5. Die Kuss-Karte ✨


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In dem Moment, als das Handtuch auf Narutos Zehen landete, weiteten sich Sasukes Augen für den Bruchteil einer Sekunde. Ob es nun die ungenierte Nacktheit war, oder die Überraschung der plötzlichen Zustimmung, konnte man dabei nicht genau sagen.
Aber als der Uchiha zum ersten Schritt ansetzte, dessen Füße ihn langsam in seine Richtung trugen, verlor Naruto die Fähigkeit sich zu bewegen.
Er wurde regungslos, wie am Boden festgeklebt und zu Stein verwandelt.
Alles, was er tun konnte, war, in die verdunkelten Augen zu starren, die von einem schwarzen Schleier der Begierde getrübt waren.
Sie musterten ihn von Kopf bis Fuß und so sorgfältig, dass die Intensität des Blickes ausreichte, um Narutos Blut blitzschnell in seine Mitte schießen zu lassen. Die Gier war spürbar, heiß und gefährlich.
Es war kaum zu ertragen, der einzige Fokus von Sasuke Uchiha zu sein.

Naruto schluckte.
Hatte er die Sache etwa falsch eingeschätzt? Hätte er es lieber lassen sollen?
War das hier ein schrecklicher Fehler?

Kaum waren seine sorgenvollen Gedankengänge beendet, machte Sasuke schon den letzten Schritt. Groß und imposant stand er nun vor ihm.
Er griff nach oben, sein warmer Handrücken lief über die nackte Haut von Narutos Oberarm, hinunter bis zu seinem Handgelenk.
Es war eine sehr zarte, eher unerwartete Berührung, aber Naruto hatte keine Zeit darüber nachzudenken.

„Wenn du ja sagst, gibt es kein zurück mehr."

„Das weiß ich."

„Tust du das?", Sasuke hielt inne und starrte tief in Narutos Seele. Dieser blinzelte ein paar mal, um die Spannung zu brechen „Du hast gelesen, was ich zu geben habe. Ist es wirklich das, was du willst?"

Verärgert atmete Naruto aus.
Sein Temperament brach an die Oberfläche. Zögerte Sasuke etwa, oder war er bewusst so stumpf?
„Willst du mir jetzt vorwerfen, dass ich meine eigene Meinung nicht kenne? Das ich unsicher bin und nicht weiß, was ich will? Ich bin erwachsen. Ich habe das Formular genauso sicher ausgefüllt wie du. Ich würde nichts anfordern, wobei ich mir nicht sicher bin."

Für einen kurzen, seltenen Moment, sah Sasuke tatsächlich unsicher aus. Ein ungewöhnlicher Ausdruck, für jemanden, der immer selbstbewusst und schrecklich eingebildet war.
„Ich habe dich einfach nie als jemanden gesehen, der...", er stoppte, schüttelte den Kopf und beendete schließlich den Satz mit: „Egal. Wenn du dir sicher bist, dann machen wir das."

Naruto nickte erneut, wohl wissend, dass ihm seine Stimme im Stich lassen würde, wenn er versuchen sollte zu sprechen. Kurz darauf packte Sasuke ihn an den Oberarmen, lehnte sich nach vorn und brachte ihre Lippen näher zusammen. Instinktiv schwankte Naruto zurück, bevor sie sich berühren konnten.

„Aber kein Küssen...", sagte er schnell.
Ihre Blicke trafen sich.

Eine Sekunde hatte es den Anschein, als wäre Sasuke verärgert über die aufgestellte Bedingung. Naruto war fast bereit dazu nachzugeben, weil er nicht erwartet hatte, dass dieser Vorbehalt einfach so aus seinen Mund fallen würde.
Es war wie ein Reflex, mit dem sich sein Herz schützen wollte.

