Thirty seven
Ich beobachtete Suela dabei, wie sie unsere warmen Getränke fertig stellte. Es war heute die schönste Entscheidung gewesen, mich mit ihr bei ihr zu Hause zu treffen, denn als ich morgens aufwachte, sehnte ich mich nur nach meiner besten Freundin und wollte sie bei mir haben.
Auch wenn wir uns so gut wie jeden Tag sahen, entstand nie diese Atmosphäre um uns über alles in Ruhe austauschen zu können. Ich hatte es vermisst, Zeit mit ihr alleine zu bringen. Bei den letzten Malen unternahmen wir bloß etwas zusammen mit der Anwesenheit der Jungs.
Seufzend nahm sie gegenüber von mir Platz und schob mir die dampfende Tasse zu. Sofort bemerkte ich den süßen Geruch von Schokolade. Ich konnte mir noch nie den Grund erklären, aber für mich war der beste Kakao immer noch ihrer. Ich liebte es, wenn sie ihn zubereitete.
"Du siehst ziemlich beschissen aus, Mädchen. Schläfst du überhaupt genügend?" Wie taktlos und monoton sich ihre Worte auch anhörten, ihre Sorge um mich war dennoch nicht zu übersehen. Ich verneinte ehrlich. "Meine morgige Prüfung killt meinen gesunden Schlaf."
Sie lachte wissend. "So schlimm?" Ich nickte eifrig. "Cole schläft meinetwegen auch nicht mehr ausreichend. Der Arme opfert sich, damit ich die Prüfung bestehen kann." Er tat mir leid, wenn ich bedachte, dass er hingegen nach der Schule arbeiten musste und müde nach Hause kam.
"Lernt ihr dann nachts auch wirklich zusammen, oder lenkt ihr euch anderweitig ab?", entgegnete Suela grinsend und zwinkerte mir zu, dass ich laut auflachte und sie mit einem Bonbon abwarf. "Untersteh dich!", gab ich spielerisch empört zurück. "Wo denkst du nur hin?"
Sie nahm den Bonbon und enthüllte ihn aus seiner Hülle. "Gray hat mir vorhin gesagt, dass er Cole heute Abend irgendwohin mitnehmen will, weil du sowieso bei mir bleibst", erwähnte sie beiläufig, während ich die heiße Schokolade kostete. "Zum Glück. Mit Gray redet er zumindest."
Suela zog verständnislos die Augenbrauen zusammen und ich bereute es, dass mein Ton frustrierter klang, als eigentlich beabsichtigt. Jetzt würde sie ihre Fragen stellen, die ich ungern beantwortete, weil mir einfach nicht danach war, über meine Probleme mit Cole zu sprechen.
Bisher hatte ich das nicht wahrhaben wollen, aber zwischen uns lief irgendein seltsames Spiel ab, von dem ich nicht wusste, wie es gespielt wurde. Er klärte mich nicht über die Details auf, sondern ging mir lieber aus dem Weg. Ich spürte, dass er mich insgeheim zu meiden versuchte.
"Erklär mir das mal bitte genauer", forderte sie sanft und musterte mich indessen besorgt. Ich seufzte tief. "Du weißt doch, dass ich am Montag Amara getroffen habe. Ich habe dir erzählt, was passiert ist", erinnerte ich sie an den Vorfall, der diese blöde Situation überhaupt bewirkt hatte.
"Ach ja, dieses kleine Miststück, das mein Baby schlecht fühlen lassen wollte", sagte sie und für einen kurzen Moment schmunzelte ich über ihre Reaktion. "Ich habe Cole erzählt, dass ich ihr begegnet bin. Die Einzelheiten ließ ich zwar aus, aber ich wollte wissen, wer sie wirklich ist."
"Du meinst wohl, welche Rolle sie in seiner Vergangenheit gespielt hat", präzisierte sie, wozu ich ihr etwas belustigt zustimmte. "Jedenfalls bekam ich anstelle einer kläreichen Antwort absurdes Verhalten zu sehen und den Vorschlag, den guten Zitronenkuchen seiner Nana zu probieren."
