꧁ Chapter Twenty-Two ꧂
Sternchen nicht vergessen ❤️
Louis POV
Ich spürte noch Harrys Körperwärme auf mir, als die Worte des Direktors meine Freude über die gelungene Show zerschmetterten. Hat er gerade gesagt, dass Harry seine neue Entdeckung war? Unsere lange Vorbereitung? Ich spürte, wie die Wut in mir aufkochte und ballte meine Hände zu Fäusten, ignorierte dabei den Schmerz in meiner einen Hand. Mary und Lottie sahen mich beide mitleidig an, beide wussten, dass der Direktor nicht darüber informiert war, dass Harry die große Überraschung sein würde, weil er es niemals erlaubt hätte. Ich hatte Mary letzte Woche darum gebeten, ihm nichts davon zu erzählen und mir zu helfen, es vor ihm zu verheimlichen. Sie war begeistert davon, wie ich Harry in die Show schmuggeln wollte und mich somit gegen meinen Vater auflehnte, weil ich wusste, die Leute würden Harrys Gesang lieben. Mary kam auf mich zu und öffnete vorsichtig meine Hände.
„Louis-"
Ich zog meine Hände aus ihren und schüttelte meinen Kopf. Ich war zu aufgebracht und durcheinander, um jetzt mit ihr zu sprechen. Ich konnte selbst nicht zuordnen, wieso ich in diesem Moment so wütend geworden war, ich hätte mir denken können, dass er niemals zugeben würde, dass etwas, was offensichtlich so erfolgreich war, nicht sein Verdienst war. Schon gar nicht würde er sich eingestehen, dass ich, sein Sohn, dass alles hinter seinem Rücken geplant hatte und damit auch noch einen Volltreffer gelandet hatte. Das ganze Zirkuskonzept, was uns so viel Bekanntheit eingebracht hatte, war ebenfalls meine Idee gewesen, die er natürlich groß als seine eigene anpries. Er machte mich so wütend, dass ich nicht garantieren könnte, dass ich bei seinen nächsten Worten nicht in die Manege stürmen und ihn anschreien würde. Ich eilte stattdessen zum Ausgang und sehnte mich nach der frischen Luft und etwas auf das ich einprügeln konnte, um meine Wut zu bändigen. Ich beachtete alle anderen, die draußen standen und mir zur gelungenen Show gratulieren wollten nicht und ging einfach an ihnen vorbei. Plötzlich merkte ich eine Hand die mich an meiner Schulter zurück hielt. Ich drehte mich um und sah in Zayns verwirrtes Gesicht.
„Louis? Ist alles gut?" Ich schüttelte intuitiv meinen Kopf und drehte mich wieder um. Allerdings kam ich nicht sonderlich weit, da hielt Zayn mich erneut zurück.
„Louis, die Verabschiedung." Er deutete mit seinem Kopf Richtung Zelt und ich ballte meine Hände erneut zu Fäusten und biss mir auf die Lippe. Zayn zog mich einfach hinter sich her, den ganzen Weg bis zur Manege. Ich nahm den Applaus und die Jubelrufe kaum wahr, es fühlte sich an, als würde meine Wut mich in meinem Kopf so laut anschreien, dass ich selbst die Worte des Direktors nicht wahrnahm. Zayn schob mich unauffällig auf meinen gewöhnlichen Platz neben dem Direktor, nur das dieses Mal Harry zwischen uns stand. Ich spürte seinen Blick auf mir, erwiderte ihn allerdings nicht und konzentrierte mich auf einen Punkt am anderen Ende des Zeltes, meine Fäuste noch immer geballt. Ich spürte wie Harrys Hand ganz leicht meine Faust streifte, so leicht, dass ich erst dachte ich hätte es mir eingebildet. Aber dann merkte ich wieder seinen Blick auf mir und erneut eine schnelle und leichte Berührung meiner Hand. Ich entspannte daraufhin meine Hände, doch die Wut brodelte noch immer in meinem Inneren und ich schaffte es einfach nicht mich zu beruhigen. Als der Direktor endlich fertig war, ging ich mit schnellen Schritten auf den Ausgang zu und machte mich sofort auf den Weg in unseren Wagon, während ich die Rufe von Lottie hinter mir ignorierte. Sie schien mir nachzulaufen, denn ihre Stimme kam immer näher, doch ich ignorierte sie, da ich keinen erneuten Ausbruch vor ihr haben wollte.
