Prolog
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Es gibt Völker, die glauben, eine Fotografie raubt einem Menschen die Seele.
Ich habe nie verstanden warum – bis ich ihn traf.
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I wanna be your slave, I wanna be your master
I wanna make your heart beat run like rollercoasters
-Måneskin - I wanne be your slave-
Prolog
„Ich will ihn."
Das waren die ersten Worte, an die ich mich später erinnerte, jene, die alles andere einleiteten und womöglich bereits besiegelten, wozu meine Zustimmung noch gar nicht gegeben worden war.
„Ich will ihn." Noch nicht mal besonders laut gesprochen, aber mit einer Endgültigkeit in der Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Da wusste ich noch gar nicht, dass es meine Mappe war, auf der seine Hand lag. Meine Fotos. Dass er mich meinte.
Ich sah nur das, was wir alle – ein gutes Dutzend junger Männer – sahen. Einen hochgewachsenen Mann, jünger als erwartet, blond, die Hälfte der Haare in einen Zopf gefasst. Ungeduldig im Auftreten, exzentrisch in seinem Kleidungsstil, auch das anders, als womöglich erwartet, denn alles was er trug war weiß. Die Hose aus fließendem Stoff, das durchscheinende Hemd, das schlampig über seine Hüften hing, der halblange, dünne Mantel, dessen offener Gürtel fast den Boden streifte, nackte Füße in weißen Chucks, deren Bänder nicht geschnürt waren. Alles war weiß – bis auf das Haarband, das war aus schwarzem Samt.
„Ich will ihn." Damit wandte er sich vom Tisch ab, ignorierte die hektische Betriebsamkeit, die augenblicklich um ihn herum aufbrandete und lief an uns vorbei, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Ein Dutzend Augenpaare deren Blicke ihm folgten. Leises, aufgeregtes Flüstern ringsherum.
Und ich starrte ihm wohl immer noch hinterher, als jemand aus der Belegschaft beinahe im Laufschritt zu mir herjagte und dann stoppte.
„Felix, richtig?"
Völlig perplex starrte ich den jungen Mann an, der krampfhaft meine Mappe mit den Fotos in den Händen hielt und nur einen Atemzug später jagte mein Puls in die Höhe, so dass ich versucht war, die Hand auf meine Brust zu pressen, um meinem rasenden Herz Einhalt zu gebieten.
Mich! Er wollte mich! Das alles hatte mir gegolten!
„Ich bin Minho. Komm mit", folgte die Aufforderung.
Ich zögerte keine Sekunde.
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