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Ich starrte an meiner Zimmerdecke, und folgte mit dem Augen die Sonnenstrahlen die sich in Fächerartigen Bewegungen über der Decke schlichen
Es war Anfang Herbst, noch nicht zu warm aber auch nicht zu kalt. Das perfekte Wetter um Rollschuh zu laufen.
Seufzend richtete ich mich auf und suchte in meinem Zimmer nach meinem Rucksack. Er lag neben meinem Weißen Regal neben der Tür. Mein Bett stand direkt vor dem Fenster, ein guter Platz.
Ich warf einen Blick auf meinem Schreibtsich worauf sich noch mein Heft und ein Mathebuch befanden. Ich musste noch Hausaufgaben erledigen. Dabei hasste ich Mathe, und konnte es dementsprechend auch nicht sonderlich gut. Rechtfertigte wohl die 5 auf dem letzten Zeugnis. So langsam glaubte ich das man auf der Berufsschule deutlich strenger ist mit den Themen...
Mein Blick wanderte die Wand hoch entlang an den unzähligen Bildern, Zeichnereien und Postern die allesamt auf dieser Wand geklebt sind. Eine richtige Ordnung hatte das ganze nicht, mehr war alles durcheinander gewirbelt.
Ich nahm meinen Rucksack in die Hand und räumte meine Rollschuhe die wie immer neben meinem großen Stehspiegel standen, und stopfte diese in die Tasche. Dabei hang ich ihn mir über Die Linke Schulter und riskierte einen Blick. Auch hier hatte ich nicht halt gemacht, und kleine Wolken auf der Glasscheibe gemalt. Ja ich war ein kreativer und unordentlicher Mensch.
Ich zupfte mir die Strähnen meiner ziemlich unordentlichen Frisur zurecht, und setze die Klammer am Hinterkopf anders um die hellbraunen Haare zu festigen. Allgemein sah ich nicht aus wie Teenager Stars im Fernsehen. Ich war eher durchschnittlich- 1,60 groß, normal gebaut. Ich trug Ohrringe und einen Helix aber das war's schon mit den Piercings. Die Kette meiner Mutter trug ich immer bei mir, und legte diese auch nicht ab. Sie war das einzige was ich noch von ihr hatte, seitdem sie in einem anderen Land an der Küste wohnte. Sie musste verschwinden, und das alles nur wegen meinen Vater. Er hatte die Famille zerstört, da seine Aggressionen uns allen nur geschadet hatte. Als ich 15 war, wurde es erst so schlimm. Meine Mutter wollte sich Scheiden lassen, was dazu geführt hat das ein Rosenkrieg ausgebrochen war, worum es dabei ging wo ich denn nun hinkam. Zu meiner Mutter oder zu ihn. Und natürlich hatte mein Vater es durch einen sehr guten Anwalt geschafft das ich nin bei ihn hockte. Meiner Mutter wurde das Sorgerecht entnommen, und seitdem -nach unzähligen Versuchen durfte sie sich uns nicht einmal mehr nähern. Diese Zeit war die schlimmste in meinen ganzen Leben gewesen. Nicht nur das ich mich hier jeden Tag auf's neue mit meinen Vater herumschlagen musste, sondern auch das ich so hilflos war und meine Mutter nicht erreichen konnte. Nicht telefonisch und auch sonst nicht.
Jetzt war ich 17, und die Zustände haben sich kein bisschen geändert.
Es war furchtbar, und ich wollte nur hier weg.
Jeden Tag war es das gleiche mit ihn- kaum tat ich nicht das was er wollte , oder machte eine falsche Bewegung, schon eskalierte er- sodass ich mich immer in meinem Zimmer einsperren musste.
Am besten war es ihn in Ruhe zu lassen. Die ganze Zeit.
Ich war froh das ich wenigstens nach draußen durfte.
So wie jetzt.
Ich riss die Tür auf und schaute im Flur nach ob er irgendwo lauerte. Als ich mich vergewissert hatte das er auf der Couch eingeschlafen ist, verließ ich das Haus.
Ich sog die schon etwas frischere Luft tief ein und lief die zwei Blocks weiter bis zum nächsten Haus.
Hier wohnte sie.
Meine kleine 9 Jahre alte Nachbarin, Brooke Miller.
Sie war ein kluges Mädchen, und wusste schon Sachen die die anderen nichts wussten.
Wir haben uns kennengelernt als ich vor einem Jahr ein Schulpraktikum für zwei Wochen in einer Grundschule absolvieren musste. Ich war in ihrer Klasse, und erst dann ist mir aufgefallen das sie meine Nachbarin war. Wir haben uns gut verstanden, und als sie sich unbedingt mal mit mir treffen wollte habe ich zugesagt. Wir hatten das gleiche Hobby: Rollschuh laufen.
