⋇02 ~ search

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Du siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht.~ Friedrich Hebbel (1813 - 1863)
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Hoseok POV:

"Hoseok, jetzt ruh dich doch endlich mal etwas aus!", bat ihn Namjoon erneut, doch Hoseok ignorierte ihn und wanderte weiter in seinem Zimmer umher um Sachen zusammen zu sammeln "Ich kann nicht ich muss sie finden!" sagte er und stopfte frische Kleidung in seinen Rucksack, der bereits an allen Seiten ausgefranst und dreckig war, von seinen vielen Touren in den letzten Monaten.

Er war vor 2 Stunden nach Hause gekommen, hatte sich geduscht und eine Stunde geschlafen "Wir suchen schon seit 2 Monaten nach ihr und haben sie noch nicht gefunden..." erklärte er Namjoon, welche ihn mit Händen in den Hüften kritisch dabei beobachtete, wie er zum 8 mal in diesem Monat seine Sachen packte "Ich weiß Hoseok... EXO hat sich dieses Mal gut versteckt, aber Jin und Yoongi sind aktuell in den Nordbergen und suchen. Jungkook und Taehyung sind auch auf Patrouille im Süden! Der Aufstand sucht auch nach ihr und unterstützt uns! Wie werden sie schon finden!" Er folgte ihm durch den Raum ins Badezimmer "Du suchst ununterbrochen nach ihr! Ich bitte dich Ruh dich etwas aus!" Er packte ihn am Arm, doch Hoseok riss sich sofort wieder los "Ich kann nicht Namjoon. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird sie sich wieder selbst verlieren! Sie werden sie wieder töten!" fuhr er ihn an "Hoseok!" Namjoon wurde lauter "du kannst nicht wieder alleine gehen! Das ist viel zu gefährlich! Außerdem brauche ich dich hier! Ich kann nicht alle meine Männer gehen lassen! Was wenn wir angegriffen werden?" er starrte ihm fest in die Augen und Hoseok wusste, das Namjoon ihn dieses Mal wirklich nicht gehen lassen würde.

"Wir werden sie finden! Das habe ich dir versprochen! Wir hören nicht auf sie zu suchen! Aber jetzt, bleibst du hier! Das ist ein Befehl!" ein Befehl? Fassungslos starrte Hoseok Namjoon an, welcher seine Position im Clan eigentlich nur selten zur Geltung brachte "Aber...." Namjoon schüttelte den Kopf "Du kannst mit Jimin gehen, wenn Jungkook und Taehyung zurück sind!" erklärte er hart "So lange ruhst dich aus! Du siehst scheiße aus!" damit ließ er ihn los und verließ aufgebracht sein Zimmer.

"Nam..." er folgte ihm noch einige Schritte doch alles, was er von Namjoon noch sah, war wie dieser seine Zimmertür zu knallte. Entkräftet und verzweifelt stand er mitten im Raum und ließ die Luft langsam durch seine Lungen hinauf über seine Lippen nach draußen gleiten. So lange suchte er schon nach ihr, doch konnte sie nicht finden. Es gab keine Spur. Es war, als wäre EXO, spurlos verschwunden.

Direkt nach dem er sich damals von den Fesseln befreit hatte, hatte er Jin das Messer in die Hand gedrückt und war nach draußen gerannt. Die Motorgeräusche der Quads waren noch nicht in den Wäldern verhallt gewesen. Er hatte ihren Namen geschrien, immer und immer wieder doch seine Rufe, waren unbeantwortet geblieben. Er hatte angefangen, orientierungslos durch den Wald zu laufen, den Geräuschen nach, die von allen Richtungen gekommen waren, in der Hoffnung sie noch zu finden, auch wenn ihm sein Verstand längst gesagt hatte, dass sie über alle Berge waren.

Er wollte es nicht wahrhaben, bis er schließlich erschöpft über eine Wurzel fiel und einfach auf dem Boden liegen geblieben war. Er wusste nicht, wie lange er dort auf dem Boden gehockt hatte, bis ihn die anderen fanden. Yoongi hatte ihn vom Boden aufgesammelt. Er hatte mit ihm gesprochen, doch an die Worte, die er an ihn gerichtet hatte, als er ihn vom Boden auflas, erinnerte er sich nicht mehr. Er erinnerte sich generell ab da, nicht mehr an viel. Alles war wie in einer Traumblase und nur einige feste Tatsachen hatte sich in sein Gehirn gebrannt.

