꧁ Chapter Twenty-Four ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

Am nächsten Morgen hatte ich einige Aufgaben zu erledigen. Ich bereitete die nächsten Zeitungsartikel vor und musste meinen Text nun erweitern, da wir ja einen neuen Artisten haben, eher gesagt eine zusätzliche Hauptattraktion. Außerdem musste ich nun auch noch schauen, wo wir für die kommenden Städte Plakate herbekommen würde. Bislang haben wir nur Werbung in der Zeitung gemacht und somit musste ich mich da erstmal reinforschen. So wirklich erfolgreich war ich allerdings nicht, ich müsste wohl warten bis wir in der nächsten Stadt waren, um dann dort zusehen wie und wo ich Plakate in Auftrag geben könnte.

Ich konnte es noch immer nicht fassen, dass Harrys Performance gestern so Eindruck hinterlassen hatte, dass ich nun bereits Plakate für ihn plante. Ich wusste zwar, dass es super werden würde, aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass mein Vater gleich solche Geschütze auffahren würde, was nicht hieß, dass ich mich nicht wahnsinnig freute. Denn das tat ich, sehr sogar, ich konnte es eigentlich kaum erwarten, die großartigste Show überhaupt zusammen mit ihm und Lottie auf die Beine zu stellen. Wenn da nicht drei Dinge wären die meine Freude erheblich eindämpften. Zum einen, die komische Situation zwischen mir und Harry, denn wir hatten seit der Show noch immer nicht geredet oder uns überhaupt gesehen. Zum anderen war da immer noch meine Hand, die ich gestern Abend zwar gekonnt ignoriert hatte, die sich heute aber wieder sehr deutlich meldete und mir die Hoffnung nahm, dass ich sie in der nächsten Stadt wieder so wie vorher benutzen könnte. Und nicht zu vergessen der Direktor. Seine letzte Drohung hatte Spuren hinterlassen, denn ich machte mir nun wirklich Sorgen darüber, wie lange ich meine Hand noch schonen könnte ohne, dass Lottie und ich Probleme mit ihm bekommen würden. Neben meinen Aufgaben versank ich also auch in meinem Gedankenchaos, wie so üblich.

Zayn und die anderen waren gerade dabei das Zelt auszuräumen, als ich bei ihnen vorbeikam, um zu sehen, wie weit sie waren. Es war ebenfalls eine meiner Aufgaben einen Zeitplan zu erstellen, wann was am Tag des Abbaus geschehen müsste und wann wir aufbrechen würden. Aber ehrlich gesagt freute ich mich auch über etwas Gesellschafft, nachdem ich den ganzen Morgen und Vormittag alleine in meinem Zimmer verbracht hatte und den ein oder anderen verzweifelten Moment erlebte. Ich bot ihnen zwar meine Hilfe an, war im Endeffekt aber dann eher nicht so hilfreich einsetzbar, wie ich es gerne gewesen wäre. Stattdessen unterhielt ich mich mit Niall über die Show am Vortag und als er gerade wissen wollte, wo ich beim Abendessen war unterbrach uns Zayn, der wieder das Zelt betrat.

„Louis! Dein Vater hat dich gerade gesucht, er ist jetzt mit Harry verschwunden du solltest wohl besser hinterher." Die anderen tauschten verwirrte Blicke miteinander aus, vermutlich, weil Zayn den Direktor meinen Vater genannt hatte und das eigentlich ja nicht gestattet war. Dieser hob nur eine Augenbraue und zuckte mit den Schultern.

„Oh okay. Danke Zayn."

Was hatte mein Vater wohl mit Harry vor und wo waren sie wohl hin verschwunden? Während ich mich die ganze Zeit fragte, ob die beiden alleine gelassen werden sollten und alle möglichen Orte abklapperte, sah ich plötzlich wie beide aus einem Abteil der Eisenbahn kamen, der meines Wissens nach eigentlich leer stand. Verwundert ging ich auf sie zu. Als Harrys und meine Blicke sich kreuzten, erwartete ich eigentlich, dass er wegsehen würde, doch stattdessen fixierten seine Augen mich. Sein Blick wirkte irgendwie leer und seine Augen glänzten nicht wie sonst. Mich überkam das schlechte Gewissen und während ich mich bis gerade noch gefragt hatte, ob ihn meine gestrige Abwesenheit, überhaupt interessierte, hatte ich jetzt die Bestätigung dafür. Ich zwang mich, mich seinem Blick zu entziehen, obwohl ich ihm am liebsten mit meinem Blick sagen würde, wie leid es mir tat. Doch stattdessen sah ich meinen Vater an.

„Du hattest nach mir gesucht?"

„Ja, ich habe für morgen Abend ein Sponsorentreffen geplant, sie wollen alle Harry treffen."

„Hm, ich weiß, soll ich noch irgendwas dafür vorbereiten oder...?"

