꧁ Chapter Twenty ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

Lottie war total aufgeregt vor dem ersten richtigen Training zusammen mit Harry. Ich war zwar etwas traurig darüber nicht mitmachen zu können, freute mich aber schon sehr darauf den beiden zusehen zu können. Als ich ausgerüstet mit Eis für meine Hand ins Zelt kam, war Lottie schon komplett darin vertieft, Harry all die Positionen zu zeigen, wo er stehen sollte. Sie bemerkte mich nicht einmal, als Harry die Manege verließ um mir dabei zu helfen einen Stuhl so zu positionieren, dass ich die beiden perfekt sehen konnte. Ich bedankte mich bei ihm und schenkte ihm ein Lächeln, das er nur so halbherzig erwidern konnte. Seine Aufregung merkte man ihm definitiv an.

„Harry! Ich brauche dich hier!" rief Lottie, als sie seine Abwesenheit bemerkte.

„Hallo Schwesterherz, ich freu mich auch dich zu sehen" rief ich zurück und fing an zu grinsen.

„Oh, ja Hi Lou, ich sehe du bist vorbereitet uns genauestens unter die Lupe zu nehmen, damit du mir sagen kannst, was ich noch ändern soll?" Ich nickte ihr zu und hielt mit meiner gesunden Hand einen Daumen in die Luft, während Harry sich bereits auf den Weg zurück zur Manege machte.

Lottie war die ganze Zeit über in ihrem Element und unterbrach ihre Vorstellung ungefähr mehr als 50-mal, um Harry doch anders zu positionieren, oder ihm andere Anweisungen zu geben. Harry schien zunehmend überforderter mit der Situation und ich beschloss ihm eine kleine Pause zu gönnen.

„Lotts, vielleicht solltest du mal kurz ein paar Getränke besorgen und Harry eine Pause geben." Sie nickte und stieg vom Trapez runter, ehe sie aus dem Zelt lief. Ich stand auf und ging auf Harry zu, der etwas unbeholfen in der Manege rumstand.

„Das Zelt und die Manege können ganz schön furchteinflößend sein, oder?" Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Er sah sich in dem Zelt um und sein Blick wanderte entlang der Tribüne, bis hoch zur Decke. Dann sah er mich an und nickte leicht.

„Alles gut Harry? Du wirkst bedrückt." Ich stellte ihm die Frage, noch bevor ich drüber nachgedacht hatte.

„Ja, ich... ich habe nur das Gefühl, das Lottie jetzt so viel ändern muss wegen mir und dass ich euch noch mehr Arbeit mache, als ihr eh schon hattet, bevor ich Teil der Show wurde."

„Spinnst du?" Die Frage klang forscher als ich es beabsichtigt hatte und ich blickte Harry entschuldigend an. „Tut mir leid, ich meinte das nicht so, aber Harry, du machst uns nicht mehr Arbeit! Im Gegenteil, du wirst eine riesen Hilfe bei der Show sein. Du wirst nicht nur alle mit deinem Gesang beeindrucken und das Highlight der Show sein, du wirst gleichzeitig auch super von mir und Lottie ablenken können und die Lücken schließen, die ich hinterlasse, wenn Lottie alleine performen muss. Alle werden so begeistert sein, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass die Show irgendwem zu langwelig sein wird. Außerdem haben wir dich regelrecht gezwungen und angebettelt mit zu machen Harry. Das würden wir doch nicht tun, wenn du uns zu viel Arbeit bereiten würdest. Lottie ist einfach sofort Feuer und Flamme, wenn sie von etwas so begeistert ist. Ich denke sie vergisst auch einfach, dass du das alles noch nie gemacht hast, sie kommandiert mich auch immer so rum und schickt mich ständig von Position A zu Position B und wieder zurück, bis es wirklich perfekt ist. Wenn überhaupt, mache ich mehr Arbeit, denn sie muss mich mit einplanen, ohne dass sie wirklich ausprobieren kann, wie es mit mir zusammen ist. Mach dir keinen Kopf ja, du wirst dich schneller daran gewöhnen, als du denkst."

„Louis, du-" Harry wurde von Lottie unterbrochen, die gerade reingestürmt kam mit viel mehr Getränken im Arm, als sie eigentlich tragen konnte und Harry eilte ihr zur Hilfe. Ich fühlte mich mal wieder etwas nutzlos, schob den Gedanken aber so weit weg wie nur möglich als sich Harry wieder mir zu wandte.

