Eine Melodie
ミ★
Die Nacht ist viel zu kurz, um sich in ihr zu verlieren.
Als die Sonne aufgeht, sitzen wir in der Straßenbahn und fahren ans andere Ende der Stadt.
Hier sind die Häuser so groß. Jedes hat einen grünen Vorgarten und eine Garage. Wir lebten beide in so einem Haus. Ohne eine richtige Familie.
Du bist die einzige Familie, die ich je hatte.
Ein gestresster Mann, mit einem Baby auf dem Arm und tiefen Augenringen, übergibt uns den Schlüssel für seinen orangenen, rostigen Oldtimer.
»Ist kein passender Wagen für eine Familie«, erklärt er und fast hätte ich ihm widersprochen, denn du und ich sind sehr wohl eine Familie.
Du drückst ihm einige Scheine in die Hand. Ich habe nicht viel Geld. Du hast dein Erspartes, das eigentlich für deine Reise gedacht war.
Aber du hast deinen Traum, ein Musiker zu werden, aufgegeben.
Stattdessen sitzt du jetzt neben mir auf dem Beifahrersitz und zupfst an den Saiten deiner Gitarre.
Du spielst eine Melodie, nur für mich.
ミ★
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