꧁ Chapter Sixteen ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

„Herein!" Nervosität machte sich in mir breit, als ich die Stimme des Direktors hörte. Ich hatte mir genau überlegt, was ich sagen würde, aber er war so unberechenbar und ich wusste nicht wie spontan ich reagieren konnte ohne mich zu verraten.

„Was willst du?" Er sah mich nicht einmal an während er mit mir sprach.

„Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich eine große Überraschung als Highlight für die letzte Show geplant habe. Es ist etwas, was wir noch nie gemacht haben und was definitiv ein konstantes Highlight werden könnte." Meine Stimme klang überzeugter, als ich es erwartet hatte.

„Beinhaltet diese große Überraschung weitere Unfälle, die uns dann noch für mehrere Shows beeinträchtigen?" Er gestikulierte in Richtung meiner Hand und zog eine Augenbraue hoch. Ich wusste das er nicht wirklich eine Antwort darauf erwartet, also wartete ich einfach ab, was noch kam. Zu meiner Überraschung wollte er nicht mal wissen, wovon ich genau sprach.

„So lange diese Überraschung mir genug Geld einbringt und keine Ausfälle meiner Artisten, interessiert mich nicht was du da planst. Aber sei gewarnt, läuft das schief und du vermasselst es schon wieder kannst du sicher sein das es Krachen wird und du noch mehr Schmerzen haben wirst." Die Drohung war klar und deutlich. Ich nickte ihm zu und machte auf dem Absatz kehrt, um sein kleines Büro zu verlassen.

„Achja und ich gehe außerdem davon aus, dass du Mary Smith davon überzeugen kannst sich uns anzuschließen, sonst kannst du dir ebenfalls denken was geschieht, ich werde nicht Unmengen an Geld in jeder Stadt lassen für irgendwelche Schneider, die es nicht draufhaben."

Ich verließ sein Büro mit einem mulmigen Gefühl in meinem Magen, ich wusste es waren nicht nur leere Drohungen von ihm, ich hatte leider häufiger mitbekommen wie er Mum gedroht hatte, dass sie mehr Zuschauer anlocken müsse, damit genug Geld reinkommt. Jetzt weiß ich das ihre seltsamen blauen Flecke, die sie oft hatte, nicht vom Trapez kamen, sondern ein Resultat dieser Drohungen waren. Ich würde es aber nicht so weit kommen lassen, auch wenn er jetzt nichts davon weiß und vermutlich nicht erfreut sein wird über meinen Alleingang Harry als Artist einzusetzen, ich wusste es würde ein absoluter Erfolg werden. Ich hatte das einfach im Gefühl, deshalb zwang ich mich die negativen Gefühle und Gedanken beiseite zu schieben und Harry suchen zu gehen um ihn mit zu Mary mit zu nehmen.

*****

Als wir bei ihr ankamen begrüßte Mary mich herzlich und umarmte mich. Sie sah Harry kurz fragend an, ehe ich ihn vorstellte.

„Mary, das ist Harry Styles. Er ist seit neustem ein Artist bei uns. Er singt während Lotties und meiner Performance und braucht dafür unbedingt noch das passende Kostüm."

Sie musterte Harry und lächelte ihn dann an.

„Hallo Harry, ich bin Mary Smith. Schön dich kennenzulernen." Sie streckte ihm die Hand entgegen und er nahm sie lächelnd an.

„Hallo Ms. Smith, ich freue mich auch sehr Sie kennenzulernen. Es ist mir eine Ehre, dass Sie mir mein Kostüm schneidern."

„Ach Gott du bist ja vielleicht ein anständiger junger Bursche. Das mach ich sehr gerne. Louis? Er scheint mir der perfekte Schwiegersohn zu sein, ist euch das schon aufgefallen." Bei ihren Worten wurde Harry rot. Sie fing an zu lachen und legte ihm einen Arm um seine Schultern.

„Kleiner Spaß, na los wir gehen dich mal ausmessen mein Lieber."

Ich wartete im Eingangsbereich während die beiden hinter einem Vorhang verschwanden. Ich hörte wie Mary ihn fragte, wie lange er schon im Zirkus arbeitete und Harry ihr erklärte, dass er noch neu sei und seine erste Show als Artist noch vor ihm liegt. Die Nervosität in seiner Stimme war deutlich zu hören. Dann hörte ich plötzlich, wie Mary anfing ihm Geschichten aus meiner und Lotties Kindheit zu erzählen. Ich verdrehte meine Augen und seufzte.

„Ich kann euch auch hören, wisst ihr?"

„Oh, ja kannst du das? Also früher wolltest du nicht so recht hören."