Er hatte sie verloren!
Sie hatte ihn verlassen!
Sie hatte sich geopfert!

Seit diesem Tag suchte er nach ihr, ging verzweifelt jeden noch so kleinen Hinweis nach. Der alte Hauptsitz von EXO war leer und verwüstet und nicht ein Informant wusste etwas Genaues über den aktuellen Aufenthaltsort. Eigentlich war das auch nicht ungewöhnlich. Alle Clans hielten ihren Aufenthaltsort geheim und wurde man entdeckt, suchte man sich einen neuen. Das war der sicherste Weg. So überlebte man in dieser Welt.

Niedergeschlagen ließ er sich auf sein Bett fallen. Jae Hees letzte Worte hallten immer wieder durch seinen Kopf "Er wäre so stolz auf dich, wenn er dich sehen könnte... Es tut mir leid, das ich ihn nicht beschützen konnte, aber dafür beschütze ich jetzt dich. Er hat dich sehr geliebt!" Er verstand diese Worte nicht. Wen hatte sie damit gemeint? Wer wäre stolz auf ihn? Und wer hatte ihn geliebt? Von wem hatte sie gesprochen? Seine Eltern waren doch Tod! Er hatte sie Sterben sehen! Oder nicht?

Verzweifelt raufte er sich das Haar. Nein, es war einfach unmöglich, dass sie über seinen Vater gesprochen hatte. Unmöglich!.... " Ich würde gerne bei dir bleiben, aus freiem Willen heraus" ~ "Erinnere dich für mich an mich...." ein wütender Schrei entwich ihm und er schleuderte die Kissen vom Bett, die sich mit viel zu leisen Geräuschen auf dem Boden verteilten.

Wie hatte sie das tun können? Wie hatte sie sich opfern können? Sie hätten es doch bestimmt auch so irgendwie geschafft, dort alle gemeinsam raus zu kommen. Sie hätte das nicht tun müssen! Sein Herz fühlte sich an, als hätte es jemand mit einem Stacheldraht umwickelt und jeder Schlag schmerzte, seit sie ihn verlassen hatte, mit diesen Worten. Mit dieser Geste.

Erinnere dich für mich an mich..... Mit diesen Worten hatte sie ihm das Herz herausgerissen und ihn mit einem tauben Gefühl zurückgelassen. Wie sollte er sich nicht an sie erinnern? Sie hatte alles für ihn gegeben! Sie war verletzt worden und doch hatte sie ihn beschützt und dort raus geholt. Sie hatte sich für ihn erinnert und er hatte sich geschworen er würde sich für immer an sie erinnern, aber er wollte auch das sie sich selbst an sich erinnern kann!

Er erinnerte sich an jeden Moment! Er erinnerte sich an den ersten Moment, wo er Jae Hee gesehen hatte. Sie war nur noch eine Hülle, eine Puppe! Ihr Gesicht und ihre Augen waren leer, doch damals auf der Treppe, als sie ihren Kopf etwas zur Seite geneigt hatte, hatte er diesen kleinen Funken in ihren Augen gesehen.

Zuvor war ihm nie eine Sklavin zugeteilt worden. Nur Namjoon und Jin, denn sie waren gut darin, mit den Gefühlslosen umzugehen. Die beiden hatten die Hoffnung in die Menschheit niemals aufgegeben. Hoseok hingegen war kurz davor gewesen, bevor er Jae Hee bekam. Bevor sie vor seine Augen getreten war, hatte er nie darüber nachgedacht, eine Sklavin ändern zu wollen. Doch Jae Hee änderte alles! Sie rettete ihn auf mehrere Weisen.

Als er sie das erste Mal sah, trug sie keine Schuhe und ihre Kleidung war zerrissen. Sie hatte nie ein Zimmer besessen oder durfte am selben Tisch sitzen wie ihre Herren. Je mehr er darüber nachgedacht hatte, was dieses Mädchen alles durchmachen musste, um so mehr wollte er ihr Gutes tun. Er wollte an sie glauben.

