The Scum Of Society

Spinnin - Connor Price, Bens

"Bitte. Renn nicht mehr weg."

37.

Namjoon wischte sich ein weiteres Mal über seine Augen.

Seine zitternden Finger verwischten bloß die nassen Tränen welche schon seit mehreren Minuten - vielleicht sogar Stunden, er war sich nicht mehr sicher - über seine Wangen kullerten. Sobald er sich übers feuchte Gesicht gerieben hatte fanden seine Hände sofort wieder Platz an Yoongis Hüfte, hielten den Jungen so fest an sich gedrückt wie es ihm menschlich möglich war, zerrten den Vampir mit aller Kraft gegen sich. Yoongi kuschelte sein Gesicht noch tiefer in Namjoons Nacken, atmete tief ein.

Die vielen Decken welche Namjoon im Haus ausfündig gemacht hatte lagen schwer aber besänftigend um Yoongis Schultern, ummantelten sowohl den bissigen Blutsauger wie auch den zitternden Mensch vor sich, welcher in einem einfachen Shirt bekleidet durch das Unwetter draußen gestampft war. Yoongi war zwar derjenige, welcher durch solche kalten Temperaturen sterben konnte, aber gesund war es für Namjoon sicherlich auch nicht so draußen rumzulaufen.

Namjoons lange Finger kreisten über Yoongis Hüfte, wärmten ihn und lullten ihn sanft immer wieder in und aus diesem merkwürdigen Schlummer welcher ihn befallen hatte seit er weggelaufen war. Bei dem Gedanken an seine Flucht lief es ihm kühl den Nacken runter. Er war sich sicher gewesen er würde sterben. Doch dann hatte Namjoon ihn gefunden.

Warum auch immer dieser überhaupt nach ihm gesucht hatte.

Yoongi verstand den Mensch einfach nicht. Namjoon hatte mit ihm gemeckert. Hieß das nicht, er wollte den Jungen nie wieder sehen? Warum würde er jetzt um Yoongi weinen, wenn dieser doch sowieso nur eine Last war? Niemals wäre er einfach barfuß durch eisigen Schnee gerannt für jemanden der ihm nichts bedeutete. Doch sich vorzustellen, dass er - der nervtötendste Vampir der ganzen Welt - Namjoon in irgendeinerweise wichtig war war einfach unmöglich. Namjoon war perfekt. Warum würde er sich um jemanden wie Yoongi kümmern? Den Abschaum der Gesellschaft.

Bevor Yoongi erneut in seinen eigenen dunklen Gedanken verloren gehen konnte bewegte sich Namjoon unter ihm. Eine große Hand fand den Weg hoch in Yoongis Haare, wo sich stumpfe Fingernägel an seine Kopfhaut drückten, sanft über diese kratzten. Yoongis Ohre zuckten zufrieden und ein leises Schnurren entkam seinem vibrierenden Brustkorb. Für einen Moment schien es, als hätte Namjoon endlich aufgehört zu weinen. Doch dann erklang das nächste leise Schniefen und Yoongis Kopf wurde erneut fest an die warme Brust des Menschen gedrückt.

"Tu das nie wieder." Namjoon klang etwas heiser und verschnupft. Seine Stimme zitterte leicht. Etwas das Yoongi definitiv nicht von dem sonst so gefassten Brünetten gewohnt war. Der Vampir blieb stumm. Er wusste schlicht nicht was antworten. Eigentlich hatte Yoongi damit gerechnet einfach wegzurennen um Namjoon nicht länger eine Last zu sein - und damit dieser Yoongi nicht zu erst rausschmeißen konnte. Es fühlte sich besser an, wenn es Yoongis Entscheidung war wegzugehen. Doch er hätte niemals damit gerechnet dass Namjoon nicht nur nach ihm suchen käme, sondern um ihn weinen würde. So heftig und allesumschlingend, dass er mit einem bewusstlosen Yoongi in der Dusche zusammengebrochen war. Yoongi war unter kochend heißem Wasser aufgewacht mit Namjoon heulend und schluchzend über sich ausgebreitet, wie seine eigene Decke.

"Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe und warum du so unbedingt weg von mir willst, aber ich verspreche dir ich werde alles tun, dass es dir gut geht. Sag mir nur was ich ändern soll und ich werde es tun. Bitte. Renn nicht mehr weg." Yoongis Schnurren stoppte abrupt. Verwirrt runzelte der kleine Vampir die Stirn. Er war immer noch zu müde um den Kopf zu heben, komplett ausgelaugt von seinem Ausbrech-Versuch, doch er versuchte sein Bestes hochzuschielen zu dem Brünetten.

"Du... Du hast nichts falsch gemacht. Ich habe alles falsch gemacht", lispelte der kleine Vampir etwas undeutlich, "Ich habe dich im Geschäft blamiert. Du willst nicht mehr mit mir gesehen werden. Also wollte ich gehen, um dir nicht länger eine Last zu sein... Woher hätte ich denn wissen sollen, dass du nach mir suchen würdest?"

Die große Hand in Yoongis weißem Haar erstarrte. Die warmen Finger lagen immer noch weich und schützend an Yoongis Kopfhaut, doch er massierte den etwas Älteren nicht mehr. Längere Zeit blieb es still. Nur das Ticken der Uhr und leise Hecheln Bongo Bashs unterbrach die angespannte Stille zwischen den beiden Männern, "Soll das... Ein Scherz sein?"

Namjoons lange Arme schlangen sich noch fester um Yoongi, erdrückten diesen praktisch gegen seine Brust. "Darling, ich würde niemals aufhören nach dir zu suchen. Ja du hast mich wütend gemacht aber das ist doch niemals ein Grund dich einfach rauszuschmeißen! Yoongs, wer dir nicht freiwillig hinterherrennt ist ein Idiot." Yoongi spürte wie wieder Wärme in sein Gesicht kam. Vor allem seine Wangen und seine Nase fühlten sich merkwürdig warm an, als Namjoons Worte praktisch über ihn rieselten wie warmer Tee.

"Du bist vorlaut und frech und hast wenig Manieren, aber du bist auch unglaublich sensibel und witzig und kreativ und und unterhaltsam und so unglaublich niedlich und intelligent- Ich- Ich würde mir es nie verzeihen, dir nicht hinterherzurennen." Yoongi grub sein Gesicht komplett in Namjoons Brust, versuchte alle sieben Decken die auf ihm lagen noch höher zu ziehen. Seine Augen wurden feucht und seine Wangen rot. Ein zitternder Atemstoß entkam dem kleinen Vampir. Er konnte sich ehrlich nicht daran erinnern, wann man ihn zuletzt so gelobt hatte. Oder ob man ihn überhaupt je so gelobt hatte.

Er fühlte sich... wichtig. Irgendwie.

Fast bedeutsam.

"Ich weiß auch, dass du selbst denkst du kämpfst ganz alleine gegen den Rest der Welt, aber das muss nicht immer so sein, Yoongi. Wenn du es zulässt, wenn du mir auch nur das kleinste bisschen Vertrauen gegenüber bringst, kann ich dir helfen. Ich stehe immer auf deiner Seite. Niemals würde ich dich einfach wegschicken, ja? Niemals, Baby. So schnell wirst du mich nicht los." Und Namjoons warmer Mund mit seinen weichen Lippen drückte sich so sanft und doch so fest auf Yoongis Haar, dass diesem die erste Träne über die Wange kullerte. Namjoon war auf seiner Seite. 

Yoongi wollte auch auf Namjoons Seite sein.


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Hellooooo meine allerliebsten Kinder! Hoffentlich hat euch das heute recht kurze Kapitel allen gut gefallen. Es hat mir (Miko) ziemlich spaß gemacht es zu schreiben, auch wenn es hier in England gerade um Mitternacht ist und ich unglaublich müde bin... Man sieht sich beim nächsten Kapitel, ihr Süßen!

Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1072 Wörter


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