Legacy [34]
"Happy Birthday, Felix!!!"
Seungmin fiel ihm um den Hals und drückte ihn ganz fest.
"Hey! Ich hatte auch Geburtstag!", empörte sich Jisung neben dem Blonden, was ihm ein Kichern entlockte.
Die Wochen waren nur so dahingeflogen und siehe da, Jisung und er feierten mit Changbin und den anderen Geburtstag.
"Komm her, du Kauz!", sagte der Braunhaarige und nahm auch den Älteren in den Arm. Sie hatten sich entschieden mit Changbin und seinem Team eine kleine Feier im Day6 zu organisieren. Deswegen waren sie auch schon da.
"Wann sehen wir die Torte?", fragte Jisung sofort und wollte nach hinten gehen, um sie zu suchen. Doch Seungmin stellte sich ihm in den Weg. Niemand würde an ihm vorbeikommen. Das war ihnen allen klar. Keine fünf Minuten später hörten sie auch schon die Glocke des Ladens, wobei Changbin und seine Freunde mitsamt Jeongin im Schlepptau eintrafen. Der Blauhaarige kam sofort auf ihn und Jisung zugerannt und riss sie zu Boden.
"Alles, alles Gute zum Geburtstag, Hyungs!"
Noch auf dem Boden überreichte er ihnen beiden seine Geschenke.
"Danke, Innie!", freute sich Jisung, während er sich auf die Füße kämpfte. Hyunjin, Minho und Chan gratulieren Ihnen ebenfalls, wobei Felix bemerkte, dass Minho Jisung länger als den Rest anstarrte und ihm sogar ein Lächeln schenkte.
Da lief doch was, grinste er innerlich.
"Alles Gute zum Geburtstag!", hörte er Changbin sagen und im nächsten Augenblick fand er sich in einer festen Umarmung wieder. Anfangs war es ihm peinlich; da die anderen zu sahen, aber er überwand sich und nahm den Duft von Changbin auf sich.
"Dann heißt es jetzt Torte essen, oder?"
Jisung grinste über beide Ohren und wurde schon ganz hibbelig. Seungmin seufzte genervt, was den Anwesenden ein Lachen entlockte.
"Wenn du dann Ruhe gibst, ja."
Felix beobachtete, wie der blonde Wirbelwind einen Freudensprung machte und sich anschließend, nachdem er Minho neben sich gezogen hatte, hinsetzte. Der Rest nahm ebenfalls platz und wartete auf die Rückkehr des Braunhaarigen.
Die Torte war riesig, sodass jeder erstmal Fotos davon machte. Sie war dreistöckig und in zwei Hälften geteilt. Die eine Seite bestand aus einem New Yorker Cheesecake, während Felix Seite war ein ganz normaler Rührkuchen mit Fondant und den schönsten, essbarsten Muscheln und Schokoladenstückchenchen, die der Blonde bisher gesehen hatte.
"Wenn er so gut schmeckt wie er aussieht, werden wir alle nach Hause rollen", scherzte Hyunjin, weswegen jeder lachen musste.
"Bevor ich es vergesse,", hörte er Changbin neben sich sagen, "hier."
Er reichte ihm ein kleines Päckchen, so groß wie ein Apfel. Kurz schüttelte der Blonde es.
Es war ein metallisches schwarzes Armband. Mit seinen Initialen.
"Schau mal auf die Innenseite."
Felix drehte das Armband um und erblickte eine Inschrift.
Wir gegen die Welt -S.C-
Dem Australier blieben seine Worte im Hals stecken. Es war wunderschön.
"Aww, Felix hat ein Armband bekommen!", hörte er Seungmin strahlen. Ja, und er liebte es jetzt schon. Ein riesiges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er nahm Changbin kurzerhand in seine Arme, während er ein Danke hauchte.
"So! Lasst uns endlich essen!", hummelte Jisung. Minho kniff ihm in den Oberarm und raunte irgendwas, was jedoch niemand verstand.
