꧁ Chapter Thirty-Five ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Harry POV

Louis war eifersüchtig. Bei dem Gedanken daran, musste ich tatsächlich anfangen zu lachen. Wie konnte er auch nur im Ansatz daran denken, dass ich mich für jemanden anders interessieren konnte, wenn er existierte? Mit seinen Lachfalten im Gesicht und den leuchtenden blauen Augen, die mich mit so vielen Gefühlen anschauten, dass ich alleine bei dem Gedanken daran, Schmetterlinge im Bauch hatte? Es blieb mir ein Rätsel, wie wir es geschafft hatten, all dies so lang zu ignorieren und ich war umso glücklicher, nun zu wissen, dass er mich auch mochte.

Als er die Sache mit Lottie angesprochen hatte, konnte ich nicht anders, als selbst ein bedrückendes Gefühl im Bauch zu haben. Natürlich, hatte ich ihre kleine Schwärmerei mitbekommen und auch Zayn, hatte mich darauf angesprochen. Doch dieser meinte, dass es ihm auch mal so ergangen war und das dies daher kam, dass Lottie noch nie eine Beziehung hatte und allgemein noch sehr unerfahren ist. Doch ich konnte von mir behaupten, ihr niemals das Gefühl gegeben zu haben, dass da von meiner Seite mehr sein konnte und ich hoffte einfach, dass sie verständnisvoll war. Denn wenn ihr Vater nicht einmal eine Beziehung zwischen einem Jungen und einem Mädchen im Zirkus tolerierte, wie sollte es dann mit Louis und mir sein?

Bei dem Gedanken musste ich schlucken und richtete noch ein letztes Mal meine Haare, ehe ich aus meinem Wagon in die Herbstluft sprang. Ich merkte, wie frisch es mit meinem Hemd schon wurde und fragte mich, wann die wirklich kalte Zeit kommen würde und, wie der Zirkus damit umging.

Ich hatte jetzt eine Kostümanprobe mit Davina, denn sie würde heute schon mit mir performen. Zwar nur Sign of the times und Treat People With Kindness, aber trotzdem musste alles stehen. Ich musste sagen, dass ich ein wenig aufgeregt war. Immerhin hatte ich kaum Erfahrung und gerade als ich mich eingespielt hatte, wurde mir jemand an die Seite gestellt, die alles irgendwie veränderte. Doch ich hoffte einfach darauf, dass mich ihr Können ebenfalls in dem bestärken würde, was ich tat und wollte gar nicht zu viel darüber nachdenken.

"Guten Morgen Harry", begrüßte Davina mich und lächelte, ehe sie mir einen Kuss auf die Wange drückte und sich dann unterhakte. Nachdem was ich mit Louis gestern besprochen hatte , fühlte es sich mehr als seltsam und nun dazu auch noch falsch an, sie so nahe an mich heranzulassen. Aber auf der anderen Seite konnte sie es auch einfach nur freundschaftlich meinen - immerhin kannte sie mich eh kaum. Sie war in einer hellblauen Latzhose und einem etwas Weiteren Pullover darunter bekleidet, welcher aber in keinster Weise versteckte, dass sie einen attraktiven Körper hatte. Die Männer im Publikum würden ihre Münder wahrscheinlich gar nicht mehr zukriegen.

"Guten Morgen, hast du gut geschlafen?", fragte ich sie und setzte mich dann in Bewegung, damit auch sie mitkam und wir noch pünktlich bei Mary ankommen würden. Ihre Roten Haare wippten hin und her als sie nickte und dann seufzte. "Das ist gut, denn heute wird ein langer Tag."

Ich grinste, als wir Mary's Abteil betraten, in welchem sie ihre kleine Schneiderei aufgebaut hatte. Diese legte sofort ihr Hemd zur Seite, als ich kam und ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, ehe Davina ihr die Hand reichte.

"Harry Schätzchen, wo hast du denn Louis gelassen?", fragte sie mich, während sie in ihren Stoffen herumwühlte und ich mich auf der kleinen Couch niederließ. Keine Sekunde später hatte Davina sich neben mich fallen lassen und schaute der alten Dame ebenfalls gespannt dabei zu, was sie raussuchen würde.

