꧁ Epilog ꧂

For the last time; Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

**Zwei Wochen später**

Ich betrachtete den Ehering an Harrys Hand, mit der er seine alte Gitarre festhielt und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich gedankenverloren an meinem Ehering, den ich als Anhänger an einer Kette trug rumspielte. Er hatte beschlossen ihn an seinem Ringfinger zu tragen zusammen mit ein paar Ringen an den anderen Fingern, damit es nicht sofort als Ehering auffiel. Meine Kette hielt ich die meiste Zeit versteckt unter meinem Oberteil, doch gerade waren wir alleine in dem Eisenbahnwagon, weswegen ich sie hervorgeholt hatte. Harry bemerkte meinen Blick und seine Lippen verzogen sich ebenfalls zu einem Lächeln, ehe er seine Hand für einen Moment auf mein Bein platzierte und sanft drüber strich. Dann griff er erneut nach der Gitarre und richtete seinen Blick aus dem Fenster. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf am Fenster an, während meine Gedanken zu den letzten zwei Wochen abschweiften. Es war viel zu tun gewesen und gerade einfach nur ein paar Stunden hier zu sitzen und sich um nichts zu kümmern fühlte sich seltsam an und gleichzeitig entspannend. Nach Marys Beerdigung waren wir wenig später aufgebrochen, um zu unserem Anwesen zu fahren. Lottie hatte sich gefreut, dass wir beschlossen hatten mitzukommen und ich mit ihr den Zirkus weiterführen würde. Aber als wir erstmal angefangen haben wirklich drüber nachzudenken, wurde uns bewusst wie kompliziert die ganze Sache sein würde. Wir wollten ihn auf keinen Fall so weiterlaufen lassen wie zuvor und das bedeutete, dass wir uns um neue Sponsoren kümmern oder uns eine andere Geldquelle suchen mussten. Aktuell hatten wir zwar genug Geld, aber uns war es wichtig, dass alle Arbeiter und Artisten zumindest einen kleinen Lohn bekommen würden und das würde nicht lange funktionieren, ohne zusätzliches Geld. Ich hatte viel herumgerechnet und war schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass alleine die Eintrittskarten uns nicht lange über Wasser halten würden. Die Sponsoren hatten mittlerweile alle Bescheid bekommen und ich hatte bewusst schon sofort in die Briefe geschrieben, dass es Lohn für alle geben wird und keine Ausbeutung mehr. Ich rechnete damit, dass sowieso alle abspringen würden, aber einige Rückmeldungen standen noch aus. Tatsächlich gab es mehr Sponsoren, als die die immer bei den Abendessen dabei waren. Die meisten davon waren für meinen Vater aber „zu unbedeutend" gewesen, da sie nicht keine riesen Geldgeber waren. Ich konnte mich an einige von ihnen noch erinnern und zumindest damals hatten sie keinen so negativen Eindruck auf mich gemacht, vielleicht würden also nicht alle von denen uns den Rücken zu kehren. Troye hatte mir bei diesem ganzen Papierkram und den Briefen wirklich sehr helfen geholfen und ich hätte nicht gewusst, ob ich ohne ihn alles hätte regeln können, vor allem so schnell. Lottie hatte es zwar auch versucht, aber nachdem sie gleich dreimal Briefe vertauscht hatte und wir im Endeffekt länger gebraucht hatten mit ihr, hatte sie wieder aufgegeben. Ich war ihr nicht böse, Marys Tod war gerade einmal zwei Wochen her und ich war selber auch nicht ganz bei der Sache, denn in meinem Kopf tauchten ständig all die Momente mit ihr auf. Aber sich um all die Sachen zu kümmern, lenkte mich ab und half mir irgendwie auch mich auf andere Gedanken zu bringen. Umso glücklicher war ich, dass Troye sich uns tatsächlich angeschlossen hatte, denn wir hatten schon besprochen, dass er auch zukünftig bei solchen Sachen behilflich sein würde, da ich mich eigentlich auf das Trapez konzentrieren wollte. Wir hatten außerdem beschlossen uns nach jemandem umzusehen, der sich hauptsächlich um den ganzen Papierkram und die Leitung kümmern würde. Natürlich würden Lottie und ich trotzdem noch die Leiter des Zirkus sein, aber wir wollten uns beide ungern um all das kümmern, denn ich wusste ja schon wie viel Zeit dafür draufgeht. Aber bis sich das alles geklärt hatte, würden Troye und ich das zusammen übernehmen. Der Abschied von Cole und Troye war sehr emotional gewesen, da die beiden so gut wie jeden Tag miteinander verbracht hatten und das schon seitdem sie denken können. Aber Troye war sich sicher, dass es das Beste sein würde und wir versprachen Cole besuchen zu kommen. Er wollte ebenfalls irgendwann mal für ein paar Wochen mitreisen, wenn es sich ergibt.