Und somit begann ihr Nachmittag. Voller Freude und Lachen und Kuchen.
Die Stimmung wurde durch Felix' Telefon unterbrochen. Er warf der Truppe einen entschuldigten Blick zu und entfernte sich kurz. Er fragte sich, wer ihn anrief. Er kannte niemand anderen außer die sieben an dem Tisch neben ihm. Als er auf die Nummer sah, erstarrte er augenblicklich. Die Vorwahl, sie stammte aus Australien. Da er sich umgedreht hatte, um seine Freunde zu beobachten, sahen sie sein kreidebleiches Gesicht. Felix schluckte, einmal, zweimal, dreimal, blinzelte und ignorierte den fragenden und besorgten Blick von Changbin.
"Hallo?", er sprach Englisch, was nun auch die anderen dazubrachte zu ihm herüber zu schauen.
"Hallo, spreche ich mit Felix Lee? Hier spricht Herr White, der Rechtsanwalt Ihrer Eltern", sprach eine männliche ihm unbekannte Stimme am Ende der Leitung. Der Australier nickte. Er hauchte mehr oder weniger eine Antwort. Es war dieser typische australische Akzent, der ihn irgendwie aus dem Konzept brachte. Ihn unmittelbar durch seine Erinnerungen nach Hause katapultierte. Zu dem Schmerz und dem Tod. Kaum merklich begann er zu zittern. Längst hörten die anderen auf zu reden, sie starrten ihn an.
"Es tut mir leid, Ihnen das per Telefon zu vermitteln, aber es geht um das Erbe Ihrer Eltern."
Für einen Moment zog und dehnte sich der Raum. Wurde länger und breiter und drehte sich im Kreis. Felix war unfähig zu antworten.
"Sie erben eine Millionen australische Dollar. Inbegriffen sind die Lebensversicherungen ihrer Eltern und die Sparbücher ihrer Geschwister, sowie das restliche Geld der Familie."
Der Blonde fragte sich, wie der Mann am Telefon diese Tatsachen so nüchtern an ihn herantragen konnte, während ihm beinahe das Herz stehenblieb.
"Warum, warum jetzt?", stotterte er, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte.
"Sie sind jetzt Einundzwanzig Herr Lee, damit volljährig und da sie keine weiteren Geschwister mehr haben, geht das Testament an Sie. Natürlich ist noch reichlich Zeit dieses ganzes Thema zu überdenken. Ich erwarte Ihren Anruf in den nächsten Wochen."
Die Stimme verabschiedete sich, bevor Felix auch nur einen weiteren Ton herausbringen konnte.
Atmen, atmen, atmen, versuchte sich der Blonde über Wasser zu halten. Er sah seine Freunde an. Jeder von ihm starrte ihn erwartungsvoll an. Seungmin wollte schon aufstehen, da wich Felix zurück, hob abwehrend die Hände.
"Ich, ich....entschuldigt mich kurz", murmelte er und suchte kurzerhand das Weite. Flüchtete vor seinen Freunden, vor Changbin, vor der Vergangenheit.
Als er in einem naheliegende Park zum Stehen kam, wollte ein Klagelaut aus seiner Kehle ausbrechen. Er bahnte sich in seinem Rachenraum an, doch der Blonde unterdrückte ihn, schob ihn zurück. Ganz weit weg von ihm. Hier waren noch anderen Personen. Das konnte er nicht tun.