„Danke Louis und ich komme auf das andere später noch drauf zurück." Lottie und er kehrten wieder in die Manege zurück, als ich plötzlich Stimmen hinter mir hörte. Zayn und Amalia betraten gerade das Zelt und schienen sichtlich aufgeregt darüber zu sein, Harry da vorne so stehen zu sehen mit seiner Gitarre und dem Mikrofon. Sie setzten sich auf die Tribüne und ich schenkte Harry nochmal ein motivierendes Lächeln, ehe er die ersten Töne anspielte.

Amalia und Zayn jubelten als Harry seinen Song beendete und Lottie auf dem Boden landete.

Sie stürmten förmlich auf Harry zu, um ihm zu sagen, dass er einfach großartig war. Ich lief rüber zu Lottie, um ihr ein Wasser zu geben und ihr mittzuteilen, dass sie definitiv eine super Darbietung auf die Beine gestellt hatte, als ich meinen Namen hörte.

„Louis, kommst du mal kurz her?"

Ich lief also auf Harry, Zayn und Amalia zu und sah Harry fragend an. Was wollte er bloß von mir? Als ich näherkam, hörte ich, wie Amalia sich verabschiedete, weil die Pferde auf sie warteten und mich überkam plötzlich ein komisches Gefühl.

„Ich... ich denke, dass ihr beide mal mit einander sprechen solltet... und bevor sich jetzt einer von euch beschwert, ich glaube wirklich, dass ihr das tun solltet und sich einige Dinge klären würden. Ihr könnt nicht ewig so weiter machen, ihr lebt und arbeitet zusammen." Harry sah erst zu Zayn und dann mir in die Augen.

„Harry, ich-"

„Ich denke, du könntest Recht haben" unterbrach ich Zayn, ehe er widersprechen konnte. Nun war er es der mich ansah, mit einem mehr als verwunderten Blick.

„Zayn? Was sagst du?", wollte Harry von ihm wissen.

„Schön, ich habe aber nicht lange Zeit", erwiderte dieser nicht gerade erfreut.

Ich sah mich kurz um, um festzustellen, dass Lottie scheinbar mit Amalia verschwunden war. Es befand sich nun niemand mehr im Zelt ausser uns dreien.

„Wollt ihr, dass ich dableibe oder euch alleine lasse?" Harry's Blick wanderte von mir zu Zayn und wieder zu mir.

„Du kannst von mir aus bleiben" antwortete ich ihm.

Zayn gab nur ein Schulterzucken von sich.

„Okay... dann bleibe ich wohl..."

Irgendwie wusste nun niemand so recht was er sagen sollte und ich entschied mich einfach anzufangen. Was hatte ich schon zu verlieren?

„Zayn, ich weiß nicht so recht, was ich dir sagen soll... ich weiß nicht genau, was passiert ist, also, ich weiß schon, was passiert ist, aber ich... ich-", Zayns Seufzen unterbrach mich. Er schüttelte den Kopf und drehte sich in Richtung eines Ausgangs.

„Das hat keinen Sinn, Harry. Ich werde jetzt gehen."

„Nein, Zayn, das wirst du nicht. Gib ihm doch kurz die Chance sich zu sammeln und zu erklären. Du hast es ja auch noch nicht wirklich versucht." Er griff nach Zayns Arm und drehte ihn wieder zu uns. Es entstand erneut eine unangenehme Stille, bevor Zayn das Wort ergriff.

„Du weißt also nicht mehr, wie du einfach von einen auf den anderen Tag aufgehört hast mit mir zu reden, nur weil ich anfing meine ersten Erfolge als Artist zu feiern?" Ich sah ihn verdutzt an und brauchte einen Moment, um zu verstehen, was er mir da gerade vorwarf.

„Wie bitte? Ich... ich habe aufgehört mit dir zu reden, als du was? Versteh ich das richtig, dass du..., dass du denkst ich habe aufgehört mit dir zu reden, weil du ein Artist wurdest? Zayn, was zum? Ich habe dich zum Artisten gemacht, Zayn. Ich habe Mum von deinen Messerwurf Künsten erzählt und sie davon überzeugt, dich das versuchen zu lassen. Einfach, weil ich wusste wie gut du darin mit der Zeit geworden bist. Wie sehr du es liebst und wie sehr die Leute es lieben würden." Er sah mich mit großen Augen an und ich konnte erkennen, dass er wirklich nicht gewusst hatte, dass ich meine Mum von ihm überzeugt hatte.