„Ja, er braucht neue Klamotten, sorge dafür, dass das bis morgen klappt. Und du und Lottie müsst auch da sein. Immerhin seid alle drei noch das Highlight der Show." Noch. Er drehte sich um und verabschiedete sich mit den Worten „Wir sehen uns" von Harry. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen mir und Harry aus, während wir beide zurückblieben, wie Pakete, die bestellt aber nicht abgeholt worden. Ich seufzte ehe ich das Wort ergriff.

„Harry? Wegen gestern, ich-"

„Ich habs schon verstanden, Louis." Ich sah ihn verwirrt an. Was hatte er verstanden?

„Können wir heute Abend vielleicht darüber reden?" Jetzt schien er verwundert zu sein, er hatte wohl nicht mit der Frage gerechnet. Doch ich meinte mir einzubilden, dass seine Augen für einen kurzen Moment aufblitzten ehe er nickte.

„Okay."

„Nach dem Abendessen?"

„Okay."

*****

Während des Abendessens saß ich mit Lottie, Camila und Shawn an einem Tisch. Harry war nebenan mit Liam, Zayn und Niall. Ich konnte mich tatsächlich dazu zwingen, mich an den Gesprächen zu beteiligen und so verging das Abendessen dann recht schnell.

Irgendwann fragte Harry, ob wir jetzt reden würden und ich stimmte ihm zu. Wir verließen den Speisewagon und er schlug vor zu seinem Abteil zu gehen, dass er heute von meinem Vater bekommen hatte und aus dem ich beide hatte rauskommen sehen. Es war nicht groß aber für eine Person ausreichend und er hatte bereits seine Sachen hier verstaut. Er deutete auf sein Bett und ich setzte mich. Nachdem er kurz zu überlegen schien, setzte er sich schließlich auch neben mir auf sein Bett. Ich positionierte mich etwas anders, um ihn besser sehen zu können.

„Harry, bist du... bist du böse?" Während ich die Frage aussprach kam ich mir schon irgendwie blöd vor und sah beschämt zu Boden. Es fiel mir mehr als schwer ihm in die Augen zusehen und ich wusste noch immer nicht, wie ich meinen emotionalen Totalausfall von gestern erklären sollte.

„Bist du böse, weil dein Plan deinem Vater eins reinzudrücken, indem du mich heimlich in die Show einbaust, nicht funktioniert hat?" Ich brauchte einen Moment, um die Frage zu verstehen, doch so wirklich Sinn machte sie für mich immer noch nicht.

„Wie... wie meinst du das? Er wusste nicht, dass du meine große Überraschung bist das stimmt, aber ich hatte keine Absichten ihn mit dir eins reinzudrücken, ich... oh Gott... dachtest du etwa... dachtest du ich hätte dich benutzt? Harry nein, er hätte es einfach nur niemals erlaubt und diese Chance sollte dir nicht verwehrt bleibe, nur weil er ein..., weil er ist, wie er ist und-" Die Wörter verließen meinen Mund schwallartig und ich konnte mich selbst gar nicht stoppen, bis Harry sanft nach meinem Arm griff und mich unterbrach.

„Louis, vergiss nicht zu atmen bitte." Er schmunzelte leicht und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen, dass er nicht mehr so abwesend zu sein schien, wie noch vor einigen Stunden. Ich atmete also einmal tief ein und aus und merkte wie trocken mein Mund geworden war, während die Worte aus mir flossen. Harrys Blick wurde wieder ernster.

„Du hast alles nur verheimlicht, weil du mir diese Chance geben wolltest, ohne dass der Direktor dazwischenfunken kann und nicht, weil du ihm irgendwas beweisen oder reindrücken wolltest?"

„Nein! Ich meine Ja, ach verdammt." Ich schüttelte meinen Kopf, während Harry anfing zu lachen. Ich sah ihn schmollend an, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte. Er beruhigte sich schnell und sah mir wieder in die Augen.

„Aber... aber, wieso bist du dann so plötzlich verschwunden? Wieso warst du dann so wütend, dass du mit geballten Fäusten neben mir in der Manege standst?" Seine Stimme klang traurig und ich fühlte mich wieder so schuldig, als ich begriff, dass er wirklich dachte, ich würde ihm das alles nicht gönnen und wäre deswegen irgendwie wütend.

„Ich... ich weiß nicht wirklich, wie ich das erklären soll. Ich bin einfach so wütend geworden, als mein Vater dich als seine neue Entdeckung vorgestellt hat. Ich hätte mir das zwar denken können, aber in dem Moment war ich einfach so sauer, weil er mich fertig macht. Er... er bedroht jetzt sogar schon Lottie und macht mir Druck, dass unsere Show sich steigern muss... und dass ich mir absolut keinen Fehler erlauben darf, sonst würde ich sehen was ich davon habe und Lottie würde ihn auch mal richtig kennenlernen und ich weiß-" Ich verlor erneut die Kontrolle über mich und alles sprudelte einfach nur so aus mir aus. Dinge die ich eigentlich niemandem hatte erzählen wollen, fanden nun ihren Weg aus meinem Mund. Mein Körper bebte innerlich und vielleicht auch äußerlich und ich merkte, wie aus der Wut, die ich gestern noch verspürte, gerade pure Verzweiflung wurde. Harry unterbrach mich nochmal. Dieses Mal legte er seine Arme um mich und zog mich in eine Umarmung.