Er nahm auf einer Bank platz und starrte vor sich hin. Zog sich immer und immer mehr in sich zurück, bis die ganze Umwelt nur noch ein leises Rauschen in weiter Ferne war. Was sollte er mit dem Geld machen? Er hatte doch keine Ahnung von Finanzen. Felix war überhaupt froh, dass er wusste, wie man eine Kreditkarte beantragte und seine Wohnung bezahlte. Man sollte wohl meinen, er würde sich über so viel Geld freuen, aber er tat es nicht. Sie waren tod. Und er würde all ihr Geld erben. Das Geld, welches Rachel für ihr eigenes Haus benutzt hätte. Das Geld, welches für Olivia bestimmt war, die es höchstwahrscheinlich für ihr Studium verwendet hätte. Die Lebensversicherungen seiner Eltern....das hatte er alles nicht verdient. Nichts davon. Das Einzige, was er wollte, war, dass sie zurückkamen. An seiner Seite waren.
Er bemerkte Changbin erst, als der Schwarzhaarige sich neben ihn niederließ und einen Arm um ihn legte. Felix sog sein Aftershave ein, spürte seine Wärme und dann war es um ihn geschehen. Er hielt ihn. Hielt ihn, während seine Welt aus Tränen über ihn zusammenbrach. Felix wusste nicht wie lange er da saß und in die Schulter des Älteren weinte, aber es erfüllte ihn mit Erleichterung.
"Hier."
Changbin reichte ihm eine Packung Taschentücher, welche der Blonde dankend entgegen nahm.
"Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?"
Felix' Blick wanderte zu einer Familie mit zwei Kindern und einem Hund. Sie spielten gerade Frisbee, was Felix dazu brachte an seine eigenen Familie zu denken. Wie sie im Sommer immer zusammen Volleyball gespielt hatten, wie Rachel immer geschummelt hatte und Olivia immer gemeckert hatte, dass niemand ihr den Ball zu spielte.
Er starrte Changbin an und dann erzählte er ihm von dem Telefonat. Der Schwarzhaarige hörte geduldig zu, was Felix unglaublich erleichterte. In diesem Moment erkannte Felix etwas. Etwas vollkommen bedeutendes, dass ihm vorher überhaupt nicht klar war.
"Wir schaffen das. Ich bin an deiner Seite. Du bist nicht mehr allein."
Changbins Stimme klang anders. Einfühlsam. Liebend.
Daraufhin saßen sie noch Minuten Hand in Hand auf der Bank. Die Stille, welche sie umhüllte, war angenehm und doch wollte Felix sie brechen und dem Schwarzhaarigen etwas sagen.
"Was würdest du tun, wenn es Morgen nicht mehr geben würde?", wollte der Ältere wissen. Felix wusste die Antwort, wusste, was er ihm sagen würde.
"Ich glaube, ich würde dir sagen, dass ich dich liebe."
Er blickte Changbin direkt ins Gesicht. Seine Augen versprühten Überraschung. Im ersten Moment war Felix besorgt, dass der Schwarzhaarige ihn wegstoßen und abhauen würde. Doch dann beugte er sich zu ihm hinüber und ließ seine Lippen federleicht über die Seinen fliegen. In Felix begann ein Leuchtfeuer zu brennen, so stark, dass er dachte, er würde verglühen. Alle möglichen Sinneseindrücke brachen über ihm zusammen. Er fühlte seine warmen, weichen Lippen, spürte seinen Atem, der ihn kitzelte, merkte Changbins Hände an seinem Hals, empfing die Wärme, die von ihm ausging.
"Gut, dass ich genauso denke", grinste Changbin.
"Wann? Wann hast du es gemerkt?", wollte Felix wissen, nachdem sie sich voneinander lösten.
"In dem Moment, als all meine Gedanken sich nur noch um dich drehten."
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Endlich!
Es ist geschehen! Sie haben sich ihre Liebe gestanden!
Ich schreibe Kapitel immer vor, korrigiere sie und lade sie anschließend hoch, aber in den letzten Tagen war viel los, was mich auch stark aus dem Konzept gebracht, weshalb auch erst jetzt ein neues Kapitel kam!
Felix
Changbin
Chan
Minho
Jisung
Hyunjin
Seungmin
Oben sieht man Jeongin!
Feel free to comment!
Erin🌸
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