Kapitel 7 || Militärisches Können

Das abgehackte Gewehrfeuer ließ Dr. Jason Smith zusammenzucken. Er richtete sich auf dem Sitz auf und bemühte sich, aus dem Seitenfenster des Helikopters zu blicken. Die kalte Kette, mit die man ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte, schnitt ihm schmerzhaft in das Handgelenk. Außerdem bewegte sie sich. Dr. Jason Smith schüttelte angewidert den Kopf.

Es waren die nachgebauten Transformer, die sich nun im Besitz der Mech befanden. Er kannte ihren Plan und wusste, das er dafür sorgen müsste sie davon abzuhalten, Chicago oder andere große Städte anzugreifen.

Er kämpfte gleichzeitig gegen den Drogennebel an, welches sie ihm nach der Gefangennahme in der Forschungseinrichtung in den Oberschenkel gespritzt hatten. Trotzdem hatte er mitbekommen, was nach dem Start von der Station geschehen war. Die Erinnerungen an die Explosion und die bon ihm veranlassten Gegenmaßnahmen verursachten ihm Schmerzen im ganzen Körper.

Doch vielmehr schmerzte es ihm, zu wissen, dass er an Takumis Tod beteiligt war. Er konnte nur hoffen, dass sie es rechtzeitig aus dem Labor geschafft hatte. Was er und sein Forschungsteam in dem unterirdischen Labor erschaffen hatte, war ein früherer Prototyp der nachgebauten Transformer, viel zu gefährlich, um sie in die Außenwelt freizusetzen.

Es wird ein erneuten Krieg gegen die Decepticons geben. Nur jetzt, haben sie halt Unterstützung von den Prototypen, die er und ein paar andere Mitglieder erschaffen haben. Er stellte sich die Gesichter seiner Kollegen vor. Tod, alle Tod.

Ein weiterer Feuerstoß hallte über den vom Feuerschein erhellten Hügel. Ein Bewacher war bei ihm im Helikopter geblieben, doch der Mann blickte aus dem Fenster. Neben ihm saß ein etwas kleineres, wahrscheinlich einer dieser kleinwüchsigen Transformer. Der Mann stand auf und blickte zu seinem Gefährten.

,,Charly du bleibst hier und bewachst den Doktor.“ Der kleine Transformer sprang überrascht auf und salutierte vor seinem Vorgesetzten. ,,Klar, Sir. Wird gemacht, Sir.“ Der Mann stieg aus dem Helikopter und blieb stehen, dann drehte er sich um und blickte noch mal in den Helikopter.

,,Brains, komm mit !“, Forderte er den zweiten Transformer auf. Verwirrt sah Dr. Jason Smith sich um. Unter den Sitzen kam ein zweiter Transformer hervorgekrochen.

,,Ist gut, Chef.“

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Nachdem die beiden Frauen aus der Scheune flüchten konnten, hockten sie neben einer Ruine eines Wurstladens. Mit dem Rücken lehnten sie an der Innenseite der kaputten Theke. In den mit Spinnenweben verhangenen Holregalen über ihren Köpfen, standen mehrere Flaschen mit abgeblätterten Etiketten.

,,Puh. Das war knapp.“ Lachte Takumi und hielt sich den mit der einen Hand den Hauch. Anette versuchte vergeblich einen Niesreiz zu unterdrücken. Erst jetzt erkannte sie die Verletzung an Takumis Bauch. Eine Kugel hatte sie wahrscheinlich getroffen.

,,Du bist ja verletzt !“, sagte Anette erschrocken und suchte in den Regalen nach einem Stoffähnlichen Material um die Blutungen zu stoppen. Sie laute angestrengt auf sich nährende Schritte, doch das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und sie hatte Mühe, draußen etwas zu hören.

Sie öffnete vorsichtig die Schubladen und griff erleichtert nach einem Küchentuch und überreichte es Takumi. Sie nahm es dankend an und presste es auf die blutende Wunde.

Sie hatten es nur bisher geschafft, weil der Helikopter gestartet war. Die Männer waren dadurch abgelenkt worden, und sie hatten sich unbemerkt in den Laden geflüchtet. Weshalb ließ der Helikopter die Männer zurück ? Würden sie zurückkehren ?