Dann aber zuckte der schwarzhaarige mit den Schultern, kippte den Kopf zur Seite und drückte seine Lippen stattdessen auf den zarten Pulspunk von Narutos Hals. Sie waren weich, weicher, als Naruto es jemals erwartet hätte und dauerte nicht lange, bis er sich unter der seltsam sanften, aber wohltuenden Liebkosung deutlich entspannte und seine Lider schwach wurden.
Als Sasuke dann anfing an seinem Hals zu saugen—einmal, zweimal, verstärkte er den Griff an Narutos Oberarmen, der nicht verhindern konnte, wie ein kleines Stöhnen aus seinem Mund schlüpfte.

Obwohl er Bedenken hatte, dass es Sasuke war, mit dem er zusammen war, hatte er keine Probleme damit, sich auf die Sache einzulassen.
Naruto war schon immer gut darin, Sex und Gefühle zu trennen, weshalb er auch schnell die Kuss-Karte vom Tisch kehrte - die er einzig und allein für Menschen reservierte, die er wirklich mochte. Was bei seinem aktuellen Partner definitiv nicht der Fall war.

„Du schmeckst gut", summte Sasuke zufrieden gegen die warme Haut, während sich seine Finger über Narutos Arme bewegten, dessen Blut wie wild durch seine Adern rauschte.
Sein Körper kribbelte, überall dort, wo die großen Hände des anderen bedächtig auf und ab liefen. Die Blondine ließ den Kopf nach hinten fallen, legte seinen Hals mehr frei und gab Sasuke so mehr Platz, ihn zu verwöhnen.

„Sieh dich nur an. So bedürftig. Gibst dich mir völlig widerstandslos hin. Was würden nur die im Büro dazu sagen?"

Naruto wollte erst erwidern, dass Sasuke es lassen sollte, von der Arbeit zu sprechen. Aber dann bemerkte er ein seltsames Gefühl in seinem Bauch, das gefüllt war mit Aufregung und Lust, also entschied er sich dazu, mitzuspielen.
„Das spielt keine Rolle", antwortete er kratzig „Sie werden nie die Chance bekommen, mich so zu ficken, wie du es tun wirst."

Sasuke zog einen scharfen Atemzug ein, den Naruto verpasst hätte, wenn die Lippen des anderen nicht direkt an seinem Hals gewesen wären. Kurz darauf wich der schwarzhaarige zurück, um ihn bestimmend anzusehen.
„Ich will dich im Bett, jetzt, auf Knien, mit dem Kopf nach unten. Ich werde gleich bei dir sein."

„Und was ist, wenn ich nein sage?", grinste Naruto frech und spiegelte damit so gar nicht das wider, was er in seinem Profil angegeben hatte, aber gerade konnte er nicht anders.
Sicher, ihm war bewusst, dass er am Ende nachgeben und tun wird, was Sasuke von ihm verlangt, doch etwas aufregend hitziges flammte in ihm auf, das tief in seinem Inneren schlummerte und es brachte ihn dazu, sich auf spielerische Art und Weise widersetzen zu wollen, mit der Hoffnung, Sasuke damit rasend zu machen.

„Dann nehme ich dich gleich hier."

Naruto starrte zurück, ohne zu blinzeln wimmerte er: „Klingt gut."

Ein tiefes Knurren brach aus Sasukes Kehle. Dabei konnte Naruto nicht sagen, ob es aus Wut oder Verlangen geschah, aber er grinste heimlich in sich hinein, als der schwarzhaarige ihn ruckartig umdrehte, ihn gegen die Wand drückte und ihm heiß in den Nacken atmete.

„Du bist so ungehorsam", zischte er, bevor er Narutos Ohrläppchen zwischen seine Lippen nahm und hineinbiss. Die Blondine schrie auf, aber nicht wegen des Schmerzes, sondern weil zur gleichen Zeit ein Arm um ihn geschlungen und ihm dreist zwischen die Beine gegriffen wurde.

„Ich mag eben keine arroganten Arschlöcher mit Überlegenheitskomplex", schnauzte Naruto mit angespannten Kiefer zurück.

„Das ist nicht das, was in deinem Profil stand", antwortete Sasuke und gab ihm ein paar trockene, raue Schläge, die ihn reizten. Naruto schluckte ein Stöhnen hinunter.
Er wollte den Uchiha nicht so einfach gewinnen lassen. Obwohl dieser es bereits getan hatte.

