꧁ Chapter Thirty-Three ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️ (Kleines Bild von Davina oben :3)

Harry POV

Der Morgen hatte einiges an Überraschungen mit sich gebracht, die ich so an sich gar nicht erwartet hatte. Das Louis mich wecken kam und ich noch einmal die Möglichkeit bekam, neben ihm einzuschlafen, verschönerte mir den Start in den Tag. Auch war ich froh gewesen, dass es heute Morgen nicht komisch gewesen war, als ich mit einem kleinen Problemchen aufgewacht war. Immerhin war ich auch nur ein Junge, der seit wenigen Tagen das Geschenk von Verliebtsein genießen konnte, denn ich war mir mittlerweile mehr als sicher, dass es das war und nicht nur eine kleine Schwärmerei. Ansonsten konnte ich nicht verstehen, wieso ich jede Sekunde des Tages, nur an ihn dachte.

Aber genauso wie mit dem Vorfall heute, wollte ich Louis auch nicht überfordern, in dem ich ihm meine Gefühle schilderte. Ich wollte auf einen passenden Moment warten - einen Moment, in welchem nichts anderes außer uns zählte. So kam es auch, dass ich ihm eine ganze Zeit nur dabei zusah, wie er seinen Schlaf nachholte, bevor ich ihn wohl oder übel wecken musste. Mein Finger fuhr die Konturen seines Gesichtes nach, ehe ich auf seine Nasenspitze tippte und ihn wach machte.

Ich hatte tatsächlich vergessen, was heute Anstand und meine fehlende Motivation lag vor allem daran, dass mir der Direktor gesagt hatte, dass ich mit dieser neuen Frau so viel Zeit verbringen sollte. Sobald sie da war, war Louis nicht mehr meine erste Ansprechperson, sondern sie und dabei waren unsere Termine zum Song schreiben die Einzigen, die wir für uns alleine hatten. Dementsprechend schrieb ich die Songs dann doch erst in der Nacht, denn während Louis bei mir war, hatten wir andere Dinge zu tun.

Davina Johnsson sah wirklich schön aus. Man konnte ihr ansehen, dass sie aus gutem Hause kam und vor meiner Zeit im Zirkus, beziehungsweise vor meiner Beförderung zu einer Hauptattraktion, hätte sie mich wahrscheinlich nicht einmal mit dem Arsch angeguckt. Nun hingegen zeigte sie ein stetiges Lächeln und ihre Hand auf meinem Arm zeigte mir mehr als deutlich ihre Art und Weise, sich bei mir direkt bekannt zu machen. Das Einzige was mich etwas irritiert die Augenbraue heben ließ, war die Tatsache, dass sie Louis' wie einen Diener behandelte, welcher er definitiv nicht war. Doch bevor ich mir wieder Gedanken darüber machen konnte, schleppte sie mich ins Zirkuszelt und brachte mich dazu, ihr meine Songs vorzuspielen.

Sie war hellauf begeistert und klatschte in die Hände, als ich fertig war und zeigte mir dann, dass auch sie verdammt talentiert war. Ich konnte mir vorstellen, dass sie schon den ein oder anderen Gesangslehrer in ihrer Kindheit gehabt hatte und einen deswegen sofort in ihren Band zog. Sie warf ihre roten Haare zurück und verbeugte sich vor mir, woraufhin auch ich ihr applaudierte und in meinem Kopf bereits ein paar Ideen herum flogen, die wir zusammen ausarbeiten konnten. Neue Projekte waren immer aufregend und ich konnte es gar nicht abwarten, bis ich die ganzen Gedanken in meinem Kopf irgendwie auf Papier bringen konnte. Es gab noch so viele Songs, die ich für Louis schreiben wollte und da mein Herz sowieso die Songs schrieb, würden sie ihm oft schon alles darlegen, was ich für ihn empfand und ich hoffte sehr, dass sie ihm gefallen würden.

"Mein Vater hat gesagt, heute Abend findet noch ein Abendessen statt, damit wir alles nötige für die kommenden Shows besprechen können", sie ließ sich neben mir nieder, nachdem sie ein wenig Dreck von der Bank gefegt hatte. "Er hat dich in den höchsten Tönen gelobt, dem kann ich nur zustimmen."

"Danke, dass kann ich nur zurückgeben." Ich erwiderte ihr Lächeln und sah dann zu dem Zelteingang, in welchem Louis stand. Ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er mit uns sprechen wollte, weswegen ich von der Bank aufstand und Davina meine Hand hin hielt, um ihr ebenfalls aufzuhelfen.

"Was ein Gentleman." Ihre Hand schlang sich wieder um meinen Oberarm, als wir uns zu Louis begaben, welcher uns mit ernstem Blick empfang.

"Mein Vater hat mir gerade von dem Abendessen berichtet, welches heute stattfindet. Ich sollte euch nochmal Bescheid geben, damit ihr es während eures Trainings nicht versäumt." Irgendwie klang seine Stimme so, wie in der ersten Zeit, als ich dem Zirkus beigetreten war. Irgendwie abwesend und angespannt, während auch in seinen Augen das Leuchten fehlte, was ich in der letzten Zeit kennengelernt hatte.

