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"Avery, schau was ich jetzt kann!"
Ich bremste und schaute Brooke zu wie sich an der oberen Kante der Skaterbahn stellte, und noch etwas wackelig den Anfang versucht zu finden, bevor sie sich hinabrollen ließ. Als sie am anderen Ende wieder hoch kam, drehte sie ihre Beine so- das sie einen Bogen schlug. Als sie voller Neugier auf meiner Reaktion wartete, fing ich an zu klatschen.
"Das war richtig gut. Schon viel besser als das letzte mal."
Gestand ich.
Sie lächelte breiter als zuvor, als sie auf mich zu kam.
"Können wir nochmal unsere Choreo üben"?
Fragte sie mich.
Ich nickte und nahm sie an der Hand. Zusammen rollten wir auf das Steinernde Podest, und zählten bis drei, bis wir uns zusammen an der steilsten Stelle hinunter stürzten, und zusammen die Wand hochfuhren, dabei in Schlangenartigen Linien wieder zurück fuhren, und und im fahren umdrehten. Dabei rutschte Brooke mit den Rollen der Hacken nach hinten aus. Hätte ich sie nicht am Arm festgehalten, wäre sie auf dem Hintern gefallen.
"Wow, wow alles gut"?
Fragte ich sie.
"Ja..."
Ihre Stimme war plötzlich frustriert, ihr Gesichtsausdruck schmollend. Ich musste lachen.
"Hey, irgendwann kriegst du das auch noch hin!"
Sagte ich.
"Aber ich fallen immer auf dieser Stelle hin! Es ist wie ein Fluch!"
Beharrte sie.
Ich lachte unter meiner Nase und warf einen Blick auf meiner Armbanduhr.
"Oh scheiße!"
Rutschte es mir aus.
"Was ist"?
Sie zog scharf die Luft ein.
"Wir sind schon eine halbe Stunde zu spät dran!"
Sagte ich und schaute zu ihr.
Wir beide wussten genau was das bedeutete. Unsere Eltern wurden Sauer. Richtig sauer.
Mein Vater würde wieder vor Wut rumbrüllen, wenn ich nicht das Glück hatte und er noch schlief.
Und Brooke's Eltern würden mir wahrscheinlich eine Predigt vorhalten oder Brooke verbieten sich mit mir zu treffen. Ich hasste unsere Situation. Diese Überwachung die die beiden auf uns hatten. Gefangen im eigenen Leben.
"Komm, wir fahren schnell zurück und lassen uns eine Ausrede einfallen..."
Sagte ich und sammelte unsere Rucksäcke ein. Ich nahm sie an der Hand. Gemeinsam fuhren wir noch mit unseren Rollschuhen nach Hause. So waren wir schneller, und schafften es vielleicht noch gearde so uns unbemerkt zurück schleichen zu können.
Doch als wir ankamen, war das Glück natürlich nicht auf unserer Seite.
Schon von weiten sah ich meinen Vater am Zaun stehen, auf der anderen Seite der Vater von Brooke. Beide brüllten sich an und riefen laute Beschimpfungen aus.
Verdammte Scheiße...
Dachte ich mir.
"Avery...ich habe Angst..."
Überrascht über ihre Worte schaute ich zu dem Mädchen hinunter. Solche Worte von ihr zu hören war selten.
"Ist schon gut. Ich Regel das."
Versprach ich, obwohl ich keine Ahnung hatte wie ich das anstellen sollte.
"Avery! Verdammte scheiße, du schwingst jetzt deinen Arsch hierher!"
Mein Vater hatte mich bemerkt und fing sofort zu keifen an. Mein Herz raste verrückt, als ich Brooke's Hand losließ.
"Es tut mir leid...-"
"Nein, es reicht langsam! Ständig kommst du so spät nachhause! Mich interessiert es nicht mehr was du machst, aber ab jetzt bleibst du im Haus! Und zur Schule bring ich dich auch, da kannst du Gift drauf nehmen!"
Ich stand dort wie in Schockstarre. Er verbot mir die letzte Freiheit die ich noch besaß. Und das schlimmste war nichtmal das ich nie wieder alleine wohin konnte ohne das ich meinen agressiven Vater am Nacken kleben hatte. Nein, das schlimmste war das ich Brooke so nicht mehr sehen konnte.