„Was? Wirklich? Aber... aber, wieso um alles in der Welt hast du dann aufgehört mit mir zu sprechen und so getan, als wäre ich quasi gar nicht existent?" Ich sah beschämt zu Boden. Ich schämte mich wirklich sehr dafür, dass ich unsere eigentlich so gute Freundschaft kaputt gemacht hatte, weil ich mich nicht traute mich gegen meinen Vater aufzulehnen. Ich atmete einmal tief durch und überlegte kurz, ob ich ihm wirklich, mein komplettes Dilemma, das ich damals mit mir selbst hatte, versuchen wollte zu erklären. Als ich aber Harrys aufmunterndes Lächeln sah, entschied ich mich dazu es wenigstens zu probieren, auch wenn es mir unangenehm war meine Gedanken und Gefühle so offen zu legen. Eigentlich müsste ich mich vor Zayn nicht schämen, er wusste wie ich war und kannte mich zumindest damals fast so gut, wie als wäre er mein Bruder gewesen.

„Ich habe nicht mit mehr mit dir gesprochen, weil ich es nicht durfte. Ich weiß es ist total bescheuert und wenn ich jetzt im Nachhinein drüber nachdenke, würde ich es niemals wieder tun, nur weil mein Vater es von mir verlangt. Aber damals war ich einfach komplett abhängig von ihm. Er hat mir nach Mum's Tod direkt klar gemacht, dass das „entspannte Leben" von Lottie und mir nun vorbei sei und wir jetzt dafür Sorgen müssten, den Zirkus erfolgreich zu machen. Ich verbrachte Tag und Nacht damit, mir Konzepte und Ideen auszudenken, wie wir unseren kleinen Zirkus in etwas größeres Verwandeln könnten. Es war Mum's größter Traum und ich hatte mir geschworen ihn für sie zu verwirklichen. Ich weiß ich war egoistisch und du hättest mich als Freund vermutlich genauso gebraucht, wie ich dich eigentlich, aber ich habe mich zurückgezogen von dir und allen anderen, ja sogar von Lottie und habe nicht daran gedacht, wie es für dich ist. Es war einfach zu viel Zayn und es tut mir leid, dass es am Ende unsere Freundschaft war, die am meisten darunter gelitten hat. Mehr kann ich dir nicht sagen, ich würde verstehen, wenn du nun, wo du alles weißt, trotzdem nichts mit mir zu tun haben willst. Ich hätte einiges anders machen können, dass weiß ich. Aber wenigstens kennst du jetzt meine Seite der Geschichte." Ich atmete erneut tief durch und gab Zayn Zeit, das zu verarbeiten, was ich ihm gerade alles gesagt hatte. Es sah mich mittlerweile traurig an.

„Du hast Recht Louis, es war bescheuert, aber ich habe leicht reden, denn der Arschloch-Direktor, ist nicht auch gleichzeitig mein Arschloch-Vater. Und ich hätte mir vielleicht denken können, dass es mit ihm zusammenhing. Dennoch hat es mich wirklich verletzt Louis und ich hätte mir wenigstens eine kurze Erklärung von dir gewünscht, besonders da Lottie trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilgenommen hat und nur du dich komplett zurückgezogen und isoliert hast. Ich verstehe aber jetzt, wie du dich gefühlt hast. Es tut mir leid, dass ich nie nachgefragt habe und nicht gesehen habe, wie schlecht es dir ging, da war mein Sturkopf wohl mal wieder der Sieger... Ich hätte es besser wissen müssen, du hast schon immer lieber in deinen Gedanken festgesteckt, als sie zu kommunizieren. Danke, dass du jetzt so ehrlich warst."

„Wir waren wohl beide ziemliche Sturköpfe, obwohl wir uns beide gebraucht hätten", erwiderte ich und schüttelte dabei traurig meinen Kopf.

„Kann ich dich umarmen?" Seine Frage überraschte und erfreute mich zugleich. Anstatt ihm zu antworten ging ich einfach einen Schritt auf ihn zu und streckte meine Arme dabei aus. Er schloss seine Arme um mich und es fühlte sich vertraut und zugleich so fremd an. Mir fiel in dem Moment ein Stein von meinem Herzen, von dem ich schon lange dachte er wäre einfach angewachsen und würde nie mehr verschwinden.

[...]

Das Zouis Herz schlägt wieder 😍❤️

Tattoos? Ja oder nein? Habt ihr schon welche? Erzählt mir davon 🤔❤️

Lasst uns was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle xx

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