The Motto - Tiesto, Ava Max
"Du warst so brav, Liebling."
56.
Yoongi atmete zittrig aus.
Seine Hände hatte er auf seinem Schoß liegen, seine Krallen bohrten sich unsanft in seine dicke Jogginghose. Sein ganzer Körper war angespannt, während er dem leisen Tippen Namjoons zuhörte. Yoongi atmete ein weiteres Mal tief ein, versuchte sein wie wild klopfendes Herz irgendwie zu beruhigen und nicht einfach schreiend in Tränen auszubrechen und sich dem Menschen vor die Füße zu schmeißen um um Vergebnis zu bitten. Nein. Er konnte das hier tun. Er würde seine Strafe durchhalten und seinen Hüter stolz machen.
"Hallo, Maracuja", die tiefe Stimme Namjoons löste eine warme Gänsehaut auf Yoongis gesamten Körper aus und der Vampir konnte das leise Wimmern nicht unterdrücken, welches sich aus seiner Kehle zwängte. Sturr hielt er den Blick nach vorne gerichtet, auf die weiße Wand gegen welche er nun schon seit guten vierzig Minuten starren musste. Seine Knie taten ihm weh vom auf dem Boden sitzen und er spürte ein ekelhaftes Prickeln in seinem Nacken von der Anstrengung den Kopf nicht zu drehen oder woanders hinzusehen. Doch Yoongi bewegte sich nicht.
"Oh, nicht auf meine Tastatur treten, Liebling!", Namjoon klang teils genervt teils amüsiert von der schnurrenden Katze, welche es sich augenscheinlich auf dessen Computer bequem machen wollte. Heiße Eifersucht ließ Yoongi die spitzen Zähne blecken. Warum durfte diese scheiß Katze Namjoon ansehen, von Namjoon gestreichelt werden, von ihm als 'Liebling' bezeichnet werden. Yoongi war Namjoons Liebling. Nicht dieser maunzende Albtraum. Yoongis Kopf zuckte minimal zur Seite. Der Mensch räusperte sich im selben Moment einmal laut hinter dem Vampir. Sofort drehte dieser das Gesicht wieder komplett gerade, hielt den Atem vor Anspannung praktisch an, während ihm sein Herz bis in die straubtrockene Kehle klopfte.
Um ehrlich zu sein, am Anfang hatte Yoongi wirklich nicht gedacht, dass ihm diese Strafe viel ausmachen würde. Als Namjoon ihm erklärt hatte er müsse einfach still im Wohnzimmer sitzen, mit dem Rücken dem Raum gewandt und das Gesicht praktisch gegen die linke Wand neben dem Bücherregal gepresst, hatte der Vampir dies ziemlich onchalant aufgenommen. Er war sogar erleichtert gewesen. Für eine unbestimmte Zeit lang eine Wand anstarren, nicht reden oder sich bewegen dürfen, und zur Strafe am Abend mit Bongo spazieren gehen war definitiv nicht allzu schlimm. Auf jeden Fall hatte es sehr machbar geklungen vor vierzig Minuten.
Doch was Namjoon ihm nicht erzählt hatte, war dass die Strafe auch beinhaltete von dem Hüter komplett ignoriert zu werden. Der Mensch saß auf der Couch, nur einige Meter hinter Yoongi, hatte seinen Laptop aus dem Büro genommen um auf dieser zu arbeiten. Er sah sicherlich geradewegs auf Yoongis unterdrückt bebenden Rücken und dessen zuckende Ohren, welche sich sehentlich in alle Richtungen wandten, wie um Namjoons Stimme doch irgendwie aufzufangen. Doch Namjoon sprach nicht. Oder besser gesagt, nicht mit Yoongi.
Kein 'wie geht es dir, Baby?', oder 'Hast du Durst, Yoon?'. Weder wurde Yoongi gefragt ob ihm nicht kalt sei, noch ob er heute Lust hatte etwas zu Kochen. Namjoon hatte ihn nun schon seit guten vierzig Minuten einfach komplett ignoriert, obwohl er nur einige scheiß Meter hinter Yoongi saß. Und Yoongi war sich ehrlich nicht sicher, wie lange er diese blöde Strafe noch aushalten würde. Er war es wirklich überhsaupt nicht gewöhnt von Namjoon ignoriert zu werden. Sein Hüter erkundigte sich ständig nach seinem Wohlbefinden, ging sicher, dass der Vampir wusste, wie stolz er auf ihn war, oder streichelte ihn, küsste ihn auf die Stirn, kratzte an seinen langen Ohren entlang.
Yoongi entkam ein weiterer wimmernder Laut ohne seine Zustimmung.
Seine Statur sackte noch etwas nach vorne, bis seine Nasenspitze an der Wand entlang glitt. Heiße Tränen glänzten feucht in seinen Augen, doch er weigerte sich zu Weinen wegen dieser blöden Strafe. Im Eck zu sitzen und eine Wand anzustarren war eine Strafe, welche er zu letzt musste machen, als er sieben gewesen war! Und damals hatte er nicht einmal geheult! Allerdings hatte er damals auch noch keinen Kim Namjoon als Hüter gehabt, welcher ihn immer Baby nannte und ihn streichelte und Yoongi mochte - aus was für einem Grund auch immer. Und jetzt wo ihm diese Zuneigung verwährt wurde, welche der Weißschopf erst durch Namjoon überhaupt kennengelernt hatte, war es wie ein kompletter Systemschock.