Ich steckte meinen Kopf durch den Vorhang, um sie verdutzt anzusehen.

„Wie bitte? Willst du damit etwa andeuten, ich sei frech gewesen?"

„Naja, während Lottie ein kleiner Sonnenschein war, warst du schon immer schwer zu beeindrucken und was die Luftakrobatik anging musste es auch schon immer perfekt sein, um dich zufrieden zu stellen. Da, war es dann auch egal, dass wir dir alle gesagt haben es ist perfekt, du wolltest nicht auf uns hören, mein Lieber." Sie zwinkert mir zu und war sichtlich belustigt, während ich anfing zu schmollen.

„So und jetzt, Harry du bist fertig, Louis du kannst nun eben dein Kostüm anprobieren, dann muss nur noch Lottie schauen, ob alles so passt." Ich nickte und wechselte den Platz mit Harry. Sie gab mir mein Kostüm und verschwand dann in einem anderen Raum, um an das Telefon zu gehen, dass sich lautstark bemerkbar gemacht hatte. Ich versuchte mir mein Kostüm anzuziehen, scheiterte allerdings am zuknöpfen, was sich mit einer Hand schwierig gestaltete. Ich fluchte leise vor mich hin, als ich plötzlich Harrys Stimme nah am Vorhang wahrnahm.

„Alles gut? Brauchst du irgendwie Hilfe?"

„Ähm... ja, also ich kann die Knöpfe nicht zu machen."

Er schob den Vorhang vorsichtig zur Seite und schaute dabei in die Luft, um nicht etwas zu sehen, was er nicht sehen sollte.

„Ist okay, ich bin angezogen" gab ich ihm zu verstehen und merkte wie mir das Blut ins Gesicht schoss.

Ich drehte mich so zu ihm, dass er die Knöpfe verschließen konnte. Er sah mich kurz an als er fertig war, dann stand Mary plötzlich wieder im Raum.

„Das Kostüm sieht wirklich fabelhaft aus Ms. Smith, es passt wie angegossen."

„Danke mein Lieber Harry, du hast es gerade ja schon begutachten können, darf ich auch mal sehen?" Harry ging ein paar Schritte zur Seite und ich glaubte kaum, dass eine noch intensivere Röte in meinem Gesicht möglich war. Sie lächelte mich belustigt an, ehe sie sich das Kostüm an meinem Körper anschaute. Ihr Blick blieb an meinem Handgelenk hängen, das vorher unter meinem Hemd versteckt war und nun nur noch von dem Wickel bedeckt war.

„Louis! Was ist denn mit deiner Hand geschehen?" Sie sah mich besorgt an und ich atmete einmal tief durch ehe ich ihr die Kurzfassung des Unfalls schilderte. Sie war sichtlich schockiert, darüber, dass ich trotzdem noch weitermachte.

„Zwingt euer Vater dich noch weiter zu trainieren und aufzutreten? Ich fasse es nicht, sein eigener Sohn ist verletzt und ihm geht es immer noch nur um das verdammte Geld! Dieser Mann sollte keinen Zirkus leiten und die Verantwortung, für so viele Menschen haben!" Ich hatte mir ihrer Reaktion nicht gerechnet. Mary war schon immer sehr ehrlich und direkt gewesen, aber Lottie und ich bekamen selten Auseinandersetzungen der Erwachsenen mit und so wütend hatte ich sie nur einmal erlebt, an dem Tag als sie uns verlassen hatte.

„Mary, mir geht es gut. Das ist halb so wild wirklich, er zwingt mich nicht dazu ich möchte selber weiter machen. Lottie und ich machen gerade nur eine Art Schonprogramm für meine Hand." Ich versuchte, so überzeugend wie möglich zu sein, doch ich konnte ihr ansehen, dass sie mir nicht so recht glaubte. Als sie vorsichtig nach meiner verletzten Hand griff, zog ich sie mit einem Zischen von ihr weg.

„Halb so wild also? Natürlich willst du weitermachen Louis. Das würdest du auch wenn du dir dein komplettes Bein brichst. Es ist seine Aufgabe und seine Verantwortung, dafür zu sorgen, dass seine Artisten sicher die Show über die Manege bringen können. Und das geht doch bei bestem Willen nicht mit einer Verletzung, die einen offensichtlich so einschränkt, dass man nicht einmal Knöpfe verschließen kann, geschweige denn berührt werden kann. Du brauchst deine Hände und sie müssen voll funktionsfähig sein, das ist doch einfach nur gefährlich für dich und Lottie! Was alles passieren kann! Meine Güte bitte, Louis sag mir nicht, dass du so schon performt hast." Ich fühlte mich ertappt und konnte nicht mehr tun als zu nicken. Ich wusste, dass sie Recht hatte, aber die Erkenntnisse war trotzdem hart. Ich wollte wirklich niemanden in Gefahr bringen aber ihre Worte ließen mich nachdenklich werden.