"Vielen Dank, Louis. Wir kommen auch sofort, Harry wollte mir gerade noch den Zirkus zeigen, dann machen wir uns fertig."

Wollte ich?

"Achso." Louis' Augen fanden meine und ich fragte mich, ob er die Verwirrung in meinem Blick genauso sehen konnte, wie ich mich fühlte. Dann nickte er und machte kehrt, um von uns weg in seinen Wagon zu gehen.

"Ist der immer so still?", fragte Davina mich und ich zuckte mit den Schultern, da ich mir selbst ein wenig unsicher war, wieso Louis so reagierte, wie er reagierte. Immerhin kannten die beiden sich meines Wissens nach gar nicht und er tat so, als wäre sie eine schlechte Person. "Dann wäre es mir jetzt eine Ehre, wenn du mich herumführen würdest, Harry."

An sich, gab es tatsächlich nicht viel, was ich ihr zeigen konnte. Die Wagons der Arbeiter waren für sie eh nicht interessant und wahrscheinlich, würde sie diese auch niemals betreten. Obwohl ich mir auch sicher war, dass sie bei den Abendessen mit der ganzen Familie nicht dabei sein würde, zeigte ich ihr den Speisewagon und stellte ihr im selben zug Mary vor, welche sich mal wieder von ihrer besten Seite zeigte. Auch, wenn ich es ein wenig überschwänglich fand, kannte ich die Frau auch noch nicht gut genug, um zu wissen, was das bedeutete.

Nachdem ich Davina noch über die anderen Übungsplätze geführt und ein paar der anderen Artisten, die mir auf dem Weg begegnet hatten, vorgestellt hatte, fühlte sich ihre Hand auf meinem Arm immer noch komisch an. Jedoch fand ich es unhöflich, sie zu bitten, diesen wegzunehmen, weswegen ich es einfach über mich ergehen ließ. Soll sie sich doch bei mir Einschleimen, letzten Endes hatte ich sowieso kein Mitspracherecht und talentiert war sie sowieso.

In meinem Abteil angekommen und endlich mal allein, hatte ich doch im gleichen Zug die Hoffnung gehabt, Louis vielleicht dort aufzufinden. Doch ich wurde enttäuscht und an sich war es auch lächerlich gewesen, da wir nichts ausgemacht hatten und er sich sowieso, seit die rothaarige Schönheit hier angekommen war, ziemlich in seiner Arbeit verkrochen haben musste. Dies hatte zumindest Mary angedeutet, als ich sie eben nebenbei nach Louis gefragt und sie mich seltsam wissend angeschaut hatte.

Sobald ich den ersten Fuß in den Abteil des Direktors setzte, machte sich mein Magen auf ungebetener Weise bemerkbar. Die letzten Ereignisse hingen mir noch schwer hinterher und ich hatte wirklich keine Lust darauf, dass dieses Essen so eskalieren würde, wie das letzte. Ich wusste nicht, ob ich mich noch einmal so zurückhalten konnte, wie es da der Fall gewesen war und war umso glücklicher, als ich Louis im Raum stehen sah, der sich aufgeregt mit seiner Schwester unterhielt. Tatsächlich, trug sein Gesicht ein Lächeln und brachte mich dazu, mich ebenfalls ein Stück besser zu fühlen, als ich mich bereits auf den Weg zu dem Geschwisterpaar machte.

Gerade als meine Hand unauffällig über seinen Handrücken gestreift war, hörte ich meinen Namen und drehte mich zu Davina um, die sich in ein elegantes, rotes Kleid gesteckt hatte. Zusammen mit ihrer weißen Haut sah sie wie jemand aus, den andere gerne zeichnen und festhalten würden, doch nichts an ihr war wirklich interessant für mich. Sonst hatte ich Frauen gerne bewundert, fand schon immer, dass jede auf ihre eigene Weise wunderschön war, doch Louis hatte meinen Blick komplett auf sich versteift.

"Harry, komm doch bitte her. Lass mich dich meinem Vater vorstellen", bat sie nun und ich seufzte einmal, ehe ich nickte und von Louis verschwand, ohne ihn noch einmal ansehen zu können, da sie meine Hand geschnappt hatte und mich hinter sich herzog.

Ihr Vater war ein ordentlicher Mann. Er sprach sehr gebildet und hatte während unseres Gespräches nur ein Glas Whisky in der Hand, welches er nicht nachfüllen ließ. Die Fragen die er mir stelle, waren sehr privat aber ich hatte kein Problem damit, sie zu beantworten. Viele Menschen hatten im Krieg und durch die Grippe ihre Familien verloren, da war ich kein Einzelfall. Und das ich mich mit meiner Straßenmusik durchs Leben gekämpft hatte, erstaunte ihn eher und ließ mich stolz mustern, als das es ein schlechtes Licht auf mich geworfen hatte.

