Inakzeptabel
Für Felicia Banneman waren Dialoge zu Klienten- hierbei war es gleich, ob diese Klienten Neukunden oder gewachsene Stammklienten darstellten- immer von besonderer Bedeutung für ihre Tätigkeit. So war es möglich, sich auf Augenhöhe auszutauschen und in aller Offenheit auch kritische Themen anzusprechen.
Wie die Spitzenanwältin allerdings an diesem Tag mit Frank Sutton umgehen sollte, war ihr sowohl aus privaten Ambitionen als auch den beruflich gestellten Aufgaben noch schleierhaft.
Felicia hatte sich wirklich gute Hoffnungen gemacht, eine private Beziehung mit Frank Sutton eingehen zu können. Frank Sutton war ein sehr angenehmer Mensch, der in ihr selbst nicht nur die Konflikt- Rechtsanwältin gesehen hatte, die Firmeninteressen durchdrücken konnte. Frank Sutton hatte an irgendeinen Punkt einen Zugang zu ihr gefunden, den Felicia Banneman aus Gründen der eigenen Karriereplanungen sehr lang selbst unterdrücken konnte. Sutton hatte die Barriere durchbrochen, die Felicia Banneman aufgebaut hatte, um dienstliche und private Intentionen nicht zu vermischen. Frank Sutton hatte die Frau gesehen, die hinter all den anwaltlichen Restriktionen vorhanden war. Und für Felicia selbst fast unbegreiflich- sie hatte der Stimme der Frau in sich erlaubt zu sprechen und selbst die Initiative ergriffen, die auch privaten Umgang mit Frank Sutton wollte.
Doch nun?
Wie lagen nun die Dinge?
Frank Sutton hatte durch das Koma auch wohl jede Erinnerung an die gemeinsamen Gespräche und die privaten Ausflüge und Stunden wohl augenscheinlich vergessen oder verdrängt.
Und dabei hatte Felicia wirklich große Sorgen um seine Gesundheit und Genesung innerlich erlebt, sogar viele Tränen vergossen.
War denn da wirklich nichts mehr davon vorhanden?
Mit dem Auftrag in der Tasche, Frank Sutton zu einer Vertragsunterzeichnung und Wiederaufnahme seiner Projektbearbeitung zu bringen, wurde ausgerechnet nun Sie losgesandt. Wie unvorhersehbar, undankbar und ungerecht das Leben den Menschen manchmal mitspielt.
Doch es sollte wohl so sein.
Felicia Banneman wollte sich dieser Aufgabe dennoch stellen- sie musste es ja auch. Berufliche Aufgabe ist nun einmal das, was vor ihr lag. Privates hatte sie hierbei somit zu verdrängen.
Mit einem Anruf war sie nur bedingt erfolgreich, um sich anzukündigen. Sie konnte nur auf Franks Mailbox aufsprechen, dass die Anwältin der Firma S&B Coin Dreamer sich mit Frank Sutton einmal zusammensetzen müsse, um „notwendige Firmendinge" zu erörtern.
Als Frank Sutton dann gestern zurückgerufen hatte, wirkte Franks Stimme vertraut und zugleich völlig fremd. Frank räumte in dem kurzen Gespräch ein, mit ihr sprechen zu wollen, allerdings bat er sofort gleich am Telefon um Verständnis für sich und seine „Besondere Situation". So könne er selbst nicht Auto fahren, da ihm die Ärzte davon noch abraten. Einem Gespräch in Chatham sei er jedoch offen, weshalb die Anwältin Felicia Banneman das Restaurant „Harbour Crest" in Chatham für ein Abendessen und die Unterredung vorschlug.
Und nun saßen sie hier, allerdings zu Viert.
Frank Sutton hatte die zwei Tische reservieren lassen.
Felicia Banneman war als Erste erschienen. Sie hatte sich schon an einem der zwei nebeneinander bestellten Tische hingesetzt.
Frank Sutton war in Begleitung einer unbekannten jungen Frau und mit seinem Haushälter, Herrn Singh, erschienen. Herr Singh hatte den 'Platzanweiser' gegeben und Frank Sutton zu Felicia's Tisch gebracht. Dann nahmen Herr Singh und die junge Frau am Nachbartisch Platz.