Sie selber hatte es auch nicht leicht. Ihre Eltern hatten sie zur Adoption freigegeben als sie 2 Jahre alt war. Bis jetzt lebte sie bei Adoptiveltern die sehr streng mit ihr waren. Sie durfte nie raus, nur als ich mich dazu durchgesetzt hatte, wenigstens mit mir etwas Zeit verbringen zu dürfen- hatten sie zugestimmt.
Die Familie hatte außerdem noch einen weiteren Jungen adoptiert. Er hieß John und war 5. Dementsprechend war er ein kleines Monster, und ärgerte Brooke jedes mal, und wenn dann mal die Eltern kamen, glaubten sie den jüngsten natürlich eher.
Sie mochte ihre Familie nicht- kein Wunder. Wir hatten es beide nicht leicht.
Außerdem konnten sich unsere Väter nicht ausstehen. Immer wenn sie sich sahen, fanden die beiden einen Grund um den jeweils anderen zu provozieren.
Wenn es so weiter ging, würde es noch richtig eskalieren...
Nach ein paar Minuten wurde die Tür geöffnet, und Brooke stand davor.
"Avery!"
Sagte sie freudig. Sie hatte glattes braunes Haar, was ihr bis zum Bauch ging, und einen Pony. Sie trug eine schwarze Brille, und hatte hellbraune Augen.
Ein süßes Kind.
Jetzt trug sie ihren kleinen Rucksack auf dem Rücken, und ging freudig neben mir her.
Wir gingen bis zu unseren Lieblings Ort, der Skaterbahn ein paar Straßen weiter.
Hier war diese mal nicht viel los, nur 3 Jungs mit ihren Skateboards die ihre Runden zogen.
"Na, alles okay"?
Fragte ich das Mädchen, und stellte meinen Rucksack ab.
"Hm..."
Sie nickte.
Ich zog eine Braue hoch. Diese Antwort schrie förmlich nach Lüge.
"Komm, so dumm bin ich nicht. Was ist los"?
Ich zog meine roten Turnschuhe aus und versuchte die Schnürsenkel der Rollschuhe zu entbinden.
"Greta wurde wieder sauer..."
Fing Brooke an, als sie selber ihre Schuhe auszog.
Sie nannte ihre Adoptivmutter immer bei Vornamen, da es für sie nun mal keine wirkliche Mutter war. Was ich verstehen konnte. Wäre mein Vater nicht mit mir verwandt, hätte ich ihn vermutlich auch bei Namen genannt.
Als Brooke sich vorbeugte um ihre Schuhe zuzuschnüren, rutschte der Ärmel ihrer Strickjacke hoch. Auf ihren Handgelenk erkannte ich einen blauen Abdruck.
"Was ist das"?!
Ich wollte nach ihren Arm greifen, doch sie zog ihn zurück.
"Nichts..."
"Brooke, du lügst mich nicht noch einmal an. War das Greta"?
Da sie nichts darauf erwiderte, war die Antwort wohl eindeutig.
"Das reicht. Ich geh zu ihr hin und sag ihr mal ordentlich die Meinung. So kann das nicht weitergehen..."
Ich stand auf, vergaß dabei aber das ich schon auf Rollen stand, und stolperte etwas.
Sie stand auf und fuhr vor mir.
"Nein! Bitte, dann wird es nur noch schlimmer! Sann lässt sie mich gar nicht mehr raus."
Flehte sie. Ihre kleinen Hände umklammerten meinen Pullover.
Ich schaute sie an, und kämpfte mit den Drang jetzt sofort zu Greta zu fahren und ihr den Schädel vom Kopf zu reißen. Brooke sollte nicht so etwas durchmachen. Keiner sollte so etwas.
"Schön. Ich nehme sie mir aber trotzdem vor. Sehe ich so was nochmal, kann sie sich laufen gehen."
Sagte ich drohend und rollte zurück.
Sie nickte nur.
"Lass uns das vergessen... sie hatte nur schlechte Laune..."
Sagte sie und fuhr zur Bahn.
Ich sah ihr nach.
"Tz, schlechte Laune..."
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Hey Hey!
Das ist meine erste eigen erfundene Geschichte auf Wattpad! Normalerweise schreibe ich nur Fanfiktions, aber ich wollte mal was neues wagen.
Über Gedanken oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen :)
Ich hoffe es hat euch gefallen,
Bis zum nächsten Kapitel ♡♡♡
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