„Lou? Wir sind da." Harrys sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich öffnete meine Augen und seine grünen Augen fixierten meine. Für einen Moment setzte mein Herz aus, ehe ich ihn anlächelte und wir schließlich zusammen aus dem Wagon stiegen.

Joe stand mit Angel bereits am Gleis und als diese uns erblickte stürmte sie auf Harry zu. Er schaffte es gerade noch mir die Gitarre in die Hand zu drücken, ehe er sie auf den Arm nahm und sie herumwirbelte. Sie fing laut an zu lachen und es war so ansteckend, dass sowohl Harry als auch ich ebenfalls lachen mussten.

Ein paar Stunden später saßen wir gerade im Wohnzimmer bei den O'Connells und Harry zeigte Angel ein paar Griffe auf seiner alten Gitarre. Sie hatte sich riesig darüber gefreut, dass er ihr diese geschenkt hatte. Tatsächlich konnte sie auch schon etwas spielen und hatte uns das sofort vorführen müssen. Faye hatte mittlerweile ihr drittes Baby bekommen, ein kleines Mädchen namens Elli. Sie war zuckersüß gewesen und Harry hatte es tatsächlich geschafft, dass sie bei ihm auf dem Arm eingeschlafen war. Ich musste schon zugeben, dass dieser Anblick mein Herz hat höher schlagen lassen. Er war wirklich ein Naturtalent im Umgang mit Kindern.

**Ein Jahr später**

Ich versuchte gerade umständlich die letzten Luftballons an den Wänden zu befestigen, als ich vor der Tür ein paar Stimmen wahrnahm und Harry aufgeregt in die Hände klatschend nach draußen eilte. Ich musste schmunzeln über seine Euphorie, er hatte den ganzen Abend zuvor und den Morgen damit verbracht unseren Speisewagon zu dekorieren und unserer Küchenfee Edith beim Kochen zu helfen. Außerdem hatte er mich dazu gezwungen ungefähr zwei Dutzend Luftballons aufzupusten. Schnell lief ich ihm hinterher, um Amalia ebenfalls zu gratulieren.

„Da ist ja das Geburtstagskind! Du siehst fantastisch aus Malia!" Er zog sie in eine enge Umarmung, naja so eng wie es mit ihrem mittlerweile schon echt großem Babybauch eben ging.

„Ja, ja. Ich mache Rosie schon fast Konkurrenz", erwiderte sie schließlich und Zayn neben ihr rollte nur mit den Augen. Mein Lachen hätte ich mir wohl lieber verkneifen sollen, denn ich erntete schnell einen bösen Blick von sowohl Harry als auch Amalia, woraufhin ich anfing zu schmollen.

„Dann bedeutet das ja nur, dass du wunderschön bist. Jetzt komm wir haben was für dich vorbereitet." Er griff sanft nach ihrer Hand und ignorierte dabei ihren fragenden Blick, ehe er sie hinter sich herzog.

„Ich darf auch nichts sagen, oder andeuten ohne diese Blicke zu bekommen, mach dir nichts draus." Zayn klopfte mir kurz auf die Schulter und grinste mich an, bevor wir den beiden nach drinnen folgten.

„Wow... das... das hab ich nicht erwartet... das ist so schön, ich-" Sie unterbrach sich selber, indem sie laut schluchzte und dann anfing zu weinen. Harry legte ihr einen Arm um die Schultern, während sie ihr Gesicht in ihren Händen vergrub.

„Happy Birthday Amalia, Harry hatte die Idee dir eine kleine Geburtstags- und Babyparty zu schmeißen", sagte ich, während ich ihre Hände von ihrem Gesicht löste und sie ebenfalls in meine Arme zog.

„Danke, ihr seid die besten... ich hab euch alle so lieb", hauchte sie, während sie erneut laut schluchzen musste.