"Er muss noch mit Lottie trainieren und außerdem etwas für die Finale Show vorbereiten", gab ich zurück und musste bei dem Gedanken an Louis Lächeln. Ich versuchte es zu unterdrücken, indem ich mir auf die Lippe biss, doch ich glaube kaum, dass dies möglich wäre. Meine Grübchen verrieten mich einfach immer, zumindest hatte meine Mum das damals immer gesagt.

"Achso. Die beiden haben ihre Kostüme schon, also habe ich eure angepasst. Dieses mal ein wenig schlichter und ich dachte ich probiere mich mal mit ein paar Stickereien aus", sie kam auf uns zu und hielt kurz inne, als Davina ihr Kinn auf meiner Schulter ablegte und gespannt auf das schaute, was mir in die Hände gelegt wurde.

"Das sieht ja toll aus", gab sie zu und fuhr mit ihren Fingern durch die roten Fäden, welche an den Ärmeln runterhängen würden. "Was haben Sie denn für mich?"

Mary warf mir einen Seitenblick zu und ich fühlte mich ertappt, weswegen ich aufstand und somit den Körperkontakt zu der rothaarigen unterbrach, welche nun von der alten Dame ein schwarzes Kleid mit ein paar der selben gestickten Blumen in die Hand gedrückt bekam. Irgendwie verhielt sie sich anders wie sonst und ich fragte mich, was sie wusste, als ich hinter dem Vorhang verschwand und mich in das schwarze Outfit warf.

"Mary, du wirst einfach immer großartiger", gab ich von mir und trat heraus, damit sie mich anschauen konnte. "Du bist eine Künstlerin."

"Ach hör auf Darling", sie wurde etwas rot und zupfte an meinem Hemd herum, ehe sie wieder die zwei oberen Knöpfe öffnete und dann ihr Werk bestaunte. "Bei dir muss doch nicht viel passieren damit du toll aussiehst."

Nun trat auch Davina hervor und zeigte ihre langen Beine elegant, als sie sich einmal im Kreis drehte und erfreut in die Hände klatschte. Auch sie bedankte sich bei Mary und bekam ein 'Gern Geschehen' zurück, ehe wir in den Kostümen zum Zelt gingen und dort bereits Louis und Lottie sahen, die oben in der Luft ihre Tricks vollführten.

Wie jedes Mal, zog es mich in den Bann, den beiden dabei zuzusehen Es war immer eine Schande, dass ich ihnen nicht meine volle Aufmerksamkeit schenken konnte, sondern singen musste und obwohl mir das auch Spaß machte, faszinierte es mich. Louis' Muskeln, welche sich unter seinem Kostüm immer wieder anspannten und sein konzentrierter Gesichtsausdruck, brachten die Gefühle in meinem inneren zum Brodeln und eigentlich wollte ich dann nicht mehr, wie einfach nur mit ihm alleine zu sein.

"Wow Harry", gab Lottie von sich und die beiden hielten sich an ihrem Reifen fest, als sie zu uns nach unten schauten. "Das sieht toll aus."

"Danke Lottie", rief ich zurück und deutete dann auf die beiden. "Ihr seht auch toll aus." Ich konnte es nicht verhindern, vor allem Louis bei diesem Satz einen verstohlenen Blick zuzuwerfen, welcher danach wegschaute und das Kompliment nur zurückgab, ehe die beiden weiter machten.

*****

"Und? Wie ist das singen mit ihr?"

Zayn stand mit mir draußen vor dem Zelt, während Davina ihrem Vater etwas außerhalb bereits eine kleine Geschmacksprobe davon gab, was heute Abend auf der Bühne passieren würde. Ich konnte erkennen, dass auch Zayn's Blick seltsam ernst war, wenn er von ihr sprach und ich wusste nicht so Recht, wie ich all die negativen Gefühle ihr gegenüber einordnen sollte.

"Gut. Ungewohnt, aber das ändert sich bestimmt. Immerhin fängt man immer irgendwo mit an", gab ich also nur zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, weswegen die Roten Fäden meinen Körper herunter fielen.