Alles in ihm schrie ihn an sich einfach umzudrehen, auf die Couch zu springen und sich heulend an den Menschen zu klammern. Doch zeitgleich fühlte er sich merkwürdig gedemütigt und beleidigt. Er war buchstäblich älter als Namjoon. Yoongi war ein verdammter erwachsener Mann mit einem Job. Und jetzt saß er wie ein trotziges Kind vor einer Wand und starrte diese aus riesigen blutroten Augen an, während er darüber fantasierte in Namjoons Schoß zu krabbeln und ihn nie wieder loszulassen. Woher hatte der Mensch bitte gewusst, dass Yoongi diese Strafe so sehr zusetzen würde?
Yoongi hatte anfangs ehrlich gedacht die Strafe sei definitiv sehr einfach gewesen, dafür dass er Namjoons besten Freund angeshcnauzt hatte und ihm nicht erzählt hatte, dass er sich unglaublich sensibel gefühlt hatte. Doch jetzt fing er an zu denken, dass diese Strafe vielleicht sogar zu schlimm dafür war. Es gefiel Yoongi nicht. Ganz und gar nicht. Er wollte, dass Namjoon mit ihm sprach und ihn 'Baby' nannte und ihm dann das Haar streichelte und ihn verdammt nochmal auf die Stirn küsste und großer Gott Yoongi war ja so wütend auf ihn, er könnte Namjoon mit beiden Händen-
"Okay, deine Strafe ist rüber, Baby!"
Yoongi saß in Namjoons Schoß bevor dieser seinen klingelnden Timer ausgeschaltet bekam.
Wackelnd durchatmend vergrub Yoongi seine Nase in Namjoons Kehle, umklammerte diesen mit beiden Armen, nicht bereit ihn je wieder loszulassen. Namjoon kicherte etwas gemein, umschloss den zitternden Vampir jedoch ebenfalls sofort eng. "Hast du mich ganz doll vermisst, Yoon?", zwitscherte der Mensch amüsiert und strich dem Jungen endlich - endlich, endlich, endlich - über das weiße Haar. Schnurrend schmolz Yoongi gegen dessen Oberkörper, blinzelte träge, während sein Herz in seinem Brustkorb auf und ab sprang vor Freude.
"Du warst so brav, Liebling", flüsterte der Mensch mit echtem Stolz in seiner Stimme, drückte seine weichen Lippen gegen Yoongis Haaransatz. Yoongi könnte vor Gefühlen explodieren. Verdammt, er war ja sowas von verliebt in diesen scheiß attraktiven Menschen. Obwohl dieser ihn nun sicherlich fünfzig Minuten lang in einem Eck hatte verkümmern lassen ohne mit ihm zu reden.
"War es nicht zu schlimm?", hakte der Brünette sofort ehrlich interessiert nach, strich mit einer Hand über den immer noch bebenden Rücken Yoongis. Dieser zuckte bloß etwas mit den Schultern, "Pfff. Ich bin kein Baby. Das war total easy." Seine Worte waren etwas schwer zu verstehen, weil er gerade damit beschäftigt war hektisch mit seinen spitzen Zähnen an Namjoons Shirt zu zerkauen, um sich selbst zu beruhigen, doch der Mensch nickte bloß mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
"Gut. Dann kannst du mir ja jetzt auch endlich verraten, warum du überhaupt gegen Regel Nummer Zwei verstoßen hast. Warum hast du mir nicht sofort gegsagt, dass du dich Überempfindlich gefühlt hast, Yoongi?" Namjoons tiefe Stimme war sanft und beruhigend, ließ Yoongis AUgenldier träge werden. Der Vampir hatte wirklich nicht sehr viel geschlafen in der gestrigen Nacht und es war so schön warm und weich in Namjoons Schoß. So sicher. Vor allem, wenn dieser seine langen Arme um Yoongis Hüfte schlang und ihre Brustkörbe aneinander gepresst waren. Yoongi fühlte sich nie so beschützt, wie wenn Namjoon ihn festhielt.
"Keine Ahnung", lallte der Vampir mit flatternden Augenlidern. Jetzt wo der Glücksrausch und sein Adrenalin nachgelassen hatte fühlte er sich wirklich ausgelaugt. Sicherlich hätte Namjoons nicht dagegen, wenn Yoongi kurz auf seinem Schoß ein Nickerchen hielt. Hier, wo es so gut nach Waschmittel und etwas wie frischem Regen roch. Seufzend wurde sein fanatisches Kauen etwas langsamer. "Hatte keine Lust dir zu erzählen, dass es mir scheiße geht", fügte der Weißhaarige schulterzuckend hinzu. Dann legte er seinen Kopf komplett auf Namjoons warmer Schulter nieder und schloss endgültig die Augen. Sofort fand die große Hand des Menschen sein Gesicht, streichelte ihm über eine blasse Wange. "Hm... Keine Lust", murmelte der Brünette nachdenklich.
"Da wird mir schon noch etwas einfallen... Schlaf du ruhig, mein Liebling."
Yoongis leises Schnarchen ertönte bereits, bevor Namjoon ausgesprochen hatte.
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Hey, meine Kinder! Da Melly und ich morgen beide mit unseren Familien weg sind kriegt ihr das neue Kapitel schon einen Tag zu früh, ayyy! Ich hoffe ihr hattet alle einen ganz tollen Start ins Jahr 2023 und wir wünschen euch nur das allerbeste im kommenden Jar, ihr Süßen.
Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1417 Wörter
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