Ich konnte immer noch nicht fassen, wie er zwanghaft das Thema abgeblockt und mir praktisch verboten hatte, ein weiteres Wort über Amara zu verlieren. Stattdessen sagte Cole, ich sollte mich bloß auf meine anstehende Prüfung konzentrieren. Laut ihm wäre das zurzeit wichtiger.
Suelas Blick schien nachdenklich, woraufhin ich ihre Meinung dazu erfahren wollte. Denn vielleicht übertrieb ich wieder und machte mir umsonst Sorgen. "Das soll nicht böse klingen, aber wenn ein Mann wegen einer anderen Frau so abdreht, steckt meistens mehr dahinter."
Ich nickte heftig und trank danach drei kleine Schlucke aus meiner Tasse. "Denkst du, zwischen ihnen lief etwas?", sprach ich das erste Mal meine Befürchtung laut aus. Sie lehnte sich vor. "Ich meine, sie kannten sich so lange. Vielleicht blieb es nicht nur mit freundschaftlichen Gefühlen..."
Mehrere Herzschläge lang tauschten wir untereinander still einen anzweifelnden Blick aus, bis wir beide zu Lachen begannen. "Quatsch, das hätte er dir doch erzählt! So etwas wichtiges verheimlicht man doch nicht...", meinte Suela und ich bejahte bestätigend. "Glaube ich auch."
Wir redeten uns sekundenlang ein, dass das wirklich total unrealistisch wäre, wenn Cole tatsächlich solch eine fehlerhafte Dummheit beging, ehe wir abrupt aufhörten. "Er würde mir das doch erzählen, oder?", versicherte ich mich einen Ticken panischer als ich erwartet hätte.
"Ich weiß es nicht, Celia", entfuhr es meiner besten Freundin genauso ängstlich. "Herrgott, ich weiß es wirklich nicht." Die plötzliche Unruhe, die ich in mir drinnen verspürte, ließ mich tief durchatmen. Ich trank nochmals von dem Kakao und konzentrierte mich auf den Geschmack, was nicht funktionierte.
Warum besaß ich nur solche Schwierigkeiten damit, meinem Freund zu vertrauen? Immer wenn ich glaubte, ich hätte keinerlei Gründe dazu, bewies mir Cole durch seine Reaktionen und Art das Gegenteil. Es schmerzte. Müsste er mir nicht eigentlich ein sicheres Gefühl vermitteln?
"Okay, also nehmen wir mal an, dass-", ich fiel ihr sogleich ins Wort, da ich mir bestens denken konnte, wie dieser hässliche Satz enden würde. "Nein, wir nehmen nicht an, dass Cole und Amara zusammen waren und er mir nun seine Exfreundin verschweigt. Bitte mach das nicht!"
Suela griff nach meiner Hand und drückte sie bestimmt, während sie mich sorgenvoll musterte. "Du wirst mich zwar jetzt hassen, aber wie würdest du reagieren, wenn es tatsächlich so ist?" Sie fragte mich das mit reinster Vorsicht, dass mir übel wurde. Ich wollte mir das nicht vorstellen.
Mein Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen, dass Suelas Hypothese stimmen könnte. Wenn mir Cole bewusst nichts von seiner damaligen Freundin erzählte, bedeutete das, dass er zuließ, dass jemand anderes zwischen uns stand. Eine, die einst seine Liebe gespürt hatte.
Im selben Moment erhielt ich eine Nachricht von Elijah. Ich verzog gequält die Miene, weshalb Suela auf mein Handy blickte. "Auweia, er ist auch so ein Problem zwischen euch, das ungelöst ist." Frustriert raufte ich mein Haar und ließ den Kopf hängen. "Das ist so was von zum Heulen!"
Zur Aufmunterung redete sie davon, dass jede Beziehung ihre Höhen und Tiefen hatte, aber das heiterte mich nicht auf, sondern verschreckte mich nur noch mehr. Cole und ich kannten keine schlechte Phasen, die uns beide betrafen. Nun fiel es mir schwer, einen Lösungsansatz zu finden.
"Cole vertraut Elijah überhaupt nicht. Er will nicht verstehen, dass ich nur weiter Kontakt zu ihm habe, weil er Enzo sehr wichtig war", setzte ich an und Suela nickte wissend. "Aber Celia, du musst auch bedenken, dass Cole weiß, wie sich Elijah jahrelang von dir eine Chance erhofft hat."
