Kapitel 6

"Smells like me" - Charlie Puth

https://youtu.be/KyBHXjh0mzo

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Nachdenklich klebte mein Blick am Blau des Himmels, nachdem ich aus der U-Bahn gestiegen war.

Conans Bitte war natürlich in meinem Hirn kleben geblieben.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte...

Eigentlich hielt ich es für keine besonders gute Idee, überhaupt irgendwen bei mir zu beherbergen.

Erst recht keinen Detektiv.

Immerhin wusste ich nie, wann sich das nächste Mal eine Chance für einen nächtlichen Ausflug ergab.

Ich konnte es nicht gebrauchen, dass mir jemand dabei über die Schulter schaute.

Spezifisch Conan stellte ich mir überaus anstrengend vor.

Gleichzeitig konnte ich sie aber auch nicht vergessen...

Die Unsicherheit, die in seinem Blick gelegen hatte, als er mich gebeten hatte, bei mir untertauchen zu dürfen.

Es war offensichtlich, dass es ihm komplett gegen den Strich gegangen war, mit so einem Anliegen an mich heranzutreten.

Dass er es trotzdem getan hatte, ließ mich vermuten, dass er wirklich nicht weiter wusste.


Mir entfuhr ein kleines Seufzen, während mir bewusst wurde, dass alleine letzteres als ausschlaggebender Punkt ausreichend für mich war.

Ich war echt viel zu nett zu jemandem, der eigentlich versuchte, mich ins Gefängnis zu stecken...


Meine Augen folgten den Wolken, während ich mich fragte, ob Conan es wirklich ernst gemeint hatte, als er mir versichert hatte, dass diese Gefahr nun nicht mehr gegeben war.

Ich hatte keinen wirklichen Grund, anzunehmen, dass er mich anlügen würde.

Nach allem was ich über ihn wusste, würde das nicht zu ihm passen.

Trotzdem schien es mir etwas zu verführerisch, um wahr zu sein.

Etwas zu unlogisch.

Wozu Detektiv sein, wenn man Juwelendiebe dann ihr Ding machen ließ?


Schleichend wurde der Kloß in meinem Hals größer, als mir bewusst wurde, dass ich und meine Diebeszüge momentan eventuell einfach eines von Conans kleinsten Problemen sein könnten.

Dass die Ereignisse von gestern so schlimm und seine Sorge um seine Lieben so groß sein könnte, dass alles andere nebensächlich geworden war...


"Ach verdammt...", murmelte ich, während ich einen Kieselstein vor mir über den Asphalt kickte.

"Ich bin wirklich zu nett...", stellte ich fest.

Es fühlte sich seltsam an, dass ich so überhaupt nicht lange gebraucht hatte, um festzustellen, dass ich wahrscheinlich auf Conans Bitte eingehen würde.

Ich konnte nicht weggucken, wenn jemand Probleme hatte.

Erst recht nicht, wenn diese Person jemand war, den ich kannte.

Jemand, den ich verstehen konnte.

Letztendlich waren Shinichis und meine Situation sich ähnlicher, als man auf den ersten Blick glauben würde.

Wir beide hatten ein Geheimnis, das wir nicht nur uns selbst zuliebe für uns behielten.

Ein Geheimnis, das um sich schlagen konnte, wenn man nicht aufpasste.


Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel ein wenig nach oben, während ich an das Gefühl dachte, dass ich gestern Abend kurz vor dem Einschlafen gehabt hatte.

Dieses aufregende Kribbeln, weil ich nicht genau wusste, was als nächstes passieren würde...

Der bloße Gedanke, Conan bei mir zu behalten, ließ es mich doppelt und dreifach spüren.


Mir entwich ein kleines Kichern.

Allein das Wissen, dass es mit Conan nicht langweilig werden konnte, bestärkte mich in meinem Entschluss.

Ich würde wohl ab heute einen neuen Mitbewohner haben...



Gerade war ich dabei, mich mit diesem Gedanken anzufreunden, als eine vertraute Stimme hinter mir erklang.

"Kaitoo!", rief sie gut gelaunt.


Lächelnd blieb ich stehen, um auf sie zu warten.

"Guten Morgen, Aoko.", begrüßte ich sie.

"Hast du gut geschlafen?", schob ich hinterher, während ich sie kurz zur Begrüßung umarmte.


Meine beste Freundin erwiderte die Umarmung, schaute mich danach aber sofort skeptisch an.

"Ich könnte dich das gleiche fragen.", gab sie zurück.

"Oder sollte ich besser fragen, ob du überhaupt geschlafen hast?", wollte sie mit etwas scharfer Stimme wissen.


Von dieser Anschuldigung überrumpelt blinzelte ich.

"Ähm....", meine Verwirrung nahm nicht ab.

"Wie bitte?", fragte ich nach.


Aoko hob eine Augenbraue, bevor sie die Wangen aufblies.

"Als ich mir gestern Nacht noch ein Glas Wasser geholt hab, hab ich gesehen, dass in deinem

Wohnzimmer noch Licht gebrannt hat.", erklärte sie.

"Das ist ungesund, wenn du immer so wenig schläfst.", merkte sie an.