„Das kann nicht so weiter gehen Louis. Ich schließe mich euch nur unter der Bedingung an, dass du die nächsten Shows und Trainings aussetzt und Lottie überlässt und deine Hand wirklich schonst!" Ich sah sie verdutzt an. Ich sollte aussetzen? Das würde mein Vater niemals zulassen. Ich hörte ein verächtliches Schnauben von Harry und kurz darauf sprach er meine Gedanken aus.

„Das würde der Direktor nicht erlauben, er wollte den beiden nicht einmal eine Pause zugestehen, direkt nach dem Unfall."

„Oh, das wird er müssen. Ich werde mit ihm sprechen, wenn ich morgen da bin und in der Zwischenzeit Louis-"

„Keine Luftakrobatik, ich verstehe schon", erwiderte ich kleinlaut.

„Harry, magst du mir den Gefallen tun, sicher zu gehen, dass er es wirklich versteht?" Harry nickte.

„Klar Ms. Smith."

„Nenn mich ruhig Mary, mein Lieber."

„Hallo? Ich bin kein kleines Kind, ich brauche keinen Aufpasser!" Ich sah sie eindringlich an. Ich war ihr zwar dankbar, dass sie sich so für mich einsetzte, aber ich konnte trotzdem gut auf mich selbst aufpassen.

„Ja Louis, das weiß ich, aber ich weiß auch wie stur du bist. Und wenn du dir in den Kopf gesetzt hast, dass du weiter machen willst, wirst du das tun, wenn dich niemand aufhält. Ich möchte nur sichergehen, dass es dir und Lottie gut geht. Ich habe das eurer Mutter gewissermaßen versprochen und jetzt fange ich endlich an es auch zu tun."

Nachdem ich mich wieder umgezogen hatte und Mary Lotties und meine Kostüme eingepackt hatte, bedankte Harry sich ungefähr eine Milliarde Male bei Mary dafür, dass sie ihm sein Kostüm schneidert. Sie versuchte ihm zwar zu verdeutlichen, dass es wirklich keine große Sache war, aber er hörte einfach nicht auf sich weiter zu bedanken. Die Situation ließ mich schmunzeln.

Auf dem Rückweg schwiegen Harry und ich uns eine Weile an. Ich war wieder in meinen Gedanken versunken und er baumelte neben mir mit den Beuteln hin und her, bei denen er drauf bestand sie zu tragen, und pfiff leise vor sich hin.

„Louis? Wie geht's deiner Hand eigentlich? Sind die Schmerzen besser geworden?"

„Ja, nein, keine Ahnung, eigentlich nicht wirklich", gab ich ehrlich zu.

„Ich denke Mary hat Recht, es ist vermutlich das Beste, wenn du deine Hand wirklich schonen kannst ein paar Tage lang."

„Hm." Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte.

„Ihr steht euch wirklich nahe oder, du und Mary?" Seine Stimme klang vorsichtig, so, als würde er es etwas unangebrachtes fragen.

„Ja, ich kenne sie schon mein ganzes Leben. Sie hat schon vor der Geburt meiner Mum in dem Zirkus, der der Familie meiner Mum gehörte, gearbeitet und ist auch geblieben, als meine Mum diesen dann irgendwann übernommen hat. Sie hat bei uns gelebt und war quasi, wie meine Großmutter. Es war sehr traurig für mich und Lottie, als sie uns verlassen hat. Ich nehme es ihr aber nicht übel, sie konnte es einfach nicht mehr aushalten mit unserem Vater."

„Ich verstehe, sie scheint wirklich eine aufrichtige, warmherzige und gute Person zu sein. Es freut mich für euch beide, wenn sie wirklich bleibt." Ich nickte ihm zustimmend zu.

Angekommen an unserem Zirkusplatz, trennten sich Harrys und meine Wege dann. Ich suchte nach Lottie und fand sie mit Camila, die offensichtlich gerade ihre Vorführung übte. Lottie und ich machten uns dann zusammen auf dem Weg in unseren Wagon, damit sie ihr Kostüm anprobieren konnte.

[...]

Da brauchte Louis also tatsächlich etwas Hilfe beim anziehen.. Hmm 😌❤️

Der, die oder das Nutella?🤔

Vielen Dank für die Persönlichkeit die ihr der Geschichte geht! Lasst uns was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle xx

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