Natürlich war mir bewusst, dass das der einzige Grund war, warum er dermaßen sensibel auf Elijah reagierte. Ich konnte ihm ebenso nicht die misstrauischen Gedanken nehmen, wenn sich diese bei ihm schon seit einer längeren Zeit verankert hatten. Dennoch war er verständnislos.
"Trotzdem müsste er doch Vertrauen in mir haben!", erwiderte ich entschlossen. "Die Ausrede, er würde zwar mir, aber ihm nicht vertrauen, zählt ganz und gar nicht." Innerlich hatte ich nur lachen können, als er das am Ende unserer vergangenen Auseinandersetzung gesagt hatte.
"Jetzt gerade denke ich mir eher, dass ihr euch aneinander gar nicht vertraut. Von welchem Vertrauen sprichst du eigentlich?" Das traf mich wie ein Pfeil in die verdammte Zielscheibe. Ich realisierte, dass ich nicht einmal auf diese rhetorische Frage ein sichere Antwort parat hatte.
"Oh, scheiße, Celia das meinte ich nicht so!", kam es von Suela erschrocken, als ich nur noch stumm bleiben konnte. Tränen stiegen mir hoch, die ich krampfhaft zu unterdrücken versuchte. "Nein, es stimmt", sagte ich zittrig. "Hier liegt offensichtlich ein großes Vertrauensproblem vor."
Vor ein paar Tagen führte ich dieses Gespräch mit meiner Mutter. Zu jenem Zeitpunkt war ich mir so sicher gewesen, dass ich Cole glaubte. Es war nicht viel darüber geschehen, aber genug, um meine Meinung zu ändern. Ich misstraute ihm, dem Menschen, den ich bedingungslos liebte.
Suela führte mich zu dem Sofa, worauf wir uns niederließen. Sofort nahm sie mich in ihre Arme und streichelte beruhigend durch mein Haar wie Mamá es immer machte, wenn ich mich nicht wohl fühlte. Sie sagte nichts, sondern ließ mich weinen, wofür ich ihr fürchterlich dankbar war.
Nach allem, was Cole und ich gemeinsam erlebt hatten, hätte ich niemals geglaubt, dass ausgerechnet das Vertrauen einer unserer Schwachpunkte war. Wann kam der Moment, in dem wir anfingen, aneinander zu zweifeln? Mir entging so viel, weil ich das Schlechte ignorierte.
Ich tendierte dazu, Probleme zu verdrängen, bis sie für mich nicht mehr existent schienen. Das tat ich auch in den vergangenen Tagen oft genug, dass mich nun all meine Gefühle und Zweifel übermannten. Cole brachte uns diese Situation zwar ein, aber ich trug genauso viel Schuld.
Ich hätte ihn nicht ein paarmal fragen dürfen, ob bei ihm alles in Ordnung war, nur um dann das Thema wieder zu wechseln, obwohl ich doch genau gespürt hatte, dass nichts in Ordnung war. Stattdessen hatte ich darauf vertraut, dass es von alleine aufhören würde, weil ich feige war.
Mir lag es noch nie, Konflikten anständig entgegenzutreten. Vielleicht führte ich mich deswegen auch wie ein hinterlistiges Miststück auf, schadete lieber anderen, sobald ich glaubte, dass mir Unrecht angetan wurde. Das war meine Art zu Streiten. Ich hasste es, mich unterlegen zu fühlen.
Wenn ich andere erfolgreich einschüchterte, glaubte ich, sie würden so niemals meine Schwachstellen finden. Ich genoss es gefürchtet zu werden, da das als mein sicherer Schutzmechanismus diente. Bis Cole in mein Leben trat und mein Spiel durchschaute.
Reece und Venora hatten Recht. In dieser Hinsicht war ich ein schlechter Mensch. Verdammt, ich war eine beschissene Egoistin, bloß weil ich es nicht ertragen konnte, wenn mir jemand meine negativen Taten vor Augen führte. Enzo hätte dieses Verhalten niemals zugelassen.
Mein Bruder hatte gewusst, dass ich schon immer so gewesen war, aber er erlaubte nicht, dass ich diese Seite an mir auch auslebte. Er hatte sich bemüht, mir andere Lösungswege zu zeigen, die garantiert keine Hinterhältigkeit, Gemeinheiten oder andere Missgunsten beinhalteten.