,,Hey, Takumi.“ Anette rüttelte an ihrer Schulter. Verwirrt sah sie ihre neu gewonnene Freundin an. Eben noch hatten sie beobachtet, wie ein Mann im Laborkittel in den Helikopter gezerrt worden war. Er war eindeutig ein Gefangener, vermutlich einer der Forscher von der Forschungseinrichtung, in der Takumis Onkel arbeitete.

Wegen der Entfernung konnte Takumi nicht genau erkennen, ob es ihr Onkel oder einer der anderen Forscher war. War der Helikopter vielleicht gestartet, um sie davon abzuhalten, ihre Flucht fortzusetzen ? Das glaubte Anette nicht. Die Besatzung musste einen anderen Grund für den schnellen Start gehabt haben.

,,Was ist ?“, Flüsterte Takumi. Anette zeigte nach draußen. Eine kleine schwarze Gestalt huschte in der Dunkelheit an der Ladentür vorbei.

,,Ist bestimmt nur einer von der kleinen Sorte.“ Verwirrt sah Anette ihre Freundin an.

,,Ich mein ein Hund.“ Sie hätte gerne den Kopf aus ihrer Deckung gestreckt und nach neuer Gefahr Ausschau gehalten, konnte sich aber nicht darauf verlassen, dass die Männer ihre Jagd abbrechen würden. Das waren Männer mit einer millitärischen Ausbildung. Genauso wie sie, sie absolviert hatte. Ungeachtet des Risikos würden sie ihre Mission vollenden. Und der lautete nur mal: Sie zu töten.

,,Was war das ?“, Fragte Anette erschrocken. Links hinter ihr knirschte Glas. Anette sah vorsichtig um den Tresen herum. Sie sah das offene Fenster. Offenbar war jemand, außer sie, in den Laden gestiegen. Gerade eben, als der Helikopter gestartet war, hatten sie an den möglichen Eingänge, den beiden Fenstern und der Tür, jeweils eine Flasche zerschmettert.

Anette sah zu Takumi und nickte. Sie bekam ein weiteres Nicken als Bestätigung. Langsam zog sie die einzige Waffe aus dem Holster. Gut zwei bis drei Meter entfernt, zeichnete sich vor dem Feuerschein ein Mann in geduckter Halterung. Sie schnellte hoch und zielte mit ihrer Waffe. Sie feuerte. Ein blauer Funken schoss aus dem Lauf und traf den Mann. Er schrie auf, als er von dem Teaser getroffen wurde.

,,Gut gemacht.“ Sagte Takumi und klopfte ihr auf die Schulter. Takumi sprang über den Tresen hinweg und holte tief luft, als ihre Schusswunde stark beansprucht wurde. Aber das war ihr in dem Moment nicht wichtig. Während der Mann sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte.

Anette trat hinter dem Tresen hervor und feuerte ein zweites Mal, um den Mann außer Gefecht zu setzen. Die Waffe hatte noch einen dritten Schuss, aber den würde sie sich für den äußersten Notfall auf sparen. Takumi kniete sich zu dem bewusstlosen Mann und nahm ihm das Gewehr ab. Sie grinste. Wie sehr ihr doch, das Gewehr gefehlt hatte. Sich strich vorsichtig über die Marke. Heckler & Koch. Modell 416 oder 417. Sie zog das Magazin aus dem Gewehr um zu schauen, wie ihr maximaler Schuss war.

,,Das wird reichen.“ Summte Takumi und rastete das Magazin wieder im Gewehr ein. Dann lief sie zur Tür, ließ sich auf ihre Knie nieder und brachte das Gewehr in Anschlag. Sie musterte die Begegnung. Der Schrei des Soldaten ist nicht unbemerkt geblieben. Takumi hielt inne mit dem Summen, als sie die kleine Gestalt im Ziel-Fernrohr erkannte.

,,Bingo. Ein Transformer.“ Sie fixierte ihn, legte den Zeigefinger auf den Abzug und drückte ab. Getroffen. Der Transformer gab einen seltsamen Laut von sich, obwohl er gerade mal so groß war, wie eine Tischlampe oder vielleicht auch etwas größer. Er sah sich suchend um.