Frank Sutton sah man an, dass er in seinen Gedanken danach suchte, wohin er Felicia Banneman gedanklich zuzuordnen hatte.
„Hallo Frank. Schön, dass Du erschienen bist."
„Aber das versteht sich doch von selbst. Auch wenn mir mein Gehirn noch Vieles versagt- wenn es um Firmendinge geht, sollte ich mich doch einmal aus meinem kleinen und heilen Kokon heraus bewegen. Da stehen ja auch Arbeitsplätze dahinter und viele Familien brauchen eine planbare Information. Und soweit ich da irgendetwas Brauchbares von mir geben kann, sollte ich mich nicht verschließen, oder?" Frank gab sich augenscheinlich offen.
„Also? Wie geht es Dir?", fragte Felicia nach.
Frank atmete tief durch.
„Wo soll ich da anfangen. Im Grunde genommen geht es mir körperlich gut. Ich erhalte ein Aufbautraining seit dem Erwachen. Und das schlägt wirklich gut an. Aber ich spüre immer wieder meine Grenzen. In meiner Erinnerung sind so viele dunkle Stellen vorhanden... . Da stolpere ich immer wieder hinein- in diese dunklen Fallgruben. Und es bleibt einfach nur die Hoffnung, dass irgendwann einmal durch irgendwelche Erlebnisse gewisse Sickereffekte eintreten, die Licht ins Dunkel bringen."
„Ja. Das habe ich schon im Krankenhaus bemerkt. Ich fand es auch sehr schade, dass Du dies alles durchleben musst."
„Also Felicia- ich darf doch Felicia sagen und beim Du bleiben? Ich habe also Dinge für die Firma zu erledigen? Dann lass uns erst einmal bestellen. Dann lässt es sich sicherlich besser reden."
„Nein Frank- Du darfst Felicia sagen. Dazu kennen wir uns wirklich lange und auch gut genug."
Als man dies gerade geklärt hatte, erschien auch schon ein Kellner, der sich die Getränke und Gerichte auf einer kleinen Datenbank notierte. Schon entschwand er zum Nebentisch, an welchem ebenfalls bestellt wurde.
„Ich zahle selbstverständlich. Meine Benimm- Regeln habe ich noch im Datenspeicher- hier oben." Frank zeigte auf seinen Kopf. „Herr Singh scheinst Du ja auch zu kennen. Die gesundheitliche Betreuung und Überwachung hat Melina zu gewährleisten- nur für den Fall, der hoffentlich nicht eintritt. Melina ist Krankenschwester." Damit hatte Frank Sutton auch gleich seine Begleitungen vorgestellt.
Dass die junge Frau eine zugewiesene Krankenschwester darstellte und 'nur' ein Auge auf Franks Gesundheitszustand haben sollte, beruhigte Felicia Banneman. So war sie zumindest aus der Schublade heraus, die Felicia zuerst vermutet hatte.
Bis das Essen zum Tisch gebracht wurde, unterhielt man sich über unwesentliche Themen. Zumeist erklärte Frank Sutton, was sich alles seit dem Koma ereignet hatte. Er sprach auch den Besuch von Lydia Bellamy bei ihm zu Hause an und dass sich Beide sehr besorgt über das unerklärliche Verschwinden von Peter Bellamy zeigten. Auch gab es kaum Besucher bei Frank- und auch die Firma und geschäftliche Dinge halte Frank sich aktuell noch bewusst auf Distanz zu seinem Leben, um eine Genesung nicht zu gefährden.
Felicia indessen erklärte, dass sie es sich nicht vorstellen könnte, ihr eigenes Leben durch ein Koma ausgelöscht zu sehen. Sie zeigte Mitgefühl für Franks Situation- zumindest sei nachvollziehbar, dass er sich sehr zurückgezogen habe.
Als Felicia ihr Fischgericht und den Salat dazu hatte und Frank sich seinem durchgebratenen Steak widmete, da wollte Felicia Banneman jedoch die Situation nutzen, um die Katze aus dem Sack zu lassen. Irgendwann musste Sie ja auch auf den Punkt kommen und aus der angenehmen Deckung der Situation heraus den Durchbruch in die Gedankenwelt von Frank Sutton wagen.