Ich schmunzelte über ihren besorgten Schmollmund, dankte meinem Vergangenheits-Ich allerdings dafür, dass es die Vorhänge meistens zugezogen hatte.

Wenn Aoko sich schon an meinen Schlafzeiten aufstieß, wäre es sicher schwer gewesen, ihr zu erklären, was ein fremdes "Kind" in meiner Wohnung machte.

...oder warum ich in einem weißen Anzug mit Zylinder durch die Gegend spazierte.


"Du stalkst mich also?", fragte ich, um die Aufmerksamkeit von meinen nächtlichen Aktivitäten wegzulenken.

Als Aoko daraufhin empört nach Luft schnappte, kicherte ich ein wenig.

"Ich wüsste gern, wie Yamaguchi es fände, wenn ich das bei dir machen würde.", schob ich extra scherzhaft hinter.

"Der ist doch so schon eifersüchtig, weil wir als Kinder zusammen in der Badewanne waren.", grinste ich.

Ich wollte sehr sicher gehen, dass das Thema sich woanders hinbewegte.


Mit Erfolg.


Kaum hatte ich angefangen über ihren Freund zu sprechen, wurde Aoko knallrot.

"Man KAITO!", noch bevor ich mich versehen hatte, hatte ich mir eine gefangen.

"Sag sowas doch nicht auf offener Straße!", zischte sie.


Mir meine schmerzende Wange haltend, konnte ich trotzdem nicht anders, als zu lachen.

"Ach komm schon...", freundschaftlich legte ich meinen Arm um Aokos Schulter.

"Das war doch komplett harmlos.", meinte ich.

"Außerdem weiß Yamaguchi doch, dass ich keine Gefahr bin.~", fügte ich noch hinzu.

Nebenberuflich der meistgesuchteste Dieb Japans zu sein, hatte in mir nicht wirklich das Bedürfnis entstehen lassen, auch aus meiner Sexualität ein Geheimnis zu machen.


Aoko seufze, bevor sie sich ein wenig entspannte und zuließ, dass wir nebeneinander liefen.

"Geh einfach früher ins Bett...", grummelte sie.


Ich stutzte ein bisschen, lächelte dann aber, weil mein Ablenkungsmanöver nicht funktioniert hatte.

Natürlich nicht.

Aoko kannte mich einfach zu gut...


"Ja, Mama.", versprach ich deshalb.

"Und ich putz mir vorm Schlafengehen auch immer brav die Zähne.", schob ich sarkastisch hinterher.


Leicht genervt schnaubte meine beste Freundin, bevor sie extra schnippisch meinen Arm von ihrer Schulter entfernte.

"Ich pfleg dich nicht, wenn du irgendwann vor Übermüdung zusammenklappst.", eingeschnappt schaute sie zur Seite.


Wissend, dass sie nichts davon ernst meine, unterdrückte ich ein weiteres Lachen.

"Als ob du so grausam sein könntest.", spielte ich mit.


Mein Gegenüber zuckte gespielt desinteressiert mit den Schultern.

"Pass bloß auf.", steckte sie mir die Zunge heraus.


Einen Moment lang schauten wir uns an, bevor wir synchron loslachten.



"Unverbesserlich.", merkte Aoko an.

Trotzdem trat sie danach wieder einen Schritt an mich heran.


Die wortlose Aufforderung annehmend, grinste ich.

"So funktioniert mein Charme~", säuselte ich, während mein Arm wieder den Weg um ihre Schulter fand.


Erneut dauerte es nur Sekunden, bis wir wieder lachten.



Ganz plötzlich fühlte mein Tag sich vollkommen normal an.


Fast als...


Aoko kicherte.

"Nicht existente Dinge können nicht funktionieren, Kaito.", stichelte sie.


...würde zu Hause kein kleiner Detektiv auf mich warten.

Idk wie es euch geht, aber ich bekomme immer wahnsinnig gute Laune von dieser Story xD
It's so fun, weil Anime-Charaktere sich ganz anders verhalten, als meine sonstigen.
Also z.B. dass Aoko Kaito einfach so eine geklebt hat...
Würde ich normalerweise nicht so schreiben.
Aber hier ist es tur to character x3

Auch wenn ich ofc ein paar kleine Änderungen an der Dynamik der beiden vorgenommen hab~
Im Anime sind sie ja auch ein halbes Couple.
Aber idk...
Ich hatte keine Lust mich mit diesem Trope rumzuschlagen.
Deshalb hab ich beschlossen, dass Kaito offen auf Jungs steht und Aoko einen festen Freund gegeben. (der Name "Yamaguchi" kam mir einfach - aber don't worry, da ist kein Anime-Wissen nötig - es gibt ihn nicht im Anime xD) 

Und so wie jetzt mag ich die beiden richtig gerne x3
Ich liebe cute best friend Dynamiken~

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen ^-^
Sagt mir gerne, wie ihr es fandet <3
Darüber freue ich mich immer sehr. ^^

Hier noch, damit ihr wisst, wie Aoko im Anime aussieht ^^

Ich wünsche euch einen schönen Tag~

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