꧁ Chapter Twenty-One ꧂
Sternchen nicht vergessen ❤️
Harry POV
Die nächste Zeit verging wie im Nu. Louis und Zayn hatten sich bei mir für die Vereinigung bedankt und Lottie hatte mich in ihr Training eingebunden, so oft wie konnte. Dementsprechend träumte ich nachts sogar schon davon, wie sie mir vom Trapez entgegen schrie, dass ich dort nicht stehen konnte und wo meine eigentliche Position war. Zayn meinte, dass ich mir zu viele Gedanken machte und letztendlich nur meinem Instinkt folgen musste, während Amalia mir sagte, dass sich das von ganz alleine verinnerlichen wird und man manchmal einfach jemand braucht, der einem in den Hintern trat, damit es vorwärts ging.
Louis' Hand ging es tatsächlich um einiges besser, da er die Pause die Mary ihm verschrieben hatte, tatsächlich nutzte. Ich fragte mich, ob er das auch getan hätte, wenn diese nicht täglich sechs Mal in das Zirkuszelt kommen würde, um sicherzustellen, dass dieser nicht oben in den Lüften schwebte. Stattdessen erwischte ich den Jungen mit den blauen Augen dabei, wie er seit dem Gespräch mit Zayn immer mehr zwischen den anderen Arbeitern und Artisten aufblühte. Durch die Abendessen, welche Mary jetzt zur Tradition machte, saßen wir alle immer zusammen und Louis nahm immer mehr an den Konversationen teil. Aufgrund der neuen Zeit, die ihm gegeben und für die nicht einmal der Direktor genug andere Aufgaben fand, drehte er seine Runden durch den Zirkus. Er schaute jedem Artisten bei den Trainings zu und fragte sie nach Ideen, die sie für die Zukunft geplant hatten und was für Requisiten sie dafür vielleicht gebrauchen könnten. Ich wusste aufgrund meines engen Bezuges mit vor allem Niall und Liam, dass es für sie Recht ungewohnt war, Louis bei ihrem Training dabei zu haben. Normalerweise schaute dieser immer nur beim letzten Training vor der Show vorbei und das war es dann.
Am Abend vor der Show übermannte mich die Aufregung förmlich. Obwohl ich versuchte, mich zu beruhigen, pochte mein Herz bei jeder Erinnerung daran immer ungesund schnell. Alleine der Gedanke daran, dass ich morgen vor mehreren hundert Menschen und einer, wahrscheinlich ausgebuchten Show, stehen würde, machte mich nervös. Gerade die neuen Acts werden immer genauestens unter die Lupe genommen und ich wollte auf keinen Fall jemanden enttäuschen. Vor allem nicht Louis, welcher jeden Tag aufs neue sagte wie sehr er sich auf diese Show freute und das ich sie alle umhauen würde. Falls ich also einen absolut furchtbaren Job machen sollte, würde es vor allem ihn sehr treffen.
Zu meinem Glück, ließ man mich nicht mehr besonders lange in meinen tiefen Gedanken schweben und Zayn betrat unseren Abteil mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Ich sah ihn fragend an und er lächelte einmal schüchtern, ehe er sich auf seiner Pritsche niederließ und einmal seufzte.
"Du kannst auch einfach anfangen zu sprechen um auf dich aufmerksam zu machen", grinste ich und spielte damit auf eine Konversation an, die wir vor einer gefühlten Ewigkeit mal gehabt haben. Er schien diese ebenfalls vor Augen zu haben und lachte einmal, bevor er sich etwas mehr aufsetzte.
"Es ist nichts. Nur ein wenig ungewohnt, so viel Zeit mit Louis zu verbringen. Irgendwie fühle ich mich in die damalige Zeit zurück versetzt und kann noch nicht ganz einschätzen ob ich das gut oder schlecht finde."