Während des gesamtes Gespräches, spürte ich einen Blick in meinem Rücken und ich hätte mich gerne umgedreht, um herauszufinden, ob es Louis oder vielleicht doch sein Vater war, der sichergehen wollte, dass ich mich vernünftig verhielt.

Als Mary dann endlich das Essen rein brachte, ließen wir uns am Tisch nieder und wieder, lag die Hand der rothaarigen auf meinem Oberarm. So schaffte sie es auch, dass ich mich nicht neben Louis, sondern neben sie setzte und somit, mal wieder, von meiner zweiten Hälfte getrennt wurde, die seinen Blick konstant auf dem Teller liegen hatte.

"So Harry, meine Tochter hat mir bereits erzählt, dass deine Lieder sehr gut sind", fing ihr Vater wieder an und so schaffte ich es, meine Aufmerksamkeit von Louis abzuwenden und stattdessen ihn anzusehen.

"Das kann ich nicht beurteilen, Sir. Aber wenn sie das so gesagt hat, dann bedanke ich mich herzlich. Es ist mir eine Ehre, wenn jemandem meine Werke gefallen", gab ich zurück und der Direktor nickte stolz. Anscheinend schien ich mich gut zu schlagen.

"Davina hat eine musikalische Ausbildung genossen und kann demnach sehr gut nachvollziehen, was wirklich gute Musik ist. Hast du denn schon ein paar Ideen für eure Duette?"

Mir wurde Rotwein eingegossen, den ich nicht rechtzeitig verneinen konnte und aus reiner Höflichkeit, versuchte ich es auch gar nicht. Stattdessen räusperte ich mich einmal und sah zu Louis, der seinen Blick immer noch gesenkt hatte.

"Ich habe ein paar Ideen, ja", sagte ich langsam und atmete einmal tief durch. "Louis und ich haben ein paar Fetzen aufgeschrieben und ich freue mich schon darauf, diese mit Ihrer Tochter durchzugehen. Vielleicht hat sie ja auch ein paar Ideen."

"Da bin ich mir ganz sicher", er lächelte stolz und Davinas rot geschminkte Lippen verzogen sich ebenfalls zu einem lächeln, als sie ihre Hand auf meine legte und kurz drückte.

"Auf jeden Fall, ich kann es auch gar nicht abwarten, diese zu hören." Sie sah mir genau in die Augen, als sie diesen Satz sagte und weil sich dies jetzt doch etwas intim anfühlte, für die kurze Zeit, die wir bisher miteinander verbracht hatten, senkte ich schon bald meinen Blick und zuckte mit der Hand aus ihrer, um mit dieser nach dem Weinglas zu greifen.

"Troy und ich hatten bereits darüber gesprochen, dass ich ein paar Kontakte spielen lasse und euch eine Live-Band besorge", bei den nächsten Sätzen des grauhaarigen Mannes wurden meine Augen größer und ich verschluckte mich fast an dem guten Wein. "Ein guter Sänger ist nur so gut wie die Band dahinter. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich aber noch einmal", gab er diese Worte nun an Louis' Vater, welcher stolz nickte.

Eine Live-Band? Davina schien meine Aufregung zu spüren und wandte sich zu mir.

"Du wirst überwältigt sein, Harry. Wenn hinter dir richtige Gitarristen, Keyboarder und Schlagzeuger stehen. Das Gefühl ist einfach unglaublich und du wirst fantastisch sein."

Ich nickte, während sich in meinem Kopf das Bild zusammenspannte und ich nicht so recht glauben konnte, dass dies nun mein Leben sein sollte. Mein Herz schlug schneller. Es war zwar nichts zum vergleich dessen, wie es in Louis' Nähe schlug, aber mir war die Aufregung definitiv anzusehen.

So brachten wir noch den Rest des Abends über uns und es wurde viel gelacht. Dieses Abendessen war um einiges entspannter und Davina heiterte die Stimmung mit ein paar Geschichten ihrer Auftritte auf, die sie bisher schon gespielt hatte. Fasziniert hing ich an ihren Lippen und kam nicht drum herum, mich zu fragen, wieso nicht jeder Mensch auf dieser Welt, diese Chance bekam. Die Klassengesellschaft unterdrückte Talente, die an die Oberfläche mussten aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich dies in der nächsten Zeit ändern würde.

Nachdem das Dessert serviert worden war und es so langsam spät wurde, stand Louis ebenfalls auf. Seine Schwester hatte uns eben schon verlassen, da sie bei Mary noch eine Kostümanprobe hatte, doch Louis war geblieben. Auch, wenn er das Essen über sehr still gewesen war.

"Warte, ich begleite dich", sagte ich schnell und stand vom Tisch auf, um dem Vater noch einmal die Hand zu reichen und mich herzlichst zu bedanken. Danach drückte ich der rothaarigen einen Kuss auf den Handrücken und verließ dann mit Louis den Wagon.

[...]

Davina ist anscheinend sehr begeistert von Harry und ihr Vater auch... verübeln kann man es ihnen ja nicht 😇❤️

Nagellack oder kein Nagellack?🤔
M: kein Nagellack 💪🏼
C: Nagellack 💅

Lasst uns was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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