„Lou bitte! Was ist los?" Sie hielt mich am Arm zurück als sie mich einholte. Ich drehte mich zu ihr und zwang mich so ruhig, wie möglich zu bleiben.
„Lottie, jetzt nicht." Meine Stimme bebte und sie lies meinen Arm los. „Bitte, ich-" Sie nickte mir wissend zu, ohne dass ich meinen Satz beenden musste, ehe sie mir kurz über den Arm strich und den Weg zurücklief. Ich atmete einmal tief durch und schloss meine Augen, als mich plötzlich wieder jemand rief.
Ich öffnete meine Augen und sah meinen Vater auf mich zu stürmen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, wusste aber, dass er mir mit Sicherheit nicht danken wollte. Er packte mich an meinem Arm als er bei mir ankam und machte mir deutlich, dass ich mich zu seinem Büro begeben sollte, dass nur einige Schritte von uns entfernt war. Ich riss meinen Arm los und funkelte ihn böse an ehe ich das tat was er von mir wollte.
Angekommen in seinem Büro schloss er die Tür hinter uns zu und ich spürte schon wieder eine Welle von Wut auf mich zustürmen, während ich mich darauf gefasst machte die Standpauke meines Lebens zuhören.
„Was fällt dir eigentlich ein hm? Seit wann bist du hier dafür zuständig neue Artisten zu suchen und in die Show zu bringen, sag mir das mal bitte!" Er klang wütend, allerdings nicht so wütend wie ich mich fühlte.
„Du hättest sein Talent doch niemals anerkannt, nachdem er sich getraut hatte sich dir in den Weg zu stellen." Meine Stimme klang seltsam ruhig, rechnete ich selber eher damit sie nicht unter Kontrolle halten zu können, so wie mein Körper sich gerade anspannte und innerlich bebte. Er sah mich aus zusammengekniffenen Augen an.
„Ganz recht, ich brauche keine Artisten, die denken sie hätten irgendetwas zu melden oder sich gar trauten so mit mir zu sprechen wie dieser Rotzlöffel es getan hatte! Genauso wenig brauche ich einen Assistenten, der nicht nur ausdrücklich das tut, was ich ihm sage."
„Ja es wird sicher einfach werden einen neuen Assistenten zu finden, der dir all deine Arbeit abnimmt und gleichzeitig auch noch die Hauptattraktion sein kann. Da finden sich doch bestimmt einige Kandidaten!"
„Ach du meinst die Hauptattraktion, die sich schon seit Wochen nicht weiterentwickelt und bald kein Highlight mehr sein wird, wenn es so weiter geht?" Autsch, damit hatte er genau den wunden Punkt getroffen, der mir die ganze Zeit Sorgen bereitete. „Du wärst nichts ohne mich Louis, das solltest du so langsam begreifen. Ich habe die Kontrolle über dich und du bist keineswegs unersetzlich. Du wirst so einen Alleingang nie wieder starten hast du mich verstanden? Du kannst von Glück reden, dass die Show so gut ankam, dass ich sie ganz bestimmt nicht mehr rausnehmen werde. Du kannst dich jetzt ganz offiziell darum kümmern, dass er in den Zeitungsartikeln erwähnt wird. Außerdem will ich das du Plakate anfertigen lässt und Harry soll dabei im Vordergrund stehen, als große neue Hauptattraktion. Ach und du gibst dir lieber viel Mühe dabei, damit dir nicht wieder Fehler unterlaufen. Das wird nicht wieder so glimpflich ausgehen, das weißt du ja bereits. Dieses Mal wird es aber nicht nur dich Treffen, dann kann deine Schwester mich auch mal besser kennenlernen." Er deutete auf meine Hand die nur noch einen leichten gelben Fleck aufwies und nur erahnen ließ mit welcher Kraft er bewusst meine Hand zerdrückt hatte. Damit machte er mir deutlich, dass er nicht vor Gewalt zurückschrecken würde und ich würde es ganz sicher nicht zulassen, dass er Lottie auch nur überhaupt anpackt. Ich biss mir erneut auf die Lippe und kniff meine Augen zusammen, während ich versuchte, mir nicht vorzustellen, wie schön es wäre meine Wut jetzt und hier an ihm auszulassen und ihm auch einen schönen Fleck von mir zu hinterlassen.
„Alles klar, Chef", gab ich von mir und konnte den sarkastischen Unterton nicht völlig unterdrücken.