Sasuke stieß ihn nach vorn, bis seine Wange bündig mit der Wand war. Die Kleidung des anderen kratzte seine nackte Haut und für einen Moment war er verwirrt darüber, weil er vergessen hatte, dass Sasuke noch angezogen war.

„Wirst du gut für mich sein, Prinzessin?", fragte er dann, seine Stimme dunkel und kalt wie Eis, trotzdem brachte es Naruto zum kochen. 
Er schauderte, denn er wollte - nein, er musste gut für ihn sein, aber... „Nenn mich noch einmal Prinzessin und ich gehe."

Sasuke lachte, doch es war nicht mit Freude gehüllt. Es war gemein, voll mit dem Wissen, dass Naruto bluffte.
Und ja, das tat er, aber scheiße, er fühlte sich schon so schwach und es war Sasuke Uchiha, mit der er zusammen war, da musste er wenigstens ein bisschen für seinen Stolz kämpfen.
Außerdem mochte er es, zurück zu beißen, das konnte er nicht leugnen. Sasuke vor Wut Knurren zu hören tat etwas mit ihm.
Es war erregend und aufregend.

Sasuke stieß mit dem Becken nach vorn, gegen seinen nackten Hintern, und Naruto schloss die Augen mit einem winzigen Fluchen, über die Größe der harten Tatsache an seinem ungeschützten Arsch. Selbst durch Bekleidung konnte er deuten, dass etwas recht umfangreiches auf ihn wartete.
„Willst du das hier?"

Naruto tat sein bestes, sich zurückzuhalten, um nichts freches zu sagen und nur mit einem atemlosen „Ja", zu antworten, denn - bei allem, was ihm heilig war, er wollte von diesem Teil sowas von auseinander gefaltet werden.

„Gut. Denn du bekommst es nicht."

„Was?!", klagte die Blondine entsetzt und versuchte sich zu befreien, verärgert und am Boden zerstört, dass mit ihm gespielt wurde.

„Aufhören", befahl Sasuke und Naruto stoppte instinktiv alle Bewegungen.
„Keine Sorge. Ich werde dich ficken. Versprochen. Bis du wund und am Zittern bist - aber jetzt. Jetzt möchte ich, dass du schön lieb zu mir bist und tust, was ich sage. Verstanden?"
Um seinen Worten mehr Autorität zu verleihen, drückte er seine Finger um Narutos Länge, der daraufhin die Luft in seinen Lungen festhielt.

„Fick dich", presste er heraus.

Das dunkle Kichern kam unerwartet, genauso wie die folgenden Worte: „Ficken? Mich? Wir werden sehen. Du hast einen hübschen Schwanz, vielleicht lasse ich dich damit spielen."

Narutos Beine gaben nach, aber Sasuke hielt ihn aufrecht. Die Blondine spürte dabei kaum, wie sich der andere Arm des Uchihas um seine Taille legte. Würde Sasuke ihn lassen? War er etwa daran interessiert? Zugegeben, Naruto hatte definitiv eine Vorliebe als Bottom zu agieren, aber er war immer bereit dafür zu wechseln, wenn die Situation richtig schien. Und verdammt, einen älteren, großen und dazu noch so wunderschönen Mann zu - heilige Scheiße.
Naruto wäre fast ohnmächtig geworden.

„Interessant", bemerkte Sasuke und entschied sich dazu Naruto umzudrehen, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte.

Naruto wurde aufs Neue erschüttert, als er in das tiefe schwarz blickte und ihm die Erinnerung, daran, dass es sein Kollege und Erzfeind am Arbeitsplatz war, der immer mit hoher Nase auf ihn herabschaute, ins Gesicht geschlagen wurde.
Er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er nicht auf die Knie fallen und benutzt werden wollte. Aber Naruto war zu stur, um es zuzugeben. Nicht vor Sasuke.
Also biss er wieder zurück.