"Ich glaube, ihr müsst euch nur wieder ein bisschen aneinander gewöhnen. Louis ist selbst ein wenig überfordert mit der Art und Weise, wie er seine Zeit einteilt." Ich erinnerte mich an das Gespräch heute morgen, als ich Louis sagen konnte, dass es so aussah, als könnte er morgen ohne schlechtes Gewissen seinen Wickel ablassen und sich lediglich auf das kühlen vor und nach dem Training und der Show fokussieren. Aufgrund meines Interesses durch die intensive Zeit die ich damit verbracht, hatte ich mir in der Stadt ein Buch gekauft, welches ein wenig über die Anatomie des Menschen berichtete.
"Ja das kann schon sein. Es herrscht auch immer so peinliche Stille zwischen uns und keiner weiß so richtig was er sagen soll, bis Mary um die Ecke kommt und uns mit Geschichten von damals unterhält."
"Sie freut sich bestimmt sehr, dass es zwischen euch beiden besser wird, oder?" Ich lächelte bei dem Gedanken daran und auch Zayn's Gesicht hellte sich etwas auf.
"Ja, mehr als das. Sie erwähnt immer wieder, dass wir die Kinder sind, die sie nie hatte und das es unter 'Geschwistern' normal wäre, sich zu streiten. Keine Ahnung ob sie verstanden hat, woran es wirklich die letzten Jahre gelegen hat, aber eigentlich ist es auch egal. Die Hauptsache ist, dass ihr drei morgen trainieren könnt und alles so schafft, wie es geplant ist. Ich bin selbst ganz schön aufgeregt, muss ich zugeben", grinste er schief und traf damit genau den Punkt, über den ich nicht nachdenken wollte.
"Dann kannst du dir ja denken, wie es mir geht."
*****
Am nächsten Morgen wurde ich durch meinen Wecker früh um fünf Uhr geweckt. Aufgrund der vielen Gedanken, die mir durch den Kopf gegeistert waren, hatte ich kaum ein Auge zugekriegt und war dementsprechend ziemlich gerädert, als ich mich in meine Klamotten warf und den Weg zum Zirkuszelt antrat. Louis würde mein Kostüm mitbringen, damit wir uns auch wirklich in einer Show-Situation befanden und ein Gefühl dafür bekamen, wie es heute Abend ablaufen würde.
Es war schön, endlich mit Louis trainieren zu können. Er ging in seinem Element wieder voll auf, hüpfte schon vor dem Training aufgeregt auf und ab und konnte es kaum erwarten, endlich oben in der Luft zu sein. Obwohl er immer noch Probleme mit seiner Hand hatte, konnte er schon einiges wieder durchführen und es war schön zu sehen, dass das was Lottie und ich in der letzten Zeit ausgearbeitet hatte, auch jetzt funktionierte.
Als wir den dritten Durchgang machten, hatte sich die ganze Mannschaft im Bereich der Zuschauer versammelt und kam aus dem Klatschen gar nicht mehr raus, als wir auch diese Vorstellung beendet hatten. Die Zwillinge strahlten über beide Ohren und auch mein Herz schien sich etwas zu beruhigen, als ich in die begeisterten Gesichter blickte. Mary wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und kam dann auf uns zu, damit sie uns alle in eine Umarmung ziehen konnte. Sie machte danach zwar sehr deutlich, dass es jetzt mit dem Training reichte und sonst nicht nur Louis' Hand, sondern auch meine Stimme zu nichts mehr zu gebrauchen wäre, weswegen wir uns geschlagen gaben und uns den restlichen Tag darauf fokussierten, alles für die Show vorzubereiten.
Gerade wenn der ganze Körper vor Aufregung bebte, vergingen die Stunden wie Sekunden und noch bevor ich wirklich darauf vorbereitet sein konnte, startete der Direktor die Show. Ganz im Gegensatz zu den anderen Malen, hatte ich heute keine Ruhe dazu, den anderen bei ihren Auftritten zuzusehen. Alles was ich versuchte, war keinen Herzinfarkt zu bekommen und mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Ich musste mich während des Auftritts nicht einmal bewegen. Lottie hatte mir einen festen Punkt zugewiesen, an dem ein Mikrofon stand und alles was ich tun musste war, im passenden Moment in die Manege zu treten, meine Gitarre an den Verstärker anzuschließen und zu singen. Eigentlich kein Kunstwerk, aber die vielen Menschen auf den Sitzen machten mir Angst.