„Louis, pscht, ist schon gut." Seine Wärme umhüllte mich und brachte meinen Körper dazu sich zu beruhigen, während ich seinen Atem in meinem Nacken spürte, wurde meiner wieder ruhiger, ganz im Gegenteil zu meinem Herzschlag. Für einen Moment hatte ich das Gefühl erdrückt zu werden, aber es fühlte sich nicht bedrohlich an oder negativ, es gab mir den Mut, meine Arme ebenfalls um ihn zu schlingen und mein Gesicht in seiner Halsbeuge zu vergraben.

Als wir uns nach einigen Momenten voneinander lösten, lächelte er mich leicht an, doch ich sah ihm auch an, dass ihn das was ich ihm erzählt hatte, wütend machte.

„Ich verstehe jetzt, was los war. Tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt habe, bevor ich mir solche Gedanken gemacht habe. Ich hätte wissen sollen, dass du nicht mit diesen Absichten gehandelt hast. Und der Direktor... man ich weiß wirklich nicht wie man so ein verdammtes Arschloch sein kann. Louis lass dich nicht unter Druck setzen! Ich schwöre dir Mary wird nicht zulassen, dass er euch irgendwas tut. Und ich auch nicht." Den letzten Satz murmelte er leise vor sich hin.

„Nein, woher hättest du das wissen sollen... Es macht Sinn aus deiner Sicht so zu denken... Ich hätte einfach gestern mit dir reden sollen, ich wollte nur meine Wut nicht an dir auslassen und wusste nicht, ob dich meine Abwesenheit überhaupt interessierte." Ich entschied, nicht länger über meinen Vater zu reden, um mich nicht wieder so aufzuregen.

„Natürlich hat mich das interessiert Louis! Ich hätte mehr als gerne zusammen mit dir unsere erste Show gefeiert... Aber, Hey, wir hätten beide einfach besser miteinander kommunizieren können. Und wir holen das feiern nach, ja?" Er schien verstanden zu haben, dass ich nicht mehr über meinen Vater sprechen wollte, zumindest sagte er nichts mehr dazu. Vielleicht gab es aber auch einfach nichts mehr was man sagen konnte, denn er hatte Recht. Er ist ein verdammtes Arschloch.

„Das klingt wirklich sehr gut..." Ich lächelte ihn an, da wanderte sein Blick plötzlich zu meiner Hand.

„Louis? Wie geht es deiner Hand eigentlich?" Er nahm meine Hand behutsam in seine und schaute sie sich genauer an.

„Ich habe mir ein Medizin Buch gekauft, um mich ein wenig einzulesen. Und ich denke ich kann behaupten, dass ich jetzt eine gute Vorstellung davon habe, wie die Heilung deiner Verletzung aussehen muss." Ich wartete einen Moment ab, ob er weitersprechen würde. Doch er sah sich mein Handgelenk nur noch genauer an. Ich spürte, wie ich nervös wurde. Was wenn er jetzt sagt, es sieht wieder nicht besser aus? Ich wollte so langsam wirklich nicht mehr im Schonprogramm auftreten und ich vermisste das Training sehr.

„Harry? Bitte sag mir nicht es sieht wieder schlimmer aus, bitte ich werde schon nervös." Ich hielt es nicht mehr aus, dass er einfach nicht weitersprach. Er sah auf zu mir und in seinem Blick lag Besorgnis, was mich nur noch mehr verunsicherte.

„Oh, nein Louis tut mir leid ich wollte dich nicht nervös machen, sie sieht nicht schlechter aus, es sieht, soweit ich das sagen kann sogar besser aus, deutlich besser, ich denke du solltest jetzt daran arbeiten die Muskeln wieder zu stärken." Ich atmete laut vor Erleichterung aus und sah ihn mit großen Augen an.

„Moment mal, du hast dir extra ein Buch gekauft, für mich? Das... das wäre doch nicht nötig gewesen Harry. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, außer dass ich dir wirklich dankbar bin, dafür dass du dich um meine Hand gekümmert hast. Es würde ihr bestimmt nicht besser gehen, wenn du nicht wärst."

„Ja, ich weiß ich bin schon toll." Er grinste mich an und auch ich musste schmunzeln während ich ihm zustimmend nickte. Er ließ meine Hand nicht los, obwohl er sie schon gar nicht mehr inspizierte, stattdessen merkte ich, wie er leichte Kreise mit seinem Daumen auf meiner Hand malte, während er scheinbar in seinen Gedanken versank. Ich sah runter auf meine Hand, die in seiner lag und mich durchströmte ein wohlig warmes Gefühl.

[...]

Ehm... hihi. Harry got a bit... distracted 🤭😏❤️

Apple oder Android? 🤔
M: Apple 🍎
C: Apple 🍏

Sooooo viele Kommentare unter dem letzten Kapitel hehehehe vielen lieben Dank 😍 lasst uns doch gerne wieder was kleines da wenn ihr möchtet ❤️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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