"Und du kommst gefälligst auch her!"
Plötzlich kam der Vater von ihr auf uns zu und riss Brooke am Arm zu sich. Sie stieß einen Schrei aus.
"Du unerzogene Göre! Ich hätte dich nie adoptieren sollen! Aber nein, Greta wollte unbedingt noch ein Kind. Du wirst ab jetzt tun was ich dir sage, und wann ich es sage! Hast du das verstanden"?!
Schrie er.
Brooke stand dort, Tränen drängten sich bereits in ihren Augen. Sie hatte den Blick abgewandt, und traute sich nicht auch nur irgendetwas zu sagen.
Ich stand dort und wusste nicht was ich tun sollte.
Ich merkte nur wie mein Vater auf mich zu kam und mich am Arm griff.
Wie aus Reflex riss ich mich los.
"Nein!"
Rief ich laut.
Alle Augen waren auf mich gerichtet.
"Es reicht mir langsam mit dir und deinen scheiß Agressionen! Seit Mama weg ist verhältst du dich so! Ich hab mir das lange genug gefallen gelassen! Es reicht mir! Keinen Tag länger halte ich es in dieser Hölle aus das du für ein Zuhause hältst! Weißt du was? DU KANNST MICH MAL!"
Den letzten Satz kreischte ich fast so laut, das mein Hals schon kratzig wurde. Ich sah zu dem anderen Miststück.
"Und mit ihnen bin ich auch fertig. Sie können nicht einfach ein Kind so behandeln. Sie hat so ein Arschloch wie sie nicht verdient!"
Mit diesen Worten trat ich ihn ans Schienbein und nutze den Moment um Brooke von ihn zu reißen. So schnell es ging raste ich mit ihr los, die Straße entlang bis wir zu einem alten Spielplatz ankamen.
Dort stand eine Hütte in den die Kinder immer spielten. Kurz entschlossen lief ich hinein und duckte mich. Brooke saß neben mir im Sand.
"Was tust du"?
"Schh!"
Ich blickte aus dem Plastik Fenster um zu sehen wo die zwei hingingen.
Tatsächlich konnte ich den Adoptivvater und meinen Vater sehen wie sie sich irgendetwas zuriefen und in verschiedene Richtungen gingen.
"Wir hauen ab."
Sagte ich trocken.
"Was? Wie abhauen, wir können nicht einfach so gehen...wohin denn"?
Fragte sie.
"Wir gehen zu meiner Mutter. Ich halte es hier keinen einzigen Tag mehr aus, und du auch nicht. Es wird immer schlimmer anstatt besser. So geht es nicht weiter..."
Erklärte ich ihr während ich mir die Rollschuhe von den Füßen zog und meine normalen Schuhe wieder anzog.
"Aber wie sollen wir das schaffen Avery? Die Polizei wird uns verfolgen..."
Wandte sie ein.
"Lass das mal meine Sorge sein..."
Ich lugte erneut um die Ecke.
Ich hörte ein Schluchzen und sah hoch.
Brooke saß vor mir und weinte.
"Hey, hey alles wird wieder gut. Versprochen..."
Fing ich an.
"Nein wird es nicht... wir schaffen es doch niemals dorthin..."
Sagte sie und wischte sich die Tränen unter ihrer Brille weg.
"Doch tun wir. Ich pass' auf dich auf und ich weiß auch den Weg zu meiner Mutter. Brooke sieh mich an."
Ich packte sie an den Schultern. Sie sah mich mit Tränenverschleierten Blick an.
"Wir werden es schaffen. Und dann können wir endlich in Frieden Leben. Meine Mama ist so lieb sie würde uns nie etwas tun. Und sie würde dich auch ohne zu zögern bei uns wohnen lassen. Wir werden dann nie getrennt werden..."
Ich nahm sie in den Arm und strich ihren Kopf.
"Bleiben wir für zusammen, für immer"?
Fragte sie mich, ihre Stimme gedämpft durch meiner Jacke.
"Für immer."
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Hoffe es hat euch gefallen!
Bis zum nächsten Kapitel ♡♡♡
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