Ohne ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen verließ ich sein Büro und knallte die Tür hinter mir zu. Ich konnte schon von weitem Mary vor unserem Wagon stehen sehen. Eigentlich war mir nicht danach mit irgendjemandem zu sprechen, viel mehr wollte ich mich in mein Bett rollen und irgendwie versuchen mich abzureagieren. Aber sie würde das vermutlich eher weniger interessieren.
„Louis! Mein Junge, was hast du?" Ich ging an ihr vorbei um die Tür zu öffnen. Ich setzte mich auf mein Bett und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. Als ich dann merkte, dass ich ja eine verletzte Hand hatte und Marys Blick mich aufmerksam musterte, hob ich schnell meinen Kopf und ließ ihn stattdessen in meinen Nacken fallen, während ein tiefes seufzen meinen Mund verließ.
Mary nahm neben mir Platz und schob meinen Kopf vorsichtig nach vorne, ehe sie ihn zu sich drehte. Sie sah mich mit einer Mischung aus Sorge und Verwunderung an.
„Magst du mir erzählen, was in dir vorgeht Louis?" Ihre Stimme klang so sanft und beruhigend, dass sie mich quasi dazu zwang meine Augen zu schließen und tief durchzuatmen. Ich öffnete meine Augen und schüttelte meinen Kopf, selbst wenn ich mit ihr reden wollte, wüsste ich nicht, was ich sagen sollte, meine Gedanken waren ein einziges Chaos und der schnelle Umschwung von riesiger Freude zu tobender Wut überforderte meine Gefühlswelt völlig.
„Okay..., wenn du doch reden möchtest, komm einfach zu mir. Magst du denn trotzdem zum gemeinsamen Abendessen mitkommen? Die anderen sind schon so aufgeregt über eure erste spektakuläre Show zu dritt zu reden und diese zu feiern." Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Ich schüttelte erneut meinen Kopf, woraufhin sie leise seufzte.
„Gut Louis, wie du möchtest. Aber bitte versink nicht in deinen Gedanken. Du bist nicht alleine Louis, sprich mit irgendjemanden, hier sind viele Leute denen du wichtig bist." Sie schloss leise die Tür, als sie den Wagon verließ und ich in der Dunkelheit zurückblieb.
Ich sah meine zittrigen Hände an, die wie immer vom Training und der Show etwas mitgenommen aussahen. Ich musste mich wirklich beruhigen und meine Herzfrequenz wieder runterbringen, sonst könnte ich keinen klaren Gedanken fassen und ich hatte eine Menge Gedanken, die verarbeitet werden müssten. Angefangen mit der Umarmung von Harry und mir, die mich wohl genauso überraschte wie ihn, obwohl ich derjenige gewesen war, der auf Harry zu gerannt kam und die Arme um ihn legte. Die Erinnerung an diesen Moment, ließ meinen Atem ruhig werden und ich dachte mich mit geschlossenen Augen zurück in genau diesen Moment. Er war so aufgeregt gewesen und nach der erfolgreichen Show, war da so viel Freude und Erleichterung in seinen Augen. Es erinnerte mich an Lotties und meinen ersten richtigen Auftritt. Ich würde das Gefühl nach einer Show vermutlich niemals vergessen und es in Worten zu beschreiben, war selbst jetzt, nach einigen Auftritten mehr, noch immer schwer. Es überwältigte einen einfach diesen Applaus und die jubelnde Menge zu hören und zu wissen, man hat diesen Leuten wenigstens für einen Abend ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie begeistern können, mit dem was man tat. Ich war so glücklich für Harry, dass er nun auch in den Genuss dieser unbeschreiblichen Gefühle kommen konnte, während er seine Leidenschaft ausleben konnte. Und es machte mich plötzlich so unfassbar traurig, dass ich diesen Moment nicht mit ihm feiern konnte. Schuldgefühle machten sich breit, ich war so in meiner Wut gefangen, dass ich erst jetzt daran dachte, dass ich seinen großen ersten Tag mit meinem Gefühlsausbrauch womöglich zerstört hatte. Ich überlegte kurz, doch zum Abendessen zu gehen, aber da übermannte mich auch schon die Müdigkeit und ich konnte nicht dagegen ankämpfen, als sich meine Augen schlossen und mein Atem langsamer und regelmäßiger wurde, obwohl mein Herz danach schrie mich so schnell, wie nur möglich zu Harry zu bewegen.
[...]
Louis will sich also zu Harry bewegen und ist nicht unersetzlich..mhm... es brodelt es brodelt 🙈❤️
Duschen oder baden?🤔
Lasst uns doch eine Kleinigkeit da wenn ihr möchtet ❤️
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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