„Frank? Bevor ich die Firmen- Obliegenheiten anspreche- kannst Du dich noch an unseren schönen gemeinsamen Abend im Hyde Park erinnern- die Dinge, welche wir dort zu einander gesagt haben?"
Felicia Banneman wollte zumindest den Versuch unternehmen, endlich zu erfahren, ob Da noch etwas Privates an Erinnerung war.
„Felicia, ich glaube, dass ich mit Dir im Hyde Park in London sicherlich eine angenehme Erinnerung teile, aber- und ich hoffe, ich verletze Dich damit nicht- aber ich habe wirklich keine konkreten Dinge vor Augen. Das schmerzt mich selbst sehr- so ist es nun einmal. Das Koma hat mir Vieles genommen."
„Dann wohl auch sehr viel Gemeinsames. Das ist wirklich schade.", gestand Felicia Banneman mit einem ehrlichen Seufzer ein.
„Ja, ich denke- vielmehr, ich befürchte, dass es so ist."
Frank bemerkte die Irritation bei der Anwältin. Er untermauerte daher seine nächste Rückfrage mit einer Geste seiner Finger, die hin und her zeigte zwischen ihm selbst und Felicia.
„War da etwas? Ich meine, zwischen Dir und mir?"
Frank Suttons Unsicherheit war leider nicht gespielt. Dies erkannte Felicia Banneman leider auch. Und daher entschied Felicia Banneman, die Beantwortung vorerst offen zu lassen. Damit bot sich Frank die Chance, vielleicht doch noch Erinnerungen an das 'Gemeinsame' wieder zu erlangen. Da gab Hoffnung.
„Gib mir- und vor allem: gib Dir die Chance, dich daran zu erinnern. Wir wollen es für heute einfach mal in die Schublade für Offene Sachen legen, okay?"
„Okay."
Das auch am Nebentisch Melina Hargraves den Dialog verfolgt hatte und sich ihre Gedanken darüber machte, sollte sich später herausstellen. Für den Moment jedoch, war sie passiv- also Luft für Felicia, die Melinas Interesse am Dialog nicht wahrnahm.
Felicia sprach nun das an, was sie beruflich musste.
„Frank? In der Firma fragen sich die Leute, wie es weitergehen wird. Du hast vielleicht ja die Pressemitteilungen gelesen, die kürzlich umhergeisterten? Nun scheint es bei S&B derzeit so, dass sich Benjamin Brown dazu berufen fühlt, das S&B- Ruder fest an sich reißen zu wollen."
„Ben? Wirklich?"
„Ja. Und ich lasse diesen Fakt einfach mal im Raum stehen. Als Anwältin Eurer Firma muss ich dies so händeln. Und Ben fordert, anders kann man es nicht nennen, dass er von Peter – spricht Lydia Bellamy- und von Dir die komplette Vollmacht übertragen bekommt, was bedeuten wird, dass er Geschäftsführer damit wird. Die S&B Coin Dreamer Gesellschaft würde Euch- Lydia und Dich- anbei großzügig abfinden, allerdings hättet ihr danach keinerlei Entscheidungsbefugnisse mehr in der Firma. Diese würde mit dem Überschreiben der Geschäftsanteile an S&B zurückfallen, wobei die Anteilsverwaltung und Leitung der Firma an Benjamin Brown fallen würde."
„Das ist aber knallhart auf den Punkt gebracht."
„Ja. Ist es. So ist Benjamin nun mal- Du kennst ihn ja. Abgesehen davon wäre da aber noch etwas."
Frank versuchte- neben seinem Steak- schon den ersten Brocken herunter zu würgen, der es in sich hatte.
„Noch etwas? Heraus damit. Schlimmer als die Anteilsübergabe an Ben kann es nicht mehr werden."
„Benjamin frag sich, ab wann Du Dich wieder an die Arbeit machen könntest. Konkret besteht er auf der Übergabe deines letzten Projektes- was immer er darunter versteht. Er hat es nicht konkreter gemacht. Hast Du Dich denn mal wieder mit deiner Software beschäftigt seither?", fragte Felicia Banneman nicht ohne Grund nach.
„Nur ein Mal- und auch eher durch einen Zufall. Aber ich kann es wohl noch. Meine Synapsen scheinen sich in vielen Handlings mit der Arbeit und der Software noch fast spielerisch zu erinnern."
