dir ist bewusst, dass du das nicht für mich machen musst, richtig? Ich verlange nicht von dir, dass du mir kochst oder sonstiges. Ich soll dir helfen, nicht umgekehrt, Kleiner."
Oh.
Oh, das war definitiv falsch gewesen.
Yoongis schmale Augen füllten sich noch im selben Augenblick mit heißen, wütenden Tränen. Seine zwei Hände ballte er an seinen Seiten zu Fäusten, das Kinn reckte er noch höher. "I-Ich bin nicht dein verdammtes Sugar Baby! Und ich werde sicherlich nicht in irgendeiner weise in deiner fucking Schuld stehen, du A-Arsch! Das hier ist für die Decken und all den Scheiß, jetzt steh ich nicht länger in deiner Schuld!" Yoongis Stimme war zu laut und wackelnd, fast als würde er sie herauspressen.
Namjoons Augen weiteten sich augenblicklich. In zwei langen Schritten war er bei dem zitternden Vampir angekommen, welcher sich gerade fest auf die untere Lippe biss, um nicht zu schluchzen. "Hey", sachte legte Namjoon eine Hand an die Wange seines Blutlings. Der kleine Vampir schluchzte erstickt auf, zitterte noch etwas heftiger als die langen Finger sanft sein Kinn umgriffen. "Du schuldest mir absolut gar nichts, Kleiner. Ich habe dich freiwillig aufgenommen, um dir zu helfen. Du musst mir dafür nichts zurückgeben!"
Doch Yoongi riss sich weinend aus seinem Griff, torkelte einen Schritt nach hinten, knallte gegen den Tisch. Namjoon streckte einen Arm nach ihm aus, doch harrte in seiner Bewegung, als sich der Weißschopf schniefend über die Augen wischte und in einer fast gebrochenen Stimme flüsterte, "Warum hasst du mich denn sonst? Ich- Was soll ich tun, damit du mich nicht hasst?! Ich kann- Ich kann für dich malen! Oder- Oder willst du etwas anderes zu Essen, viel- vielleicht etwas Süßes?"
Namjoons Gehirn stürtzte ab.
"Dich... Hassen?"
Yoongi atmete zitternd ein, wischte sich eine weitere Träne von seiner Wange, "Ja! Glaubst du ich in blöd?! Warum würdest du mich sonst den ganzen Tag über alleine lassen hier! Ich bin ein verdammter Vampir und anscheinend hat mein scheiß Körper entschieden, dass du mein- mein Beschützer oder was zum Fick auch immer bist und du bist nicht da?! Warum würdest du mich sonst so quälen, huh?!"
Namjoon konnte sich bildlich vorstellen, wie Seokjin ihm einen heftigen Schlag auf die Stirn gab. Wie konnte ihm entgangen sein, dass es Yoongi so schlecht ging? Was für ein scheiß Hüter war er denn bitte, wenn sein Blutlting dachte Namjoon hasse ihn? Rational wusste er, dass er arbeiten musste und deshalb den Tag über weg war, doch Yoongi war gerade nicht rational. Er war mitten in einer Mutation. Yoongi war emotional, überfordert und verwirrt. Auch wenn er noch so sehr versuchte es zu vertuschen, Yoongi brauchte Hilfe. Und Namjoon war nicht da um zu helfen.
"Fucking hell." Yoongis Augen weiteten sich leicht, als er den gemurmelten Fluch Namjoons hörte. Und im nächsten Moment schlangen sich zwei warme Arme um den zitternden Vampir. Schluchzend quietschte der Weißschopf auf, als man ihn ohne weiteres hochhob und auf den Küchenthresen setzte. Sein Körper wurde fest an Namjoons Brust gedrückt, sein Kopf lag auf dessen breiter Schulter. Augenblicklich wurde das Zittern des überforderten Blutlings geringer.
"Yoongi, hör mir bitte gut zu", die dunkle Stimme Namjoon hatte sich noch etwas gesenkt, vibrierte angenehm in Yoongis dröhnendem Kopf. "Ich hasse dich nicht. Ich habe dich noch nie gehasst und werde dich auch nie hassen. Bis jetzt wollte ich dir einfach immer Raum geben und nicht zu aufdringlich sein, doch mir ist bewusst, dass du ein mutierender Blutling bist und ich war bisher ein ganz grausamer Hüter. Es tut mir leid."
Yoongi blieb stumm. An Namjoons Schulter breitete sich ein nasser Fleck aus Tränen aus. Namjoon schlang seine Arme noch etwas fester um die schlaksige Gestalt. "Ich habe dich behandelt wie einen normalen Menschen, obwohl ich selbst weiß, dass du gerade nicht fähig bist alles alleine hinzukriegen." Eine große Hand Namjoons verfing sich in dem weißen Haar Yoongis und fing sanft an durch dieses zu kraulen.
"Und ich bin so stolz auf dich, dass du für mich gekocht hast. Das hast du toll gemacht, Yoongi." Der Vampir bebte in seinen Armen, doch diesmal wirkte es nicht mehr so verspannt und wütend. Langsam sickerte Yoongi in die Umarmung, atmete tief den Geruch Namjoons ein. "Ich hätte keinen besseren Blutling kriegen können, Kleiner. Das Essen riecht himmlisch und ich bin mir sicher es schmeckt noch besser. Ich verlange nicht von dir, dass du für mich kochst, aber ich bin unglaublich glücklich, dass du es trotzdem für mich getan hast, ja?"
Sachte löste sich Namjoon etwas von dem bebenden Jungen in seinen Armen, was dieser mit einem heiseren Jauchzen beantwortete. Lächelnd strich Namjoon ihm einige Tränen vom aufgedunsenen Gesicht, "Danke vielmals, Yoongi. Denke niemals, dass ich dich hassen würde, okay? Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war. Ich werde mich bessern, versprochen." Namjoons Finger strichen kleine Kreise in die überhitzten Wangen des Vampirs. Yoongi blinzelte einmal langsam, bevor er sanft anfing zu schnurren. Glücklich.
Namjoon atmete tief aus, erleichterung erfasste ihn augenblicklich bei dem wunderschönen Geräusch eines zufriedenen Vampirs. "Willst du mit mir Essen, hm? Es ist wirklich viel für eine einzige Person", lächelnd sah Namjoon in das wunderschöne Gesicht vor sich, war sich nicht ganz sicher, wie weit der Vampir ihm noch folgen konnte, oder ob Yoongi bereits komplett wild war. Doch zu seinem Erstaunen nickte der Weißschopf einmal knapp. "Zusammen", lispelte er etwas unkoordiniert, wobei ein zu langer Zahn über seine Lippe schabte.
"Okay. Zusammen. Danke sehr, Kleiner."
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Awwwww, Yoongi und Namjoon sind so soft füreinander, auch wenn Yoongi es nicht oft zugeben will... Hoffentlich hat euch das etwas fluffige Kapitel gefallen, ihr Süßen! Und in den nächsten Kapiteln wird dann auch mal der Plot etwas vorankommen, keine Sorge!
Wenn du eine FanFiction von mir (Melly) haben willst, folge mir auf kofi! https://ko-fi.com/thatpinkbitch
Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1442 Wörter
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