"Was hält Louis denn von ihr?" Meine Augen wurden größer und ich drehte mich nach dieser Frage zu ihm, doch sein Gesicht zeigte keine Regung. Stattdessen schien er wieder voll in seinen Gedanken zu sein.

"Was soll er denn von ihr halten? So viel haben die beiden doch gar nicht miteinander zu tun?"

"Naja, aber ihr beide hattet viel miteinander zu tun und nun musst du all die Dinge, die du vorher mit ihm gemacht hast, mit ihr machen. Ist das nicht seltsam, wenn ihr euch so gut eingespielt hattet und nun alles über den Haufen geworfen wird?"

Er hob eine Augenbraue, als Davina wieder auf uns zukam und ich keine Chance hatte zu antworten, da sie meine Hand geschnappt hatte und mich von Zayn, bis in den kleinen Raum hinter der Manege zog. Sie meinte, sie wollte die Texte noch einmal durchgehen und da ich ihre Nervosität verstehen konnte, immerhin besaß ich diese immer noch, stimmte ich zu und wir probten noch einmal leise unseren Text, bis der Moment gekommen war, dass wir beide in die Manege mussten.

Das Publikum hatte mich zwar erwartet, aber die hübsche Rothaarige war definitiv eine Überraschung, die sehr positiv angenommen wurde. Außerdem empfand ich es als sehr schön, eine andere Stimme dabei zu haben, mit der man harmonieren konnte und gleichzeitig, konnten wir beide unsere Stärken präsentieren. Sie Lächelte mich erfreut an, als wir den ersten Applaus bekamen und als wir die Manege für den Moment verließen, zwinkerte ich Louis einmal zu, welcher mit seiner Atemberaubenden Show weiter machte.

*****

"Das war toll heute, oder?", fragte ich Louis, als wir beide in meinem Wagon standen und uns aus unserem Kostümen schälten. Er ließ sein Hemd fallen und so standen wir uns für einen Moment nur in Unterhosen gegenüber, woraufhin sein Blick meinen Körper herunter fuhr und er sichtlich schluckte.

"Ja." Seine Stimme zitterte, als auch mein Herz zu rasen begann und ich ihm einen Schritt näher kam. Meine Hände legten sich auf seine Schultern und ich fuhr ihm die Arme herunter, um letztendlich bei seinen Händen anzukommen und diese fest in meine zu nehmen. Ich hob unsere verschränkten Hände an und platzierte einen Kuss auf seinem Handrücken, welcher noch ganz rau von der Show war. "Haz.."

"Alles gut", versprach ich ihm und lehnte mich vor, damit meine Stirn die seine berühren konnte. Wir nahmen beide einen tiefen Atemzug, bevor ich leise weitersprach. "Du kannst alles machen was du möchtest, ich werde dich nicht verurteilen und dir alle Zeit lassen, die du brauchst."

Louis nickte, woraufhin seine Nase meine berührte und ich leise lachen musste, ehe ich mich etwas von ihm löste und dann an einer Hand, mit zu meinem Bett zog. Meine Haut kribbelte, als wir uns darauf niederließen und er sich neben mich legte, ehe ich die Bettdecke über uns beide zog und wir so vor dem verschont blieben, was uns außerhalb erwartete.

Nach kurzem zögern, landete seine Hand auf meinem Hals und fuhr diesen in sanften Bewegungen herunter, bis über meine Schlüsselbeine und dann meine Arme. Seine Berührungen fühlten sich an wie loderndes Feuer, welches sich an den Stellen ausbreitete die er berührte und ich zog scharf die Luft ein, als ich es nicht mehr aushielt und meine Lippen auf seine presste.

Er erwiderte den Kuss schneller wie ich erwartet hätte und kurz darauf zog ich ihn zu mir, sodass er seinen Körper zwischen meine offenen Beine platzieren und mir noch näher sein konnte. Die nackte Haut die sich berührte machte mich beinahe verrückt, doch unser kurzes Gespräch hing noch in meinen Gedanken, weswegen ich mich schweren Atems und Herzens von ihm löste und dann noch drei Küsse auf seiner Wange platzierte, um kurz durchatmen zu können.