Anfangs war er sauer! Er war sauer auf die Welt! Doch nach und nach schlug dieses in Fürsorge um und er wurde von Jae Hee dafür belohnt, in dem sie sich ihm immer mehr öffnete und menschlicher wurde. Ab da erkannte er, dass sie niedlich und liebenswert war. Er erinnerte sich an den Moment, wo sie für ihn die Mundwinkel hob, um zu lächeln. Er erinnerte sich an den Moment, wo sie Jongwoo getröstet hatte, nachdem seine Mutter sich umbringen wollte und sie ihr geholfen hatte. Er erinnerte sich an den Moment als er am Morgen neben ihr erwachte.... der Morgen bevor alles den Bach runterging.

Wenn er doch nur wüsste wie es ihr ging. Wenn er doch nur ihr Gesicht und ihre Augen sehen könnte, nur ganz kurz, damit er bestätigen kann, dass sie noch da ist! Sein Inneres fühlte sich leer an, als würde etwas fehlen. Wann war dieses Mädchen ein Teil von ihm geworden? Wann hatte er angefangen, sie als etwas zu sich gehöriges zu sehen? War es, weil Bang PD sie ihm zugeteilt hatte? Nein!

Erschöpft drehte er sich zur Seite und Griff in sein Haar.

Er musste sie finden! Er musste sie unbedingt wiederfinden! Er hatte es ihr versprochen! Was, wenn sie wirklich auf ihn wartete? Was, wenn sie sie nicht wieder gefühlslos gemacht haben und sie dadurch noch größere Qualen erleiden muss, weil sie alles bewusst wahrnehmen kann? Was, wenn sie jeden Tag nur darauf wartet, das er kommt und nur weil er es nicht schafft sie zu finden, langsam die Hoffnung aufgab? Was, wenn sie das schon längst getan hat?

Verzweifelt schüttelte er den Kopf und eine Träne lief seine Wange herunter. Nein, er durfte das nicht zulassen. Er musste jetzt gehen und weiter suchen!

Mit diesem Beschluss stand er auf und wischte sich die Tränen von den Wangen. Er durfte niemals aufhören sie zu suchen, bis sie wieder an seiner Seite war. Das war er ihr Schuldig!

Damit packte er die restlichen fehlenden Dinge in seinen Rucksack und verließ sein Zimmer. Mit festen Schritten durchquerte er die Gänge und passierte Namjoons Zimmer. Er würde sie um jeden Preis finden! Nichts konnte ihn aufhalten! "Hoseok!" hörte er Namjoon rufen, welcher ihn gesehen hatte, als er an seinem Zimmer vorbei gelaufen war "Hoseok wo willst du hin?" schrie er ihm nach und er konnte ihn näher kommen hören. Namjoon folgte ihm, aber er würde ihn nicht aufhalten können!

"Sie suchen Namjoon! Ich kann sie nicht dort bei denen lassen! Sie hat uns alle gerettet und sich geopfert! Für uns! Es ist nicht gerecht, dass wir sie im Stich lassen!" Fuhr er ihn an ohne ihn dabei anzusehen und hastete die Treppe nach unten zur Eingangshalle.

Namjoon packte ihn, kurz bevor er die Tür erreicht hatte, am Arm und stoppte ihn. Grob wirbelte er ihn zu sich herum "Wir lassen sie doch nicht im Stich! Wir suchen sie weiter Hoseok, aber du musst dich ausruhen! Die anderen suchen doch nach ihr!" Er riss sich los "Das ist nicht genug!" Schrie er ihn wütend. Einen Moment sahen sie einander starr in die Augen "Ich lasse mich von dir nicht Aufhalten!" erklärte er und griff nach der Türklinke "Hoseok! Ich bitte dich! Was ist nur los mit dir?" Er stoppte in seiner Bewegung.

Ja, was war bloß los mit ihm? Wie hatte er jemals zurückkommen können, ohne sie gefunden zu haben?

"Hoseok, wir hören nicht auf nach ihr zu suchen" wiederholte Namjoon in einem leicht verzweifelten aufgebrachten Ton "Sie ist viel zu Wichtig! In ihrer Erinnerung steckt die Lösung zur endgültigen Befreiung aller Sklaven. Sie weiß, wo sie versteckt werden und vielleicht weiß sie auch, wo Bang PDs Tochter ist und sie kann ihr Helfen! Nur sie weiß wie! Alle anderen die mit ihr dort waren an diesem Tag, sind Tod!"