Jetzt da er nicht mehr bei mir sein konnte, verschwand mit ihm dieser Filter und ich griff zurück nach dem, was mir leichter fiel. All das wirkte sich nun auf meine Beziehung mit Cole aus. Ich schaffte es nicht, zu ihm durchzudringen, da ich stark befürchtete, ich könnte uns ruinieren.
•°
Am Mittwoch, der Höllentag meiner Prüfung, ging es mir genauso elendig wie am Dienstag zuvor. Meine Konzentration verabschiedete sich von mir, weshalb ich während meiner Prüfung wirklich kämpfen musste. Andernfalls wären mir die Aufgaben viel leichter gefallen.
Dennoch hatte ich für jede Frage eine Antwort gewusst, auf die mich Cole bestens vorbereitet hatte, aber in der Sekunde, als ich die Prüfung meinem Lehrer abgab, zweifelte ich an meinem Wissen und bekam das Gefühl, dass ich meine Lösungen hätte ordentlicher prüfen müssen.
Gestern lernte ich für mich selber, obwohl Cole mir über eine Textnachricht anbot, dass ich ein letztes Mal seine Hilfe annehmen könnte. Ich ignorierte die Nachricht. Genauso wenig beachtete ich seine Anrufe, sondern machte dasselbe wie er. Möglichst aus dem Weg gehen und abhauen.
Mir war natürlich bewusst geworden, dass wir unbedingt dieses Problem, das meiner Ansicht nach namenlos zwischen uns stand, aussprechen und klären mussten, bevor wir uns noch mehr voneinander distanzierten. Allerdings fühlte ich mich keineswegs bereit dazu. Mir war schlecht.
In Kürze würde ich ins Butterfly's fahren. Dort konnten wir uns leider schlecht voreinander verstecken. Ich hatte nicht vor, ihm die gewohnte Aufmerksamkeit zu zeigen, zumal ich mir das nicht zutraute, also würde er mir sofort anmerken, dass ich seine Nähe nicht haben wollte.
Ich stieg in meinen Audi ein und warf achtlos die Tasche auf den Beifahrersitz. Die Fahrt dauerte exakte, routinierte siebzehn Minuten. Danach würde ich Cole treffen und die Anspannungen starteten erneut. Der Blick in den Rückspiegel warf verständlich meine Gefühlslage zurück.
Normalerweise hätte ich die Zeit genutzt, um mir meine Worte zusammenzufinden, die ich ihm sagen würde, aber mein Kopf blieb wie leergefegt. Ich machte mir nur Gedanken darüber, wie ich ihn am besten zurückweisen könnte, ohne ihm gleich ein schlechtes Gewissen zu geben.
Das machte mich kein bisschen reifer als Cole und ich hasste mich dafür, dass ich selbst ihm nicht gegenübertreten wollte, bloß weil das Ende nach einem heftigen Streit aussah. Ich war eine miserable Freundin, weil ich allen Ernstes darauf hoffte, dass er den ersten Schritt machte.
Alec begrüßte mich herzlich und zog mich in eine Umarmung, nachdem ich den Laden betrat. "Wie lief die Prüfung?", erkundigte er sich. Ich antwortete mit einem Schulterzucken. "Nicht gut, nicht schlecht. Werde ich dann sehen." Er bejahte verstehend. "Hauptsache sie ist jetzt vorbei."
Ich nickte und zwang mich zu einem glaubwürdigen Lächeln. Falls er bemerkte, dass ich in einer beschissenen Stimmung war, sprach er mich zumindest nicht darauf an und dafür schätzte ich ihn. "Du hättest noch Mittagspause, also wenn du dich einen Moment ausruhen willst, nur zu."
Ich lehnte höflich ab, eine Pause nützte mir schließlich nichts und verneinte nochmals, als er ergänzte, dass ich Cole im Hinterhof finden und mich zu ihm gesellen könnte. Alec ließ mich anschließend gehen und ich betrat den Mehrzweckraum, um meine Sachen abzulegen.
