Zuweilen hatte Melina Hargraves das innere Gefühl, dass Frank Sutton von seiner geistigen Kompetenz und seinem kognitiven Vermögen sehr viel zurückerlangt hatte.

Doch dann waren da wieder und wieder die Momente, in denen Frank Sutton wieder in ein tiefes Loch der Frustration hineinrutschte und auf Grund dessen sehr depressiv schien.

Letzteres war der Fall, wenn es um sein Erinnerungsvermögen kurz vor dem Koma ging. Zumeist thematisierte Frank Sutton dies selbst oder es gab einen auslösenden Moment, der viele Dinge auch weiter im Verborgenen hielt und dies Frank aufzeigte.

Bereits nach seinem Erwachen aus dem Koma, hatte man Frank eine ordentliche Medikation mit Tabletten im 'St. Martins Hospital' verabreicht. Diese Medikamente hatten bereits erkennbare Wirkungen entfaltet, wie sich auch für Frank bei seinen Arbeiten am Coin Dreamer- Programm zeigte.

Frank schätzte diese positiven Effekte.

Aber das schwarze Loch in seinem Bewusstsein war geblieben und im Extrem zur Freude über das erreichte Positive, war das Negative für Frank sehr belastend.

Melina Hargraves hatte sich über die Klinik beraten lassen. So hatte man vom 'St. Martins' einen Top- Psychologen und Traumata- Spezialisten angesprochen.

Nach langem Überreden war nun der Spezialist, Doktor Jonas Freshham aus Glasgow, endlich mit Frank in den ersten Stunden einer langen Sitzung zusammengekommen.

Doc Freshham machte sich erst einmal ein Bild.

Er checkte Frank Sutton zu Mustererkennungen, Verständigungsfähigkeit und Sprachvermögen, zu der Konzentrations- und Merkfähigkeit, zum Lösungsvermögen und Leistungspotential bei abstrakten Situationen durch.

Die Ansätze des Psychologen kamen Melina nicht fremd vor. Ähnliches hatte man in der Krankenschwesterausbildung als Themeninhalte verankert. Von einer Freundin, welche in die Pflege von Patienten einsteigen wollte, hatte sie auch von solchen Struktur- Übungen für Gedächtnistraining erfahren.

Doch hier war das Ziel des Gedächtnistrainings ein wenig anders ausgerichtet. Es war weniger auf eine helfende Komponente ausgelegt, sich Informationen besser zu merken und sie im Gedächtnis zu verankern.

Der Psychologe hatte einen Weg zu finden, die Informationen in das Gedächtnis zurück zu rufen, welche durch das Koma oder den hierfür verantwortlich zeichnenden Auslöser durch eine Art von Blockade wie 'ausgelöscht' waren.

Schon nach zirka drei Stunden der Untersuchung machte er eine längere Pause, um Frank die Regeneration von den anstrengenden Konzentrationsübungen zu ermöglichen.

Herr Freshham war mit seinem ersten Eindruck zufrieden. Nach seiner Auffassung sei die Hoffnung begründet, Fortschritte erzielen zu können. Jedoch wollte er sich nicht auf einen Zeitrahmen festlegen.

Doktor Freshham war zumindest für zwei Wochen erst einmal budgetiert zu Franks persönlichen Trainings 'eingekauft' worden.

Damit war auch hier ein guter Schritt in die richtige und gewollte Richtung gemacht.