„Das ist gut, Frank. Erinnern und wiederkehrendes Auseinandersetzen mit Szenarien hilft Dir vielleicht, Bewusstseinslücken zu schließen. Zumindest jedoch, Neuanfänge für die Bewältigung von Problemstellungen zu schaffen. Aber die Frage, die Benjamin Brown bewegt ist, schaffst Du es, dein Projekt noch irgendwie bis Jahresende fertig für die Vermarktung an S&B zu übergeben."
Frank Sutton legte sein Besteck an.
Er legte seine Hände ineinander und rieb die Hände, während er gedankenversunken Löcher in die Luft starrte und vollkommen weit weg schien.
Frank kalkulierte wohl- zumindest wirkte es so auf Felicia Banneman.
„Ich denke, das wäre arg knapp. Ich habe auch keine rechte Erinnerung mehr daran, wo ich zuletzt stand und wie es dann weitergehen müsste. Also nur einfach mal in Benjamins Sprache gesprochen: Mit dem Weihnachtsgeschäft wird es dieses Jahr wohl nichts, falls es ihm darum geht."
„Okay. Das ist zumindest erst einmal eine Aussage, mit der Ben leben muss. Du würdest Dich also dann wieder dem 'Projekt' zuwenden? Kann ich das Benjamin so sagen? Vielleicht geht es ihm ja nur darum, dass Du weitermachst?" Felicia Banneman wartete augenscheinlich auf eine Antwort.
„Naja, ich kann es versuchen. Vielleicht lösen sich ja Blockaden. Aber er soll nicht zu sehr drängeln oder nachhaken. Bislang habe ich immer etwas geliefert, was er zu Geld machen konnte.", räumte Frank Sutton ein.
Felicia Banneman schien erleichtert und entspannter. Sie konnte nun wenigstens etwas mitnehmen- die Information, dass der visionäre Chefentwickler sich wieder an die Arbeit begeben würde.
„Und die andere Sache? Meine Kanzlei hat dafür bereits die Verträge aufgesetzt. Ich habe die Verträge hier. Am besten, Du liest sie Dir einfach erstmal durch. Dann kannst Du es wirken lassen und dich späterhin noch entscheiden."
Felicia Banneman schob eine schön gebundene Mappe ihrer Kanzlei über den Tisch zu Frank Sutton herüber.
Was Felicia jedoch in diesem Moment nicht ahnen konnte, war der Umstand, dass Frank Sutton für sich bereits entschieden hatte. Er wollte die Anteile nicht abgeben oder überschreiben. Frank sah den Coin Dreamer mit all seinen Facetten als sein eigenes Herzblut an, sein Lebenswerk und Vermächtnis an die Welt der Gamer dort draußen. Und dieses Vermächtnis würde er nicht aus der Hand geben.
Und selbst wenn sich Felicia Banneman und er selbst einmal nähergestanden haben sollten- in dieser Situation kalter anwaltlicher Berechnung und Aktion, hatte Felicia Banneman jedwede persönliche Hoffnung auf eine Rückkehr alter Sympathien auf Frank Suttons Sicht verloren.
„Okay. Ich sehe es mir an.", log Frank Sutton.
„Sehr schön.", freute sich die Anwältin.
Felicia Banneman wollte gerade einen Schoppen Wein nachbestellen- jetzt, da sie sich wegen der beruflichen Aspekte des Treffens ein „erledigt" im Geiste vermerkte. Nun durfte es auch wieder gemütlicher werden.
Doch Frank Sutton beendete seinerseits den gemeinsamen Abend vorzeitig.
„Felicia? Bitte sieh es mir nach, wenn ich jetzt gern zurück in mein Haus möchte. Das hat mich doch ganz schön heftig in Anspruch genommen- all die vielen geschäftlichen Dinge. Ich möchte dann doch jetzt nach Hause. Aber versprochen, soweit ich es weiß, wie meine Entscheidungen dazu ausfallen, werde ich Dich anrufen. Okay?"
Frank Sutton stand an ihrem Zweiertisch auf. Er legte mehrere Geldscheine auf den Tisch und signalisierte dem Wirt, der sofort einen Kellner entsandte.
„Tut mir sehr leid. Ich muss jetzt wirklich nach Hause."