Ich versuchte mich zu beeilen, damit ich schneller an die Arbeit gehen konnte, ohne auf Cole zu treffen. Hier könnte ich mich ihm nicht entziehen, hier mussten wir sprechen. Das war unser Ort, an dem wir miteinander nicht professionell, sondern durch und durch persönlich umgingen.
Mit dem Schließen des Spindes öffnete sich die Tür. Meine Hoffnung auf eine gelungene Flucht zerplatzte. Cole hielt perplex inne, als er mich entdeckte. "Dich habe ich jetzt nicht erwartet", meinte er. Da war kein Hauch von Freude, nicht einmal ein Anflug eines halbherzigen Lächelns.
"Ich bin nach der Schule direkt hergefahren", erwiderte ich, worauf er knapp nickend an mir vorbei passierte. Sein angenehm parfümierter Duft mischte sich mit frischem Zigarettenrauch, wodurch ich mir sofort erschließen konnte, was er auf dem Hinterhof gemacht hatte.
Falls ich mich nicht irrte, legte er die Schachtel mitsamt dem Feuerzeug zurück in den Spind, probierte dabei unauffällig zu bleiben, aber scheiterte daran kläglich. "Du warst rauchen?", sagte ich fragend, bereute es aber sofort, als ich sah, wie missfallend er mir entgegen blickte.
"Und jetzt? Dich muss ich ja wohl nicht um Erlaubnis bitten." Es erschütterte mich, wie unberechtigt harsch seine Antwort kam. Mir wurde so richtig unwohl. "Ich habe mich doch nur darüber gewundert, du musst nicht gleich zickig werden", stellte ich bemüht gefasst klar.
Cole zog die Augenbrauen zusammen, so als würde er mich kritisieren wollen. "Warum verhältst du dich so?", entfuhr es mir verständnislos. "Ist etwas passiert, dass du wieder deinen Ärger an mir herauslassen musst? Langsam habe ich deine Stimmungsschwankung wirklich satt!"
"Meine Fresse, ich habe nur eine Zigarette geraucht, also krieg dich wieder ein!", erwiderte er in einem schmerzhaft abwertenden Ton, dass mir für einen Moment die Luft wegblieb. "Cole, mach du mal halblang und reagier dich erst ab, bevor du ganz vergisst, mit wem du eigentlich sprichst."
Ein ironisches Lächeln legte sich auf seine Lippen, dass mein Herz noch heftiger gegen meine Brust schlug. "So wie du dich gerade benimmst, will ich gleich nochmal eine Rauchen gehen." Er schüttelte genervt den Kopf, während ich ungläubig und gekränkt auflachte. Ich stresste ihn?
Die ganze Woche über benahm er sich wie das größte Arschloch, machte anschließend mit simplen Entschuldigungen seine Versäumnisse wieder wett, nur um dann nochmals unser Verhältnis zueinander zu ruinieren, aber ich war nun diejenige, die ihm auf die Nerven ging?
Cole hatte mich dermaßen aus meiner Ruhe gerissen, dass ich dem Bedürfnis, ihm eine Ohrfeige zu verpassen, unbedingt nachkommen wollte. "Was ist nur los mit dir?", schrie ich wütend aus und erinnerte mich nicht daran, ihm gegenüber jemals die Stimme gehoben zu haben.
Aggressiv knallte er die Spindtür zu, ehe er mich mit Jähzorn in seinen grauen Augen anfunkelte, was mich sofort wie durch ein Gewitterschlag zu Grund und Boden niederschmetterte. "Frag doch lieber Elijah, wieso er dich mit Blumen und Kaffee in deiner Pause besuchen kommt!"
Ich reagierte nicht, obwohl ich etwas äußern sollte. Ich wusste nichts von diesem Besuch, doch selbst wenn es so gewesen wäre, hätte ich nicht versucht, ihm den Ärger auszureden. Auch dann wäre ich nicht fähig dazu, diese Diskussion zu führen, denn es würde uns nicht weiterhelfen.
Schließlich verursachten nur wir allein das Problem. Das Vertrauen, das wir ineinander haben müssten, bestärkte diese Beziehung nicht. Dieser bedeutsame Grundstein fehlte und statt ihn aufzubauen, entwickelten Cole und ich uns immer mehr zu einem bitterlichen Desaster.
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