Louis hingegen wurde leicht rot und versteckte sein Gesicht in meiner Halsbeuge, woraufhin ich lachte und meine Hand seinen Rücken herunterfahren ließ, bis zu dem Saum seiner Unterhose. Doch ich ging nicht weiter und ließ meine Fingerspitzen darauf einfach nur von rechts nach links wandern, während ich das Kribbeln in meinem Bauch genoss.

"Harry?", fragte er nach einer Zeit leise, nachdem er meinen Kiefer mit seinen Fingerspitzen nachgezogen hatte.

"Ja, mein Engel?"

"Ich wollte fragen..", er stoppte und wusste offensichtlich nicht ganz so genau, wie er seine Gedanken zusammenfassen sollte, weswegen ich geduldig auf ihn wartete und einfach damit weitermachte, die nackte Haut zu berühren, die er mir zur Verfügung stellte. "Was hast du.. also..", er nahm noch einen tiefen Atemzug, ehe er mir endlich in die Augen sehen konnte. "Was hast du denn schon so für Erfahrungen gemacht? Also in.. dieser Sache?"

Ich musste etwas schief grinsen, als er mir diese Frage stellte. Immerhin war ich nicht so viel älter wie er, doch plötzlich, schien es so zu sein. Ich war so anders aufgewachsen, einfach nur, weil mein Leben nicht auf ein Ziel hingearbeitet hatte, so wie seines.

"Auch nicht viel. Es gab mal ein Mädchen auf der Schule. Wir waren ein Paar und haben somit auch alle Erfahrungen gemacht, die man als Paar so machen konnte. Doch dann ist sie weggezogen, weil ihr Vater im Krieg ebenfalls gefallen war und sie mit ihrer Familie zu ihren Großeltern ziehen musste. Ansonsten nur wenige Flüchtige Bekanntschaften auf der Straße." Ich wollte ihn nicht anlügen, auch wenn das alles viel klang, war es das tatsächlich gar nicht. In unserer Zeit war es normal, dass man früh eine Familie gründete und bis vor kurzem, hatte ich das auch noch so schnell es ging, gewollt. "Es gab einige die sich angeboten hatten, aber mir hat immer das gewisse Etwas gefehlt."

"Aber du hast schon..", filterte Louis aus meinen Worten heraus und ich nickte. "Aber noch nie mit einem.. mit einem Mann?"

"Nein, bisher kam das für mich nie in Frage", sprach ich ehrlich aus und mein Griff um seinen Rücken verfestigte sich etwas. "Und nun kann ich mir nichts anders mehr vorstellen, ist das nicht gruselig?"

"Eher beruhigend", gab Louis zu und nach einem kurzen Lachen meinerseits nickte ich, um dann vorsichtig mit meinen Lippen über seine zu streifen. Ich konnte die Gänsehaut fühlen, die daraufhin über seinen Körper krabbelte und leckte ihm über die Unterlippe, bevor wir uns erneut küssten.

Und obwohl mit unseren Körpern das ein oder andere passierte, ließen wir uns Zeit. Louis hatte mir nicht sagen müssen, dass er noch nicht so weit war, ich konnte das fühlen und außerdem, war auch ich mir in einigen Punkten noch unsicher. Außer bei ihm. Bei ihm war ich mir absolut sicher und er sollte das wissen.

Deswegen setzte ich mich, nachdem unser Abschied wieder elendig lang gegangen war, da ich ihn einfach nicht gehen lassen wollte, an meinen kleinen Tisch und schlug mein Buch auf. Davina wollte einen Song performen, einen eigenen. Das hatte sie mir unter der Blume gesagt und in meinem Kopf schwirrte etwas herum, was ich unbedingt aufschreiben musste und perfekt zu ihrer Stimme passte.

Und außerdem meine Gefühle für Louis widerspiegelte.

[...]

Etwas verspätet heute sorry! ❤️

Die beiden sprechen über Harrys früheren Erfahrungen und sie kommen sich außerdem immer ein Stückchen näher 😱😌

Höhenangst oder nicht ?
M: Ja 😬
C: Nein 😊

Lots of love
Lasst uns was kleines da ❤️

Michelle und Carina xx

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