,,Kleines Miststück.“, Sie sah sich weiter um. Die Männer wollten sie umzingeln. Sie zielte auf den nächsten Mann und feuerte gleich mehrere Schüsse ab. Dreck spritzte vor seinen Füßen hoch, doch eine Kugel traf sein Oberschenkel. Er sackte schreiend zusammen. Seine Kameraden gingen in Deckung. Takumi konnte sie nicht alle aufhalten, dazu würde ihre Munition nicht ausreichen. Aber um den Plan zu verlangsamen vielleicht schon.

,,Takumi.“, Flüsterte Anette.

,,Nicht jetzt.“ Kugeln trafen die Fassade des Ladens. Sie durchschlugen das morsche Holz, wie ein schweizer Löcherkäse. Takumi lief gebückt zum Tresen. Ihre Wunde wurde immer blutiger. Sie zischte, als sie sich aufsetzten wollte und das Küchentuch war auch nicht mehr wirklich zu gebrauchen. Von hier aus, würde sie ihr letztes Gefecht liefern. Anette sollte in der Zwischenzeit fliehen, wenn sie so viele Gegner wie möglich mit in den Tod nehmen würde.

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Lennox und Epps kamen seufzend aus dem Gebäude. Nichts hatten sie gefunden, außer ein paar Leichen und umgestürzte Tische oder Stühle. Zerbrochene Reagenzgläser ohne jeglichen Inhalt, lagen auf dem Boden.

Lennox riss sich die Atemschutzmaske vom Kopf als er am Wagen ankam. Epps folgte ihm und öffnete die Tür, um sich zwei von den Wasserflaschen vom Rücksitz zu nehmen. Das Funkgerät nahm er ebenfalls mit aus dem Wagen und schloss die Tür hinter sich. Lennox war mittlerweile von seinem Anzug befreit.

,,Konntet ihr was herausfinden ?“, Fragte Optimus. Doch alles was er bekam war ein Kopfschütteln. Optimus seufzte. Das half ihnen nicht weiter. Takumi war vielleicht verletzt oder brauchte ihre Hilfe. Es war ein mieses Gefühl, zu wissen das einer von ihnen verletzt sein könnte, und er konnte nichts für ihn tun.

Der gelbe Camaro kam brummend auf das Gelände gefahren. Die Tür öffnete sich und ein junger Man stieg aus. Sam Witwicky. Epps und Lennox hatte ihn noch gar nicht bemerkt.

,,Hier, Man.“ Er überreichte seinem Kumpel eine Flasche. Dankend nahmver sie entgegen und öffnete den Deckel, als Optimus hinter ihnen trat. Gerade wollte er anfangen zu sprechen, als das Funkgerät seltsame Geräusche von sich gab.

,,Ist da jemand in unserer Leitung ?“, Flüsterte Lennox Epps zu. Der jedoch zuckte nur mit den Schultern. Langsam kam Sam hinter den beiden Männern zum stehen und klopfte ihn auf die Schulter. Erschrocken drehten sie sich zu ihm um, doch als sie erkannten, wer vor ihnen stand, grinsten die Männer.

,,Sam.“ Sie umarmten sich gegenseitig und lösten sich voneinander, als das Funkgerät erneut Laute von sich gab. Sam wollte das Funkgerät gerade nehmen, als Lennox ihm zuvor kam. Grinsend und gleichzeitig provozierend sah er seinen Freund an. Sam jedoch schnaufte nur beleidigt.

,,Hallo ? Ist da jemand ?“, Lennox nahm das Funkgerät in die Hand und drückte auf den Knopf, um selber in das Funkgerät sprechen zu können.

,,Hier ist Captain William Lennox. Mit wem spreche ich da ?“, Ein rauschen erklang bis ein Name durchgegeben wurde. Leonhard White.

,,Ich soll sie zu einer gewissen Takumi Smith durchstellen.“ Sagte Leonhard. Lennox riss vor Freude die Arme hoch, was den Autobots nicht entgangen war. Sie machten also doch Fortschritte. Optimus war beruhigt und trat neben Bumblebee. Der sich mittlerweile transformiert hatte.

,,Worauf warten sie dann, Leonhard.“ Sagte Lennox durch das Funkgerät.

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