"Vergiss bitte nicht zu atmen." Louis' warme Stimme holte mich aus meinen tiefen Gedanken und wenig später spürte ich seine Hand auf meinem Arm, die mich dazu brachte, mich ihm zuzuwenden. "Du bist mehr als gut vorbereitet und jeder da draußen wird vor Erstaunen den Mund gar nicht mehr zubekommen."
"Du hast gut reden, du hast das ja auch schon eine Million Mal gemacht."
"Ich glaube, jetzt überschätzt du mich ein wenig." Er grinste schief und drückte meine Hand, als seine Schwester und er aufgerufen wurden und sie sich bereit machten. "Ich erwarte dich in zwei Minuten und siebenundvierzig Sekunden draußen. Keine Sekunde später."
"Danke, das hat jetzt echt geholfen." Ich lachte kurz und Louis' Augen blitzten einmal spielerisch auf. "Viel Spaß."
Noch bevor er etwas darauf erwidern konnte, hatte Lottie ihn nach draußen gezogen und sie hatten alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen, inklusive meiner. Ich bekam noch nicht einmal mit, wie Mary noch aufgeregt an mir herum zupfte und mir gut zuredete, während ich meine Gitarre fest umklammert hielt und einfach hoffte, dass jetzt ein Meteorit vom Himmel fallen und mich aus dieser Situation befreien würde.
Doch natürlich passierte dies nicht und Mary's Armbanduhr klingelte, um mich auf meinen Einsatz hinzuweisen und ich versuchte noch einen tiefen Atemzug zu nehmen, welcher kläglich scheiterte und mich dazu brachte, dass ich das Gefühl hatte, meine Lunge würde explodieren.
Die Zeit bis zur Manege und in der Manege, kam mir vor, wie ein Traum. Ich nahm alles um mich herum nur gedämpft wahr, schloss meine Augen während des Singens und erinnerte mich an den Tipp von Louis, mir meine Familie vorzustellen. Meine Ohren waren taub, mein Körper kribbelte und mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich meine letzten Töne sang und meine Augen wieder öffnete. Ich bekam kaum mit, wie die Menschen aufsprangen und jubelten, obwohl es nicht zu übersehen war. Louis hatte mal erwähnt, was für ein Privileg es war, einen Applaus mitten in der Vorstellung zu bekommen und dies zeigte er mir mit einem strahlenden Lächeln, als ich meine Gitarre aussteckte, mich vor der Menge verbeugte und ihm einen Blick zuwarf, während ich die Manege verließ und die beiden ihren Auftritt noch beenden würden.
Mein Herz schlug so hart in meiner Brust, dass ich das Gefühl hatte, es würde gleich aus meinem Körper springen und die Dunkelheit des kleinen Raumes hinter der Manege, holte mich ein. Der Applaus war immer noch zu hören und schon jetzt, kamen mir die letzten Minuten so vor, als hätte ich sie mir nur vorgestellt und gar nicht selbst erlebt. Doch noch bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, stand der Direktor vor mir - mit dem größten Lächeln, was ich jemals in seinem Gesicht gesehen hatte.
"Harry, das war fantastisch! Die Leute lieben dich und das Konzept hat so gut rein gepasst! Du kannst dich dafür bereit machen, demnächst als eine der Hauptattraktionen in der Manege zu stehen. Wir werden die Plakate mit deinem Gesicht bedrucken und überall verbreiten, dass der Cirque Felicity jetzt auch Live-Musik macht. Einfach fantastisch. Warte gleich noch einen Moment hier, ich hole dich nach diesem Auftritt einmal auf die Manege und stelle dich vor."