Alle anderen sind Tod...."Ich erinnere mich an den Moment, bevor ich gefangen genommen wurde.......Appa...nein... ein Mann, der wie ein Vater für mich war, starb in meinen Armen....." ~ "Wir waren auf einer Mission. Wir hatten das Sklavenlager gefunden, doch wurden entdeckt. Auf der Flucht erwischte uns eine Bombe und wir wurden verletzt. Appa war sehr schwer verletzt. Ich konnte ihn nicht retten. Er starb in meinen Armen....."

Er fühlte sich, als habe man ihm ganz plötzlich die Luft zum Atmen genommen, als wäre er in einem Vakuum eingeschlossen "...Ja genau.... Sie sind Tod" wiederholte er Gedankenversunken "...und wenn stimmt, was Sie sagte, bevor sie uns verließ, dann war der Mann an ihrer Seite..." er stoppte. Der Mann, den sie als Appa bezeichnete "...Er war mein Vater!" Nun drehte er sich zu Namjoon um "Jae Hee ist außerdem die einzige dir mir sagen kann, ob es stimmt, das er mein Vater war... ihre letzten Worte an mich..." Tränen liefen seine Wangen herunter. Tränen der Verzweiflung... er war so aufgewühlt, dass er nicht mal mehr in der Lage war sie zu stoppen. Er war so kraftlos, dass er es nicht einmal mehr wollte. Er wollte weinen! Er wollte weinen aus purer Verzweiflung.... aber er wollte es an ihrer Seite!

Namjoon kam zu ihm und zog ihn einfach an sich "Ich weiß, dass dich diese Worte aufgewühlt haben und das du eine Antwort auf das alles haben willst... aber warum fragst du nicht Joo Sun?" Er schob ihn von sich "Ich ... ich traue ihm nicht! Er könnte Lügen... außerdem weicht er meiner Frage aus... Er sagt nie etwas genaues" erklärte Hoseok "Alles was er sagte war, dass er nicht glaubt, dass dieser Mann mein Vater war...Ich sollte mir keine Hoffnung machen..." Namjoon presste die Lippen aufeinander und nickte langsam "Du hast recht, wir wissen nicht, inwieweit wir Joo Sun trauen können. Der Aufstand hat seine eigenen Ziele und Vorgehensweisen. Sie benutzen uns ebenso wie wir sie.... aber er hat auch recht! Du solltest dich nicht zu sehr darauf versteifen. Jae Hee könnte etwas verwechselt haben. Sie hat nicht alle Erinnerungen zurück!" Hoseok schnaubte leicht über die Tatsachen "Ich werde es erst wissen, wenn ich sie gefunden habe! Für mich ist sie mehr als nur die, die weiß wie man die Sklavenlager und Bangs Tochter findet!" erklärte er fest und drehte sich damit endgültig zur Tür um "Ho..." begann Namjoon wieder, doch genau in dem Moment wurde die Tür vor ihm Aufgerissen und eine eisige Kälte schlug ihm wie eine Faust entgegen.

"Hoseok..." sprach die Person, dessen Jacke mit Schnee belegt war und dessen Nase von einem rote Schimmer bedeckt wurde, ihn aufgeregt an. Hoseoks Augen weiteten sich.

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Fortsetzung folgt

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Hallo meine Lieben....

Das war das zweite Kapitel :)

Ich weiß ihr wolltet unbedingt wissen, wer da in dem Busch sitzt, oder?

Naja... Immerhin wissen wir jetzt das es nicht Hoseok war! Oder vielleicht doch? Und dieses Kapitel ist vor der Situation mit Jae Hee gewesen...

Wir finden es im nächsten Kapitel heraus! Versprochen!

Jetzt wissen wir auf jeden Fall eines erst einmal sicher: Hoseok und auch die anderen geben nicht auf nach Jae Hee zu suchen, auch wenn sie alle ihre eigenen Gründe haben. Außerdem scheint Hoseok Gefühle gegenüber Jae Hee zu haben. Ob ihm klar ist, was es für welche sind? Oder ist es wirklich nur, weil er sich Schuldig fühlt? Ihr Dankbar ist? Und oder Antworten haben will? Und glaubt ihr auch, dass der Mann, der an Jae Hees Seite war, wirklich Hoseoks Vater gewesen ist, oder hat Namjoon recht und Jae Hee hat es verwechselt?

Das alles finden wir in den nächsten Kapiteln heraus. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seid gespannt, wie es weiter geht.

Bis zum nächsten Kapitel und habt eine schöne Zeit.

Eure Liv

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