Okay? Dann mach das. Werde bitte bald wieder gesund. Und wenn etwas sein sollte, Du hast ja meine Nummer, ja?"
„Ja. Dann wünsche ich Dir einen angenehmen Rückweg nach London."
Felicia nickte. Also dann wohl kein Schoppen Wein mehr. Sie nahm ihr Handy und schrieb dem Fahrer der Kanzlei, dass die abgeholt werden könnte.
Frank setzte sich kurz an den Nachbartisch zu Melina und Herrn Singh.
„Wir könnten dann. Seid ihr fertig soweit?"
Herr Singh war fast soweit. Seine Fischspezialität war verspeist, der Kaffee fast ausgetrunken. Melina ließ die restlichen Nuggets einfach auf dem Teller. Die Portion war überaus reichlich. Da sowohl Frank Sutton, als auch Herr Singh nun sie anblickten, war wohl Melina die Komponente, die den Startschuss zu geben hatte.
„Ja. Von mir aus? Wir könnten los. Ist Alles okay?"
Frank zeigte mit der flachen Hand eine Kipp- Bewegung. Das machte auch deutlich, dass er jetzt wohl nicht offen reden wollte und sich das für später aufzusparen gedachte. Dennoch nickte er, um zumindest Bedenken der Krankenschwester zu zerstreuen.
Melina verstand diese wortlosen Gesten.
Deutlich hörbar- auch für Felicia Banneman am Nachbartisch- sprach Melina dann. „Gut Herr Sutton. Dann bringen wir sie nach Hause. Dann wäre auch Zeit für ihre Medikamente."
Die Drei, wie sie vorab erschienen waren, traten nun den Rückzug aus dem Restaurant „Harbour Crest" an. Frank Sutton zeigte sich nochmals großzügig mit dem Trinkgeld für den Kellner der beiden Tische.
Felicia blieb noch sitzen. Sie sah aus dem Fenster hinaus in die frühe Nacht und die Bewegungen am Chatham- Hafen. Felicia Banneman war mit dem Verlauf sehr zufrieden: Privates hatte sie hinterfragt, was ihr auf der Seele brannte- und auch die Arbeitsaufträge konnten de facto abgehakt werden.
Auf dem Parkplatz nahm Frank Sutton auf dem Beifahrersitz Platz. Herr Singh setzte sich ans Steuer. Als Melina hinter Frank Sutton sitzend die Tür verschlossen hatte, da gab Frank Sutton ungefragt ein Statement ab: „Felicia Banneman steht augenscheinlich wohl nicht in unserem Lager. Sie hat unverhohlen die Verträge vorgelegt, wonach ich meine Firma an unseren Firmen- Observer Benjamin Brown abtreten soll. Natürlich gegen einen ordentlichen Obolus, aber wenn sie auf meiner Seite wäre, so hätte sie sie sich geschämt, mir dieses Angebot zu machen. Ich schätze, Benjamin Brown ja, aber Benjamin hat auch einen knallharten Sinn für das Geschäft. Was Peter und mich angeht, hätte niemand so einen Vertrag unterzeichnet. Ben sollte das eigentlich wissen. Da frage ich mich schon, warum er nicht mal mit mir spricht und einfach gleich die Anwälte losschickt."
Melina fragte von der Rückbank neugierig etwas Anderes: „Sag mal Frank? Hattet Ihr mal etwas miteinander am Laufen? Die Anwältin und Du?"
Herr Singh verdrehte nur die Augen. Dann nickte er kurz Melina auf ihrer Rückbank zu und startete den Range Rover, der seine 510 Pferdestärken kurz aber deutlich hören ließ.
Auch Frank nickte vorsichtig, aber das Nicken ging in ein fragwürdiges Kopfschütteln über. „Kann durchaus sein. Aber auch das ist spätestens mit dem heutigen Tag vorbei."
„Okay.", kam es zaghaft von der Rückbank.
„Melina?", fragte Frank. „Danke, dass Du noch mitgekommen bist. Die kleine Scharade hat dann auch so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wenn nichts dagegenspricht, dann setzen wir Dich gleich bei dir zu Hause ab?"
„Ja Frank. Das können wir so machen."
Laut röhrend fuhr der Rover vom Parkplatz des Restaurants.
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