Als schließlich die anderen sich ebenfalls versammelt hatten, verbrachten wir den Tag alle zusammen. Amalia und Zayn bekamen ein paar Babysachen geschenkt, obwohl sie immer wieder betonten, dass sie eigentlich schon mehr als genug von Camila und Shawn übernehmen konnten. Der kleine Tarzan war mittlerweile schon ein paar Monate alt und schlief gerade seelenruhig auf Shawns Arm. Die beiden waren tatsächlich zum Zirkus zurückgekehrt, was uns alle, aber vor allem Lottie sehr freute. Wir hatten ein bisschen Geld in die Wagons investiert und uns größere gekauft. Nun hatten wir alle ein wenig mehr Platz und vor allem auch Privatsphäre, denn alle Paare hatten zumindest ihre eigenen kleinen Bereiche. Es war schön zu sehen, wie unserer Familie sich vergrößerte und es würden vermutlich nicht nur bei zwei Kindern bleiben. Die ganzen Veränderungen im letzten Jahr machten mich wahnsinnig stolz, denn es hatte tatsächlich alles so funktioniert, wie wir es uns gewünscht hatten. Viele kleinere Sponsoren waren uns treu geblieben und einer von ihnen, Chester, hatte sich sogar mit Freude für den Job als Leitung angeboten. Er hatte bereits zuvor einen kleinen Zirkus geleitet, der allerdings nach einem Brand leider schließen musste, war stets motiviert und brachte gute Ideen mit ein. Ich hatte viel Zeit für das Trapez und auch für Harry, was mich mehr als glücklich stimmte.

Ich beobachtete Harry dabei, wie er gerade fasziniert ein paar Tritte in Amalias Bauch, die sogar deutlich zu sehen waren, beobachtete und dann stolz verkündete, dass das Baby mit ihm kommuniziert hatte. Tatsächlich hatte das Baby danach bei niemandem mehr reagiert und so sehr getreten, weswegen Harry stolz vor sich her grinste, ehe er seinen Blick mir zuwandte. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und kicherte, bevor ich nach seiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte.

**Sechs Jahre später**

Ich machte mich gerade auf den Weg in den Trainingsraum, nachdem ich einige Besorgungen in der Stadt erledigt hatte. Wir machten gerade unsere Winterpause und verbrachten diese auf unserem Anwesen, welches wir den Rest des Jahres sonst vermieteten.

Beim Trainingsraum angekommen, schlich ich mich langsam rein und blieb in der Tür stehen.

„Ich will das lieber wieder mit Onkel Lou machen!" Johannah fing an zu schmollen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. David hüpfte vom Trapez runter und stellte sich etwas schüchtern neben seine Zwillingsschwester, ehe auch er seine Arme verschränkte.

„I-ich... auch Mami." Lottie seufzte laut, während ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. Als die Zwillinge mich in der Tür entdeckten stürmten sie auch schon auf mich zu und sprangen beide in meine Arme.

„Hey ihr zwei, war es so schlimm ohne mich? Ich war doch nur ein paar Stunden weg", lachte ich, ehe ich die beiden wieder runterließ.

„Ja! Mami ist so streng, bei ihr dürfen wir nicht so coole Sachen machen wie bei dir", rief das kleine blonde Mädchen laut und Lottie schüttelte ungläubig ihren Kopf.

„Geht euch schon mal beide ein Tuch holen ich komme sofort ja?" Die beiden nickten und liefen zu der Kiste mit den Tüchern rüber, die am anderen Ende des Trainingsraums stand.

Lottie kam seufzend auf mich zugelaufen, während sie mir einen bösen Blick zu warf.

„Das ist nicht fair, wieso wollen sie immer nur mit dir trainieren?"

„Tja Schwesterherz du kannst halt manchmal ganz schön... uncool sein", scherzte ich, was sie nur empört ausatmen ließ.

„Wie bitte? Ich bin ja wohl die coolste Mum."

„Vielleicht, aber trainieren wollen sie wohl trotzdem lieber mit mir." Ich zuckte mit meinen Schultern, immer noch grinsend und erntete für meinen Kommentar einen Schlag gegen meinen Arm.

„Du lässt sie bestimmt die ganze Zeit nur spielen!"

„Nö, aber ich bin halt so lustig, dass sogar trainieren mit mir Spaß macht." Meine Zwillingsschwester verdrehte ihre Augen, ehe auch sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Louuuuuu! Komm wir wollen trainieren!"

„Man man man, die beiden sind erst fünf, wo soll das noch hinführen?" In Lotties Stimme war ein wenig Verzweiflung rauszuhören, während sie ihre beiden Rabauken dabei beobachtete, wie sie wild mit den Tüchern durch die Luft wedelten.

„Sie wissen halt genau was sie wollen, ich frage mich von wem sie das wohl haben..."

„Arsch", flüsterte sie leise. „Ich war gar nicht so anstrengend."