Sein Ton war so scheiße freundlich, dass ich meinen Ohren nicht so Recht trauen konnte. Er hatte seit dem Vorfall mit Louis Hand kein Wort mit mir gewechselt und nun tat er so, als wären wir die besten Freunde? Mein Gesichtsausdruck musste zwar alles aussagen, jedoch ging er gar nicht darauf ein sondern murmelte nur die nächsten Sätze vor sich her, die er wahrscheinlich gleich der Menge entgegen schreien wollte.
In genau diesem Moment beendeten Louis und Lottie ihren Auftritt und wurden ebenfalls noch einmal mit einem großen Applaus vom Publikum beschenkt, bevor auch die beiden sich vor ihnen verbeugten und dann mit tanzenden Schritten zu mir hinter die Manege liefen.
Noch bevor einer von uns etwas sagen konnte, wurde ich von Louis überrascht, welcher auf mich zugelaufen kam. Seine Arme fanden so leicht um mich, dass ich für einen kurzen Moment geschockt war und eine Sekunde brauchte, bis auch ich meine Arme fest um ihn schlingen und ihn an mich drücken konnte. Sein Kopf lag in meiner Halsbeuge, als er immer wieder wie ein Mantra vor sich her flüsterte, wie unglaublich das gewesen war und ich konnte ihm nur mit einem Nicken zustimmen. Ich vergrub mein Kopf in seinen Haaren und bedankte mich bei ihm, mir diese Chance gegeben zu haben, woraufhin sich seine Hand als Erwiderung einfach in mein Hemd krallte und er sich dann von mir löste.
Es kam mir vor wie in Zeitlupe, als unsere Körper sich voneinander lösten und mein Herz mir wieder klar machte, dass es sich definitiv noch nicht von dem Auftritt erholt hatte. Louis' strahlte so sehr, wie ich ihn bisher noch nie strahlen sehen hatte und dann wurde ich auch noch von einer Lottie umarmt, die davor wie wild durch die Gegend gehüpft und Mary bei der Hand genommen hatte, um ihre Freude mit eben dieser zu teilen.
Der Moment wurde von dem Zirkusdirektor unterbrochen, welcher zu uns stieß und ohne seinen Kindern einen Blick zuzuwerfen, meinen Arm schnappte und mich nach draußen auf die Manege zog. Erneut umhüllte mich eine Welle von Applaus und ich konnte es nicht verhindern, dass nun auch mein Gesicht strahlte.
"Ich freue mich, Ihnen meine neu entdeckte Hauptattraktion Harry Styles vorzustellen, welcher uns nun bei jeder Show auf der Manege begeistern wird. Nach unserer langen Vorbereitung waren Sie nun die ersten Zeugen dieser neuen Showeinführung-", rief der Direktor in seiner Show-Stimme und brachte mich nun dazu, etwas seltsam drein zu blicken. Seine neu entdeckte Hauptattraktion? Unsere lange Vorbereitung?
Ich bekam die letzten Worte nicht mehr mit, spürte nur ein Klopfen auf meinen Arm, woraufhin ich mich erneut bei der Menge bedankte und mich vor ihnen verbeugte, ehe ich es kaum abwarten konnte, nun mit Louis und Lottie unseren Auftritt zu feiern.
Dementsprechend strahlend verließ ich die Manege und wurde von Lottie begrüßt, welche nun ein etwas trauriges Lächeln auf den Lippen trug und wenig später fiel mir auch auf, wieso dem so war. Mein Blick fuhr durch den kleinen Raum und es brauchte nicht lange bis ich erkannte, dass Louis nicht mehr dort war.
[...]
Oh es gab den ersten Larry Hug😍 Carina und ich haben uns so gefreut, als es endlich soweit war ☺️ was denkt ihr, warum Louis abgehauen ist?:/ ❤️
Coca-Cola oder Pepsi?🤔
Vielen Dank für eure lieben Kommentare und der Teilhabe an dieser Geschichte; Lasst uns doch was kleines da ❤️
Lots of love
Michelle xx
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