„Alles, was ich bisher erlebt habe, war viel Gerede und wenig Aktion."

Sasukes Augen verengten sich beinahe beängstigend. Naruto zitterte. Ok, er gab zu, dass Sasuke Uchiha sein Typ war, absolut und völlig unumstritten. Er war das, was er wollte. Nur leider konnte man die Persönlichkeit nicht umtauschen.

Der Uchiha war sich Narutos Kenntnis natürlich nicht bewusst. Er leckte über seine eigene Handfläche. Seine Augen starrten immer noch in die des kleineren Mannes, während er mit den Fingern wieder nach unten wanderte.
Naruto hielt den Atem an. Zu wissen, was als Nächstes passieren wird, verringerte die Intensität nicht.
Sasuke packte seinen Schwanz erneut, diesmal begann er aber damit, ihm nun ernsthaft einen runter zu holen. Dabei lehnte er sich nach vorn, seine Wange ruhte auf der, der Blondine und seine Lippen streiften sein Ohr.
Die Hand unerbittlich zwischen ihnen und es wurde kaum Raum geboten.
Sasukes brachte sein Knie an den Innerem Oberschenkel des anderen, drückte es nach außen und Naruto stockte, als sich seine Haltung veränderte.

Von dem Moment an, als Sasuke das erste Wort verlassen hatte, wusste er, dass er in Schwierigkeiten war.

„Du bist kurz davor zu kommen, nicht wahr? Du wirst es nicht halten können", sprach Sasuke, so nah an seinem Ohr, dass Naruto spüren konnte, wie sich die Lippen bewegten.
„Ich bin einfach so gut."

„Als ob", atmete Naruto aus, der aber tatsächlich bereits das verräterische Kribbeln in seinen Leisten spürte. Er wandte sich, drängte sich zurück, um die drohende Empfindung abzuschlagen.
„Das ist das, was du denkst."

Sasukes leises Lachen vibrierte gegen seinen Körper, wanderte über seine Brust und seinen Bauch. Die anfänglich trockene Reibung, lockerte sich, als sich sein Lusttropfen bildete und über Sasukes Handfläche schmierte. Es erleichtertere die Arbeit, doch machte es das Ganze gleich viel intensiver. Naruto biss sich auf die Zunge und versuchte sich zu konzentrieren, dem zu entkommen. Unmöglich könnte er Sasuke diese Genugtuung zuwerfen. Das wäre ein gefundenes Fressen.

„Verkauf mich nicht für dumm, ich kann es spüren. Komm für mich."

„N...n...nein...", quetschte Naruto hervor, kurz bevor er an dem Punkt kam, nachdem es kein zurück mehr gab. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Er wollte nicht kommen.

„Was für eine fehlgeleitete Sturheit."

„Und du bist ein Arschloch."

„Ja, das bin ich. Und magst du es."

Naruto kam zwischen ihnen, mit einem leisen Schrei der Verlegenheit. Er konnte es nicht aufhalten und er war frustriert darüber, wie schwach er wirkte.
„Genau wie ich es mir dachte", sagte Sasuke, nachdem er zurückgetreten war.
Naruto sackte die Wand hinab. Seine Beine waren zu schwach zum stehen.

Die patzige Erwiderung, die er geben wollte, starb augenblicklich auf seiner Zunge, als er sah, wie der schwarzhaarige seine Hand hob und sich einmal quer über die Handfläche leckte, während er höllischen Blickkontakt hielt.
Es saugte Naruto die Luft aus den Lungen.

„Nicht schlecht", murmelte Sasuke mit einem Schulterzucken und ging weg.

„Nicht schlecht?", spuckte Naruto fassungslos „Nicht schlecht?!", wiederholte er lauter
„Gott, ich hasse dich!"

Damit stand er auf, huschte zurück ins Badezimmer, um sich nochmal zu duschen und schlug wutentbrannt die Tür hinter sich zu. Eigentlich hatte er auf einen Waffenstillstand gehofft, aber es schien als hätte Sasuke andere Pläne.

———
2128 Worte

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