„Das glaubst auch nur du." Ich zwinkerte und lief lachend davon, noch bevor sie mich erneut schlagen konnte. „Okay, los wir müssen die Tücher festmachen und dann zeigt ihr mir mal, was ihr mit Mami gelernt habt, ja?" Johannah nickte wild und versuchte schon alleine irgendwie das Tuch zu befestigen, während David mich etwas unsicher musterte. Ich hockte mich vor ihn und nahm seine kleinen Hände in meine. „Was ist los, Kleiner?"

„Ist... ist Mami jetzt böse?" Mir wurde ganz warm ums Herz bei seinem Anblick. Er war schon immer so sensibel gewesen und ganz anders als seine Schwester. Trotzdem waren die beiden unzertrennlich und manchmal ließ er sich von ihr mitziehen und war danach so verunsichert und machte sich Gedanken darüber, ob er etwas falsch gemacht hatte.

„Nein Kleiner, sie ist nur ein bisschen traurig, weil ihr nicht so gerne mit ihr wie mit mir trainiert. Mach dir keine Sorgen, sagt ihr später einfach wie lieb ihr sie habt und dann ist sie wieder glücklich, ja?" Er nickte und umarmte mich kurz, bevor ich für beide das Tuch befestigte und wir mit dem Training starteten.

**Drei Jahre später**

„Zehn Jahre mein Engel...", hauchte Harry und griff nach meiner freien Hand, mit der ich mich nicht abstützte.

„Zehn Jahre... das ist so verrückt, es kommt mir vor als wäre das gestern gewesen, dass wir in Marys Garten standen und ‚Für immer' gesagt haben, dabei ist so viel passiert in der Zwischenzeit." Er nickte und ich löste schließlich meine Hand aus seiner um sie stattdessen auf seine Wange zu legen und ihm einen innigen Kuss zu geben.

Als wir uns schließlich voneinander lösten, lehnte ich mich an Harry an und schloss für einen Moment meine Augen. Der angenehm warme Wind wehte uns um die Ohren und das Rauschen des Meeres, das sich vor uns erstreckte, hatte eine angenehm beruhigende Wirkung. Die letzten drei Jahren waren auf Grund der weltweiten Finanzkrise alles andere als leicht gewesen, aber irgendwie hatten wir es tatsächlich geschafft den Zirkus mehr oder weniger unbeschädigt dadurch zu bringen und seit ein paar Wochen fing die Lage langsam an sich zu beruhigen. Wir hatten als Familie zusammengehalten und obwohl es vielleicht einfacher erschien den Zirkus aufzugeben, haben wir uns alle geschworen das erst zu tun, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gäbe. Die Jahre zuvor waren wir so gut mit dem Zirkus Geld umgegangen, dass hatte uns jetzt vermutlich gerettet. Ich genoss den Moment hier am Meer mit Harry und ich merkte, dass auch er gerade losgelöst und glücklich war, etwas was in letzter Zeit viel zu selten vorkam. Deswegen hatte ich vor ein paar Tagen auch beschlossen, dass wir beide herfahren würden. Dorthin, wo wir beide schon einmal an den Klippen standen und das Meer bestaunt haben. An den Ort, an dem mir wirklich bewusst geworden ist, dass ich nicht ohne diesen Menschen leben kann und auch nicht will. Dieses Mal hatten wir uns aber unten an den Strand gesetzt, direkt ans Meer und da es ziemlich abgelegen war, waren hier auch weit und breit keine Menschen zu sehen.

„Danke, dass wir hier sind mein Engel. Ich liebe dich so sehr." Harrys Atem in meinem Nacken bereitete mir eine Gänsehaut und ich drehte leicht meinen Kopf um ihn ansehen zu können. Ich spürte wie sich ein wohliges Gefühl in meinem Körper breit machte, als ich in seine strahlenden Augen blickte und kurz in eines seiner Grübchen pikste.

„Ich liebe dich Hazza. Für immer."

„Für immer."

[...]

Was war euer liebster Moment in der Geschichte? Oder euer liebstes Kapitel? Lasst uns gerne eure Meinung da ❤️

Vielen Dank von mir (Carina) an alle die diese Geschichte unterstützt und gelesen haben 🥺♥️ Ich weiß absolut nicht was ich sagen soll und hab immer noch nicht realisiert, dass die erste Geschichte die ich jemals geschrieben habe nun vorbei ist. Danke auch an Michelle, dass sie mich dazu gebracht hat und mir so eine Welt gezeigt hat, die ich nicht mehr missen möchte 🥺💗

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